Keine Ursache, Elton John hat seine Aidsstiftung und ich kümmere mich um renitente Alkis
Dann bin ich wohl noch nicht ganz verloren?!?
Ich merke auch was. Die Sonne kommt durch,es riecht nach Frühling,meine Jungs sind auf dem Fussballplatz,mein Töchterlein ist draussen und erprobt die Ergüsse der Logopädie...mein Mann hat mir grad versprochen,daß er sich spätestens morgen früh unsere gesamtem Ergüsse (damit meine ich die Mützen,die ich einstecken durfte) zusammensucht.
Und?!?Ach ja...ich hör grad den Eminem und hab mir vor gar nicht langer Zeit die "8 Miles" angetan. Soviel zum Glauben,daß Alkoholiker nur die eigene Welt sehen.
hallo Wilma, ich unterscheide streng nach 'wie und seit wann trinkt der/die'. Da gibt es Leute, die alle 4 Wochen immer ihren Rückfall haben, jahrelang, und immer sind sie ja soooo fertig und wissen nicht wie's kam. Denen kann man 1-2-3mal erklären dass sie dazwischen ihre krankheitsbedingte Trinkpause hatten aber keinen Rückfall. Und dann ist Ruhe. Es gibt auch Hugo-Leichtsinn-Typ, da würde ich auch eher nichts sagen. Dann gibt es aber Leute, die tragen tapfer seit Jahren immer das Selbe mit sich herum, z.T. noch aus der Kindheit oder weil die Oma das so wollte. Das sind manchmal unsagbare Dinge, oder mindestens fehlen die Worte. 'Wenn ich das jetzt sage, dann denken die alle ich habe echt ein Rad ab' kommt auch vor. Und dann mühlt es und reibt immer an der selben Stelle der Seele, und überhaupt keine Freude will sich einstellen trotz aller Mühe. Und dann kann ich nicht sagen 'hebe mal deinen Arsch hoch' oder 'nur du kannst dein Leben selber gestalten' oder 'wenn du wirklich Direktor werden willst dann wirst du das auch'. Dann kann es sein, dass hier ein sehr verborgener Fakt begraben liegt. Und wenn dann jemand, den ich aus der Gruppe schon lange Jahre kenne, der immer sich bemüht, nach 3 Jahren einen Rückfall erleidet, dann höre ich diesem selbstverständlich zu, unter allen Umständen, es ei denn er ist mir doch eingeschlafen. Und dann warte ich eben bis er wieder wach sit, gebe ihm Tee mit Salz und Zucker, und vor allem ein Lächeln zu seiner Ermutigung. Und wenn er sich dann tatsächlich ermutigt fühlt, dann kommen da schon erstaunliche Sachen zuTage gefördert. Beispiel: Knut, am Rand seiner Kapitulation, hatte mich angerufen ob ich ihm zuhören könne, er sei nüchtern. Das war es auch, und nach etwa 2 Stunden unterbrach er seinen Monolog und äußerte 'maxe was machst du eigntlich mit mir, ich habe noch nie jemanden mein Leben erzählt, auch meiner Mutter nicht?'. Und weil mir nichts einfiel, sprach er dann weiter. Ist jetzt 20 Jahre her, in zufriedener Abstinenz. Icxh denke dass ich gut hingucken soll, Gru´ß Max
Hallo Max aus deiner Sicht kann ich es jetzt besser verstehen...
Ich beobachte, dass hier Folgendes passiert:
Leuts geben sich Mühe...gehen auf Biene ein und ernten dann Hohn und Spott...
vielleicht triffst du ja wegen deiner ganzen Erfahrung und weil du dich besser Abgrenzen kannst den richtigen Ton bei Angetrunkenen...
Bei mir werden richtig doofe Erfahrungen wach und wenn ich mir die dazugehörige Familie vorstelle, die das jetzt auszuhalten hat...z. B. diese scharfe Zunge ohne Rücksicht auf Verluste...
Was soll ich denn sonst so jemandem sagen, als "Ich rede nur mit dir, wenn du nüchtern bist" wo ist denn dieses "In Liebe loslassen"??
Wenn dir das wirklich geholfen hat, damals.....OK...und du es ertragen kannst....kann ich deine Sicht jetzt verstehen...
