das hier ist mehr als Alltagsfrust...es ist eine Wut auf diese, wenn es sie wirklich gibt, "höhere Macht".
Warum bestraft sie Menschen, die nichts Böses tun?
Meine Partnerin ist Alkoholikerin....OK...sie hat es aus eigener Kraft geschafft trocken zu werden und es bis jetzt auch zufrieden zu bleiben.
Der "Herr" schenkte Ihr daneben nun noch einen Hörschaden und Tinnitus.
Auch das hat sie hingenommen und lebt damit.
Während der Therapie meinte der "Herr", es solle noch eine Hepatitis dazukommen.
Es flossen viele Tränen auf beiden Seiten, aber auch da haben wir unser Schicksal angenommen und sie wollte nun in Kürze eine Interferontherapie angehen.
Am Wochenende meinte der "Herr", dass es noch nicht genug ist. Sie bekam ein "lahmes" Bein und konnte kaum noch laufen.
Nun, ein Bandscheibenvorfall? Keine Schmerzen? Der Neurochirurg, den wir heute aufsuchten meinte "Fehlanzeige".
Das Ende vom Lied hatten wir nun heute in der Neurologie: Gehirnblutung...ein "kleiner" Schlaganfall...
Nun, auch das wird sie wieder tapfer und stark hinnehnmen, aber wir sind beide wütend und haben Angst. War es das wirklich?
Wenn ich gelassen bin, und manchmal bin ich das, versuche ich positiv zu denken. Eine "gutartige" hepatitis, ein "kleiner" Schlaganfall. Es ist von Allem nicht das schlimmste aber alles zugleich, ist doch ganz schön schwer zu ertragen.
Tja, wollte mir nur mal Luft machen.
Ich weiß nicht, wem es hier noch zu geht, wer vielleicht noch den Eindruck hat, dass es langsam genügend ist mit der Menge an Schicksalsschlägen.
Bin ich, sind wir, damit wirklich alleine???
Dann denk ich oft, warum trifft es nicht mal mich? Ich hab mehr böses angestellt im Leben und könnte besser damit umgehen, aber sie hat doch niemanden etwas Schlimmes angetan und bekommt es trotzdem immer wieder ab...
es tut mir leid, daß Dich/Euch das Schicksal so hart trifft.
Dennoch denke ich manchmal, daß Du das Schicksal auch entsprechend vielleicht geradezu herausforderst und genau danach suchst.
Und ich denke gleichzeitig, daß Du nur genau dadurch die entsprechenden Kräfte mobilisieren kannst, dem Schicksal die Stirn zu bieten, die Du brauchst.
Es scheint mir, daß Du mit einer gewissen Zielsicherheit die Katastrophen geradezu zielbewußt ansteuerst anstatt das Leben einfach fließen zu lassen.
Ohne dieses Schicksal, das Du herausforderst, wärst Du vielleicht nicht der Frodo, der Du bist...
das sehe ich nicht so, denn die ganze Zeit wo ich hier nicht geschrieben habe, habe ich das Leben fließen lassen und war heilfroh, dass der Alkohol in materieller Hinsicht keine Rolle mehr spielt.
Sicher habe ich auch das Schicksal nicht angebetet - wie Du andeutest-, meiner Partnerin schlimme Krankheiten zu bescheren.
Wenn ich sowas höre oder lese, wird mir ganz deutlich, wie wichtig Klarheit ist.
Ich kenne viele, die zweifeln oder mit ihrer "höheren Macht" hadern. Das, was ihr zwei da erlebt, ist sehr hart und in der Tat recht viel auf einmal...
Vielleicht macht es Sinn, jetzt erstmal nicht zu hinterfragen, weswegen und warum das alles so kam. Vielleicht ist es sinnvoll, sich erstmal gelassen (ja, ein sehr strapaziertes Wort!) der momentanen Situation zu stellen.
Da gibt's doch so was Frommes: Wen Gott liebt, den prüft er.
Ich hab mich oft gefragt, wieso viele Menschen in solchen Situationen ihren Glauben verlieren. Und dann sah ich neulich wieder eine Dokumentation über die letzten Tage in vor Stalingrad.
Dieses sinnlose Abgemetzel, dieses perverse Ausgeliefertsein einer Situation, die von den wenigsten so gewollt war, hat viele wieder zu Gott geführt.
