Ich habe da mal eine Frage( eigentlich habe ich tausende), die mir schon seit zwei Tagen durch den kopf geht: Weihnachten steht vor der Tür und ich bin zu zahlreichen Veranstaltungen eingeladen und aus Erfahrung weiss ich, dass es da feuchtfröhlich zugeht! Eigentlich glaube ich schon, dass mein Wille stark genug ist, aber ich habe doch ein ungutes Gefühl mich diesen Gefahren auszusetzen. Sollte ich lieber für dieses Jahr alles absagen und warten bis ich gefestigter bin?( kann ich wahrscheinlich nur selber wissen?!) Das führt mich gleich zu meiner nächsten Frage: falls ich da hingehe, wem erzähle ich alles, dass ich Alkoholiker bin?! Geht man damit hausieren( wäre wahrscheinlich das Beste, um sich daran zu gewöhnen)! Ich bin mir sicher, dass etliche meiner Kunden und Partner damit ein grosses Problem hätten, sollte ich es ihnen trotzdem sagen?
das wärs ersteinmal, in groben Zügen, was mich gerade so beschäftigt... Ich muss los zur Arbeit.
ich kann nur von mir erzählen...ich habe in der Anfangszeit meiner Trockenheit genau hingeschaut, wo ich hingehe. Habe einige Veranstaltungen gemieden aus der Angst, ab einem bestimmten Zeitpunkt nur Alk-Leichen um mich herum zu haben. Hätte ich nicht haben wollen, kann ich heute noch schwer mit umgehen. Gesagt, dass ich Alkoholikerin bin, habe ich Leuten, bei denen es mir wichtig war, dass sie es wissen. Ich bin es ansonsten niemanden schuldig, mich erklären zu müssen. Aber auch da solltest du schaun, wonach dir ist. Am wichtigsten ist gerade in der Anfangszeit, es geht um dich und deine Gesundheit und um niemanden anderen. Fühl dich zu nichts verpflichtet und pass auf dich auf.
Ich habs so gemacht, reine Trinkgelage, Veranstaltungen wo bis zum Umfallen getrunken wird abgesagt, weil macht keinen Sinn mehr für mich (War sogar ne gewonnene Malta Reise bei).
Zu "gepflegten" Weihnachtsessen oder ähnlichem gehe ich hin und es macht mir nix aus das da auch was getrunken wird. Allerdings is das son heikles Thema was dir keiner wirklich beantworten kann, der eine hat schon Probleme in nen Getränkeladen zu gehn ohne gleich Suchtdruck zu kriegen dem anderern macht das nix aus, es gäbe noch unzählige Beispiele dieser Art, Weihnachtsmärkte, Kneipen, Restaurants, Familienfeiern etc.
Denke man sollte generell gerade am Anfang vielleicht eher etwas übervorsichtig als zu mutig sein, hier muss sich jeder selbst einschätzen ob er vielleicht Probleme bekommt oder nicht.
Zu dem Outen
Hier gabs schon einige heftige Diskussionen zu
Meine Meinung dazu ist, ich brauch mich weder zu rechtfertigen wenn ich Trinke noch wenn ich nicht Trinke.
Sprich, ich sage Nein Danke und das wars und binde keinem auf die Nase warum, wenn die Frage kommt warum nich, sage ich höflich, weil ich nicht möchte. Komme damit sehr gut zurecht und mein Umfeld hat sich prima dran gewöhnt. (Auch zu dem Thema gibts Tausend Meinungen, such dir eine aus die dir am besten behagt)
..und du hast recht, deine Krankheit wird im Zweifel gegen dich verwendet, gerade Kunden und/oder Geschäftspartner sind hier nen "scheues Wild" und werden Ruckzuck zu Expartnern, hat natürlich nix mit deiner Krankheit zu tun.
ZitatZu "gepflegten" Weihnachtsessen oder ähnlichem
Hallo,
gepflegtes Weihnachtsessen in der Brauerei,heißt auf Deutsch:Saufgelage!!
Früher war ich da immer einer der Letzten;hackendicht..
..heutzutag bin ich immer noch einer der Letzten die heimgehen,bloß eben 100% nüchtern! (von dem Colabauch mal abgesehen!!) [die geschenke der Vertreter werden da immer verlost;bekomm ich Wein oder Schnaps,tausch ich mit den Kollegen;die freuen sich auf was Flüssiges..!]