ich für meinen Teil ertrage es einfach nicht mehr, mich mit Betrunkenen abzugeben...das macht mich einfach nur wütend
ZitatGepostet von Wilma ich für meinen Teil ertrage es einfach nicht mehr, mich mit Betrunkenen abzugeben...das macht mich einfach nur wütend
LG Wilma
....eine der fragen, die ich mir in den letzten tagen oft für meine zukunft gestellt habe - WIE GEHE ICH AUF DAUER MIT ALKOHOL UM ???...weil, es gibt ja nun nicht grad wenig betrunkene, wenn man z.b. abends mal on tour geht oder wenn ich vielleicht mal jemanden kennenlerne, der oder die ganz "normal" mal ein gläschen trinken.... in dem was du da sagst sehe ich die gefahr das thema "betrunken sein" zu verdrängen... indem du dich nicht mehr mit betrunkenen unterhalten oder beschäftigen oder überhaupt abgeben möchtest...machst du doch das thema für dich zum tabu-thema...oder? ... mir persönlich ist das zu gefährlich, denn es könnte mich eines tages überrollen und ich habs dann nicht mal kommen sehn... *denk
hab allerdings für mich selbst auch noch keinen weg gefunden, aber ich habe schon erkannt das ich unterschiede mache zwischen .....es trifft mich persönlich (mein männe z.b.) oder es sind NUR freunde oder bekannte (die "dürfen" viel mehr und ich geh gelassener damit um)...
@ Webby Ich hab gar keine Wahl, weil ich das nicht vom Kopf her entscheide...es ist ein ganz unerträgliches Gefühl...aber eigentlich nur dann, wenn mir die Leuts was bedeuten und ich erkennen muß wie schlecht es ihnen eigentlich damit geht...
wütend werden ist vielleicht zur Zeit meine Option...
meiner einer hat sich ja vor noch nicht allzulanger Zeit erst eingekriegt und die Angst, das alles wieder von vorn losgeht ist natürlich noch da...
ist vielleicht eher ein Selbstschutz... aber ich hab da wohl zu sehr aus meiner aktuellen Situation heraus geschrieben
da macht im Grunde ja jede/r...
nur das dann nicht als die Weisheit hinzustellen und immer nur von sich von sich zu reden... daran hast du und Max mich jetzt wieder erinnert...
diesmal von mir ein Dankeschön!
Und zu Leuten, die Spaß mit Alkohol haben...na, ja... vor zwei Wochen wollte ich das Zeug garnicht mehr sehen... mittlerweile trinke ich machmal sogar selbst wieder was...
ZWISCHENFRAGE.....an max....wieso tee mit SALZ und zucker???????? ____________
weil das erst mal den völlig au dem Ruder gelaufenen Elektrolythhaushalt auf die Sprügne hilft.
Das mal als Amateur-Chemikerin.
Und dann hilft es,die Leuts wieder auf die Spur zu bringen,sozusagen als 1.Hilfe-Massnahme und dem erst mal ultimativen Beweis,daß diese Menschen,trotz Sucht,doch noch wert sind,aus dem Loch rauszukommen.
im Übrigen hat mich damals in der Suchtklinik eine Praktikantin mit gezuckertem Tee und Zwieback wieder aus meinem Loch rausgeholt. Der Kommentar meines Mannes war damals,daß,wenn es wirklich so einafch wäre, "mich zu retten",er das schon lange gemacht hätte. Aber so einfach wars nicht.
Eas fehltr dazu noch das Verständnis,daß ich tatsächlich krank war und Hilfe (wertungsfrei) brauchte.
Das hab ich nie vergessen und ich bin der Frau noch heute dankbar für ihre "erste Hilfe".
Deinen beiden letzten Post`s haben mich sehr beeindruckt. Konntest Du am Anfang der Abstinenz auch schon so gelassen mit Betrunkenen umgehen?
Ich stehe noch ganz am Anfang meiner Trockenheit (8 Monate). Betrunkene die mir nahe stehen machen mich im Moment einfach nur wütend und ärgerlich. Ich will das gar nicht, doch die Gefühle sind nunmal da. Ich werfe ihnen nicht vor, dass sie Trinken, es ist eher so eine Traurigkeit, weil die Veränderung im Benehmen, denken und reden so krass sind. Ich kann das nicht ertragen mit anzusehen. Distanz ist für mich dann die einzige Lösung, mit dieser Situation umzugehen.
Liegt vielleicht aber auch daran, dass ich immer allein getrunken habe. Es kam mir niemals in den Sinn, betrunken andere anzurufen oder zu jemanden zum reden zu gehen. Mich hat über viele Jahre kein Mensch betrunken erlebt. Deshalb fehlt mir die positive Erfahrung, dass mir jemand zugehört hätte.
Hier im Forum zu lesen, was An-/Betrunkene schreiben trifft mich aber emotional doch, Obwohl ich genügend Abstand zu ihnen habe. Ich kenne sie nicht persönlich und habe auch vorher noch nicht soviel von ihnen gelesen, da ich noch nicht so lange hier im Forum bin. Es ist aber keine Wut und kein Ärger.
Ich bin fasziniert und gleichzeitig sehr nachdenklich beim lesen. Ziehe Vergleiche mit mir selbst. Wie ich gedacht habe, wie ich mich selbst zerstört habe beim Trinken.
