einfach deswegen, weil es von vielen nicht erwünscht ist.
Zu der diffusen Angst: Die hat wahrscheinlich einerseits mit dem zu tun:
Zitat Sierra: Es sein denn, ich messe nicht meinem Geschreibsel, aber dafür seiner Bedeutung für andere große Bedeutung bei.
Da hat Sierra ins Schwarze getroffen. Ich weiß nicht, ob das zu Co-Verhalten gehört. Jedoch nehme ich mich selbst nicht so wichtig. Damit gehts mir heute eigentlich ganz gut.
Früher gings mir damit schlecht, aber eher, weil ich das Bedürfnis hatte mehr für andere wichtig zu sein als mir selbst wichtig zu sein und mich daher versuchte meiner Umwelt passend zu machen. Das habe ich heute nicht mehr so stark. Und ja, manchmal, jedoch nicht mehr so oft, wie in der Vergangenheit, messe ich dem was andere sagen eine größere Bedeutung zu, als mir selbst. Das ist unter anderem wahrscheinlich auch ein Auslöser dieser diffusen Angst.
Den zweiten Auslöser möchte ich mal in eine Tierfabel packen:
Da grast so ein Reh auf der Wiese in der Sonne, stolpert über Nietzsche-Bände, ein paar verstaubte Gedichtsbände und einen mp3 player. Der mp3-Player geht ab und zu mal an und beim stolpern öffnen sich diese Bücher... zwischenducrh plaudert das Reh mit anderen Rehen, Bären, Füchsen und Löwen über das, was sie so in ihrem Reh-Leben an Traurigem und Schönem erlebt haben.
Irgendwann kommt jemand, den stört das Reh da auf der Wiese mit diesen blöden Büchern und dem mp3 Player, einfach nur deswegen, weil es existiert und da auf der Wiese grast oder weil es in der Vergangenheit mal was gesagt hat, wo derjenige sich angegriffen oder verletzt fühlte und dies den Rest seines Lebens nicht verzeihen kann. Er bläst laut ins Horn *Unsere Wiese wird von Feinden übernommen* und ruft die Hunde zur Treibjagd.
Die Hunde rennen mit gefletschten Zähnen auf das Reh zu. Das Reh hoppelt unbeholfen herum, versucht die Hunde mit Grimassen und Witzen zu beruhigen, da gesellen sich weitere Hunde dazu, die von der Treibjagd Wind bekommen haben, ab und zu fletscht das Reh auch mal die Zähne, ist jedoch bei so nem simplen Reh nicht gerade furchteinflössend, wenn es die Zähne fletscht.
In dieser ganzen Szenerie kommen ein paar Hasen, Wildschweine, Wölfe, Bären und Löwen, manche erzählen von ihren Problemen mit anderen Hasen und Wölfen oder kommen verletzt und schwach angekrochen, weil sie vom Tierleben müde sind und nicht mehr weiter wissen und die Hunde sind abgelenkt, schlecken sie ab, bellen sie an oder geben denjenigen welchen einen Tritt in den Hintern, denn dazu sind sie ja ihrer Meinung nach auf der Wiese.
Nun Ruhe kehrt ein und das blöde Reh steht da immer noch auf der Wiese rum und der mp3 player ist schon wieder angegangen. Shit. Die Hunde also stürzen sich erneut auf das Reh und die Treibjagd beginnt von neuem. Ein paar Löwen, Bären und Füchse stellen sich den Hunden in den Weg, reden auf sie ein, lenken sie ab oder brüllen laut.
Nun ist das Reh doch etwas verängstigt, soll es sich ergeben oder sich in Luft auflösen oder soll es sich nur noch an einem Ende der Wiese aufhalten, unsichtbar machen, damit es keiner wahrnimmt oder die Bücher und den mp3 Player verstecken oder tief in der Erde vergraben und sich in einen Hund verwandeln, damit es wie die anderen Hunde ist, um eine Berechtigung zu haben auf der Wiese zu grasen?
Fragen über Fragen...
Die weiteren Auslöser der Angst bin ich noch am suchen.
ZitatGepostet von Sonnensturm zwischenducrh plaudert das Reh mit anderen Rehen, Bären, Füchsen und Löwen über das, was sie so in ihrem Reh-Leben an Traurigem und Schönem erlebt haben.
Mir fällt da aber auch noch was ernsthaftes dazu ein.
