den Titel für dieses Thema habe ich bewußt provokant gewählt, weil ja sonst wieder keiner hinschaut.
Also, seit einiger Zeit frage ich mich ob es eigentlich nur glückliche Verbindungen gibt, wenn der Partner endlich trocken ist. Das kann ich eigentlich kaum glauben. Und deshalb wäre es mal interessant zu wissen ob nicht auch Partnerschaften auseinander gegangen sind, weil die jeweiligen Partner nach der Trockenlegung eben nichts mehr miteinander anfangen können.
Ich habe hier noch keine Geschichte gelesen, in der es beispielsweise hieß: " Oh Gott, seit ich trocken bin, habe ich erst mal gesehen, was für einen Drachen ich zu Hause habe Oder das der Co-Abhängige Partner plötzlich feststellt, dass der jetzt trockene Partner ein solches Arschloch ist, dass er sich wünschte, der andere würde wieder saufen.
gut gebrüllt gefragt, Spieler. Eigene, persönliche Erfahrung kann ich nicht einbringen, bei uns klappts auch ohne . Es gibt allerdings "Untersuchungen/Befragungen" die aussagen, dass prozentual weit mehr "Verbindungen" nach einer Langzeittherapie in die Binsen gehen weil der Partner nicht mehr trinkt als solche, in denen der Partner das Trinken wieder anfängt. Die "Rückfallquote" bei LZT'lern liegt bei 76% unter Berücksichtigung der ersten 4 Jahre nach Abschluss ...
ich denke ein sehr grosser teil trinkt wegen problemen in der partnerschaft,unzufrieden heit oder einfach auseinandergelebt etc denke das da die beziehungen scheitern wenn man trocken ist !!! übrigens ne gute frage !!!!!
Mit eigenen Erfahrungen kann ich mangels derzeitigem Führen einer Beziehung auch nicht aufwarten.
Ich kenne aber einen Fall, bei dem es nach trockenwerden des Mannes so richtig bergab geht mit der Ehe. Die Gründe liegen wohl in der Wesensveränderung die beim Genesenden einsetzt, verbunden mit einem Stehenbleiben des Ehepartners.
Ich denke, es ist ganz wichtig, dass nicht nur der Alkoholiker, sonder auch der Ehepartner an sich arbeitet. Ich stelle ja an mir fest, dass nach meiner Kapitulation (eigentlich) nichts mehr so ist wie vorher. Da tun sich ja ganz neue Gedankenwelten in einem auf, wenn der Stoff nicht nachgereicht wird und sich wieder Selbst- statt Fremdbestimmung einstellt. Und ich stelle mir auch vor, dass viele ehemalige Nasse nicht mehr so pflegeleicht sind wie damals. Hat man doch so gar keinen Grund mehr, mit seiner Meinung hinterm Berg zu halten weil ansonsten das schlechte Gewissen drückt oder evtl. auch ein Schwall von Vorwürfen auf einen einstürmt. Man trinkt ja nix mehr - man ist doch wieder wer!!
ZitatSpielt diese Frage für Dich speziell eine zentrale Rolle?
Oh, nein, es hat mich nur verwundert, dass ich de facto keine solche Geschichten kenne, weder aus der Gruppe noch hier vom Board. Und das ist umso erstaunlicher, wenn man Tommies Statement berücksichtigt. Es trennen sich vielmehr Paare nach einer LZT,weil der Partner nicht mehr trinkt, als Paare nach der LZT, weil der Partner wieder trinkt. Bloß, wo sind diese Paare?
Erlebe es aber derzeit hautnah in meiner Gruppe. Einer meiner Gruppenfreunde (8 J. trocken) ist kreuz-unglücklich in seiner Beziehung/Ehe.
Es ist so, wie es Lachfalte beschreibt: Die Gründe liegen wohl in der Wesensveränderung die beim Genesenden eingesetzt hat, verbunden mit einem Stehenbleiben des Ehepartners.
Es sind sehr wohl materielle Gründe, dass diese Ehe noch Bestand hat, aber es ist auch Angst da (große sogar) nach so vielen Jahren Ehe (über 20 J.) auf einmal alleine zu sein. Und mit diesem Alleinsein nicht umgehen zu können.
Ich gehoere zu denen, die sich die Frage stellen, und das macht mich sehr traurig, denn im Grunde genommen sollte doch jetzt alles ok sein....dachte ich zumindest!!
Seit fast 14 Monaten bin ich jetzt trocken und Cannabisfrei, mein Mann (obwohl er nicht suechtig ist) auch, nur selten ein Glas Wein,wenn wir ausserhalb essen.
Eine SHG besuche ich 2x in der Woche, er moechte keine Angehoerigen-gruppe besuchen.Ich merke, dass ich mich langsam aber sicher weiter entwickele, mit meinem Mann aber immer weniger anfangen kann. In der SHG hab ich zum ersten Mal Maenner ueber ihre Schwaechen und Gefuehle reden hoeren, ich war sehr erstaunt, hab fast meinen Ohren nicht getraut!!! Bei Frauen kenne ich Offenheit und bin da nicht so geplaettet. Tja..., und nun ist da mein Mann,der intelligent, humorvoll, lieb, verstaendnisvoll und mit allen guten Charaktaeren beguetet ist, der nie Probleme hat, alles einfach perfekt macht(oder es zumindest so aussehen laesst)
...und wo ist jetzt mein problem dabei???
wenn ich das nur wuesste!!
Ich denke, ich konnte mein Problem hier nicht richtig darstellen, aber absenden tue ich die Antwort mal.
Liebe Gruesse, einen schoenen Monat Maerz,g24h Marion
ich bin Teil eines solchen Paares,allerdings ohne LZT Erfahrung. Weiss jetzt nicht, ob das trotzdem zählt? Wir waren 25 Jahre ein Paar und trocken werden und bleiben, das konnte ich erst als ich alleine war. Er wollte keine Veränderung, ich sollte nur aufhören zu trinken und bleiben wie ich war. Dann hätte er mich "behalten". Das dies nicht möglich ist, hat er nie begriffen oder begreifen wollen,oder können. Er hätte auch nie sein eigenes Verhalten in Frage gestellt. Ich sehe das heute so, unsere Ehe war schon lange vorher kaputt, ich habe mir meine Ehe erträglich getrunken, ich wollte oder konnte es nicht sehen und wollte nicht wahr haben. Da war diese grosse Angst alleine nicht lebensfähig zu sein. Das hat mich zu lange gelähmt, ich war zu lange nicht soweit.Aber besser spät als nie.
Denke auch, dass man von solchen 'Paaren' deswegen nichts hört, weil es dann eben keine mehr sind. Der Partner ist ja auch immer ein Spiegel des Selbst. Und entweder können und wollen sich beide gemeinsam verändern, oder sie wollen zusammen stagnieren, oder einer verändert sich und der andere nicht. Letzteres führt imho jedoch über kurz oder lang immer zur Trennung - auch ganz unabhängig von Drogenkonsum.
habe mal Deine Frage auf mich wirken lassen und bin in Gedanken die Leute aus der Gruppe und aus dem Bekanntenkreis durchgegangen.
Dabei ist mir aufgefallen (und hier geht es nur um MEIN persönliches Umfeld), dass eigentlich immer bei den trinkenden Frauen die Ehe nach der Therapie wieder besser funktionierte, die Familie froh war, wieder eine taffe Mutter zu haben und dass diese Frauen viel Unterstützung in der Familie erfahren haben. Bei den Männern sind fast alle geschieden oder leben in besch.... Beziehungen.
Wie gesagt, meine Erfahrungen - bestimmt nicht allgemein gültig.