Ich dachte, ich stehe da, wo Klarheit herrscht, kein Selbstbetrug, kein Kopf in den Sand stecken. Habe ich mich nicht dafür entschieden? Finde ich das Leben nicht viel lebenswerter seit dem?
Nach der ersten Euphorie „unabhängig“ zu sein, folgte das Erkennen, dass ich noch von ganz vielen anderen Umständen „abhängig“ bin. Es war und ist mir klar, das es Zeit braucht, Verhaltensweisen die 20-30 Jahre anders waren, zu ändern. Manche kann ich nicht einfach lösen, beenden oder umwandeln. Auch Aushalten von Umständen die belasten geht nur eine Zeitlang. Und dann? Wenn immer noch keine Lösung in Sicht ist?
Wechsele ich wieder die Seite des Flusses. Wie kann ich nur? Ich höre noch gar keine Vorwürfe und doch klingen mir die Ohren: Du bist doch immer schon klatschnass gewesen, suchst die „Entschuldigungen“ in der Vergangenheit und solche Dinge. Das ist sehr kränkend. Ich fand mich nicht „klatschnass“ oder am rumeiern, die letzten 2 Jahre. Aber jetzt „eiere“ ich, das ist wahr. Ich fühle mich hilflos. Ich will nicht dahin zurück. Alles was ich zu meiner Einstellung gegenüber dem Trinken gesagt habe, ist so, wie ich es gesagt habe – und doch wurde das klare „Nein“ bei mir selbst in letzter Zeit immer verwaschener. Ich weiß, was ich jedem anderen sagen würde, warum es sich lohnt nicht zu trinken. Wieso komme ich plötzlich auf die Idee, dass das bei mir nicht mehr gilt? Ich habe keine Antwort. Ich weiß nur, dass es falsch ist.
Für mich ist es nicht so sehr das Problem nun nicht mehr weiter zu trinken im Moment.Ich konnte früher schon lange Pausen machen… Das Problem ist in meinem Kopf. Warum resigniere ich plötzlich so?
Ich werde heute nicht weitertrinken, ich habe auch keine wirkliche Erklärung, warum ich das tun „musste“. Bescheuert, doof. Nehme ich mich selbst nicht mehr ernst? Tja.
Ich musste mich auch sehr überwinden, das hier aufzuschreiben. Joosi mit ihren anschaulich zurechtgelegten Lebensweisheiten und hat selbst nichts kapiert.
Bei anderen merke ich manchmal, wenn sie wieder zum anderen Ufer rüberschielen und bei mir selbst erst wenn es zu spät ist? Ich kann mir die Häme mancher gut vorstellen.
Ich habe allerdings auch keine Lust hier an Board so zu tun als ob nichts wäre, denn wenn meine Hemmung so groß wird, dass ich mit dieses Problem hier nicht mehr offen zu schreiben wage, dann verliert das Board seinen Sinn für mich.
Ich weiß auch nicht was mir jetzt helfen könnte. Bin vollkommen ratlos. Euphorie, Aufstehen, ich pack´dass schon – nee, da bin ich weit entfernt von. Ich fand es vollkommen ätzend die Flasche zu leeren, war völlig angenervt davon – es war eine Qual und ich habe mich heute morgen auch noch übergeben müssen. Eigentlich haben wir heute 16jähriges Beziehungsjubiläum – mein Mann und ich. Ursprünglich war geplant, dass der Kleine mal zur Oma geht und wir mal einen Tag für uns haben, Ausgehen oder so. Aber unser Sohn war (und ist noch) krank und blieb hier und mein Mann verabschiedete sich in die Firma, wie so oft. Es war o.k. Er hat mich gefragt, er hat sehr viel Termindruck und wir konnten ja eh´ nichts machen, wegen dem Kleinen. Es war wirklich o.k. für mich. Es war nicht zu ändern. Und ich will auch Dinge, die ich nicht ändern kann, so annehmen. Ich weiß, dass es sich scheiße anhört, aber wie unter Zwang „musste“ ich noch schnell die Lebensmitteleinkäufe machen, bevor mein Mann in die Firma fuhr. Komisch ist das schon, wie klein der Schritt zum alten „Ritual“ ist, als ob die 2 Jahre dazwischen ausgelöscht sind. Warum habe ich nicht bei all diesen vielen Schritten, bis ich die Flasche dann getrunken habe gestoppt? Es wären doch zahllose Möglichkeiten da gewesen. Habe ich keine Antwort drauf.
