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Saufnix  
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Dieses Thema hat 20 Antworten
und wurde 2.447 mal aufgerufen
 Selbsthilfe und Gruppengespräche
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ameise Offline




Beiträge: 1.110

04.04.2003 19:08
#16 RE: Eine Fahne... Zitat · Antworten

Ihr habt ja alle so Recht. Ich empfinde ja auch ganz genauso.

Bea, als ich Deine Story mit dem Buchclub gelesen habe, da habe ich nur gedacht, das hätte ich sein können. Typisch.
Das passiert mir heute auch nicht mehr.
Für mich sind das ganz großartige Veränderungen - das, was für andere schon immer so völlig normal war, seufz.

Mini-Tiger, ich wollte Dir nicht zu nahe treten, ich war gestern irgendwie krass drauf - muß an meinem momentanen Hormonspiegel liegen.
Ich habe großen Respekt vor dem, was Du geschafft hast -
vielleicht komme ich ja mit der Zeit auch mal dahin, daß sich meine Interessen weiter ausdehnen. Im Moment bin ich noch voll mit Alltag (Job und Kind) beschäftigt und bin schon ganz stolz, wenn ich es einmal die Woche zum Schwimmen schaffe.
Versteh mich nicht falsch: Ich bin sehr glücklich damit, wie es ist. Allein das Leben nüchtern zu erleben ist für mich immer noch das Größte.

Aber wie Mieze schon schrieb: Ich gehöre auch zu denjenigen, die sich erstmal verunsichern lassen, wenn sie hören, was andere alles so auf die Beine stellen, die schon viel mehr hinter sich haben, als ich.
Beim Lesen Eurer Antworten wurde mir ja auch wieder bewußt, das das ja Quatsch ist. Jeder muß für sich allein herausfinden, was gut für ihn ist.
Ich hoffe, Mini-Tiger, Du kannst es mir nachsehen.

Ach irgendwie finde ich heute nicht die richtigen Worte.
Mieze, wie war das noch mit den Worten, die man wie Regenwürmer aus der Erde ziehen muß?

Ich lasse es für heute gut sein. Morgen ist auch noch ein Tag.

Seid alle lieb gegrüßt


minitiger Offline



Beiträge: 155

05.04.2003 21:01
#17 RE: Eine Fahne... Zitat · Antworten

Hallo felidaela,

den Lebenstil kann ich Dir nicht beschreiben, denn er zeichnet sich vor allem durch permanente Veränderung aus...da ist nichts fertig, alles mitten in der Entwicklung. Ich hab auch gar nicht so viel Lust, da jetzt ewig weit auszuholen.

Bei unseren Gesprächen geht es, banal gesprochen, darum, ausreden zu lassen, bei sich selbst zu bleiben (ich erlebe Das was Du tust...nicht: Du bist sooderso..), und um die Regel, den letzten Satz des Vorgängers am Anfang des eigenen Beitrags zu wiederholen, um sicherzustellen daß man der/dem andern bis zum Ende zuhört, ohne für irgendeinen Punkt in Gedanken schon mal die Widerrede zu formulieren. Es geht um den Rahmen. In gewisser Weise machen wir das, was ich mir in einer guten Selbsthilfegruppe auch wünschen würde, wir machens halt zu zweit.

Wir waren früher der Meinung, man muß überall über das nachdenken, was man sagt, und in der Partnerschaft soll das gefälligst außen vor bleiben. Überall Teamentwicklung, Projekte, Kundenbeziehungen, 4 Dimensionen, zu Hause wollten wir uns ausleben. Wir haben gar nicht wahrgenommen, wie wir uns gegenseitig überfordern. Das wäre halt fast schiefgegangen. Wir wollten nicht akzeptieren, daß wirs auch erst richtig lernen müssen, wir, die wir ursprünglich so gut ausgekommen waren.

Damit mich niemand falsch versteht: die meiste Zeit reden wir völlig ungezwungen, aber genau das konnten wir fast nicht mehr. Wir haben uns sozusagen gezwungen, uns gegenseitig besser zuzuhören, und siehe, es geht.



Hallo ameise,

der minitiger hat sich gar nicht besonders angegriffen gefühlt, ich dachte ich hab mich vielleicht falsch ausgedrückt. So groß seh ich meine Leistung nicht, ich war krank und hatte das Glück, wieder gesund zu werden...sicher freut mich das, ich bin richtig glücklich darüber, aber die Eigenschaften, die dazu notwendig waren, die hab ich mir nicht selbst erschaffen, wenn ich diese Eigenschaften nicht irgendwie bekommen hätte, dann hätte ich gar nix machen können.. Ich hab da auch so meine Ansicht einer höheren Macht, obwohl ichs nicht mit der Kirche hab.
Ich bin mehr dankbar wie stolz.

Ich wünsch euch einen angenehmen Abend

der minitiger


felidaela Offline




Beiträge: 796

08.04.2003 21:19
#18 RE: Eine Fahne... Zitat · Antworten

Hallo Minitiger,

ja, "aktives Zuhören" sagt mir was. "Familienkonferenz" von Gordon. Gut, dass ich mal wieder dran erinnert wurde, wobei ich mit meinem Sohn gerade sehr gut zurecht komme. Hm, in "guten Zeiten" vergessen wir ganz gern, was uns dahin gebracht hat. Fast wie: Nun „darf“ ich wieder trinken, hab ja bewiesen, dass ich aufhören kann ;-)

Einen schönen Abend noch


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

12.06.2003 12:06
#19 RE: Eine Fahne... Zitat · Antworten

Hallo tommie,

Du hast gefragt ob man jemanden anreden soll wenn man merkt daß er vermutlich Alkoholiker ist?