Ich muß leider zugeben, dass mir die bestimmten Thread`s Angst machen. Eigentlich bin ich sehr zuversichtlich, was meine Zukunft und die Hoffnung auf dauerhafte Abstinenz betrifft, doch ich kenne das natürlich schon zu gut, man arbeitet hart an sich, muß zur Kenntnis nehmen, dass einfach nur nicht mehr Trinken nun auch nicht alle Probleme löst. Dass die Verletzungen aus Kindheit und Vergangenheit doch immer noch tief sitzen und der Alkohol als Betäubung nun nicht mehr zur Verfügung steht. Ich habe die Hoffnung, dass das irgendwann besser wird, alte Denk- und Verhaltensmuster durch neue abgelöst werden.
Aber dann kann man also wieder ganz tief absacken und kommt lange nicht mehr aus seinem Loch heraus, obwohl Menschen helfen wollen, kommen die Argumente nicht an und man schießt zurück und wehrt sich dagegen, um sich selbst die Erlaubnis zum weitertrinken zu geben.
Theóretisch ist mir schon klar: Ja, das die Sucht. Aber das so "Live" mitzuerleben beschäftigt mich mehr, als ich es für möglich hielt.
Hatte heute mehr Alkoholgedanken als sonst. Bin nicht ernsthaft in Gefahr, ist aber schon auffällig. Die Angst?
liebe Wilma, "Was soll ich denn sonst so jemandem sagen, als "Ich rede nur mit dir, wenn du nüchtern bist" wo ist denn dieses "In Liebe loslassen"??" // bitte bitte, das ist jetzt keine Überheblichkeit, sondern ganz einfach Erfahrung: so sehr peinlich wie ich mich im letzten Teil meiner Trinkerei teilweise benommen habe, das könnte ein normaler Mensch kaum nachvollziehen, sondern er müsste es wohl moralisieren. Jedenfalls kann kaum jemand, der es nicht hautnah am eigenen Leibe gemerkt hatte - und längere Zeit trocken ist - tatsächlich verstehen, was da manchmal in der kranken Psyche sich abspielt. Aber irgendwem muss ich es doch sagen?! Und dann sind es manchmal ganz merkwürdige Winzigkeiten, die ich mich eben nicht traue "normalerweise" zu erzählen. Wem denn? Und die klemmen abgrundtief, und einsam!! und unsicher bin ich ohnehin hoch 3. Deshalb und nur deshalb konnte ich mich an einen solchen wenden, der mich mitnahm, bis zur Ernüchterung, die volle 2 Tage dauerte. Friedlich, herzlich, erstmalig in meinem Leben ohne Scham und ohne Beklemmungen. Und diese einzige Begebenheit (eine zweite brauchte es nicht, da ich seit dem selber laufe, abstinent, und mich weiter entwickelt hatte) hat sich mir unglaublich präzise eingeprägt - seelisch, nicht die Umstände. Ich Ungetüm war eben doch nicht verachtet, sondern angehört. Und darum denke ich, dass ein normal lebender Mensch solche Tiefen und seelischen Extreme nicht oder schwer verstehen könnte. Ich brülle sofort laut und hemmungslos Hurrah falls jemand das kann, sofort, Gruß Max
hallo Kathrin, Biene2 Roswitha hat es schon beantwortet. Im Tee sollten 1 gestrichener Teelöffel Salz (maximal) auf einen Liter sein (Zucker mehr). Damit wird der defekte Salzhaushalt bebessert, und derjenige fühlt sich schnell wohler, Gruß Max
hallo Josefine, "Konntest Du am Anfang der Abstinenz auch schon so gelassen mit Betrunkenen umgehen?" // Das ist nicht ganz richtig. Ich kann mit Betrunkenen nicht umgehen, nicht damals und nicht heute. Ich will es auch gar nicht. Das waren Leute (meine letzte liegt jetzt 5 Monate zurück), die hauptsächlich seelisch fertig waren, egal wieviel Alk das jetzt war. (Wobei es zweifellos eine Obergrenze gibt in der Promillezahl.) Ich muss denjenigen auch gut kennen, das ist Voraussetzung. Sonst wüsste ich nicht ob der spinnt, also es doch nicht so sehr ernst meint, und bloß aus der Phase herauswill. Gelassen bin ich dabei auch nicht besonders. Ich muss nur vorher wissen, dass ich das selber ohne jede Beeinträchtigung bestehe. Sonst hätten wir ja beide Schaden. Vielleicht muss ich noch sagen, dass damals unsere ganze Gruppe so war, weil unser Vorsitzender auch so war d.h. uns dazu anstiftete. Z.B. ging das nicht ohne Telefon, wegen Verkrampfung dann soofrt Notarztwagen usw. Das war auch weniger eine medizinische Angelegenheit, sondern eher mit menschlicher Nähe verbunden. Wir waren auch niemals stolz oder sowas für unsere Behilflichkeiten. Wir hatten eigentlich viele unter uns, die ziemlich alleine waren, und wer hätte sich sonst gekümmert? Keiner. und bloß Entgiftung + Langzeit + und was dann? naja Gruppe ; ist ja o.k., aber wir mochten und auch. Gruß Max
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