Hallo zusammen, nachdem ich ca. vor drei wochen hier geschrieben habe war ich der meinung "so schlimm kanns bei dir ja nicht sein". Ich trinke seit einem jahr fast jeden abend 3 bis 6 0.33 flaschen bier. Anfangs als belohnung, dann frust, dann zum einschlafen...naja die pallette der gründe kennt ihr ja. Auf mein schreiben kam eine etwas heftigere antwort und sonst nichts. Also dachte ich, so schlimm wie bei den anderen ist es bei dir nicht. Trotzdem habe ich mir den aschermittwoch zum ziel gesetzt um ab dort bis ostern keinen alk zu drinken. Denn das ich kurz vor dem alkoholiker stehe ist mir schon klar. Gleichzeitig sollte auch das rauchen daran glauben.
Und was soll ich sagen: die ersten zwei tage waren noch etwas mühsam aber dann ging es und ich fühlte mich zunehmend wohler. Bis letzte nacht.
Gegen vier Uhr wachte ich schweißgebadet auf, und hatte unheimliche kreislaufprobleme. Ich kam kaum vom bett hoch. Alles drehte sich um mich. Ich dachte ich muß sterben!!
Aus Angst vor einem herzinfarkt bin ich vor den fernseher gesessen und dann um 8 gleich zum arzt.
Diagnose: ALKOHOLENTZUG!!! SCHOCK!!!
Kann das sein das das erst nach einer woche kommt. Schreibt mir bitte eure erfahrung.
Donner, der zum teufel noch mal nichts mehr saufen will!!!
hallo Donner, bei meinem letzten Entzug war ich 43 Jahre alt. Der Entzug dauerte 3 Tage, wobei ich erst nach 2 Tagen nüchtern war. Bis zum vierten Tag war mir mulmig und ungewiss. Danach ging es dann aufwärts, auch mit dem Kreislauf. Der schlimmste Tag war der Übergang von so geschätzt 1 Promille gegen Null, da wollte das Herz auseinanderbrechen. Scheuslich, weiß ich gut bis heute, Gruß Max
als ich entzogen habe, hatte ich die ersten drei Tage Schwierigkeiten mit Schwitzen, Zittern und Schlaflosigkeit. Das war dann vorbei aber nach ca. 10 Tagen hatte ich meinen psychischen Tiefpunkt. Habe nur geheult und wollte nicht mehr leben... Ich denke der Verlauf ist so unterschiedlich wie unsere Alk-Karrieren.. Wünsche dir alles gut und diesen Termin mit Ostern solltest du echt überdenken nach dem was du schilderst..
dein 1. Posting habe ich glaube ich nicht gelesen...
3 bis 6 Bier pro Abend sind eine erhebliche Menge, davon abgesehen hängt die ALkoholkrankheit nicht unbedingt von den Mengen ab , die man trinkt.
Sitzt der Schock tief?
Viele glauben sie wären nicht betroffen, da der Alkohol Volksdroge Nr. 1 ist und gesellschaftlich leider einfach dazu gehört. Hinzu kommt , dass viele auch nicht wissen, dass Alkohol ein reines Nervengit ist und reine Chemie...und es redet ja so gut wie keiner drüber....wird halt viel Geld mit verdient.
Tja, und nun deine Diagnose! Wundert mich nicht.
Ich habe mir inzwischen viel angelesen über den Alkohol und wie er wirkt. War für mich eine große Hilfe, um mental zu begreifen, was da passiert: nur bei einem Schluck Schnaps z.B.
Was hat denn deine Arzt nun gesagt, wie du weiter vorgehen sollst?
ZitatGepostet von bordeauxnixe Was hat denn deine Arzt nun gesagt, wie du weiter vorgehen sollst?
das würde mich auch interessieren.
btw: ich hatte bei meinen "stops" nie physische entzugserscheinungen, oder zumindest keine grossartigen. "nach ein paar tagen" kann ich mir somit nicht vorstellen, aber wird schon stimmen, wenn du das erlebt hast. könnte aber uu auch eine panikattacke gewesen sein?!
3-6 Flaschen 0,33 Bier fast jeden Abend zu trinken hat für mich nix mehr mit Genuss zu tun. Es ist Mißbrauch bzw. Sucht,so wie dein Körper dann im Entzug reagierte.