Feldpostbriefe erzählen von den abgeschlachteten Kameraden, von den Verzweifelten, die in ihrem animalischen Überlebenstrieb die Innereien der Gefallenen aßen... das ist für mich die größtmögliche Verzweiflung und in diesem Zustand gab's nur noch eins: Glauben, was das Zeug hält; Hinnehmen, was da kommt und aktiv das Beste draus machen.
Das ist mir so dazu eingefallen, prompt und krass. Pardon.
Aber es relativiert die Sicht auf die Dinge. Es könnte immer noch schlimmer kommen. Und wenn ich den Glauben verliere habe ich am Ende gar nichts mehr.
sicher sind das ne Menge Ärgernisse und Deine Wut ist verständlich.
Auf der anderen Seite ist der Glaube an den Lohn für gute Taten nicht mehr als ein Relikt aus dem Glauben an den Weihnachtsmann. Wenn Du brav bist..
Jedenfalls ist mir noch nicht groß aufgefallen, daß gute Menschen mehr Glück im Leben haben oder eher von irgendwas verschont blieben. Ich glaub dem Schicksal ist das ziemlich egal.
Zitat: Auf der anderen Seite ist der Glaube an den Lohn für gute Taten nicht mehr als ein Relikt aus dem Glauben an den Weihnachtsmann. Wenn Du brav bist...
obwohl gläubig im weitesten Sinne..glaube ich persönlich so agr nicht an diese Belohnungsgeschichten,wenn ich nur brav genug bin..oder was auch immer.
"Wie der Mensch im Herzen denkt,so ist er."
Das übersetze ich für mich ganz einfach mit dem Ursache-Wirkungsprinzip...obwohl das Quantenphysikalisch gesehen auch schon (fast) wieder ausgelutscht ist. Oder einfach,daß wir uns unsere Realität aufgrund unserer Ängste,aber auch aufgrund unseres Optimismusses selber basteln.
Für mich gibts da eine Theorie,daß z.B. diese Krankheiten durch einen enormen psychischen Stress entstanden sein könnten,die die Trockenheit bei deiner Freundin vielleicht mitgebracht haben könnte. Oder es sind Spätfolgen des Alkoholmissbrauchs.
Vielleicht ist ja auch ein "Selbstbestrafungsmuster" mit dabei,vielleicht das schlechte Gewissen,aufgrund des Raubbaus,den deine Freundin mit sich betrieben hat. Es ist heute mehr oder minder allgemein bekannt,daß das denkende Hirn aktiv am Gesundheitsgeschehen beteiligt ist. Soweit ich informiert bin,kommt es da auf irgendwelche Hormoncocktails bzw. Ausschüttungen an...oder so. Oder,daß das Immunsystem sehr sensibel auf Stress reagiert,ist ja auch bekannt. Ich bin aber auch kein Endokrinologe.Von daher halte ich mich lieber zurück.
Wie dem auch sei...wir Menschen sind eigenständige PCs,die zwar bei Bedarf und entsprechendem Glauben von Zeit zu Zeit mal ein Update machen können. Aber Viren werden uns von oben garantiert nicht geschickt. Die fangen wir uns hier ein.
Autsch, dann ist also das Mordopfer selber schuld Konsequent zuende gedacht müßte der Täter also belohnt werden, hat er doch nur das ausgeführt, was eh' dem Opfer zugedacht war oder wie oder was
Ich weiß nicht, wem es hier noch zu geht, wer vielleicht noch den Eindruck hat, dass es langsam genügend ist mit der Menge an Schicksalsschlägen.
Ich kann dich sehr gut verstehen.Glaub mir das. Du bist sicherlich nicht der einzige hier an Board der viele Schicksalsschläge einstecken durfte.(In diesem Fall deine Partnerin) Aber wir alle müssen da durch. Wir sind alle selbst verantwortlich für das was wir tun und ob wir Situationen , Schicksalsschläge meistern oder nicht.
In Bezug dass deine Partnerin Alkoholikerin war und nun dafür zahlen soll ? Blödsinn. Ich kenne viele die krank geworden sind , gestorben sind obwohl kein Alkohol ,keine Drogen und nichts im Spiel waren. Halte durch Frodo und unterstütz deine Partnerin so gut es geht denn du bist nicht alleine mit diesen Problemen.
der Mensch denkt, Gott lenkt. Jeder ist für sein eigenes Ungemach selber verantwortlich!