Habe meinem Mann nichts gesagt, weil ich daraus kein Beziehungsding machen wollte – es ist auch nicht so gemeint, glaube ich. Aber wissen tu ich gar nichts mehr im Moment. Habe dann die leere Pulle im Müll verschwinden lassen in eine Plastiktüte eingewickelt.
Schwamm drüber kann ich trotzdem nicht sagen, weil ich merke, dass es was mit mir gemacht hat. Ich bin extrem verunsichert im Moment. Weiß nicht mehr wo ich stehe.
Was mir noch einen draufgesetzt hat ist, dass mein Mann den Müll kontrolliert hat und kein Wort gesagt hat. Als er heute Vormittag anderen Müll in die Tonne warf, da fiel mir ein, dass die eingewickelte Plastiktüte ja ziemlich oben auf liegen muss und ich dachte, hoffentlich sieht er das jetzt nicht. Ist mir schon peinlich. Mein Mann kam aber dann wieder rein, war ganz normal, redete irgendwas Alltägliches. Vor 2 Stunden brachte ich noch mal was zur Mülltonne und sah die betreffende Tüte geöffnet oben auf liegen – er hat also im Müll gewühlt, reingeguckt und weiß, dass ich getrunken habe. Es ist irgendwie unheimlich für mich, dass das alles so heimlich stattfindet. Er weiß, dass ich getrunken habe und ich weiß, dass er es weiß und keiner sagt was. Ich mag aber nix sagen, weil es kein „Spiel“ für mich ist. Ich wollte ihn nicht damit belasten, weil er mir da eh´ nicht helfen kann und ja auch nie weiß, was er sagen soll. Aber wie soll ich das finden, dass er in Mülltüten guckt, schweigender Mitwisser ist und so tut als ob nichts wäre? Ich frage mich, was mein Mann noch alles so weiß und wobei er so tut als ob er es nicht weiß. Wahrscheinlich liest er auch meine Mails oder hier mit – obwohl er ja mal auf eine Anfrage von mir entrüstet behauptete, so was würde er nie tun..muss ich ja glauben.
Aber das ist nicht mal mein Hauptproblem, sondern eher dass ich nicht mehr weiß, wo ich stehe, obwohl ich glaubte, es eindeutig zu wissen.
vielleicht ist es merkwürdig, dass gerade ich dir schreibe. Vielleicht tue ich es aber gerade, weil es merkwürdig ist. Wir beide haben ja außer unserer Krankheit nicht viel gemein. Du, die Königin des langen Satzes, bei der ich mir anfange Sorgen zu machen, wenn der Beitrag nicht mindestens 2000 Wörter lang ist und ich der Proll mit dem Speer. Und manche Beiträge von dir sind für mich Kleingeistigen auch schwer nachzuvollziehen, weil ich oftmals den Anfang vergessen habe, wenn ich dann am Ende angelangt bin. Das spricht natürlich nicht gegen die Qualität deiner Beiträge, eher für meine Unfähigkeit, dem Anderen bedingungslos folgen zu wollen und auch zu können. Vielleicht wäre es aber manchmal auch für dich gut, wenn du einfach mal Dinge geschehen lassen könntest, die du nicht verstehst, ohne sie in jedem Fall bis in die letzte Kleinigkeit sezieren zu wollen. Im Laufe der 2 Jahre, die du hier auf dem Board bist, habe ich mir manches Mal beim Lesen deiner Posts gedacht;" he, tolle Gedanken, tolle Anregung" oder auch einfach nur: "Warum, warum vertieft sie fast jeden Gedanken, jede Befindlichkeit bis sie meint es verstanden zu haben. Warum muß sie immer alles verstehen wollen." Dieser Hang zur Perfektion, dieser unbedingte Wille sich selbst und andere verstehen zu wollen, der erdrückt dich. Und irgendwann, wie jetzt geschehen, mußt du dir Luft machen. Und dann trinkst du, weil du gar nicht weißt, wie du diesen Druck anders aushalten sollst. Ich glaube, dass du eine panische Angst davor hast, deinen eigenen Ansprüchen nicht genügen zu können. Ich wünsche dir, dass du gütiger zu dir selbst bist.
du bist hier an board jemand, der sehr gut einfache, kristallklare botschaften in "schwere" beiträge einpacken kann. es geht manchmal sehr lange bis ich da was auspacken kann, es gelingt mir nicht immer, aber wenn, ist es immer ein positives aha-erlebnis für mich. vielleicht machst dus dir auch einfach manchmal selber zu schwer, packst dich zu sehr zu, um dich zu sehen wie du bist, nämlich stark und i.o.
