ich habe mal den unteren Teil Deines Beitrages herausgenommen, weil mir beim Lesen ein paar Fragen durch den Kopf gingen und wenn Du magst kannst Du ja darauf antworten.
Was mich sehr nachdenklich gemacht hat, ist, dass ich mir wie ein Verbrecher vorkam, als ich die Flasche trank.
Wann kam das Gefühl auf? Als Du die Flasche gekauft oder während des Trinkens, oder erst als Du die leere Flasche entsorgt hattest?
Warum? War ja nun mal auch meine freie Entscheidung. Und dann habe ich sie noch heimlich entsorgt?
Hast Du die Flasche nicht heimlich entsorgt, weil Du Dich für Dein Tun geschämt hast? Welches Gefühl, hattest Du denn genau? Scham, dass Du getrunken hast, oder war es mehr die Enttäuschung, dass Du Deinem Mann nicht deutlich machen konntest, den Tag / Abend mit Dir zu verbringen, oder war es eine Trotzreaktion, ist eh alles Mist, keiner versteht mich...... ich mich ja auch nicht..... Oder war es mehr "so dann feiere ich halt alleine".... und der Wunsch zum Trinken, spuckte schon etwas länger im Kopf rum, wurde aber immer schön verdrängt.....
Wollte keinen Ärger mit meinem Mann.
Gaby, macht Dein Mann wirklich Ärger und was heißt das überhaupt? Gibt es dann Grundsatzdiskussionen, die alles, auch Eure Ehe in Frage stellen.
Ich bin minderwertig, weil ich trinke, wenn ich trinke - irgendwie so ist das in unserer Beziehung. Und das ärgert und kränkt mich auch.
Gaby, ist das Deine Einschätzung, Deine Vermutung oder äußerst sich dann Mann denn wirklich so? Glaubst Du, Dein Mann empfindet Dich als minderwertig, wenn Du getrunken hast, oder fühlst Du Dich danach minderwertig?
Einerseits soll mein Mann mich ja nicht wie eine kranke behandeln und das Trinken ist meine Sache, aber dann, wenn ich es tue, ist er beleidigt und enttäuscht von mir, bin ich schlecht.
Warum bin ich schlecht, wenn ich trinke? Sicher tue ich mir nichts Gutes, dass ist klar, aber ich bin doch deswegen kein schlechter Mensch, den man dann mit Missachtung, Enttäuschung und Ignoranz strafen muss? Dem man Vorwürfe machen muss und über den man den Kopf schütteln muss.
Gaby, wer bestraft Dich denn so? Empfindest Du es so, weil Dein Mann Dich nicht direkt nach dem Auffinden der entsorgten Flasche darauf angesprochen hat? Interpretierst Du es so? Oder schweigt Dein Mann sich aus und lässt Dich links liegen.....
Das verletzt mich so.
So und nun noch ne ganz fiese Frage: Verletzt er Dich wirklich mit seinem "Schweigen", nicht darüber Reden wollen? Verhält er sich wirklich anders, abweisender als sonst? Gibt es noch andere Situationen in denen sich Dein Mann so verhält?
Ich kann wohl die Reaktion vielleicht als Sorge deuten, aber doch trifft es mich sehr.
Warum tust Du es nicht. Du könntest es als Sorge deuten, aber ich habe das Gefühl, Du willst es nicht wirklich.
Ich fühle mich dauerüberwacht und eingezwängt.
Weißt Du, ich könnte jetzt sagen: Du beobachtest und überwachst auch seine Reaktionen.
Nicht weil ich mir ein Hintertürchen offen halten will.
Ups, das hoffe ich für Dich Gaby, aber es hört sich für mich noch nicht ganz gefestigt an.
Aber ich fühle mich nicht für voll genommen, so diskriminiert.
Gaby, dieses Gefühl solltest Du ab sofort in die Tonne werfen. Meinem Empfinden nach, entspringt es Deiner kindlichen Phantasie, vielleicht aus Kindertagen. Etwas vor dem Du schon immer Angst und vielleicht dagegen zu kämpfen hattest.
Liebe Gaby, ich möchte Dich ganz sicher nicht kränken mit meinen paar Zeilen, aber vielleicht hilft es Dir, auch mal aus einem anderen Blickwinkel Deine Situation zu betrachten.