Im Laufe der Jahre haben sich die Kollegen dran gewöhnt*,daß ich nix mehr trink! Im Prinzip wissen sie auch,was los ist..obwohl es nie wortwörtlich erwähnt wurde. Aber: -zuerst jeden tag dicht in der Arbeit -dann ne Woche Krankenhaus -danach trink ich keinen Tropfen mehr mit der Begründung,daß es sonst wieder von vorn losgehen würde (die Trinkerei)
da braucht man nicht extra was zu sagen!!
Grüße: Hoerby (*= wenn ich damals gemerkt hät,daß die Kollege mein Nixtrinken nicht akzeptieren,dann wär ich gegangen; dann hät's keinen Wert gehabt..)
Wenn du dich noch nicht stark genug fühlst, dann gehe nicht hin. Es macht keinen Sinn. Wenn du dann schwach wirst, geht alles von vorne los.
Ansonsten, ich sag halt, ich möchte eine Cola bitte. Und Punkt und Schluss und niemand geht es was an, warum ich keinen Alkohol trinke. Wieso sollte man den anderen ein Zeugnis ablegen? Habe dies nur in meiner Familie gemacht, weil ich es einfach so besser fand. Habe allerdings auch eine Familie die selber kaum trinkt. Und die Oma weiss, dass ich gerne Cola trinke, also ist immer welche für mich da.
weniger wichtige Veranstaltungen würde ich absagen. Gerade in der Anfangszeit ist doch noch eine gr0ße Unsicherheit da. Veranstaltungen die geschäftlich wichtig sind kannst Du evtl. nicht absagen. Also gehst Du hin. Zuerst kannst Du versuchen einfach nichts alkoholisches zu tinken. Mit etwas Glück ist es den Anwesenden völlig egal was Du trinkst. Wenn Du etwas alkoholisches abgeboten bekommst kannst Du das ohne Begründung ablehnen. In den meisten Fällen wird das akzeptiert. Wenn dann massiv nachgebohrt wird ist es meistens am Besten klar Stellung zu beziehen. Ausflüchte irgendwelcher Art (Autofahren, Medikamente, Heute keine Lust auf Alk.) werden meistens eher skeptisch aufgenommen. Da ist es dann besser klar zu sagen warum Du nichts trinken willst.
Ganz liebe Grüße und viel Kraft für die Feiern Werner
ersmal habe ich auch wichtige Veranstaltungen abgesagt wo ich dachte diese könnte mir Gefährlich werden. Lieber einmal auch was wichtiges absagen als wieder das Saufen anfangen.
Desweiteren, Ausreden sind Mist haste recht, aber ne Pflicht zum outen seh ich nicht und tu es auch nicht, bin damit gut gefahren, mag bei dir anders sein wer weiss ?
ich war in meiner anfangseuphorie auch einer derjenigen, die meinen man müsse den entschluss, nicht mehr zu trinken, jedermann mitteilen. das machte eigentlich recht schnell der erkenntnis platz, dass das niemanden interessiert.
heute handhabe ich das so, dass ich nichts trinke und falls ich darauf angesprochen werde sage ich einfach: nein danke. das reicht meistens, falls dann ev. noch ein warum kommt sage ich: weil ich nicht will.
ich habe auch die erfahrung gemacht, dass man sich auch einfach zuviele gedanken macht darüber. meistens ist man nicht der einzige, der nichts trinkt.
sicher, kampftrinkanlässe und komasaufabende würde ich auch heute noch nicht besuchen, aber mal ehrlich, diese anlässe bringen einem nichtstrinker ja auch nichts .
auf alle fälle, wie igel schon sagte, falls es dich belastet, bleib zuhause, in einem monat ist der ganze weihnachtsessenstress auch schon wieder vorbei.
schön das Du dieses Thema anschneidest, ich habe auch Bammel vor den Weichnachtsfeierlichkeiten, hab' gleich 4 davon nächste Woche. Jetzt werde ich sehen ob ich dazu gelernt habe...
Ich habe in meiner Arbeit schon gesagt das ich mich an den Kollektivbesäufnissen dieses Jahr nicht beteiligen möchte. Das hat mir den Kommentar 'unbrauchbarer Mensch' eingehandelt.
Ist mir doch wurscht!! Dann bin ich halt langweilig...
Das letzte Mal (Ball) habe ich mir auch vorgenommen nichts zu trinken und schwupps ist es passiert, so schnell konnte ich gar nicht schauen, waren alle gute Vorsätze wie weggeblasen. Dieser eine Rückfall hat dann 2 weitere nachsichgezogen und ich habe wie unser Herr Stoiber, gelitten wie ein Hund..
Dieses Mal weiß ich also was auf mich zukommt wenn ich dem Alkohol nachgebe, das Leben ist schön ohne, Scheiße mit, so einfach ist das.