Fast immer wenn ich mich irgendwo unter Leute begebe, rechne ich eigentlich mit dem Schlimmsten. Ob das in irgendwelchen Arbeitsteams war, neulich beinm Skifahren mit Leuten die ich nicht kannte oder eben in einem Internetforum. Ich rechne mit Leuten, die mich nicht leiden können, mit Stinkstiefeln, mit Idioten, ja ich rechne einfach mit Leuten die so sind wie ich über Leute denke Das hab ich mir zu Zeiten angewöhnt als ich sowieso meist ein Aussenseiter war - es gab in meiner Jugend viele Leute denen ich ein Dorn im Auge war, zu Hause angefangen, und ich merkte daß mich dennoch kaum jemand wirklich hindern wird zu tun was ich will, meist war ich selbst für mich der begrenzende Faktor.
Das hat mir auch schon viele positive Erlebnisse verschafft - denn mit den Deppen rechne ich ja sowieso, die werfen mich also nicht aus der Bahn, und jeder, mit dem ich trotzdem gut auskomme ist eine positive Überraschung für mich.
Ich glaub das ist so ein Grund warum mich ein bissel Gegenwind nicht so besonders schockt...ich stell mir vor, daß sich jemand der damit rechnet, daß es hübsch und nett ist wo er hinkommt sich da schwerer tut.
ich denke Fatalismus wäre, wenn ich denken würde: "das wird sowieso nix" oder "rentiert sich nicht sich um irgendwas zu bemühen denn es kommt sowieoso wie es kommt". Fatalismus hat so was unabänderliches, wie wenn ich selbst gar keinen Einfluß auf das hätte wie es mir ergeht.
Ich dachte mal so. Heute denke ich etwas anders. Ich bin offen dafür daß es besser kommt, versuche mir aber die Handlungsfähigkeit zu erhalten, falls es eben schlecht läuft. Ich rechne mit dem schlimmsten, aber das hat nix an sich daß es dann auch so kommen muss.
es geht mir dabei nicht um ein bissel Gegenwind, sondern um die Vehemenz, Quantität, Zielgerichtetheit und das Festbeißen an Dingen, auch wenn sie schon lange verstaubt und vermodert im Keller liegen, dabei anscheinend ein bestimmtes Interesse verfolgend (nur welches?:gruebel und als Auslöser dabei die simple Anwesenheit der Existenz ohne tieferen nachvollziehbaren Grund, also ohne direkte auf die Person bezogene Aktion-Reaktion, halt einfach nur deshalb, weil das Reh da auf der Wiese grast und vor sich hinblökt.
Direkte zwischenmenschliche Aktion-Reaktion und der dazugehörige Gegenwind ist für mich nachvollziehbar, erwünscht und für mich handhabbar, das andere (noch) nicht.
Ich versuche auch diverse Eventualitäten, die passieren können, gedanklich einzuschließen, jedoch ist es mir zu anstrengend, immer mit dem Schlimmsten zu rechnen. Es kommt meistens eh anders, als man denkt. Wenn das Schlimmste eintritt, dann kann ich mich immer noch damit beschäftigen, vorher ist es für mich unnütze Zeitverschwendung, mir ständig darüber Gedanken zu machen, was alles Schlimmes im Leben eintreten könnte. Da lebe ich lieber das Lustprinzip, als das negative Denken auf die Zukunft gerichtet.
Moin Tiger , ich bin da anders drauf, bin ne positiv denkende hexe und mache dabei die erfahrung, dass es so meistens auch kommt. Wenn mal nicht, ist es auch okay, weil so viel positives da ist, dass ich das locker ab kann Wobei ich hier nix werten will, nur meine art dazu erzählen......... Heute einen grauen hamburger himmels gruss mit einem sonnigen herzen geschickt Hermine
über die Interessen im einzelnen kann ich nun auch nix sagen weil ich nicht in die Köpfe andere Leute gucken kann.
Generell halte ich aber Antipathien und Aggression ganz einfach für menschliche Realität, ob das nun jemand für wünschenswert hält oder nicht. Ich hab mal Zivildienst gemacht, aber die Gewalt auf der Welt ist dadurch auch nicht weniger geworden.
Du kannst darüber nachdenken mögen oder nicht, Du kannst auch das Lustprinzip bevorzugen, nur wenn Du ein Problem hast dann hast Du genauso ein Problem wie andere Leute auch.
