bin in einer Krise, wie die meisten, die hier ankommen. Seit ich bereits lange Zeit merkte, daß mein Alkoholkonsum ausufert, habe ich ihn Anfang diesen Jahres ganz eingestellt. Bereitete mir auch nicht die größten Schwierigkeiten. Im Gegenteil: Es ging mir gut.
Im August hatte ich einen "Rückfall" und habe danach wieder zunehmend mehr getrunken. Inzwischen bin ich aber wieder auf einem "Level" angekommen, der absolut schädlich ist und an die alten Zeiten erinnert.
Im Moment habe ich so etwas wie "Saufdruck", eher psychisch. Ich möchte unbedingt ins nächstliegende Geschäft und mir "nur so zur Entspannung" ein Bier holen. Ich weiß aber, bei dem einen wird es nicht bleiben.
wenn du schon aufhören willst, und wenn du noch keine gesundheitlichen beschwerden hast, dann sei froh und hör auf. wenn du wartest bis du aufhören musst, fällts wesentlich schwerer.
Luchs, ich kann dich gut verstehen. Ich hab das, was du jetzt vorhast, vor zwei Tagen gemacht. Ein Liter Rotwein, obwohl lange zuvor nix getrunken. Dazu noch geraucht! Den Horror im Kopf und im Bauch am nächsten Tag hätt ich mir ersparen sollen. Mir geht es jetzt noch sch... Wie stark Saufdruck sein kann, weiß ich sehr gut. Und der kommt, egal wie lang du schon nichts mehr getrunken hast. Was machst du, was machen die anderen in der Situation? Halt durch! Wünsch Dir viel Glück. Schreib, wenn Du willst.
vielen Dank Euch beiden erst mal für die ermutigenden Worte. Ich lese gerade quer durch das Forum und der Druck wird schwächer. Ich bin froh, daß ich auf Euch gestoßen bin.
Super! Wenn Dir das hilft, dann bist Du auf einem guten Weg. Allein Dein Posting hier zeigt, dass Du weißt, worum es geht. Du kannst es schaffen, und zwar vielleicht wirklich ohne viel Qual wie viele von uns. Guten Mut!
..mmmh, schön das der Saufdruck nachlässt, du weisst das es nicht bei einer Flasche bleiben wird und du weisst auch das du wieder den Level erreichst der dir nich gut tut (mir tut kein Level mehr gut, wäre vermutlich, kurzfristig, ständig "Hochwasser").
Also denk drüber nach wie Scheisse du dich morgen früh fühlen wirst wenn du dem Saufdruck nachgibst, lenk dich ab, trink viel Wasser, les und schreib nen bisserl im Saufnix und du wirst sehn es hilft und morgen früh wachst du mit ner klaren Rübe auf.
So ne Suchtberatung wäre ja vielleicht mal auch für dich ne Idee, falls du noch nich da warst und keine Angst davor hast, nur so als Gedanke
nein, bisher habe ich mir keine Hilfe geholt, außer eben gegoogelt. Ich meine, daß ich über mein Problem schon im Klaren bin, aber eine Suchtberatung werde ich wohl als nächstes in Angriff nehmen.
danke, Igel, Suchtberatung werde ich sobald als möglich angehen. Insbesondere ich -wie ich im anderen Thread geschrieben habe- nicht weiß, wo ich stehe.
depri, ich fang jetzt nicht wieder mit Zählen an , aber heute ist mein zweiter Tag, an dem die "gute Pulle" im Regal stehen bleibt. Das hoffe ich zumindest.
Luchs, ich hab das anfangs so gemacht, jeden Cent den ich sonst in Alk ausgegeben habe, davon habe ich mir was anderes gegönnt. Waren zwar im Schnitt nur 3 Euro am Tag. Aber es ist schon erstaunlich, was man sich selber mit 3 Euro alles kaufen kann. So hatte ich beim Einkaufen immer so ein gewisses Aha Erlebnis.
ich treibe mich zwar noch nicht soooo lange auf diesem Forum rum, aber auch von mir ein herzliches Willkommen und Respekt für Deinen Mut, hier zu schreiben.