komm, steh auf deine füsse, sprich mit deinem mann, trau dir doch einfach das trockene leben zu. aber zu 100%.
kann es sein, daß Du Dir vielleicht, ganz menschlich weiblich, einfach mal ein ganz besonderes 16 jähriges Jubiläum gewünscht hast, einen ganz besonderen Tag mit Deinem Mann, daß Dein Mann sich mal was tolles einfallen läßt, Dich vielleicht mal überrascht (auch wenn das Kind krank ist)...
und dann ist das Kind krank und der Mann muß ja in die Firma, wie immer, und Du hast Dich nicht mal getraut Deine Wünsche lautstark anzumelden und auch einzufordern, sondern lieber zurückgesteckt?
Warum hast Du Angst mit Deinem Mann darüber zu reden?
die Herren vor mir haben schon gesagt, was auch ich denke. Ich hätte dir noch einiges zu sagen, aber ich möchte dich lieber etwas fragen,vielleicht als Gedankenstoss zu einer bestimmten Situation?
Warum hast du wieder mal Verständnis gezeigt, als dein Mann in die Firma ging ? Warum hast du nicht gesagt,"ich möchte , dass du hierbleibst und unseren Tag mit mir ,hier verbringst?
Ich könnte mir vorstellen, das hättest du gerne gehabt.
In deinem Post ist einiges, was meins auch mal war. Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlen musst.
Und die Sache mit der Mülltonne, nimms nicht so schwer, meine wurde per Auftrag von der Nachbarschaft kontrolliert. Ich finde es in Ordnung, wenns der Angehörige selbst macht.
So ein Rückfall, gerade nach so langer Zeit, wirbelt auch mich noch ganz durcheinander, es scheint so Vieles, was ich mir gedacht, gefühlt habe nicht richtig zu sein, mein Turm der Trockenheit habe ich ganz bewusst und wilklentlich, so wie du, kaputt gestossen.
Bei mir spüre ich, dass wenn Dinge nicht so laufen, wie ich sie mir vorstelle, anfange mag mich sauftechnisch selbst zu verletzen, so als Dreingabe der Misere, die ich nicht handlen kann, weil von Anderen abhängig.
Und manche Dinge kann ich eben nicht ändern, die habe ich zu ertragen
Jörg hat es schon ganz gut getroffen, wie ich finde!
Liebe Grüsse Patricia, die im Mai ihren 16. Kennelrntag mit Männe hat
"Habe meinem Mann nichts gesagt, weil ich daraus kein Beziehungsding machen wollte – es ist auch nicht so gemeint, glaube ich."
Und das hier ist ja schon der "Gegenbeweis" dafür:
"Er weiß, dass ich getrunken habe und ich weiß, dass er es weiß und keiner sagt was. Ich mag aber nix sagen, weil es kein „Spiel“ für mich ist. Ich wollte ihn nicht damit belasten, weil er mir da eh´ nicht helfen kann und ja auch nie weiß, was er sagen soll."
und dazu der Eingang:
"...folgte das Erkennen, dass ich noch von ganz vielen anderen Umständen „abhängig“ bin. ... Wenn immer noch keine Lösung in Sicht ist?"
Und du denkst nicht, dass der im Grunde mit Vorfreude erwartet Tag heute als Symbol für das, was Euch verbindet, nämlich Eure "Sich-kennen und -sehen-können/wollen" heute, der verpatzte, nicht auch eine Rolle spielte...? Das dieses "Ritual", welches du heute wiederbeleben wolltest, wenn auch nicht wirklich, leichter fiel, zu aktivieren? Jetzt net als "Schuldsuche" oder son Quark, aber als "Kausalfaktor" im Rumeier-Karusell ...?
Aber hier wurde weniger Grübelei angeregt... Ich weiss net, was ich anregen könnte, ausser, dass du und dein Mann mit diesem "ich-weiss, dass du weisst, das ich..."-Dingelns aufhört und zwar schleunigst...
