also nachdem ich jetzt jahrelang mehr oder weniger - meist mehr - gesoffen hatte, bin ich ja nun seit Anfang Dezember ohne Alkohol. Feine Sache das, sehr zu empfehlen.
Die von mir deklarierten Winde sind auch gegangen, der Körper scheint sich wieder einzupendeln, ich nehme sogar ab. Seit ungefähr 2 Wochen scheint auch die Libido wieder anzuspringen, sehr zur Überraschung - der positiven - meines Mannes.
Nun hatte der sich aber so daran gewöhnt, dass ich entweder keine Lust hatte oder aber schon zu betrunken war, dass ihm natürlich alles verging. Logisch.
Und jetzt hält er mit meinem Tempo aufwärts nicht ganz Schritt. Soll ich ihm jetzt auch Zeit lassen? Mir ist nicht so danach. Und gestritten haben wir deswegen auch schon, was man natürlich nicht sollte, weil dann wird es noch unLUSTiger. Ach menno. Da dachte ich, fein, jetzt hört die Amira mit dem Saufen auf, dann hat der Mann auch wieder mehr Freude am Sex. Weit gefehlt.
Guten morgen Amira Ich kann Dir von mir nur aus der Co-Seite berichten. Bei uns war es so, dass ich nicht mehr wollte, weil mein Mann ständig nach Alkohol gestunken hat und ich durch seine Saufereien jede Achtung und Respekt vor ihm verloren habe. Er hat dann seine Trinkpausen eingelegt und ich war euphorisch, was dann dazu geführt hat, dass wir doch mal wieder das Schlafzimmer geteilt haben. Nachdem er dann hatte, was er wollte, ging er in die Küche und machte sich ein Bier auf . Wie ich mir vorgekommen bin kannst Du Dir sicher vorstellen. Das hat dann letztendlich dazu geführt, dass wir jetzt schon seit bald einem Jahr "auf dem Trockenen sitzen". Jetzt ist er seit einem Monat trocken und in einer Motivationsgruppe, danach geht er in stationäre LZT. Langsam kann ich mich ihm wieder annähern ohne Angst zu haben. Was ich Dir damit sagen möchte ist einfach, dass du mit Deinem Mann redest und ihm jetzt einfach die Zeit gibst, die er brauch. Es ist sicher nicht ganz einfach, aber Du hast schon andere Sachen geschafft und wirst auch damit klar kommen. Ich wünsche Dir alles Liebe und schick Dir mal den Luzie
also ich kann nur raten, ihm und Dir Zeit zu geben. Er hat lange Zeit die besoffene Frau im Bett gehabt und muss sich an die "Neue" einfach auch gewöhnen - vielleicht ist er ja auch noch völlig überrascht und unsicher. Ich denke, das ist völlig normal.
Fangt doch mal gaaaaanz langsam einfach mit dem Austausch von Zärtlichkeiten an, lernt Euch wieder neu kennen.
Bei uns war es so, dass ich nicht mehr wollte, weil mein Mann ständig nach Alkohol gestunken hat und ich durch seine Saufereien jede Achtung und Respekt vor ihm verloren habe.
In so eine Situation kann ich mich ganz schwer reindenken. Wieso bleibt man mit einem Partner zusammen, für den man so empfindet? Da muss es doch was geben, das einen hält. Wenn ich keinen Respekt mehr vor ihm habe, ist das ja keine Tagesgeschichte. So nach dem Motto: Er kann aber auch ganz lieb sein. Das ist ja dann auch nicht mehr.
Was ist nun mit deinem Mann, Amira?
ZitatNun hatte der sich aber so daran gewöhnt, dass ich entweder keine Lust hatte oder aber schon zu betrunken war, dass ihm natürlich alles verging. Logisch.
Dieses "Logisch" impliziert doch, dass du dich daran schuldig fühlst. Ist dem wirklich so? Vielleicht kam ihm das sehr gelegen, nicht nur Frauen haben oft keine Lust auf Sex.
Luzie ist bei ihrem Mann geblieben, obwohl sie ihn als "daneben" empfand. Was hielt sie? Dein Mann ist bei dir geblieben, obwohl du besoffen und lustlos warst. Warum?
Bei diesen Co-Geschichten hat doch der Co-Partner auch etwas von der Sucht des anderen, sonst bliebe er ja nicht. Oder?
Hi Felidaela Habe mir über das was Du geschrieben hast selber schon ganz oft Gedanken gemacht. Ich denke einfach, dass ich ihn trotz alledem noch liebe. Ich habe ihn ja ganz anders kennen gelernt. irgendwie wollte ich einfach nie die Hoffnung aufgeben, dass es mal wieder so schön wird wie es mal war. Dann habe ich mich mit dem Thema Alksucht auseinandergesetzt und festgestellt, dass er nicht trinkt, um mich zu ärgern .Lange Zeit dachte ich nämlich so . Es tut mir irgendwie leid, dass ich diese Krankheit als Charakterschwäche abgetan habe. Jetzt weiß ich es besser und jetzt kann ich mich leichter wieder annähern. Ich werde irgendwann vor meinem Mann den Hut ziehen können, bzw. bin ich jetzt schon stolz auf ihn. Ein Monat trocken und jede Menge positive Veränderungen. Unter anderem, dass ich wieder Achtung und respekt vor ihm habe. Hoffentlich versteht Ihr mich mit dem stolz sein jetzt nicht wieder falsch. Ich meine damit nur, dass er schon ein Stück Weg gegangen ist, den so manch einer noch nicht gehen wil, kann oder wie auch immmer. Wünsche Euch allen noch einen schönen Tag Luzie
ich bin jetzt seit über 14 Jahren mit meinem Mann zusammen und wir haben schon des Öfteren den Respekt voreinander verloren...Einer so wie der Andere.