ZitatScham, dass Du getrunken hast, oder war es mehr die Enttäuschung, dass Du Deinem Mann nicht deutlich machen konntest, den Tag / Abend mit Dir zu verbringen, oder war es eine Trotzreaktion, ist eh alles Mist, keiner versteht mich...... ich mich ja auch nicht..... Oder war es mehr "so dann feiere ich halt alleine".... und der Wunsch zum Trinken, spuckte schon etwas länger im Kopf rum, wurde aber immer schön verdrängt
.....
Gefühle beim Kaufen und Trinken:
1. mich distanzieren wollen von meinem Mann gemischt mit 2. Scham über meine Blödheit, weil ich ja durchaus wußte, dass ich suchtkranke Alkoholikerin bin und das besser nicht tun sollte. 3. aber auch eine Art befreiendes Gefühl, dass ich mich auch nicht an alle Regeln halten muss, dass ich selbst bestimmen kann, was ich tue.
Gefühle beim Verschwindenlassen der Flasche:
1. Scham gegnüber meinem Mann 2. Trostlosigkeit, weil ich mich nun selber ins Knie geschossen habe 3.Angst
ZitatGaby, macht Dein Mann wirklich Ärger und was heißt das überhaupt?
Er beachtet mich wenig und hat auch wenig Interesse, mag eben nicht viel reden und auch kaum Zeit mit mir verbringen (wobei er sich schon Mühe gibt, aus seiner Sicht). Ärger heißt dann bei uns, er redet noch weniger mit mir. Das ist für mich das schlimmste. Ich fühle mich dann sehr gedemütigt.
Zitat Glaubst Du, Dein Mann empfindet Dich als minderwertig, wenn Du getrunken hast, oder fühlst Du Dich danach minderwertig?
In erster Linie fühle ich mich schon freiwillig minderwertig dann, aber auch gemischt mit Trotz, weil ich nicht minderwertig sein will, nur weil ich trinke. Wie mein Mann mich dann findet? So genau weiß ich es nicht, er gibt sich ja immer sehr bedeckt. Er findet es nicht gut. Eklig. Sagt, er kann das nicht verstehen und redet dann weitgehend nicht mehr mit mir.
ZitatGaby, wer bestraft Dich denn so?
Vermutlich stelle ich mich schon freiwillig selbst in diese Ecke. Ich weiß halt, dass Saufen schlecht ist. In meinem Kopf ist es halt doch immer ein Zeichen für mein Versagen geblieben. Ich war zu schwach. Wenn ich gerade hier so schreibe, sehe ich das zynische Gesicht von meinem Vater vor mir, der mich total für meine Schwäche, meine Unfähigkeit und mangelnde Disziplin abstempelt. Für ihn wäre ich ein Totalversager. Vielleicht übertrage ich da auch einiges auf meinem Mann. Er hat gewisse Züge z.B. das Wenig-Gefühl-zeigen und das Wenig-Reden, wie mein Vater eben - obwohl mein Mann aber nicht so ist, wie mein Vater. Irgendwie scheine ich es aber derzeit nicht so richtig auseinandersortiert zu bekommen.
ZitatEmpfindest Du es so, weil Dein Mann Dich nicht direkt nach dem Auffinden der entsorgten Flasche darauf angesprochen hat?
Das empfand ich als sehr demütigend und bedrohlich. Mein Vater hätte vermutlich auch so gehandelt und mir bei entsprechender Gelegenheit dann richtig einen reingewürgt. Eigentlich denke ich aber nicht, dass mein Mann so was machen würde - ich kriege immer nur die gleichen Ängste, wenn er sich so verhält.
ZitatInterpretierst Du es so? Oder schweigt Dein Mann sich aus und lässt Dich links liegen.....
Ich interpretiere es sicher anders, als er es meint, aber er lässt mich emotional absolut links liegen. Wir reden noch, wer welches Auto nimmt und wer welche Termine erledigen muss. Das war´s. Mich als Mensch oder Frau lässt er links liegen.
ZitatVerletzt er Dich wirklich mit seinem "Schweigen", nicht darüber Reden wollen?
Ja, ich fühle mich dadurch so alleine, übersehen und abgewiesen.
ZitatVerhält er sich wirklich anders, abweisender als sonst?
Ja.
ZitatGibt es noch andere Situationen in denen sich Dein Mann so verhält?