Ich habe in ganz anderen Dimensionen getrunken und mein Entzug dauerte 1 Woche mit Kreislaufproblemen, Herzklopfen, Schweissausbrüchen, Schlafstörungen und innerer Unruhe. Allerdings hatte ich mir kein Ziel gesetzt, wie lange ich nicht trinken möchte, sondern mein Entschluss war, NIE mehr zu trinken. Das ist jetzt bald 3 Jahre her. Ich würde dir empfehlen, die nächste Zeit mal ernsthaft darüber nachzudenken, warum das Biertrinken so "toll" war, denn deine genannten Gründe sind keine Gründe, sondern nur selbst gebastelte Rechtfertigungen für den Alkoholkonsum. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, falls du an Ostern wieder trinken willst, dass du da anfängst, wo du mit dem Trinken aufgehört hast - also das kontrollierte Trinken kannst du dir abschminken. Bei mir war es nach Trinkpausen so, dass sich die Dosis weiter steigerte.
Der Unterschied zwischen Trinkpause und Abstinenz ist so, dass bei ersterem sich an den Lebensumständen kaum was ändert und nur das Ziel, bald wieder was trinken zu können, dominiert. Die Abstinenz ist schon etwas anstrengender. Dazu bedarf es einer Krankheitseinsicht und der intensiven Beschäftigung mit sich selbst. Warum ist der Alkohol so wichtig geworden? Was stimmt in meiner Lebensführung nicht, um mich betäuben zu müssen? Welche seelisch-geistig-moralischen "Leichen" liegen im Keller? Kann und will ich das überhaupt alles überdenken bzw. etwas verändern oder soll alles so bleiben,wie es ist? Fragen über Fragen......!
Aus meiner Sicht kann ich sagen, dass die Abstinenz die beste Entscheidung war, die ich getroffen habe, auch wenn sie unter einem ungünstigen "Stern" begonnen wurde. Für mich ist der Verzicht auf Alkohol kein Verzicht, sondern eine Befreiung, wo ich endlich die Chance bekam, mich und meine Bedürfnisse kennenzulernen. Diese Persönlichkeitsveränderung nimmt viel Zeit in Anspruch und gelingt, wenn du begriffen hast, wie wertvoll dein Leben ist, um es nüchtern anzunehmen. Das Leben ist deshalb nicht einfacher, aber du kannst alle Herausforderungen nüchtern besser meistern.
Deshalb wünsche ich dir, den Beginn der Abstinenz und keine termingesetzte Trinkpause.
Ich hab das leider noch nicht so drafu mit dem direkt ansprechen...deswegen versuche ich eure fragen insgesamt zu beantworten.
Bei der diagnose bin ich mir nicht wirklich sicher ob mein arzt so ganz die warheit gesagt hat. Ich hatte ihm nämlich erst nix vom alkohol gesagt. Und bis dahin hat er nix gefunden. Da kam wohl der alkohol gerade recht als ich ihm das sagte... Trotzdem!!! Der Schock sitzt so tief das ich wirklich sage: nie wieder Alkohol. Aber es macht mir schon angst wenn ich an die vielen versuchungen denke die auf mich zukommen werden.
Mein Arzt hat mir keine weiteren ratschläge gegeben...nur das es noch 6 bis 8 wochen dauern kann bis diese symtome weg sind (das macht mir noch mehr angst) und das ich in zwei wochen zur blutuntersuchung und ultraschall kommen soll.
Panikattake: ich hatte sehr viel panik...aber erst nach dem ich fast nicht mehr hoch kam. Der kreislauf war so unten das war schrecklich.
@ Saftnase.... meine gründe die ich da aufgeführt habe sehe ich genau so wie du....das war eher ironisch gemeint. Und das was du mit meinen problembewältigungen und das beschäftigen mit mir selbst sagst sehe ich genau so. Und doch habe ich angst Habe ich denn so viel kraft. Im moment denke ich ja. Aber damein leben (wie wahrscheinlich jedes leben) ein ständiges auf und ab ist werden auch schwache tage kommen.
Ich versuche es jetzt erst mal mit ner ersatzdroge "Sport". Das war ja diese woche schon richtig schön wenn man merkt das einem nicht gleich die puste ausgeht. Aber ich denke es gibt auch noch sehr viel in meinem kopf gerade zu biegen.