Wo verdammt nochmal liegt dann das Problem?
Absagen will ich nicht, ich will da durch...
Ich möchte mir vor Augen führen das ich nicht toll sein muß um anzukommen, das mich meine Kollegen auch so mögen, unterm Jahr nüchtern haben wir den tollsten Spaß miteinander, warum soll das auf der Weichnachtsfeier anders sein....?
Das Rauchen stört einfach nur, ich habe mittlerweile schon Mitleid mit den Rauchern....warum nicht auch Mitleid mit den Trinkern haben....?
Bin dankbar für jegliche Sichtweise die ich mir zur Stärkung meiner Abstinenz einverleiben kann
hi, kann ja alles sein wie es will, aber: ICH gehe zu Veranstaltungen, und nicht WIR erheben dann UNSER Glas. Ich trinke Wasser, und wenn ich das nicht 100 % vorher weiß dann gehe ich da nicht hin. Und Punkt. In der ersten Zeit hatte ich es schon schwer genug. Weshalb mich noch in Gefahr begeben? Gestern war ich in einer Kneipe mit Blues-Boogie-Ragtime-Piano, ein ganz irrer Typ, jungscher Typ am Piano forte. Von den ca. 50 Anwesenden waren wir zwei die einzigen die Wasser tranken, in Form von Tee und Mineralwasser. 20 Leute haben vielleicht im Vorbeigehen hingeschaut, dämlich geguckt hat keiner. Weshalb auch. Bloß die Wirtin, die servierte besonders freundlich. Der hatte ich nämlich letztens (aus einem völlig anderen Grund) von meiner Abstinenz erzählt. Muss sie sich wohl gemerkt haben. Max
deine Worte haben bei mir echt was zum klingeln gebracht....
Ich möchte mir vor Augen führen das ich nicht toll sein muß um anzukommen, das mich meine Kollegen auch so mögen, unterm Jahr nüchtern haben wir den tollsten Spaß miteinander, warum soll das auf der Weichnachtsfeier anders sein....?
Ich kenne das Gefühl für andere eine Spaßbremse zu sein, wenn ich nicht mit trinke...wenns denn mal Spaß wäre.. es kommt diesem "augeschlossen-sein-Gefühl" gleich, nicht dazu zu gehören...
Es hat einige Zeit gebraucht, dahin zu kommen, dass ich mir mit meiner Gesundheit wichtiger bin als diese Leute, die wenns mir richtig dreckig geht, doch sowieso nicht da sind.
Das hat bei mir geklingelt, vielleicht weil Weihnachten vor der Tür steht...
der teufel hat den schnaps gemacht, der liebe gott den anlass ?!
schon eine vertrackte geschichte mit der feierlichsten aller feierlichkeiten. es muss ein gestandener schlucker gewesen sein , der dereinst ,die verhängnisvolle idee hatte, den geburtstag eines frühhippies ( der nichts als flauseln im kopf hatte), alljährlich mit getränken hochgeistigster natur zu feiern. wie sollte es anders zu erklären sein, dass diese feier gleich drei tage dauert? jisus krerist.... vielleicht war es aber auch nur eine sekte,(:grins2 sich langweilender mönche, denen die kalte winterszeit so kräftig durch die socken schlug, dass sie sich mal wieder ordentlich einen brezeln wollten.
sei es wie es sei, wir alkoholiker haben unter diesen frührudimenten, ballermannschen gruppenzwangs ,bis in die heutige zeit zu leiden.
o herr... warum nur müssen chefs, die sich das ganze jahr über auf nächstenliebe ein ei pellen, ausgerechnet zu weihnachten appetit auf gans verspüren ? warum der hang nun zur verschwendung, mit lasst uns froh und munter sein? (war jesus vielleicht taxifahrer?)
harte prüfung karlson?
es gibt da diese anekdote von altkanzel Kohl, wie er über die frankfurter buchmesse schlich und ob der vielen bücher sprach: "gott, wer soll das alles lesen"?!
karlson, es gibt alles überall und heute auch zu jeder zeit. was du dir nimmst, dass liegt an dir und nicht am angebot. mein erster gedanke letztes jahr war aber auch: "und was ist mit weihnachten"?
die hose blieb trocken. weihnachten war mein erstes erlebnis, ich war gan(s)z überrascht, die fernsteuerung selbst in händen zu halten. das gefühl war neu und einfach gut! seit dem geh ich überall hin wo's mir passt, auch wenn's da was zu schlucken gibt. (besonders aber was zu futtern )
du hast mich drüben in Gruftis thread wegen meines umgangs mit meinen rückfällen gefragt und geschrieben, du willst dazu einen eigenen thread eröffnen, gerade wegen der weihnachtsfeiern.