Es gab sogar Phasen,wo wir uns gegendseitig hätten umbringen können.
Und trotzdem sind wir noch zusammen.
Warum?
Weil wir aus vielen verschiedenen Facetten bestehen.
Im manchen Dingen haben wir uns gegenseitig enttäuscht...in anderen Dingen überraschen wir uns täglich neu und positiv. Ein Leben ist eh zu kurz um einen Menschen völlig kennenzulernen.
Ehe oder wirkliche Partnerschaft findet auf einer anderen Ebene statt als einfach nur zusammen sein,weil man sich aus bestimmten Gründen mag.
ich bin eben keine Co, kann mich da wirklich nicht hineinversetzten. Gehe mal so von einer Idee aus: Wenn ich bliebe, obwohl er trinkt, mit allem was da dran hängt, dann doch, weil ich ihn so klein und schwach brauche. Umgekehrt hieße das doch, dass wenn er trocken wird, auch wieder erstakt, seine Meinung hat und gar nicht mehr so schwach ist. Müsste ich da nicht Angst bekommen, dass er mich verläßt, wenn er erkennt, bei wem ich geblieben war? Meine, müsste er mich nicht dafür verachten, dass ich nicht gegangen bin?
@Roswitha und Inge
Boa, ich wusste, dass mir eine ganz entscheidende Lebenserfahrung fehlt. So tief bin ich nie in eine Partnerschaft vorgedrungen, aber ich nehme euch das ab. Es muss da etwas geben, das Menschen so lange zusammen hält.
Ich habe es nie geschafft, mich darauf einzulassen, war immer auf der Hut, habe kontrolliert und bei den ersten Wolken die nahten, habe ich mich verzogen. Vermutlich, weil ich lieber selber gehen wollte, als verlassen zu werden.
ich denke auch, es braucht einfach mehr Zeit.Zum Einen ist es doch erst mal sehr erfreulich für dich, dass du wieder deine Bedürfnisse spürst. Es spricht ja auch nichts dagegen, sie mal zu wünschen, dem anderen Mitzuteilen. Zum anderen, bist du aber nun herausgefordert, eine momentane Zurückweisung deines Partners nicht gleich allumfassend als persönliche Zurückweisung auf allen Ebenen zu sehen. Er will halt im Moment nicht. Stellt das gleich alles in Frage? Vielleicht auch deine Abstinenz? Aber nein, damit hat es doch nichts zu tun...oder doch?
ZitatBei diesen Co-Geschichten hat doch der Co-Partner auch etwas von der Sucht des anderen, sonst bliebe er ja nicht. Oder?
Was also, wenn es da keine Sucht mehr gibt?
Ja was!!!!!????
Das kann man nicht mal so schnell abhaken. Ist wirklich ein langsames neu entdecken, auch von Seiten, die man gar nicht so klasse findet... ..aber in jedem Fall besser als vorher mit der Sucht!
ZitatUnd trotzdem sind wir noch zusammen.
Warum? Weil wir aus vielen verschiedenen Facetten bestehen.
...und so lange sich ein paar davon noch freundlich zuzwinkern ist ja noch nicht alles verloren, oder?
Hi Felidaela Das ist echt ne gute Frage. Aber ich bin überglücklich, wenn mein Mann wieder an Stärke gewinnt, weil ich immer gerne einen starken Mann wollte. Ich hasse es, stärker zu sein, ich möchte irgendwann mal wieder das Gefühl haben, schwach sein zu dürfen und zu können. Ich freue mich, langsam diese Züge an meinem Mann zu finden. Wir werden uns als Paar sich ganz neu zusammen finden müssen. Aber wir wollen es auch beide, weil wie gesagt von Roswitha, es gibt jede Menge unterschiedliche Nuancen. Ich kann natürlich nur hoffen, dass mein Mann nicht irgendwann so denkt, wie Du es in Deinem Post beschrieben hast. Aber, dann haben wir wenigstens alle Chancen ergriffen, die uns geboten wurden. Vielen Dank für Deine tollen Denkanstöße Luzie
Hallo Luzie, ja, Männer sind schwach, genbedingt, aber mit Alkohol, tja...mal ganz stark, mal so schwach, dass sie es selbst nicht vermuten, es hängt vom Pegel ab. Ohje, was das Zeug doch aus einem macht. Irgendwie muss man sich neu besinnen, wenn man trockener Alki ist, dh. man sieht sich wieder als Mensch, man sieht seine Stärken und kann sich einordnen, das dürfte für Co`s das frustrierendste sein. Hoffe, bei Dir ist es nicht so.
ohje, wieder der Sex. Also ich muss sagen, der hat mich nie sonderlich interessiert. Männer ja gab es einige, ich bin nicht gerade hässlich und seid ich trocken bin wieder sehr ansprechend. Bin aber froh keinen Mann mehr zu haben, über das Thema bin ich einfach raus gewachsen. Mach Dir doch nicht soviele Gedanken darüber. Wenn er Lust hat, wird er schon kommen, wenn nicht, hat es noch nie gepasst. Es lag nicht an Deinem Suff das er nicht wollte, es lag an seiner Libido, aber daran kannst Du auch trocken nichts ändern.