Ich glaube nicht daß man das so allgemein beantworten kann.

Wenn dies ein Kollege wäre der in der gleichen Abteilung wäre und ich mit ihm arbeitsmäßig zu tun hätte würde ich das tun.
Aber ich würde das unter vier Augen tun und ich würde versuchen ihn nicht vor den Kopf zu stoßen oder ihn anzugreifen.
Ich würde ihm erzählen wie es bei mir angefangen hat, wie es sich gesteigert hat, wie ich zu der Einsicht kam daß ich es alleine nicht schaffen würde vom Alkohol loszukommen und daß ich mir Hilfe geholt habe.

Ich würde ihm meine Beobachtungen mitteilen sein Verhalten betreffend und auch daß man es riecht daß er trinkt.

Gleichzeitig würde ich ihm aber auch anbieten daß ich ihm behilflich wäre wenn er etwas gegen seine Trinkgewohnheiten unternehmen will. Daß es Hilfe gibt und es keine Schande ist diese auch anzunehmen.

Alkoholismus ist eine Krankheit deren man sich nicht schämen muß und gegen die man etwas tun kann.

Gleichzeitig würde ich ihm aber auch nicht verschweigen daß wenn er beruflich auffällt (welcher Trinker tut das über kurz oder lasng nicht?)der Dienstherr ihn zum Amtsarzt schicken kann, da ist dann klar erkennbar ob Alkoholmissbrach vorliegt.
Weigert sich dann der Arbeitnehmer eine Therapie zu machen kann ihm der Chef kündigen.

Ich würde ihm erzählen daß ich zwar nicht aufgefallen bin bei meinem Chef was den Alkohol betrifft, denn ich habe meinen Frust immer erst nach Feierabend mit einem Cognac hinuntergespült, aber ich hatte jede menge Fehlzeiten wegen "Kreislaufbeschwerden".
Die Personalabteilung machte mich darauf aufmerksam daß man mich zum Amtsarzt schicken würde wenn sich das nicht ändert.

Daraufhin habe ich die Flucht nach vorne angetreten und mich freiwillig für eine Therapie entschieden.
Ich bekam von meinem Dienstherren dafür jede Hilfestellung und auch die Zusage nach meiner Therapie meinen Arbeitsplatz wieder einnehmen zu dürfen.

All das würde ich dem Kollegen/in sagen wenn ich ihn auf seinen Alkoholkonsum anspreche.

Anders ist das mit Mitarbeitern anderer Abteilungen oder gar unserer Führungsriege, da bin ich der Ansicht daß dies die Menschen in der Umgebung machen müssen in denen der Kollege arbeitet.

Das fatale für mich ist daß ich es heute Jedem anmerke wenn er Alkoholiker ist und es gibt auch in meiner Arbeitsumgebung jede Menge davon, leider.

Ob es was bringen würde wenn ich mit dem Kollegen reden würde ob seines Alkoholkonsums weiß ich nicht, aber jedenfalls würde ich das Gefühl haben das Richtig getan zu haben.

Letztendlich entscheiden muß Jeder sich selbst.

LG
Margot


ameise Offline




Beiträge: 1.110

12.06.2003 19:55
#20 RE: Eine Fahne... Zitat · Antworten

Hallo Margot,

ist das nicht komisch? Mir geht es auch so: ich sehe es jedem sofort an, der ein Alkohol-Problem hat.
Wie konnte ich früher als ich noch trank nur glauben, daß man es mir nicht ansieht oder anmerkt?

Angesprochen hat mich nie jemand - vielleicht konnte ich es wirklich gut überspielen und überschminken. Habe mich auch immer gut in Parfüm-Wolken gehüllt, nachdem ich morgens mindestens 20 Minuten unter der Dusche stand.
Aber wer wirklich genau hinsieht - dem kann man eigentlich nichts vormachen.
Ich glaube nicht, daß mich heute jemand täuschen könnte, was die Trinkerei angeht.
Man kennt ja die Tricks.

Ohje - wenn ich an diesen ganzen "Vertuschungs-Streß" denke, den man so hinter sich hat. Was hat man sich das Leben nur schwer gemacht.

Trockensein ist dagegen die reinste Erholung, auch wenn es nicht immer einfach ist.

Sei lieb gegrüßt


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

13.06.2003 07:07
#21 RE: Eine Fahne... Zitat · Antworten

Hallo Helena,

ich kann Dir nur in allem zustimmen.

Bei mir war es immer die Rolle Pfefferminz die mich begleitet hat.

Auch mich hat nie jemand angesprochen!

Als ich aus der Therapie wiedergekommen bin haben mir meine Kolleginnen gesagt, wir haben es alle gewußt, aber wir haben nicht gewußt wie wir damit umgehen sollen und haben deshalb nichts gesagt.

Das ist genau die Hilflosigkeit die "Normale" haben wenn sie merken jemand betreibt Alkoholmissbrauch.

Nur der Alkoholiker meint er fällt nicht auf.


In einem anderen Forum schreibt doch da glatt ein Alkoholiker er habe immer einen Alkoholspiegel von 1,5 bis 1,8 Promille gehabt und niemand habe es gemerkt.
Er sei nie aufgefallen auch in der Arbeit nicht????


Wenn ich sowas lese stehen mir die haare zu Berge, denn das ist purer Selbstbetrug.
Und da bezeifle ich, bei solchem Schreiberling daß er trocken ist wie er selbst angibt.

Den Trockenheit ist ja auch Nüchternheit und da betrachtet man seine vorherige Sauferei doch mit nüchternen Augen ohne Beschönigung, oder?

Naja, wer sich unbedingt selbst belügen muß, der hat es halt noch nicht überhirnt.


LG
Margot


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