Ja, eigentlich fast immer so, wenn es irgendein Problem bei uns gibt.
ZitatDu könntest es als Sorge deuten, aber ich habe das Gefühl, Du willst es nicht wirklich.
Dafür ist für mich die "Strafe der Nichtbeachtung" zu unerträglich.
ZitatWeißt Du, ich könnte jetzt sagen: Du beobachtest und überwachst auch seine Reaktionen.
Ja, stimmt. Mir bleibt ja auch sonst nichts übrig. Reden will er ja nicht und sonst auch nichts. Ich bin extrem verunsichert dadurch und beobachte dann halt.
ZitatNicht weil ich mir ein Hintertürchen offen halten will.
Ups, das hoffe ich für Dich Gaby, aber es hört sich für mich noch nicht ganz gefestigt an.
Nein, ich bin nicht gefestigt, sonst wäre ich nicht rückfällig geworden.
ZitatAber ich fühle mich nicht für voll genommen, so diskriminiert.
Gaby, dieses Gefühl solltest Du ab sofort in die Tonne werfen. Meinem Empfinden nach, entspringt es Deiner kindlichen Phantasie, vielleicht aus Kindertagen. Etwas vor dem Du schon immer Angst und vielleicht dagegen zu kämpfen hattest
Wenn es sich so einfach reinwerfen liese. Ich bin noch in Traumatherapie, die im April weitergeht. Ich wünsche mir sehr, dass ich evtl. Gefühlsverwechslungen künftig vermeiden kann.
Ich weiß ja nicht, ob es nur mir so geht, aber im Moment ist das Gefühl ganz präsent, so lange ich trocken blieb, war ich gut und nun habe ich getrunken und bin wieder schlecht. Das ist ein echtes Scheiß-Gefühl.
Auch dieses Misstrauen und dieses irgendwie "Mitüberwachen" von meinem Mann, das wird wohl nie weggehen. Es bleibt immer so etwas übrig, dass er bei mir mit Allem rechnen muss und deshalb lieber vorsichtig ist mit mir - man weiß ja nie. Und nun habe ich auch noch getrunken. Hat er ja auch noch recht gehabt. Aber Mist ist das.
Bei mir ist das Nicht-Trinken schon sehr mit dem Bemühen "gut" zu sein, also nicht gegen Regeln verstoßen, nicht den Partner kränken, nicht meinem Kind ein schlechtes Vorbild sein, verknüpft. Es gibt auch Gründe, weil ich mich körperlich und psychisch einfach Scheiße gefühlt habe mit dem Trinken und es selbst nicht mehr ertragen konnte, ich würde sagen beides je zur Hälfte und die erste Hälfte, die ist nicht geeignet um selbst auf stabilen Füßen zu stehen. Das muss ich noch ändern. Hab´nur noch nicht wirklich Ahnung wie.
wie schaffst Du es eigentlich, daß Du dich von deinem Mann gleichzeitig so links liegen gelassen fühlen kannst, daß Du trinken musst um Aufmerksamkeit zu erregen, und im selben Augenblick fühlst Du Dich so unter Beobachtung, daß Du auch schon wieder trinken musst, um Dir zu beweisen daß Du selbst Deine Regeln aufstellst?
Ausserdem muss ich Dir ehrlich sagen, daß ich das Gefühl habe, daß Dein Mann - Stichwort Paargespräche - bereit ist, sehr viel für die Beziehung zu tun, aber Dir kann ers vermutlich nie recht machen. Denn das Problem sind Deinen inneren Widersprüche, die Du von der Logik her so aufgebaut hast, daß es am Ende - egal was passiert - immer was zu trinken gibt. Du hast dich in die Ecke gedacht und kommst nun nicht mehr heraus - lass Dir von einem ehemals "professionellen Grübler" was sagen. Dein Verstand ist nicht so gewaltig - manches kann man einfach nur machen. Wenn Du erst essen würdest, wenn Du Deine Verdauung bis ins Detail jeder enzymatischen Spaltung begriffen hast, dann wärst Du längst verhungert - was natürlich auch eine Lösung des Problems wäre.