Und das ist leider ein ziemlich dicker schädel
Etwas positives gab es heute auch noch. Der verdacht auf krebs war negativ. Näher will ich da aber nicht darauf eingehen.
Donner, der sehr emotional ist und dankbar für jeden der ihn unterstützt
ZitatBei der diagnose bin ich mir nicht wirklich sicher ob mein arzt so ganz die warheit gesagt hat. Ich hatte ihm nämlich erst nix vom alkohol gesagt. Und bis dahin hat er nix gefunden. Da kam wohl der alkohol gerade recht als ich ihm das sagte...
Na hoffentlich mußte der Arzt nicht auch erraten, daß Du gerade das Rauchen aufgehört hast?
Ich denke dem Arzt geht es wie mir manchmal im Support, wenn er hellsehen könnte, würde er die Lottozahlen von nächster Woche wissen und sich nicht damit rumplagen, seinen Kunden die Infos aus der Nase zu ziehen.
Das mit dem Rauchen gleichzeitig mit Alkohol-Entzug aufhören ist nicht ohne. Ein früherer Kumpel ist an den Spätfolgen eines Herzinfakts gestorben. Den hat er bekommen, als in der Langzeit-Therapie gleichzeitig auch einen Rauch-Entzug machte.
Ich will Dir keine Angst machen, der hatte schon einen etwas heftigeren Konsum, als 2-6 Bier.
Aber Du solltest auf jeden Fall mit Deinem Arzt Klartext reden und nicht heiteres Symtome-Raten spielen.
Danke Wilma, Danke Lissy....du hast mir ja schon ein wenig angst gemacht.
Ich hab dem doc dann schon alles gesagt. Zudem hab ich "nur" bis zu 4 Zigaretten am tag geraucht. Meistens zum Bier. Weil mir das eine ohne das andere gar nicht schmeckt. Deswegen ist die einzige konsequenz mit beidem aufzuhören.
Ich denke eher das es davon kommt das ich die letzten Tage sehr cholesterinreich gegessen habe und dann gestern um 21 uhr auchnoch nen fetten fleischkäse mit anschliesend nam pudding. Das war wohl etwas zuviel in verbindung mit der körperlichn umstellung von nikotin und alkohol auf gesund....
Donner, der sich wundert warum in seinem bekanntenkreis alle als erstes sagen "trink mal einen" wenn er erzählt das es ihm schlecht geht
@Donner: nach 2-6 kleinen bier pro tag über ein jahr ist es unmöglich, dass du entzugserscheinungen hast (physischer natur). mehr ist nicht zu sagen ... nowyout
Das mit dem Rauchen gleichzeitig mit Alkohol-Entzug aufhören ist nicht ohne.
tja an zwei fronten(oder mehr),sind schon so manche gescheitert!achtung ironie!!oder auch nicht. hab meine damalige mutprobe mal meinem hausarzt erzählt. hat sich gewundert,dass ich überhaupt noch lebe.(kein scherz)!!!! nie wieder(bin allerdings starker raucher) lasst den versuch!
Ich habe mich jetzt auch dabei ertappt zu denken, dass 3 bis 6 kleine Dosen nicht so schlimm sind. Aber natürlich ist es die Regelmäßigkeit, da machen auch kleinere Mengen Alkohol schon abhängig oder zumindest süchtig.
Ich habe ca. 8 bis 10 Bier (Dosen zu 0.5 Liter) täglich verbraucht, das meiste abends. Beim ersten Entzug spürte ich nicht viel, und ab dem 4. Tag blühte ich ziemlich auf. Leider habe ich nach einigen Monaten wieder angefangen zu trinken, mal ein Glas, dann wieder länger nichts - aber da war ich in kurzer Zeit auf meinem alten Level und habe mich über mich selbst geärgert. Der zweite Entzug war etwas stärker (nächtliche Panik), aber auch da war ich nach vier Tagen wieder ok. Das ist jetzt über ein Jahr her, und ich möchte wirklich nicht wissen, ob ein dritter Entzug dann noch stärker wäre. Ich bin froh, dass ich keinen Alkohol mehr brauche, und das mit dem "nur 1 Glas" ist mir auch eine Lehre. Es ist einfacher trocken zu bleiben.