Irgenwo sucht ja auch Dein Lustprinzip nach Problemen, denn sonst würdest Du ja nur Dinge tun die Dir nur direkt Lust machen. So hörst Du dich aber grade nicht an. Daß das hier keine Waldwiese ist auf der Du alleine spielst, das war Dir aber vermutlich klar. Wenn Du in Ruhe nur machen willst was Du willst, ja dann darfst Du halt nicht an die Öffentlichkeit gehen. Ich glaube aber auch gar nicht daß Du das wolltest.
Nochmal zu dem mit dem Schlimmsten rechnen. Wenn Du mit dem Schlimmsten rechnest, hast Du dann auch eine Handlungsoption, wenn das Schlimmste auch eintritt?
Ich denke, diese diffuse Angst kommt bei mir manchmal auch daher, daß ich in einer bestimmten Situation für mich keine Handlungsoption habe, wie ich mich in der bestimmten Situation dann so verhalten kann, wie es mir selbst gut tut.
Kann man wirklich alle Eventualitäten des Lebens im Vorhinein gedanklich einschließen bzw. ausschließen, wenn man mit dem Schlimmsten rechnet?
Ich habe so noch nie gedacht. Vielleicht bin ich deshalb vom *Schlimmsten* manchmal in meinem Leben überrollt worden? Andererseits verschafft es mir auch irgendwie innerlich eine Leichtigkeit im Leben, wenn ich nicht ständig vorher das *Schlimmste* in meinem Leben, das passieren könnte, einkalkuliere, weil ich mir darüber erst gar keine Gedanken vorher mache.
Es reicht doch, wenn ich mir eine Handlungsoption überlege, wenn das Schlimmste eintritt oder reicht das nicht?
nein, ich hab nicht immer eine Handlungsoption. Ich plane nicht jedes Detail meiner Zukunft. Wie sollte das auch gehen?
Ich habe aber auch kein blindes Vertrauen in die Zukunft. Das würde mich ein bissel an die Versprechen der Politik vor 30 Jahren erinnern, daß es immer nur aufwärts geht. Das haut so einfach nicht hin.
Mit Schwierigkeiten ist einfach zu rechnen, und letztlich ist es nur meine persönliche Strategie, daß ichs leichter aushalte wenn ich mich drauf eingestellt habe. Und natürlich, auch wenn ich nicht alles im voraus berechnen kann, kann mich ein fertiger PlanB in mancher Situation davor bewahren, gelähmt und handlungsunfähig zu sein.
Wenn Du dir irgendwelche sicherheitrelevanten Tätigkeiten oder Katastrophenschutz aniehst, da wird trainiert, und je besser der Plan vorher war desto besser funzt das am Ende. Das meine ich - es gibt immer noch genügend Unwägbarkeiten, da sollte man sich nicht mit Dingen aufhalten müssen die man im Vorfeld schon abklären konnte. Das kann lebensentscheidend sein.
@Hermine,
ich musste unter vielen Schmerzen lernen, daß Menschen echte Arschlöcher sein können. Als Kind war ich lange so ein richtiger Sündenbock - wenn irgenwo was war, ich musste dafür gradestehen. Bis ich draufgekommen bin, daß ich dann wenigstens auch den Spaß haben will, wenn ich die Strafen eh kassiere.
Später bin ich mal ohne Beweise verurteilt worden, nur weil ich in der Nähe war und das Gericht den Eindruck hatte, man hätte es mir bei meiner Intelligenz zutrauen können - stand so in der Urteilsbegründung.
ZitatDas meine ich - es gibt immer noch genügend Unwägbarkeiten, da sollte man sich nicht mit Dingen aufhalten müssen die man im Vorfeld schon abklären konnte. Das kann lebensentscheidend sein.
OK. Stimme ich Dir zu. Nun nehmen wir an, es tritt eine Unwägbarkeit ein, ein Problem, für das man im Vorfeld kein Sicherheitspaket geschnürt hat, weil man damit nicht gerechnet hat, es nicht vorher einkalkuliert hat.
Du schreibst, diese Unwägbarkeit ist dann das *Schlimmste*, was eintreten könnte, versteh ich das richtig? Und diese Unwägbarkeit kalkulierst Du im Vornherein mit ein? Jedoch hast Du dafür für Dich noch keine Handlungsoption, wie Du dann reagieren wirst, wenn dies Unwägbarkeit/*das Schlimmste* eintritt, weil es ja unwägbar ist. Was machst Du dann?