„Der kleine Prinz“ trifft den Trinker und fragt „Warum trinkst Du?“ „Ich schäme mich“ antwortet der Trinker. „Und warum schämst Du Dich?“ fragt der kleine Prinz. Der Trinker antwortet „Weil ich trinke................“
Das hätte ich jetzt auch mit ganz viel eigenen Worten sagen können und dann wäre e wieder eine Seite lang geworden. Da erlaube ich mir mal auf Literatur zurück zugreifen. Imübrigen hat „Der kleine Prinz" von, Antoine de Saint-Exupéry, noch viele andere Wahrheiten auf Lager.
ich bin mal wieder am letzen Abschnitt hängen geblieben.
Du schreibst: Bei mir ist das Nicht-Trinken schon sehr mit dem Bemühen "gut" zu sein, also nicht gegen Regeln verstoßen, nicht den Partner kränken, nicht meinem Kind ein schlechtes Vorbild sein, verknüpft........
........die ist nicht geeignet um selbst auf stabilen Füßen zu stehen. Das muss ich noch ändern. Hab´ nur noch nicht wirklich Ahnung wie.
weiter oben hast du geschrieben:
...... aber auch eine Art befreiendes Gefühl, dass ich mich auch nicht an alle Regeln halten muss, dass ich selbst bestimmen kann, was ich tue.
Gaby, für wen möchtest du eigentlich gut sein? Doch bevor du antwortest, solltest du für dich klären, was du für gut empfindest.
Ist es denn das Gleiche "gut", dass du für deinen Mann, deinen Sohn, oder - ja auch für deinen Vater und ganz wichtig auch auf dich, oder dein Studium in Betracht ziehst?
Meinst du nicht, dass du dich selbst derart unter Druck setzt mit deinem "gut" sein wollen? Wo ist denn da noch Platz für was Lebendiges, Lebbares, Spaß?
Gaby, ich habe die ersten Wochen meiner Abstinenz aus purer Angst ausgehalten. Angst, dass mein Mann mich fragen könnte, ob ich ein Alkoholproblem habe. Riesenscham, es dann bejahen zu müssen und Angst, dass er mich unter Druck setzt, was dagegen zu tun, wie er es für richtig hält. Also nicht selbst bestimmen zu können, wie ich es handhaben kann und will. Aber je länger ich dann trocken war, bemerkte ich, dass ich es nur für mich tue und das war dann ein unbeschreiblich schönes und befeiendes Gefühl. Auch heute kann ich sagen: Ich bin gerne trocken!
Ja, was wollte ich damit sagen? Gaby, egal wie du erst mal trocken bleibst, Hauptsache du bleibst es nur für Dich. Alles andere gibt sich – wird die Zeit zeigen.
Lass auch das "krampfhafte" Bemühen weg, es hindert und strengt zu sehr an. Versuche etwas lockerer zu werden, und mehr du selbst zu sein. Du musst nicht jeden Tag 100% geben – das kann kein Mensch.
Ich wünsch dir mehr Gelassenheit, Gaby, und alles Gute
ZitatDein Verstand ist nicht so gewaltig - manches kann man einfach nur machen. Wenn Du erst essen würdest, wenn Du Deine Verdauung bis ins Detail jeder enzymatischen Spaltung begriffen hast, dann wärst Du längst verhungert - was natürlich auch eine Lösung des Problems wäre
schöner satz das! Passt gerade gut zu meiner eigenen hinterfragung meines gedankenkarussells. Habe festgestellt, dass ich mir mein leben auch schwer analysieren kann, tu ich nicht mehr und finde es wesentlich leichter so. Hast eine, wie ich finde, nachdenklich machende art, sachen mit einer prise zynismus gewürzt, gut auf den punkt zu bringen. Hamburgsonnigen gruss in die berge geschickt Hermine
Ich hänge immer noch an dieser Äusserung von dir fest:
"...folgte das Erkennen, dass ich noch von ganz vielen anderen Umständen „abhängig“ bin."
Und nun in deiner ausführlichen Antwort auf Rosa-Krebs sehr guten Nachfragen, wie ich finde, kommt hinzu das "gut-sein", was "wert-sein", Vexierbilder zum Stiefvater, wo du sicherlich das eine oder andere als "Selbstbotschaft" mitgenommen hast und in teils von Art, Haltung und Weise mit denen durchlebst, die du auch von deinem Mann zu bekommen meinst, wohl auch vermischst- oder Ähnlichkeiten empfindest und so dieser "Flashback" auch passiert... Ist ja ganz egal ob es wirklich so IST, du empfindest es ja so und handelst emotional und selbstwertend in der "logischen" Art und Weise...
