Studie: Entzugserscheinungen durch Trennung vom Handy Donnerstag 26. Januar 2006, 02:15 Uhr
London (AFP) - Das Leben ohne Handy ist für immer mehr Menschen offenbar eine beängstigende Vorstellung. Wie eine am Mittwoch in London veröffentlichte Studie im Auftrag des Telekommunikationsunternehmens Virgin Mobile ergab, fühlte sich die überwiegende Mehrheit der Befragten schon bei kurzer Trennung vom Mobiltelefon unter Stress gesetzt. 90 Prozent gaben an, mindestens einmal pro Stunde ihr Handy zu benutzen. Vier von fünf Befragten fühlten sich unwohl, wenn ihr Telefon für längere Zeit nicht in Reichweite war. 84 Prozent gaben an, ihr Handy nie aus den Augen zu lassen.
"Die Menschen betrachten ihr Mobiltelefon als menschliches Wesen; es symbolisiert für sie Kontakt, Freundschaft und Aufmerksamkeit", kommentierte der Suchtexperte David Nott aus Southhampton das Ergebnis der Studie, für die rund 2000 Handynutzer befragt wurden.
Moin Biene! Ich hab meins immer noch, und finde es praktisch. Gebrauchen tue ich es nicht oft und ich krieg auch keine Panik, wenn ich es zuHause vergesse. Da seh ich bei meinen Kids eher die Gefahr, die ohne dieses Ding manchmal nicht auf den Pott gehen koennen. Gestern war ich mit beiden beim Arzt, auch andere Kids warteten, alle mit ihrem Handy beschaeftigt, ich mit ner Zeitschrift. Eine aeltere Frau machte sich ueber die neue Generation lustig...., bis es dann in ihrer Tasche bimmelte. Panik, Hektik,"Wo isses denn schon wieder?!"Laut(manche Menschen haben da so eine komische Angewohnheit!!) telefonierend ging sie vor die Tuer. Die Kiddis fanden das
ZitatGepostet von hoerby ..klingt ,wie die Telefone zu Edisons Zeiten!
hoerby
genau wie mein Klingelton (war im Lieferumfang). Zum einen können mich die Dinger schon nerven, zum anderen sind sie praktisch. Na ja, wie so oft - zwei Seiten .
Ich mein...wenn da keine Telefonzelle in der Nähe ist,bei einer Reifenpanne so Nachts um 3 zum Beispiel...da ist ein Handy wohl Gold wert.
Aber wenn ich da so manchen Erwachsenen sehe,der sich allein dadurch definiert,permanent angesimst zu werden...weil alle ihn ja so lieb haben (denkste...die haben doch nur den gleichen Spleen und warten nur auf das Echo)...also...das irrtiert mich doch ein wenig.
das meine ich manchmal auch. Da treffe ich einen Bekannten in der Stadt, ewig nicht gesehen, die Freude ist gross und ruck zuck sind wir im schönsten Gespräch.......na ja bis dieses Dingens klingelt, bei ihm.Ein kurzes entschuldigung,ja und dann redet und redet er, mit seinem Handy über derartigen Pille Palle. mensch da kann er doch sagen "ich ruf später zurück". Steh da rum wie bestellt und nicht abgeholt, habe dann gerufen tschüssi, bin weg und da war er pikiert. Gibt es eigentlich ein Knigge fürs Handy? Ich habe auch eins, aber das würde ich nie machen.Meins ist sowieso selten an, ich will nicht immer erreichbar sein.
Ich frag mich bloß, was die Kids (und die Eltern) machen würden, wenn es auf einmal keine Handys mehr gäbe.... Unsere Eltern haben nicht in tausend Ängsten gelebt, nur weil wir Kinder nicht rund um die Uhr zu erreichen waren (wird ja heute gerne als Vorwand genommen, um so'n Teil zu bekommen). Und wir haben uns noch ganz normal auf dem Pausenhof zum Badengehen verabredet. Keiner hat diese Art der Kommunikation vermißt.
Nachdem unsere Telefonrechnugen in der Vergangenheit oftmals höher waren, als das Bruttosozialprodukt von Wanne-Eickel, ließ ich alle Handynummern vom Festnetz aus sperren. Wir waren es leid für die Telefonkosten unserer Erstgeborenen hier im Ort um mildtätige Gaben bitten zu müssen. Zumal meine Gattin, die Gute(das alte Weichei:grins2, sich weigerte bei Regen und Schnee in der Fußgängerzone zu stehen. Dabei habe ich sie doch morgens hingefahren und abends sogar wieder abgeholt.