Nun, es gibt in meinem Leben halt auch Probleme, Unwägbarkeiten, die ich nicht vorher kalkulieren kann und wenn sie eintreten, dann kann ich mich damit auseinandersetzen und eine Handlungsoption auch für derartige eventuell ähnlich gelagerte zukünftige Unwägbarkeiten/Probleme finden. So schnür ich dann mein *Sicherheitspaket* zusammen, übe an meiner Trittfestigkeit im Leben. Auch aus diesem Grund begebe ich mich neben anderen Gründen auf die öffentliche Wiese.
Ist es dann nicht eher der eigene Erfahrungswert/Erlebnishintergrund, der das Sicherheitspaket für zukünftige ähnliche Situationen schnürt, als nur der Gedanke, mit dem *Schlimmsten* zu rechnen im Leben? Nur, weil man mit dem *Schlimmsten* rechnet, hat man ja noch lange keine Handlungsoption für die Unwägbarkeit, wenn sie denn eintritt.
Ist es nicht auch menschlich, daß die Dinge erst dann Konsequenzen haben, wenn sie eintreten, also aus einer realen Erfahrung heraus? Alles andere wäre doch Idealismus?
Nehmen wir mal ein Wohngebiet, wo 50 kmh erlaubt sind. Jahrelang passiert nichts. Eines Tages wird auf der Strasse ein Kind auf einem Fahrrad von einem Auto überfahren, das 50 kmh fährt.
Nun geht die Maschine los und die Bürger fordern lautstark eine Tempo 30 Zone auf besagter Strasse. Wieder wird ein Kind auf der Strasse überfahren. Die Bürger fordern nun eine verkehrsberuhigte Zone.
Jetzt wird jedoch ein Kind auf der Nachbarstrasse überfahren, wo noch Tempo 50 erlaubt ist. Jetzt fordern die Bürger ein Fahrverbot in der gesamten Stadt, weil es ja überall passieren könnte, oder die Kinder dürfen nicht mehr auf die Strasse und bewegen sich nur noch in unterirdischen Tunneln. Jedoch auch die Tunnel können einstürzen.
Es gibt für mich einfach keine absolute Sicherheit. Jedoch was bringt es mir, mit all diesen Dingen, also dem *Schlimmsten* zu rechnen? Kann man dann einfacher damit umgehen, wenn sie dann eintreten? Und wenn ja, warum? Der Schmerz, wenn das Kind überfahren wurde, bleibt der dann nicht der gleiche oder ist der dann geringer, weil man den eventuellen *schlimmsten* Fall unkonkret einkalkuliert hat?
Ich würde sagen, mit dem Schlimmsten zu rechnen ist erst mal die Folge einer Erfahrung. Irgendwelche Erfahrungen, die dazu führen daß man dieselbe Erfahrung in Zukunft unter allen Umständen vermeiden will. Oder man weiss, wie es bei anderen ausgegangen ist wenn sie irgendwas getan oder gelassen haben, Erfahrung durch Anschauung. Ein Alkoholiker, der Saufdruck hat, und der weiss daß seine Leber den nächsten Rückfall sehr wahrscheinlich nicht überleben wird, handelt besser nicht nach dem Lustprinzip. Nur mal als Beispiel.
Bei den meisten Dingen gibt es aber nicht schwarz oder weiss, sondern Wahrscheinlichkeiten und Optimierung. Risikoabwägung und dergleichen Dinge. Ich nehme am Strassenverkehr teil, obwohl die Wahrscheinlichkeit, daß mir irgendwas passiert, ja doch deutlich von Null verschieden ist. Gut, mein Auto hat TÜV, und es gibt ein paaar ganz sinnige Regeln. Ich habe es aber z.b nicht in der Hand ob mir aus dem Gegenverkehr einer entgegenkommt oder dergleichen mehr, trotzdem mache ich doch selbst nur das was mir vertretbar erscheint - die Wahrscheinlichkeit daß ich gesund bleibe ist so einfach höher.
ich glaube zu verstehen, was Du schreibst, klingt logisch und sehe ich ähnlich. Ich versteh nur nicht, was es Dir bringt, mit dem *Schlimmsten* zu rechnen, ich habe jedoch das Bedürfnis es zu verstehen.
