als schlechter coalkoholiker, der ich war und wahrscheinlich immer noch bin hab ich wohl so ziemlich alles falsch gemacht in der beziehung zu meiner alkoholkranken frau (will ich jetzt nicht weiter ausführen). das ende vom lied: nach sehr schlimmen monaten hat sich meine frau entschlossen eine viermonatige stationäre therapie zu machen - ich war voller hoffnung. ungefähr drei wochen vor ende der therapie wurden die täglichen anrufe von mir von ihrer seite immer kälter, wenn nicht frostiger beantwortet, bis sie mir in einem paargespräch im beisein der therapeuthin später eröffnete, dass sie sich von mir trennen wolle, ich sei ein gefährlicher rückfallgrund für sie. ich war wie vor den kopf geschlagen, weil ich diese plötzlichkeit des sinneswandels nicht nachvollziehen konnte. wenige tage vorher hatte ich noch sms erhalten mit kosenamen, schmeicheleien etc. sie erklärte mir nun, wie ich sie jahrelang gedemütigt hätte, was sie in den alkohol getrieben habe. nach beendigung der therapie ist sie in unser gemeinsames haus zurückgekehrt und berichtete von einer beziehung zu einem mitpatienten: "geknutscht" habe sie mit ihm. nach längerem nachhaken und vielen tränen kam gestern die ganze wahrheit ans licht: sie hatte mit ihm geschlechtsverkehr (einmal sagt sie) für mich stellt sich nun die frage: bin ich ein idiot gewesen, dass ich all die jahre zu ihr gehalten habe und nun am ende der therapie betrogen werde - gepaart mit den vorwürfen, ich sei ein wichtiger rückfallgrund?
das ist wirklich schei.... gelaufen und tut sicherlich weh und macht wütend.
So lange ich, als alkoholabhängige Frau, immer noch mit dem Schuldfinger auf andere zeige, habe ich nach meinen Erfahrungen in meinem Kopf noch nicht aufräumen können.
Vielleicht ist die Affäre deiner Frau in der Therapie auch so ein Zeichen von Verwirrtheit.. Vielleicht so was vie ein Überrollkommando von Gefühlen, die noch nicht sortiert werden können.
Ich als (trockene) alkoholabhängige Frau, habe auch die Erfahrung machen müssen, dass meine Hemmschwelle anderen weh zu tun in der nassen Zeit recht niedrig war. Einige haben sich wehtun lasen andere sind gegangen.
Es gibt auch für Angehörige Selbsthilfegruppen, das kann sicherlich hilfreich sehen bei den eigenen Gefühlen aufzuräumen und hinschauen zu können, was man für sich selber möchte.
eine ähnliche etwas andersgelagerte Geschichte ist mir auch widerfahren.
Ich habe mich dann irgendwann gefragt, ob ich mit dem Betrug leben kann oder nicht oder ob mein Vertrauensverhältnis zu ihm so stark gestört ist, daß ich mir nicht mehr vorstellen kann, mit diesem Menschen mein Bett zu teilen, oder ob ich über diesen Seitensprung hinwegsehen kann, weil ich vielleicht auch meinen Anteil daran hatte, daß der andere sich in dem Moment eher zu einem anderen Menschen hingezogen fühlte, als zu mir.
Mit Alkohol hatte das Ganze für mich eher nix zu tun, obwohl er Alkoholiker ist, denn solche Sachen passieren auch massenhaft in anderen Beziehungen, wo Alkohol nicht eines der zentralen Themen ist.
Ich wünsche Dir, für Dich einen Weg, mit dem Du leben kannst und mit der Geschichte umgehen kannst.
>oder ob ich über diesen Seitensprung hinwegsehen kann, weil >ich vielleicht auch meinen Anteil daran hatte, daß der andere >sich in dem Moment eher zu einem anderen Menschen hingezogen >fühlte, als zu mir.frage3 <
Wenn meine Beziehung ins Stocken kommt oder offene Fragen hat und ich das Gespräch mit meinem Partner nicht suche, dann wird ich das auch asl meinen Anteil an der verfahrenen Kiste sehen.
Doch was ER dann macht, das sist sein Ding und die Verantwortung liegt bei ihm. Das steht ja in keinem Widerspruch zu einer Verzeihung meinerseits.