Na jedenfalls keine Hanndynummern mehr vom Festnetz und eine Telefonflatrate gekauft. Letzte Woche habe ich mal die Einsatzzeiten der Gesamtfamilie am Telefon kontrolliert. 38 Stunden, davon Alexandra, meine Erstgeborene mit dem schönen Beinamen "die Klamme" 36 Stunden 11 Minuten. Sie wünscht sich jetzt zum Geburtstag ein drittes Ohr Es ist schon eine artistische Leistung und abolut guinessrekordverdächtig, wenn man sie mitunter telefonieren sieht. Linkes Ohr das Festnetztelefon, rechts das Mobilteil und dazu das Handy im fliegenden Wechsel zwischen linkem und rechtem Ohr in Aktion. Kein Wunder, dass ihre schulischen Leistungen desweilen diesem Dauerstress zum Opfer fallen Aber es ist schön, dass sie sehr wohl in der Lage ist Prioritäten zu setzen
ZitatUnsere Eltern haben nicht in tausend Ängsten gelebt, nur weil wir Kinder nicht rund um die Uhr zu erreichen waren
Als Trost für alle leidgeplagten Eltern
Es ist noch nicht allzu lange her, dass mitten im aufgeklärten Europa Kinder auf eigenen Märkten teilweise wie Vieh verhandelt wurden...
Als „Schwabenkinder“ bezeichnete man die Kinder aus Vorarlberg, Nord- und Südtirol sowie der Schweiz, die alljährlich zu den Kindermärkten ins Schwäbische zogen. Solche Kindermärkte gab es in Wangen, Ravensburg, Bad Waldsee, Tettnang und Friedrichshafen in Württemberg, im Badischen in Pfullendorf und Überlingen und im Bayerischen Allgäu in Kempten. Der größte Markt war in Ravensburg.
Es war bitterste Armut in den Bergregionen, die die Eltern zwang, einen Teil ihrer Kinder vom Frühjahr bis in den Herbst zum Viehhüten oder zur Arbeit hauptsächlich in der Landwirtschaft ins Schwäbische zu schicken. Die Gründe hierfür waren vielfältig: die kargen Böden und das raue Klima, der Kinderreichtum und die vielfach praktizierte Erbteilung, die zur Zersplitterung der Höfe führte.
Beim so genannten „Schwabengehen“ handelte es sich nicht um die Verdingung einzelner Kinder, sondern in manchen Jahren um bis zu fünf- bis sechstausend in regelrechten Zügen, die sich oft den Lebensunterhalt auf dem Marsch in die Fremde links und rechts des Weges erbetteln mussten.
Das Durchschnittsalter lag bei 7 bis 14 Jahren, wobei es aber keine Seltenheit war, dass auch schon Fünfjährige mitgeschickt wurden.
Wann genau diese Wanderungen begannen, lässt sich nicht mehr exakt feststellen. Aber schon 1625 wird von den Zielen Ravensburg und Überlingen berichtet.
Begleitet wurden die Kinder meist von einer älteren Person, aber auch von Geistlichen, die für die Unterkünfte unterwegs sorgten und die Marktpreise aushandelten.
Für einen Teil der Kinder führte der Weg über noch tief verschneite Berge wie beispielsweise den Arlberg, die sie mit schlechtem Schuhwerk und dürftigster Kleidung zu überwinden hatten. Auf den Märkten wurden die Kinder teilweise wie Vieh verhandelt. Als Entlohnung gab es im Herbst „... ein Kleitle und ein bizle Gelt“, das dann oftmals das einzige Barvermögen der betreffenden Familie darstellte.
1836 wurde auch in Württemberg die Schulpflicht eingeführt. Sie galt aber nur für einheimische Kinder, die dann aber wiederum auf den Höfen zur Arbeit fehlten. Alle betroffenen Länder - also Württemberg, Österreich und Schweiz - hatten aus wirtschaftlichen Überlegungen kein Interesse an einer Änderung der Situation.
Obwohl Österreich das erste Land war, das unter Maria Theresia die allgemeine Schulpflicht einführte, gab es viele Ausnahmeregelungen, mit denen der Schulbesuch umgangen werden konnte.
Erst als 1908 in der amerikanischen Presse eine regelrechte Kampagne gegen diese Kindervermarktung losgetreten wurde, wobei der Friedrichshafener Markt als „kaum verhüllter Sklavenmarkt“ beschrieben wurde, kam hektische Betriebsamkeit in die Diplomatie, da insbesondere Deutschland um sein Ansehen besorgt war.
Zwar brachte der Erste Weltkrieg einen Abschwung in der Geschichte des "Schwabengehens" mit sich. Eine grundlegende Änderung trat aber erst 1921 ein, als die Vereinbarung zwischen Österreich und Württemberg zu greifen begann, dass auch österreichische Kinder in Württemberg schulpflichtig seien.
Dieses Abkommen war gleichzeitig auch das Ende des „Schwabengehens“ im großen Stil, da nun der wirtschaftliche Anreiz entzogen war.