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Saufnix  
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Dieses Thema hat 31 Antworten
und wurde 2.593 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
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Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

02.03.2006 01:32
RE: Was ist Mut? Zitat · Antworten

Ich habe gerade viele Fragen, die mir durch den Kopf gehen.

Ist es mutig und cool in die Kneipe zu gehen und ein Bier zu bestellen
oder ist es mutig und cool, keins zu bestellen?

Ist es Mut, dazugehören zu wollen bei Partys und mitzutrinken, mitzukiffen und Drogen zu probieren
oder ist es Mut, anders als die meisten zu sein?

Ist es Mut, sich aus Abhängigkeiten zu lösen
oder ist es mutig in Abhängigkeiten zu verharren?

Ist es Mut, sich zu trennen, wenn es einem mit der Beziehung schlecht geht
oder ist es Mut in der Beziehung zu bleiben?

Ist es Mut gegen den Strom zu schwimmen oder einfach nur Idealismus?

Ist es mutig in der gesellschaftlichen Masse mitzuschwimmen und ungeschriebene Gesetze vom *cool* sein mitzumachen oder ist es mutig, sich gegen die Masse und allgemeine ungeschriebene Vorurteile oder Meinungen zu stemmen?

Und ist *cool* sein = mutig sein?

Was ist Mut eigentlich? Und was ist *cool* sein eigentlich?

Meine Tochter rauscht ja mit großen Schritten in die Pubertät und ich schwimme gerade etwas, frage mich, sollte ich ihr vermitteln, was ich mutig finde oder sollte ich mich zurückhalten und sie ihren eigenen Weg finden lassen?
Was meint Ihr dazu?

grüße
sonnensturm

[ Editiert von Sonnensturm am 02.03.06 1:33 ]


Randolf Offline




Beiträge: 1.182

02.03.2006 06:45
#2 RE: Was ist Mut? Zitat · Antworten

Moin Sonnensturm,

ich mein' daß Mut sich nicht auf eine starre Definition festlegen lässt, da er eine Eigenschaft ist, auf die Herausforderungen des Lebens zu reagieren.
Und die ändern sich ja bekanntlich dauernd. Mut ergibt sich aus Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.
Das, was -oft sehr leise- in einem spricht, aber eine spürbar "richtige" Qualität besitzt in die Tat umzusetzten erfordert die Eigenschaft und Fähigkeit, die man Mut nennen könnte.

Have a nice day

Randolf


Bea60 Offline




Beiträge: 2.439

02.03.2006 08:47
#3 RE: Was ist Mut? Zitat · Antworten

Gepostet von Sonnensturm
Meine Tochter rauscht ja mit großen Schritten in die Pubertät und ich schwimme gerade etwas, frage mich, sollte ich ihr vermitteln, was ich mutig finde oder sollte ich mich zurückhalten und sie ihren eigenen Weg finden lassen?

Hallo Sonnensturm,

nachdem ich mich durch zwei Pubertäten "gearbeitet" habe kann ich nur sagen, dass die Kids ihren eigenen Weg finden müssen. Auch wenn es weh tut wenn man sieht, wie sie erst mal gezielt in die falsche Richtung laufen. Zuviele Tips und Vorschläge lassen sie nur stur werden. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, Gespräche an aktuellen Themen festzumachen und meine Meinung dazu zu sagen. Z.B. auch jetzt bei meiner Tochter, die bissel Probleme mit dem Freund hat. Ich habe ihr klar gesagt wenn sie merkt, dass es ihr nicht mehr gut tut, soll sie die Beziehung beenden.

Aufpassen müssen wir Abhängige, dass wir beim Thema "Alkohol" nicht überreagieren und hier einen riesigen Konflikt und Trotz herbeiführen. Das Ausprobieren in der Pubertät ist nun einfach normal und auch wenn wir in Gedanken schon panisch die künftigen Alkoholiker vor uns sehen, sollten wir doch ruhig bleiben. Wenn mein Sohn hier mal über die Stränge geschlagen hat, habe ich mit ihm dann schon über meine Erfahrungen und Ängste geredet. Die Entscheidung, was sie tun, liegt dann aber bei Ihnen.

Puh, das war jetzt schwierig, diese Gedanken schriftlich umzusetzen. Hoffenlich kommt es so rüber, wie es gemeint ist.