meine rückfälle haben aus drei gründen nichts mit irgendwelchen festivitäten zu tun.
erstens: bei mir stand das beide male, jedoch verschieden, in zusammenhang mit angst. zweitens: solche feiern sehen mich so gut wie nie, und in der öffentlichkeit hatte ich noch nie probleme, nichts zu trinken -- im gegenteil. daher drittens: wenn ich nicht sowieso in gesellschaft trinken wollte, dann liessen mich auch trinkaufforderungen kalt (konnten sogar meine ablehnung herausfordern).
also, die sache tickt bei mir anders.
du schreibst oben: Absagen will ich nicht, ich will da durch...
Susan, angesichts deiner rückfall-erfahrungen (oktoberfest ...), von denen du berichtet hast, meinem bild von dir durch deine posts (die hochgehängte latte, selbstbeweisen durch leistung, leistungssteigerung, es den anderen zeigen, zeigen, zeigen ...) und eben der nun noch zartgrünen verletzlichkeit deiner letzten aufhörphase würd ich mir genau überlegen, ob ich mir das schon jetzt wieder antue. vor allem stellte ich mir die frage sehr genau: was für wen, wenn nicht für meine trockenheit, also für mich?
Ich will mich nicht mehr verstecken, das ganze Jahr schon lebe ich zurückgezogen in meiner Nüchternheit. Ich nehme solche Anläße nicht auf die leichte Schulter (wie das letzte Mal). Ich möchte mich testen, meine Erfahrungen ausbauen, mich festigen....
Wenn ich es über Weihnachten ohne Alkohol geschafft habe bin ich einen Schritt weiter. Das ich zuhause und unterwegs im Alkoholfreien Raum mit meiner Sucht umgehen kann habe ich das ganze Jahr bewiesen. Jetzt gilt es die nächste Hürde zu nehmen.
Wenn ich wieder auf die Schnauze falle dann war es eben noch zu früh. Das nächste Mal warte ich halt dann wieder 1 Jahr...
Übrigens will ich es niemanden zeigen, wie Du es ausdrückst....außer vieleicht mir selbst beweisen das ich genug gereift bin den nächsten Schritt zu gehen...
Angst hatte bei meinen Rückfällen auch immer eine große Rolle gespielt. Die Angst wird wiederkommen nächste Woche, ich werde versuchen diese diesmal auszuhalten.
Wenn ich die Angst aushalte und mir passiert nichts dann habe ich die Angst (in dieser speziellen Situation) doch überwunden oder?
unser Oma sagte manchmal "wenns dem esel zu gut geht, geht er aufs Eis" und die hatte (manchmal) recht mit ihren Sprüchen.
Wenn du Angst oder Sorge hast an einer Feier teilzunehmen, weil du denkst du könntest wieder saufen ist das gar nich schlimm und teil deiner Krankheit, also sag sie ab. Oder stell dir die Frage was ist mir wichtiger, nen Abend mit ner hohen Warscheinlichkeit das der auch für mich (dich) Feuchtfröhlich endet oder meine (deine) Trockenheit.
..und nen
Zitat
" Absagen will ich nicht, ich will da durch..."
Is wie nen klatschnasser Tanz aufm Hochseil.
Ich habe diesen Spruch in nem anderem Forum letztes Jahr als Antwort auf meine 16 alkoholischen Weihnachtsgeschenke bekommen, welche ich gekauft habe und die eigentlich für Kunden gedacht waren (das Datum passt sogar ziemlich genau und ich war empört -war doch "schon" 6 Wochen trocken und Sekt und Wein, trank ich eh nich.
Weisst du was von den 16 Flaschen übriggeblieben ist ?
Nen Haufen Weihnachtspapier, Leergut und eine Flasche mehr, nämlich ich. und dabei war ich mir sooo sicher
Ich habe keine Angst in Kneipen, Supermärkte, Tanken zu gehen, aber wenn ich Angst oder Sorge hätte würde ich es nicht tun. Was denkst du warum ich die gewonnene 10 Tage Malta Reise im 5 Sterne Hotel AI, abgesagt habe ? Weil mir plötzlich alles Weltliche fremd geworden ist oder ich nicht mehr gern verreise ? Wäre gern hingefahren, aber da ich wußte das da hauptsächlich getrunken wird und Sorge hatte Rückfällig zu werden habe ich es gelassen und bereue es keine Sekunde.
Drück dir die Daumen und wünsch dir die richtige Entscheidung.