Alkoholismus ist auch eine Familienkrankheit- net vergessen! Und auf fruchtbaren Boden könnte Entfremdung und Misstraun demjenigen Gegenüber, den ich liebe, nicht fallen, als mit dieser "offenen Geheimnis"-Tabu-Inszenierung....
was dir 'passiert' ist (schlechter Ausdruck!), ist mir nach 12 Jahren Trockenheit 'passiert'. Ich weiß heute, dass der Rückfall damals natürlich nicht mit der Flasche Wein kam, die ich mir gekauft hatte, sondern dass so gaanz langsam mein Tabu aufgeweicht ist un das Trinken dann nur die logische Konsequenz war. Oh, ja, ich hatte alles im 'Kopf', wusste über alles Bescheid. Als Suchtberater gab ich sogar Beratungsgespräche und niemand (tatsächlich niemand!) merkte, dass ich wieder nass war, denn ich trank ja periodisch, aber absolut exzessiv. Niemand ? Doch, ich! Und so kam ich nach ca. 1 Jahr auch wieder heraus: indem ich mich offenbarte. Ich ging zB zu meinem Arbeitgeber und sagte ihm klipp und klar was los war. Das war für mich einfach erlösend ! Nichts zu verheimlichen, klar zu sagen: so ist es ! Ich konnte dann erst wirklich aufarbeiten, weshalb ich mein Tabu zu Alkohol langsam aber stetig nicht mehr so ernst nahm, und ab wann ich angefangen hatte, mir das Trinken wieder vorzustellen, ab wann ich angefangen hatte, mit dem Gedanken wieder zu spielen. Dann konnte ich das, aber wirklich erst dann. Ich bin heute wieder seit 7 Jahren trocken und wenn mich jemand fragt, wie lange ich trocken bin, sage ich: seit ca. 20 jahren mit einer Unterbrechung von 1 Jahr. Denn - entgegen anderer Meinungen - fing ich nicht wieder da an, wo ich 12 Jahre zuvor gestanden hatte. Denn ich wollte - ebenso wie du - nicht wieder zurück, ich wollte sofort nach dem Rückfall wieder heraus, mein Ziel war sofort, wieder abstinent und zufrieden leben zu wollen, auch wenn ich dafür dann fast ein ganzes Jahr gebraucht habe. Du brauchst jetzt erstmal keine Panik zu bekommen. Rede offen mit deinem Mann, sag ihm wie es ist. Und dann setze dir erneut dein Tabu und geh einfach weiter...Hole dir irgendwo eine Beratung, damit du deinen Weg zum Rückfall erkennst. Aber erst setze dein Tabu wieder. Das funktioniert genauso wie beim erstenmal: eine klare Entscheidung zum NEIN!
Ansonsten bewundere ich dich für deinen Mut, dich hier so schnell mitzuteilen. Nimm dir als Motivation, die Zeit, in der du zufrieden trocken warst in diesen zwei Jahren. Und ich wünsche dir viel Kraft dazu. Du entscheidest, ob du da raus kommst, nicht die Umstände.
Zitat: Ich weiss net, was ich anregen könnte, ausser, dass du und dein Mann mit diesem "ich-weiss, dass du weisst, das ich..."-Dingelns aufhört und zwar schleunigst...
Ja, das muss schnellstens aufhören !!! Und ich schätze mal, diese Spiele gehen schon länger: Obwohl das so und so ist, verstehe ich ja, dass dies dann so und so ist, auch wenn ich mich dabei beschissen fühle, dass das eben so und so ist. Und dann werden alle Gefühle schön rationalisiert und im Hirn 'abgehandelt'. Und wenn das liebe Gehirn ganz voll ist von Verständnis-Geplänkel und Good-will und Indirektheiten und und und, dann wird es betäubt. So war's bei mir.
deine Frage: "Auf welcher Seite des Flusses stehe ich?"
Eine angedachte Antwort: Auf keiner der Seiten - du sitzt in einem Boot mitten auf dem Fluss? Das gute dabei: du sitzt wenigstens schon im Boot .... und musst nicht schwimmen .
du weißt ja, wie es geht, also Kopf hoch, und lass es nächstes Mal nicht mehr so weit kommen.
Zu deinen langen Beiträgen, in denen du dir sehr sehr viele Gedanken machst, habe ich diesen Gedanken: Du gibst dir sehr viel Mühe, alles zu sehen und zu präzisieren, was dich selber betrifft, und das kann auf diese Weise nie ganz gelingen, besonders bei einer Krise nicht. Man sieht die eigenen Probleme durch das Vergrößerungsglas und blendet einen Teil des Horizontes aus, und bei dieser zu eigenen Ungunsten verfälschten Sicht könnte man endlos zergliedern und wird nie fertig. Da bist du dann im Grübeln gefangen und drehst dich zum Teil im Kreis, und noch dazu mit viel emotionalem Energieaufwand.