ZitatIch habe es aber z.b nicht in der Hand ob mir aus dem Gegenverkehr einer entgegenkommt oder dergleichen mehr, trotzdem mache ich doch selbst nur das was mir vertretbar erscheint
OK. Wenn ich dann mit dem Schlimmsten rechne, rechne ich dann damit, daß jemand aus dem Gegenverkehr auf mich zufahren könnte oder mir in meiner Spur hinter der Kurve entgegenkommen könnte?
Müßte ich dann nicht, wenn ich ständig mit dem Schlimmsten rechne, z.B. das Auto stehen lassen?
Oder was mache ich damit für mich, wenn ich das, als *das Schlimmste* einkalkuliere, dass es passieren könnte, daß mir einer aus der Gegenspur entgegen kommt und es zu einem frontalen Zusammenstoß kommen könnte? Inwiefern würde mir das helfen, mit dem *Schlimmsten*, was passieren könnte, zu rechnen, wenn ich mich z.B. im Straßenverkehr bewege?
Bin ich dann aufmerksamer, vorsichtiger im Straßenverkehr? Ist es mir dann egal, ob ich durch diesen Fall ums Leben komme, weil ich ja mit dem Schlimmsten schon im Vornherein gerechnet habe? Gibt das ein höheres Sicherheitsgefühl im Leben? Oder ist es eine Art *Scheißegal*-Haltung, wenn das Schlimmste eintritt, weil mans ja vorher allgemein als Möglichkeit einkalkuliert hat?
Das einzige, vor dem die Gallier wirklich Angst haben, ist die Möglichkeit, daß ihnen der Himmel auf den Kopf fallen könnte, aber selbst das lässt sie ruhig schlafen ...(Asterix)
ZitatGepostet von Sonnensturm minitiger,
ZitatIch habe es aber z.b nicht in der Hand ob mir aus dem Gegenverkehr einer entgegenkommt oder dergleichen mehr, trotzdem mache ich doch selbst nur das was mir vertretbar erscheint
OK. Wenn ich dann mit dem Schlimmsten rechne, rechne ich dann damit, daß jemand aus dem Gegenverkehr auf mich zufahren könnte oder mir in meiner Spur hinter der Kurve entgegenkommen könnte?
Müßte ich dann nicht, wenn ich ständig mit dem Schlimmsten rechne, z.B. das Auto stehen lassen?
Angst ist bei vielen Leuten im Auto ständiger Begleiter, na ja bei mir ist es nicht so schlimm, aber ich kenne einige die deswegen keine Strecken mehr fahren. Bei vielen Leuten fahre ich nach Möglichkeit nicht mit - finde ich nicht angenehm, spätestens seit ich bei einem Crash auf dem Beifahrersitz saß. Und beim Überholen geht es ja erst mal drum, daß ich selbst nicht riskant überhole das ist zumindest der Anteil den ich jederzeit in der Hand habe.
Das Rauchen hab ich ja auch wegen der Wahrscheinlichkeit, also wegen dem Rechnen mit dem Schlimmsten aufgehört - nachdem ich einen Lungenkrebsfall in der Familie hatte. Natürlich hätte ich derjenige sein können, bei dem es gut geht, aber wenn die Scheisse erst mal am Dampfen ist geht da bei sehr vielen einfach nix mehr, und das muss ich nicht haben.
Also es hat durchaus Folgen in meinem Handeln, wenn ich mit dem Schlimmsten rechne, und alles in allem erhöht das die Wahrscheinlichkeit, daß ich damit ein paar Jahre länger bei guter Lebensqualität lebe. Klar, letzte Sicherheiten gibt es nicht, aber daß das persönliche Risikoverhalten Auswirkungen hat, ist nun mal wahrscheinlich. Das gilt manchmal sogar im positiven Sinne - wer was wagt kann was gewinnen...aber Rauchen oder in der Kurve überholen ist mir das nicht wert.
Ansonsten bin ich gar nicht so berechnend, wenn ich im Hinterkopf habe daß etwas schiefgehen könnte - ich also mit dem Schlimmsten rechne - dann ist das erst mal intuitiv und schärft meine Aufmerksamkeit...was wiederum die Wahrscheinlichkeit erhöht daß eben nix passiert.