"Bin ich oder bin ich nicht?!" Jahrelang habe ich all meine "Intelligenz" darauf verwendet, mir diese Frage mit 'Nein, bin ich nicht' beantworten zu dürfen, in dem ich an mir selbst jegliches Klischee der 'durchschnittlichen Alkoholkranken' widerlegt habe.
Mittlerweile kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Ich habe noch nicht erlebt, dass jemand, der kein Suchtproblem hat, nachts um halb drei glockenwach im Bett sitzt und sich fragt, ob er wohl ein Suchtproblem habe könnte.
Ob du 'schon' süchtig bist oder gerade eben auf der Kippe - das kannst nur du selbst beurteilen. KeineR hier im Forum, keine Suchtberatung und auch kein Arzt. Aber alle können dir auf die Sprünge helfen dabei, dir die richtige Diagnose zu stellen. Mach dir nichts vor, und sei ehrlich mit dir selbst!
Noch‘n Zitat?! „Wir Alkoholiker können niemanden so gut betuppen (belügen, betrügen) wie uns selbst!“ (Die alles- und immer-LeserInnen mögen mir die Wiederholung an dieser Stelle bitte bitte entschuldigen: auch ich muss sparen... )
Mir hat am Anfang geholfen (und tut es auch heute noch!), mich möglichst oft mit solidarischer, ebenfalls nicht trinkender Gesellschaft zu umgeben. Mein damaliger Lieblingsmann hat gleichzeitig mit mir aufgehört, und wir waren ein prima Team!
Außerdem habe ich damals versucht, mir mindestes einmal am Tag etwas richtig Gutes zu tun. Was immer das sein mochte - jedenfalls war ich möglichst liebevoll mit mir selbst.
Und dann habe ich auch noch jeden Abend so zwei, drei Zeilen lang in mein Notizbuch geschrieben, was an dem Tag so richtig toll gelaufen ist (egal, ob's einfach passiert ist oder ob ich selbst was Tolles veranstaltet hatte). Und wenn mir gar nix einfallen wollte - und das war am Anfang leider ziemlich oft - dann konnte ich reinschreiben: "Und auch heute habe ich den ganzen Tag keinen Alkohol getrunken." Dann war ich stolz auf mich, fand mich Klasse und konnte beruhigt einschlafen.
uppps, bei Deinem Nick entfallen mir ja fast die Tasten ... Woher kommt dieser sehr hübsche Name?
Vielleicht suche ich auch nur nach Belegen, die schließlich denn nutzlos sind, wenn die Form des Trinkens so geworden ist, daß sie doch recht eindeutig auf Alkoholismus hindeutet. Nach Jellinek bin ich nicht "alkoholkrank". Aber mein Muster lässt es für mich naheliegend erscheinen, daß ich zumindest ganz heftig auf der Kippe stehe. Aber kann ich mir eingestehen, was vielleicht nicht wahr ist? Woichtig ist, mit dem Trinken aufzuhören, denn ich glaube, daß das nicht mehr lange gut gehen würde.
ZitatIch habe noch nicht erlebt, dass jemand, der kein Suchtproblem hat, nachts um halb drei glockenwach im Bett sitzt und sich fragt, ob er wohl ein Suchtproblem habe könnte.
Das kenne ich überhaupt nicht. Nie bin ich nachts wach geworden und habe mir dann gedanken zu meinem Alkoholverhalten oder einer möglichen Sucht gemacht. Das war eher morgens, wenn ich verkatert aufgewacht bin.
Ich versuche, so ehrlich wie möglich zu sein zu mir selbst. Aber sicher bescheiße ich mich oft selbst dabei.
Meine Belohnung heute war ein Aufwachen mit dem guten Gefühl, gestern nicht getrunken zu haben, war dann ein langer Spaziergang, dann noch Einkaufen, das Regal mit den "schönen Fläschechen" links liegen gelassen. Und jetzt lesen, hier lesen und lesen und z.B. diesen Beitrag zu schreiben. Das kann ja nu nicht schaden .
ZitatWas immer dir helfen mag - erlaube es Dir!
Da muß ich aber schwer dran arbeiten, bin immer so rastlos.