Lieber Gruß und schon jetzt viel Vergnügen mit der zukünftig pubertierenden Tochter

Beate


Schneeflocke Offline



Beiträge: 485

02.03.2006 09:12
#4 RE: Was ist Mut? Zitat · Antworten

Hallo Sonnenstürmin,

(jaaa ich, schaffe es nicht, ganz auf saufnix zu verzichten. Vielleicht richtet tommie ja mal eine saufnix-nix Seite ein, dann könnte ich meine saufnix-Sucht dort bearbeiten )

Ich kann mich Beate nur anschließen. Nach überstandener Pubertät meiner Söhne bin auch ich zu dieser Auffassung gekommen. Die Kinder müssen den Mut haben, ihren eigenen Weg zu gehen und der läuft oft erst einmal entgegen den Idealen der Eltern.

Was man bis zur Pubertät nicht an Stärke und Urvertrauen den Kindern mitgeben konnte, kann man in der Pubertät nie mehr aufholen. Klar halte ich es für gut, wenn Kinder nicht jedem Gruppenzwang hinterher laufen, ich finde es sehr mutig, wenn sie für ihre Fehler gerade stehen, sich z.B. entschuldigen, wenn irgendwo ein Schaden entstanden ist, auch wenn der Rest der Meute wegläuft. Dies habe ich genau so mit meinen beiden geübt und letzteres gefordert. Nur einem Pubertätsling kann man dieses Verhalten nicht mehr vorschreiben. Er will das alles schön selber ausprobieren.

Es ist eine spannende Zeit, die da vor Euch liegt. Ich empfinde es als ein gutes Zeichen, wenn Kinder "mutig" genug sind, in der Pubertät eigene Wege auszuprobieren.
Meine eigene Pubertät verlief sehr angepasst und brav und so im Abstand von 35 Jahren betrachtet, war dies nicht gut. Vielleicht ein Grundstock meines Co-Verhaltens.

Lieben Gruß

Schneeflocke.


Fenchelchen Offline




Beiträge: 198

02.03.2006 11:29
#5 RE: Was ist Mut? Zitat · Antworten

Was man bis zur Pubertät nicht an Stärke und Urvertrauen den Kindern mitgeben konnte, kann man in der Pubertät nie mehr aufholen.

Hallo Sonnensturm

Dem Zitat kann ich - auch aus eigener Erfahrung - nur zustimmen.

Loslassen und da sein... war meine Devise für die Pubertät. Sie müssen halt ihre eigenen Erfahrungen machen...sich entscheiden, ob sie gegen den Strom schwimmen oder sich treiben lassen wollen. Und sie haben das Recht, Fehler zu machen, Entscheidungen ggf. zu korrigieren und aus den Erfahrungen zu lernen. Das gehört zum Erwachsen werden dazu!
Manchmal hab ich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, was mein Kind so dachte...wie es handelte...was es anstrebte

Im Nachhinein ist es so, dass auch ich etwas gelernt habe, nämlich dass meine Ansicht und meine Erfahrungen nicht der Nabel der Welt sind! UND dass meine Tochter trotz (oder wegen?) ihres eingeschlagenen Weges, auf Grund ihrer eigenen Erfahrungen, ihren Misserfolgen, Erfolgen und Irrwegen der Mensch ist, der sie heute ist: Offen, kritisch und neugierig auf's Leben!

Viele Grüße
Fenchelchen


Schneeflocke Offline



Beiträge: 485

02.03.2006 12:30
#6 RE: Was ist Mut? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Fenchelchen

Im Nachhinein ist es so, dass auch ich etwas gelernt habe, nämlich dass meine Ansicht und meine Erfahrungen nicht der Nabel der Welt sind!



und dem kann ich mich auch voll anschließen, Fenchelchen. Es ist sehr schön sich jetzt mit zwei erwachsenen jungen Menschen zu unterhalten, die viele Dinge aus einer jungen, unvoreingenommenen Sicht sehen, die oft ganz anderes als wichtig empfinden als ich und die trotzdem mir sehr nah sind.

(Habe mir übrigens wegen Dir eine ganze Packung Fencheltee gekauft - mmmh, lecker. Vor allem mit Honig.)

Liebe Grüße Schneeflocke.


Mohnblume ( gelöscht )
Beiträge:

02.03.2006 12:35
#7 RE: Was ist Mut? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Sonnensturm
... oder sollte ich mich zurückhalten und sie ihren eigenen Weg finden lassen?



Mut ist mit sich und seinen Gefühlen in Harmonie zu leben. Sich ernst nehmen.


Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

02.03.2006 13:07
#8 RE: Was ist Mut? Zitat · Antworten

Hallo Ihr Lieben,

Danke für Eure Antworten.

Hallo Bea,

ja das hast Du prima geschrieben. Im Moment finde ich es etwas schwer das umzusetzen. Wie bei Schneeflocke hat mir meine Mutter und auch mein Vater ihre Wertevorstellungen vom Leben vermittelt, sehr streng. Ich hatte keine Luft zum atmen, jedenfalls von meinem heutigen Gefühl von damals. Ich war als Kind und in der Pubertät auch sehr angepaßt und brav, der Liebling aller Großmütter und Großväter, was für ein wohlerzogenes Kind... Ich mußte mit 16 noch um 22 Uhr zu Hause sein... Mit 17 brach ich dann aus all dem aus und lief das erste Mal von zu Hause weg... Danach war ich nicht mehr zu halten und jede Nacht bis morgens um 6 oder 7 bei irgendwelchen Partys oder tanzen...

Es ist für mich so schwierig die Grenze zu finden, wann geht es in die Pubertät über und wann sollte ich loslassen und nur mit Rat und Vorschlägen für meine Tochter da sein?

Ich habe unbewußt nach so vielen Schemata gehandelt, die mir meine Mutter ja lediglich (aus heutiger Sicht) als ihre Meinung und Ansichten mitgeteilt hat. Jedoch habe ich sehr spät erst zu dem Punkt gefunden diese Meinungen für mich auf ihre Gültigkeit für mein Leben zu überprüfen und meinen eigenen Weg zu finden. Viele Irrungen meines Weges haben auch viel mit den Ansichten meiner Mutter zu tun, die ich einfach unreflektiert übernommen habe...

Einige davon sind z.B. *lass Dich mit keinem Schwarzen ein und schau ihnen auf der Strasse nicht in die Augen, oder Araber haben immer ein Messer in der Tasche und sie schlitzen gern Frauen auf, betrunkene Frauen sind das letzte... naja, das alles hat bei mir so einen Selbstkontrollmechanismus aktiviert, mich in der Öffentlichkeit permanent perfekt zu verhalten. Ich hatte auch noch nie einen Filmriss, wenn ich Alkohol getrunken habe, schon, wenn ich im Ansatz spürte, ich könnte die Kontrolle verlieren, habe ich aufgehört zu trinken. Diese Worte meiner Mutter standen oft wie ein Damoklesschwert über mir und Drogen habe ich in meinem Leben nicht angerührt. Irgendwie spürte ich in mir, wenn ich Drogen nehme, dann stürze ich vollends im Leben ab. Also hieß mein Leben vor allem Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle...
und durch alles durch müssen, auch sei es noch so schwer. Als würde ich mich ständig im Kriegszustand befinden und die Kontrolle behalten müssen um jeden Preis.

Ich glaube heute, vieles was sie mir als ihre Meinungen mitgab, beruhte ganz viel auf ihren eigenen Ängsten und ihre Sorge um mich, mich schützen zu wollen. Heute versteh ich sie, aber wie lange das eigentlich gedauert hat, mich davon zu lösen...

Es ist so schwer das abzulegen. Ich merke halt auch oft bei mir, daß ich zu meiner Tochter sage, sie muß halt durch bestimmte Dinge durch, also in der Schule und so... ganz viele Verhaltensmuster fallen mir auf, die meine Mutter bei mir angewendet hat und die ich anscheinend unbewußt an meine Tochter weitergebe, wenn ich nicht aufpasse und mein Verhalten immer wieder reflektiere... Ich weiß ja, wie unverstanden ich mich als Kind von meiner Mutter fühlte und auch wie einsam innerlich...
Das möchte ich meiner Tochter ersparen, das ist ein echtes Schei.. gefühl...

Naja, ich weiß nicht, klingt vielleicht alles etwas durcheinander gerade... Ich versuche das irgendwie zu sortieren und es rutscht mir immer wieder irgendwie weg...

Mohnblume,

Du hast sicher Recht mit Deinem Satz. Jedoch wußte ich in der Pubertät gar nicht, was meine Gefühle gerade sind... es war alles so verwirrend... ich fühlte mich da z.B. überfordert, konnte das Gefühl jedoch gar nicht benennen, es war einfach ein total diffuses schlechtes Gefühl, was ich nicht zuordnen konnte...