Ich halte Grübeln für einen Risikofaktor (neben anderen wie Müdigkeit, Hunger, Durst, Langeweile) und finde, dass man in der Situation das Gedankenkarussell abrupt stoppen soll, aufstehen, raus aus der Bude, wo gerade die Decke auf den Kopf zu fallen scheint, und ganz was anderes machen, sich was Gutes tun. Dann siehst du auch das Ganze (inklusive den Horizont) wieder und erkennst, dass vieles positiv läuft, und dass eben auch da und dort Schwierigkeiten sind. Es ist nicht so, dass du erst alle Schwierigkeiten gänzlich ausgeräumt haben musst, und dann erst hast du es geschafft und bist endlich die gute Gaby. Nein! Schwierigkeiten sind immer dabei. Du musst nicht versuchen, jeden kleinsten Winkel zu beleuchten. Du kannst jetzt schon auf viel Positives bauen, das da ist, und bei Gelegenheit nimmst dir mal ein Thema vor, bei dem es hapert. Alles auf einmal geht sowieso nicht.
Ich schließe mich auch der Meinung an, dass dieses Spiel "er weiß, dass ich weiß, dass er es weiß - ich sage nichts, weil ich ihn nicht belasten möchte - etc" aufhören muss. Ganz konkret hätte das so ausgesehen: Spätestens als du dachtest, er hätte die Flasche gesehen, sagst du ungefähr "wahrscheinlich hast du schon gesehen, dass eine Flasche von mir auf dem Müll ist" und sprichst die Dinge ganz konkret an (das nimmt nämlich dann auch ihm die Scheu, über Dinge konkret mit dir zu reden) und sagst auch, was dich so gefrustet hat und was du dir wünschen würdest. Besser wäre es gewesen, das Zusammensein deutlich einzufordern. Nur keine Hemmungen, deine Wünsche deutlich zu formulieren, immerhin geht es dabei ja um was Schönes, und das ist ja auch irgendwie ein Liebesbeweis, selbst wenn es mal in schärferem Ton rüberkommt. Vorher schon nichts zu sagen, und nachher dann auch nicht drüber reden, weil "der Andere müsste jetzt ganz genau wissen, wie ich mich fühle" oder um ihn "nicht belasten" zu wollen - das ist Käse und Gift zugleich. So macht man sich selber und auch anderen das Leben schwer.
Aber wie ich dich einschätze, wirst du mit deinem Boot, in dem dich Tommie sitzen sieht, schnell wieder an das richtige Ufer rudern.
liebe Gaby, obwohl ich nicht recht weiß dir zu schreiben, vielleicht soviel: du bist eine der gründlichsten und lieblichsten (im Sinne von Einfühlsamkeit) und wohl auch konsequentesten (?) Leute hier. Du scheust dich vor nichts, du hast lange Zeit, du bedenkst auch neu nach längerer Zeit. Aber irgendwas muss ja schief gewesen sein. Ich denke auch nicht dass es vordergründige Dinge sind, also Mann keine Zeit richtig und gerade der 16.-te usw. Dies dürften bestenfalls Auslöser sein. Mehr kann ich gar nicht sagen. Bloß: alle Leute die lange Jahre trocken sind, die ich kenne - und das sind etliche Dutzend - könnten auch mit sich alleine klarkommen, jedenfalls für eine gewisse Zeit. Das heißt ja nicht, dass sie diesese auch tun, alleine, vorsichtshalber, weil der Anschiss lauert 'bekanntlich' überall. Oder deine Beschädigungen aus der Vorzeit sind so sehr arg, dass sie immer noch unziemlich schmoren. Nun denke ich nicht, dass man mit noch so viel Therapie und Ausbuddeln sich überhaupt reparieren könnte. Irgendwann kommt mal die Stelle, wo diese Art 'Begleitung' regelrecht stört. Genereller Schlussstrich, auf denn und nicht gezittert, viele Kleinigkeiten suchen gehen, Lieblichkeiten, ganz persönliche Dinge, wirkliche Freunde herausfinden - deine und nicht eure, und sicher auch das Studium benutzen als Krückstock bis zur erneuten (verlässlichen) Abstinenz. Ich denke auch nicht, dass du jeden Hauch von "stimmt immer noch nicht" hier schreiben oder wo anders bereden musst. Heute ist blauer Himmel, der richtige Wind, wir gehen jetztz laufen, und du sollst dich aufraffen, gell, Grüßle Max