Jeder hat seinen Glauben und den möchte ich niemandem nehmen aber ich persönlich kann da oben nichts mehr sehen. Der Gute hat den Himmel einfach zugemacht.So sehe ich das.
Warum ?
Wo war Gott als 1984 meine Mutter auf einer Nudel in der Küche ausrutschte und mit dem Kopf an der Tischkante aufschlug und bis heute nicht mehr normal ist ? Wo war Gott als 1989 mein damals bester Freund im Auto einschlief , gegen einen Baum raste und elendig in der Karre verbrannte ? Wo war Gott als 1990 meine liebste Oma an Darmkrebs vor meinen Augen qualvoll verreckte ? (sterben ist was anderes) Wo war Gott als auch ihr Mann kurz danach einen Schlaganfall erlitt und nach 3 weiteren erst starb ? Wo war Gott als ein weiterer Freund von mir 1992 auf dem Motorrad von einem Bus überrannt wurde und ein halbes Jahr auf der Intensivstation vor sich hin vegetierte bevor er starb ? Wo war Gott als vor 5 Monaten mein jetziger bester Freund starb ? Prüfte Gott mich auch und gab mir noch nebenbei als Prüfung meine Krankheit Alkoholismus ? Ich habe keine Lust mehr auf die Prüfungen des Guten Mannes !
es gibt ja auch Menschen, die meinen Judas müßte heilig gesprochen werden, denn ohne sein Verrat wäre Jesus nicht gekreuzigt worden und die Menschheit nicht erlöst worden. Eigentlich logisch.
Na ja, das Thema Karma ist ja nicht nicht ganz unproblematisch. So behaupten ja Esoteriker wie Jan van Helsing, die von den Nazis ermordeten Opfer seien ihres schlechten Karmas wegen selbst schuld. Drücke hier oder da
Ich finde es widerlich und abstoßend, die Schuld dem Opfer zuzuschieben - aus welch' verqueren esoterisch-religiösen Motiven auch immer.
ZitatSicher habe ich auch das Schicksal nicht angebetet - wie Du andeutest-, meiner Partnerin schlimme Krankheiten zu bescheren.
Mensch Frodo, allein der Gedanke, der Dir da kommt, erschreckt mich...
Wenn Du also von Dir vermutete Andeutungen deutest habe ich noch einen Satz zum deuten dazu:
Du hast Dir Deine Partnerin erwählt und somit auch Dein Schicksal in bestimmte Bahnen gelenkt. Mich verwundert, daß Du darüber Wut empfindest.
Ein gesunder Körper bedarf vielleicht auch einiger Pflege und Rücksicht und eines gesunden Geistes und manche Krankheiten sind halt eigenverursacht und andere vielleicht Schicksalsschläge und auch damit bist Du nicht allein auf der Welt. Da gibt es viele Menschen, die dem ohnmächtig gegenüber stehen.
Das ist alles sicher kein Trost...
Ich wünsch Deiner Partnerin gute Besserung und daß Deine Wut dann verrauchen möge.
@Biene
karma-technisch gesehen hat so einiges seine Daseinsberechtigung.
"wo war Gott?!" schrie meine Schwiegermutter, als sie vor gut 35 Jahren ihren Mann verlor. Um Ihn zu bestrafen, hat sie sich von ihm abgewandt, ihren Glauben in die Mottenkiste gepackt, macht Ihn immer noch für den Tod ihres Mannes verantwortlich und kümmert sich einen Scheiß um sich. Jammert und lamentiert und ist echt ziemlich verbittert, was man ihr wunderbar ansieht.
Ich habe kurz vor meinem dritten Lebensjahr den Tod meiner Zwillingsschwestern erlebt. Als Kind, dass das nicht verstehen kann, war ich froh, dass man mich beten und glauben lehrte und ich eine Stelle hatte, an die ich mich vertrauensvoll wenden kann.
Für mich hat der Tod an Schrecken verloren, er gehört zum Leben dazu.
Arm sind doch die dran, die ihr Leben nicht glückvoll zu gestalten wissen und dann vom Tod überrannt werden.
Der Tod, und sei er noch so ätzend, eines geliebten Menschen kann uns das doch zur Not lehren... sinvoll zu leben!!