Wenn sich ein Mann nicht mehr zu mir hingezogen fühlt ist das etwas was in seiner Gefühlswelt stattfindet. Mein Anteil daran, ist wohl maximal, dass ich so bin, wie ich bin und das es ihm nicht reicht.
hallo Ingo, ich denke der von ihr genannte Grund stimmt nicht. oder nicht sooo. Vermutung meinerseits: wenn schon neues K´Leben dann gleich 'ordentlich' und alles neu macht der Frühling. Daziwchen fehlt dann jedoch ihre Entwicklung auf der trockenen Seite des "neuen" Lebens. Selbst wenn sie aus Krakheitseinsicht jetzt trocken leben würde, m+üsste sie zuerst viel viel Murks aufräumen, Inventur machen, usw. Solche "Beziehungen" halten nicht lange, häfitg nur bis zum nächsten dann gemeinsamen Rückfall. Was und ob und wie du jetzt exakt . . . ist wohl noch zu früh, Gruß Max
erst mal danke an euch alle, dass ihr antwortet! sie sagt mir nur: "ich weiss nicht was ich fühle". ich spüre nur in mir, dass immer noch sehr viel da ist ihr gegenüber, trotz der verletzungen. ich gebe ihrer "beziehung" zum mitpatienten auch wenig chancen. zumal er ihr gesagthat, dass er keine bindung will, aber er geniesst wohl die emotionale abhängigkeit von frauen zu ihm - er hat ja auch noch eine "bekannte", zu der er keine wirklich seelisch-intime beziehung will, fürs bett nimmt er sie gern, wie er mir mal gesagt hat. und meine frau hat wohl bei ihm etwas gesucht, was ich ihr nicht geben konnte und dass ich mich verhalten habe wie ein idiot ihr gegenüber früher .... ich will von meiner seite offen sein, dennoch die bilder von ihr mit dem typ krieg ich nicht los im moment. die letzten wochen waren für mich die hölle und ich wundere mich, dass ich noch lebe ...
lieben dank biene2 dass ich ziemlich viel sch... gebaut hab auch meiner frau gegenüber weiss ich deine frage kann ich ruhigen gewissens beantworten : nein (an gelegenheiten hätts wohl nicht gemangelt, aber das gefühl meiner frau gegenüber war so stark, ich hätts nicht über mich gebracht, irgendwie hätt ich mich dann schmutzig und dreckig gefühlt) liebe grüsse
lieber ingo ein "seitensprung" tut immer weh-ob mit alkoholischem hintergrund oder nicht.aber eine therapie bedeutet ja auch veränderung,das heißt zum einen:deine frau ist nicht mehr die gleiche wie früher-also kann eure beziehung auch nicht mehr nach alten mustern weiterbestehen. es ist bestimmt nicht einfach(für euch beide nicht!) nochmal neu anzufangen.. aber deinen schmerz und deine ohnmacht kann ich echt gut nachvollziehen betrogen bleibt betrogen ! gruß karlbernd
ich kann mir ungefähr vorstellen, was das für eine Hölle für Dich ist. Ich habe mich damals wochenlang in einer Art Trancezustand befunden, konnte nachts kein Auge mehr zudrücken und fühlte in mir nur einen wahnsinnigen Schmerz, der einfach nicht aufhören wollte.
Jedoch, daß Du den *Alkohol* mitgetragen und zu Deiner Frau all die Jahre gestanden hast, ehrt Dich ja vielleicht, verstehen kann ich Dich auch, habe ich doch mal genauso gedacht, jedoch hast Du es Dir selbst so ausgesucht und das kannst Du, wenn überhaupt, nur Dir selbst vorwerfen, daß Du das mitgetragen hast, jedoch nicht ihr, finde ich. Du hättest genauso gut schon eher vom Boot abspringen können.
Kahani,
Ich denke nicht, daß es darum geht, daß der andere mich so nimmt, wie ich bin oder nicht. Die Beziehung Alkoholiker-Co nimmt ja häufig, auch mit zunehmendem Suchverhalten eine Art Eigendynamik an. Daher krankt es ja auch an allen Ecken und Enden meistens in so einer Beziehung vorallem im Bereich emotionaler Nähe zueinander.
Mit dem Zurückziehen des Alkoholikers in die Sucht mißachtet er ja unbewußt auch gleichzeitig die Bedürfnisse und Wünsche des Partners nach emotionaler Nähe und gemeinsamen Leben immer wieder. Da steckt gar keine Absicht hinter, sondern ich denke, da entwickelt sich dann so eine Dynamik in der Beziehung.