Ich habe z.B. mal letztens meine Tochter gefragt, was sie bei einem Streit mit ihrer Freundin eigentlich empfunden hat... Sie wußte gar nicht, was ich meinte, mit *empfinden*... Das hat mir doch sehr zu denken gegeben... naja, kann sein, daß sie noch zu klein ist...

Es ist gar nicht so leicht herauszufinden, was man eigentlich gerade fühlt... vorallem in der Pubertät...

puh, sorry, das ist aber lang geworden...

Liebe Grüße
sonnensturm


Wilma Offline




Beiträge: 2.102

02.03.2006 13:36
#9 RE: Was ist Mut? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Sonnensturm
....das alles hat bei mir so einen Selbstkontrollmechanismus aktiviert, mich in der Öffentlichkeit permanent perfekt zu verhalten. Ich hatte auch noch nie einen Filmriss, wenn ich Alkohol getrunken habe, schon, wenn ich im Ansatz spürte, ich könnte die Kontrolle verlieren, habe ich aufgehört zu trinken...und Drogen habe ich in meinem Leben nicht angerührt. Irgendwie spürte ich in mir, wenn ich Drogen nehme, dann stürze ich vollends im Leben ab. Also hieß mein Leben vor allem Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle...
und durch alles durch müssen, auch sei es noch so schwer. Als würde ich mich ständig im Kriegszustand befinden und die Kontrolle behalten müssen um jeden Preis......
Jedoch wußte ich in der Pubertät gar nicht, was meine Gefühle gerade sind... es war alles so verwirrend... ich fühlte mich da z.B. überfordert, konnte das Gefühl jedoch gar nicht benennen, es war einfach ein total diffuses schlechtes Gefühl, was ich nicht zuordnen konnte...
Es ist gar nicht so leicht herauszufinden, was man eigentlich gerade fühlt... vorallem in der Pubertät...


Hallo Sonnensturm!

Ich hab mal die Sachen zitiert, die auch von mir hätten sein können...

Wenn Mut ist, zu sich selbst zu stehen
(trotz möglichem Widerstand oder Kritik)
dann ist es für mich erstmal wichtig überhaupt herauszufinden,
wer ich bin!
Welche Gefühle - Sichtweisen - Werte - Einstellungen sind die meinen?
Manchen Menschen fällt das einfach in den Schoß, die sind dann schon immer auf ihrem Weg gewesen
und manche müssen sich das immer wieder neu erarbeiten, was auch sehr spannend, unterhaltsam und belebend sein kann!
Manchmal bin ich traurig über die verloren Zeit, in der Ich nicht Ich war und freue mich aber immerwieder über Erfolge auf dem Weg dahin.
...
Tja, mehr fällt mir jetzt auch nicht dazu ein..
Liebe Grüße
Wilma

[ Editiert von Wilma am 02.03.06 13:38 ]


hoerby Offline




Beiträge: 231

02.03.2006 13:50
#10 RE: Was ist Mut? Zitat · Antworten

Hallo,

hab auch den Mut ,meinen Senf dazuzugeben :

Besiegt ist nur, wer den Mut verliert.
Sieger ist jeder, der weiterkämpfen will.



(Franz von Sales, (1567 - 1622),
italienischer Ordensgründer der Salesianerinnen,
Bischof von Genf, Heiliger)


,Hörby


Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

02.03.2006 14:42
#11 RE: Was ist Mut? Zitat · Antworten

Hallo Wilma,

na, was für Parallelen...

Hallo Hoerby,

ich habe irgendwie mein ganzes Leben als Kampf empfunden. Der schlimmste Kampf tobte jedoch in mir selbst.

Das schwerste war für mich, mich selbst aushalten und ertragen können.

Heute möchte ich loslassen von diesem *Lebenskampf* Ich möchte nicht mehr kämpfen. Ich möchte einfach nur leben und nicht mehr kämpfen müssen.

Alles, wogegen ich in meinem Leben angekämpft habe, flog mir irgendwann um die Ohren.
Jedoch, bin ich z.B. auf meine Ängste zugelaufen ohne sie bekämpfen zu wollen, fühlte ich mich sehr mutig und bin stark daraus hervorgegangen.

Alles, was ich ohne meinen zuvorigen Kontrollwahn irgendwann loslassen konnte, wogegen ich immer angekämpft hatte, ich abgelehnt hatte, entwickelte sich dann zu einem Lichtstreifen am Horizont, klar und schön.
Und ein innerer Frieden breitete sich in mir aus. Das ist ein schönes Gefühl und an diesem versuche ich mich gerade entlangzuhangeln.