Nun der Partner fühlt sich gezwungen das Familienleben immer mehr in die eigene Hand zu nehmen und fühlt sich oft damit überfordert. Irgendwann ist der Partner vielleicht dann auch nicht mehr bereit, dem Alkoholiker in den Trinkpausen die Hand zu reichen und emotionale Nähe wieder aufzubauen, und zieht seinen eigenen Stiefel durch. Und so schaukelt sich das Kind häufig auf zu einer emotionalen Entfernung zwischen beiden im Verlauf der Beziehung.
Nun, ich habe in der Beziehung auch stark meine eigenen beruflichen Interessen verfolgt, einerseits, weil mein damaliger Partner oft durch den Alkohol ausgefallen ist für meine Bedürfnisse und Sehnsüchte, andererseits, weil ich damals ein starkes Leistungsdenken hatte und mich über beruflichen Erfolg vorwiegend identifizieren glaubte zu müssen. Ich denke, daß ich meinem Partner damals halt auch nicht mehr die emotionale Nähe geben konnte und auch wollte, die er brauchte und da kam dann wahrscheinlich eine andere Frau, wo er das temporär gefunden glaubte. Die wars dann anscheinend aber auch nicht, da er ja mit mir weiterleben wollte und nicht mit der anderen Frau.
Nun und genau da war der Punkt, wo ich bei mir selbst schauen mußte, ob ich mit dem Seitensprung leben kann oder nicht und unsere Beziehung eine neue Chance haben könnte.
für mich stellt sich nun die frage: bin ich ein idiot gewesen, dass ich all die jahre zu ihr gehalten habe und nun am ende der therapie betrogen werde - gepaart mit den vorwürfen, ich sei ein wichtiger rückfallgrund?
und
dass ich ziemlich viel sch... gebaut hab auch meiner frau gegenüber weiss ich
Na,sagens wirs mal so.
Anscheinend habt ihr doch beide ziemlich viel Mist gebaut. Wer nun wem wann was auch immer angetan hat ist ja nicht mehr wichtig. Aber in eurer Beziehung scheint ein Ruhepol zu fehlen,den Deine Frau im Moemnt dringend braucht.Und das ist ihr bewusst geworden.
Ich denke eher,daß ihr Seitensprung ein drastischer Versuch war/ist,die Ehe zu kappen.
An Eurer/Deiner Stelle würde ich versuchen,den Schwamm darüber zu ziehen und schleunigst eine Paartherapie zu machen....falls deine Frau mitmacht..
vielen lieben dank euch allen @sonnensturm: seit vier wochen ist es wirklich eine art "trancezustand", psychische schmerzen, aber auch konkrete psychosomatische beschwerden, das gefühl jetzt mit allem schluss machen zu wollen ... @karlbernd: es ist wohl so, ein "wie früher" gibt es nicht mehr - das möchte ich auch nicht: wichtig scheint mir tatsächlich, dass wir uns beide verändern, miteinander ... aber gehört ehrlichkeit nicht dazu? und dann schwamm drüber, wenn immer noch lügen sind? meine frau meinte, mit das schlimmste bei ihr in ihrer nassen zeit seien die lügen gewesen @biene2: die paartherapie würd ich gerne machen, glaube aber nicht dass meine frau das wirklich will ... @max mx: danke dir - ich sehs ähnlich
@biene2: die paartherapie würd ich gerne machen,glaube aber nicht dass meine frau das wirklich will ...
Wieso glaubst du das?
Wenn ich das richtig verstanden habe,gehts ihr doch vorrangig darum,daß sie mit dir nicht mehr unter den alten Bedingungen leben kann und will. Und daß euer alter Lebenstil sie in den Rückfall führen würde,bzw. wahrscheinlich meint sie,daß sie dann wohl gleich weitertrinken könne
Ich glaube eher schon,daß sie Interesse daran haben könnte,etwas völlig Neues aufzubauen. Schlussendlich ist sie doch immer noch da,oder?
hi Ingo, bei mir hinge das ziemlich vom Seitensprung ab. Falls es "nur" ein Signal war (wie Biene meinte:gut, dann musst du wohl bei euch beiden tiefer nachgucken, alleine zuerst. Und dann ist das trocken werden usw. dennoch die eine Sache, und das wieder zusammenkommen (wenn) die andere. Ich meine jetzt aber das im Sinne von gleichzeitig - nicht es beduíngt sich oder so, Gruß Max