Und eines habe ich zum Beispiel im Berufleben kennengelernt. Auch wenn mir noch so viel Ablehnung von einem Menschen entgegegengebracht wird, ich darunter manchmal leide, Freundlichkeit war irgendwann die stärkste Waffe, die ich in dem Konflikt einsetzen konnte und nicht die Ablehnung, die mir entgegegngebracht wird, mit Ablehnung zu erwidern.
Denn welches Mittel ist nützlich, wenn einem einfach nur pure Freundlichkeit entgegengebracht wird.

Freundlichkeit und ein Lächeln sind einfach total entwaffnend...

viele grüße
sonnensturm


hoerby Offline




Beiträge: 231

02.03.2006 15:38
#12 RE: Was ist Mut? Zitat · Antworten

Hallo Sonnensturm,

Zitat
... war irgendwann die stärkste Waffe, die ich in dem Konflikt einsetzen konnte



"Waffe","Konflikt"..sind das nicht "Worte des Kampfes"?



Franz von Sales war kein Krieger/Kämpfer,im eigentlichen

Sinn (wie z.b.:Spartacus u.Konsorten).

Aber er hat seinen Glauben gelebt,in einer Zeit,wo das nicht

üblich war.

(Wir Saufnixer trinken keinen Alk in einer Gesellschaft,in

der das nicht üblich ist!!:grins2



Wenn Sales also von "weiterkämpfen" und vom "nicht

aufgeben" redet,meint er sicherlich nicht,daß wir

rambomäßig uns durchs Leben schlägern sollen..





Bin auch grad(seit ich abstinent bin) mit mir zufrieden

und leb friedlich vor mich hin und ich bin auch

"frohen Mutes"(d.h. glaube dran),daß das ne Weile so weitergeht...

..und wenn nicht,dann "geb ich nicht auf und "kämpfe"

weiter/wieder!"(mit friedlichen Mitteln!!)



Grüße:

Hörby


Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

02.03.2006 16:00
#13 RE: Was ist Mut? Zitat · Antworten

Schön geschrieben, Hoerby. Ich stimme Dir in vielen Punkten zu.

Freundlichkeit ist eigentlich vielleicht nur für den Gegenüber eine Waffe. Vielleicht ist es auch nur ein Schutzschild, wo die Faust des Angreifers einfach wie in weiche Watte eindringt und der Schwung dadurch einfach ausgebremst wird und der Angriff verpufft, also entwaffnend wirkt oder so.

Wenn Agression mit Agression erwidert wird, ist das vielleicht eine Kampfansage. Wenn Agression nicht oder mit Freundlichkeit erwidert wird, geht die Agression ins Leere... so als würde man im Kampf den Kopf wegziehen, wenn ihn ein Fausschlag treffen soll. Der Faustschlag geht ins Leere und der Angreifer fällt kopfüber und prallt in seine eigene eingesetzte Energie.

Für manche ist es ja Mut dem Angreifer mit den gleichen Waffen zu begegnen. Ausweichen wird dann häufig als feige bezeichnet. Alles eine Frage der Betrachtung.

Ich habe lange gebraucht zu lernen, nicht mehr gegen mich selbst anzukämpfen. Das ist für mich der schwerste Kampf überhaupt. Denn meine Ablehnung gegenüber anderen war/ist eigentlich auch eigentlich nur ein Kampf gegen mich selbst.

viele grüße
sonnensturm


Depri Offline



Beiträge: 1.848

02.03.2006 20:24
#14 RE: Was ist Mut? Zitat · Antworten

Mut, Demut, Hochmut, frohen Mutes, wohlgemut.......... frage mich grade wie ich all die Sachen unter einen Hut bringe.

Den grössten Mut besass ich, als ich nein sagte zum Saufen. Aber es gehörte eine Menge Demut dazu, anzuerkennen dass mir meine Hochmut da garnichts mehr nützt. Heute bin ich frohen Mutes, sozusagen wohlgemut, manchmal auch wagemutig. Ich mutiere in alle Richtungen. Aber ich bin nie mehr nur besoffen.

Nehmt mich heute nicht allzu ernst, ich habe einfach nur tierisch gute Laune.


Faust Offline




Beiträge: 5.520

02.03.2006 20:28
#15 RE: Was ist Mut? Zitat · Antworten

He, Depri

das liest sich gut.

Bitte mehr davon...

LG
Bernd


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