Und nun war es ein selbstbestimmert Akt- dieses Kaufen und Trinken der Weinflasche...
Ist nen "alte Struktur" von "Rettung/Erlösung" oder?
Denn im "Grunde" gibt es keine einzige Regel, an die du dich zu halten hättest, ausser der/denen, die du halten willst, um gut mit dir selber zu sein! Und da bist du- genau wie im Grunde alle- ja auch immer noch am Lernen- wengistens am dazu lernen, oder?
Ganz existentiell halt... das ist das, was Minitiger von wegen "über Leichen gehn für und wegen seiner Trockenheit" meinte- so hab ich das verstanden jedenfalls...
Wann fing denn im Grunde an, dass "Trochenheit" zu einer einzuhaltenden Regel wurde, anstatt deiner erworbenen, gewollten Haltung? Zu "Deins" wurde es ja- wann war es denn nicht mehr ?
Als das hier deutlicher wurde:"...folgte das Erkennen, dass ich noch von ganz vielen anderen Umständen „abhängig“ bin."
Wann fing dein Verwaschen denn genau an- zeitlich- und was war denn da so los bei dir im Kopf/Herz und im realen Leben/Ehe/Studium/Kind um dich herum...
Ich fände das sehr betrachtenswert- aber nicht allein!
Auch ich wünsche dir mehr Gelassenheit, Gaby und die tiefe Einsicht, das du so, wie du bist, in Ordnung bist- das keine zuvor gebrachte "Leistung" oder "Bemühung" dieser Wahrnehmung vorauszugehn hat...
Und einen guten Weg zu dieser Einsicht wünsch ich dir auch... mach dir net son Kopf, denn Grübelzwang bringt net weiter- ist nur Kreisverkehr in der Regel...
Freu mich ,dass du nu im April wieder zur Thera gehen wirst , denn Bedarf zum Stunden füllen haste ja
Zitatwie schaffst Du es eigentlich, daß Du dich von deinem Mann gleichzeitig so links liegen gelassen fühlen kannst, daß Du trinken musst um Aufmerksamkeit zu erregen, und im selben Augenblick fühlst Du Dich so unter Beobachtung, daß Du auch schon wieder trinken musst, um Dir zu beweisen daß Du selbst Deine Regeln aufstellst?
Weil ich die ganze Zeit immer noch versuche jemanden für mich verantwortlich zu machen.
ZitatAusserdem muss ich Dir ehrlich sagen, daß ich das Gefühl habe, daß Dein Mann - Stichwort Paargespräche - bereit ist, sehr viel für die Beziehung zu tun, aber Dir kann ers vermutlich nie recht machen.
Natürlich nicht, er soll ja schließlich weiter verantwortlich dafür sein, dass ich trinken muss.
ZitatDenn das Problem sind Deinen inneren Widersprüche, die Du von der Logik her so aufgebaut hast, daß es am Ende - egal was passiert - immer was zu trinken gibt.
Jo, aber so geschickt eingefädelt, dass ich es selbst gar nicht mehr erkannt habe und schon anfange zu glauben, was ich da einfädel.
Ich fühle mich sehr "ernüchtert" heute. Ich bin für mich verantwortlich erst mal. Punkt. Das ist losgelöst von unserem Beziehungsproblem.
ZitatMeinst du nicht, dass du dich selbst derart unter Druck setzt mit deinem "gut" sein wollen? Wo ist denn da noch Platz für was Lebendiges, Lebbares, Spaß?
Der bleibt i.d.R. auf der Strecke bei mir.
ZitatGaby, für wen möchtest du eigentlich gut sein?
Gute Frage, da muss ich erst mal drüber schlafen. Aber ich merke schon, dass ich mir selbst diesen Druck mache...
Zitat"...folgte das Erkennen, dass ich noch von ganz vielen anderen Umständen „abhängig“ bin."
mich abhängig mache.
ZitatUnd nun war es ein selbstbestimmert Akt- dieses Kaufen und Trinken der Weinflasche...
Ist nen "alte Struktur" von "Rettung/Erlösung" oder?
Ja. Der trotzige Versuch mich unabhängig machen zu wollen. Wie früher auch. Vielleicht auch der Wunsch den Alkohol "beherrschen" zu können, wenn ich schon nicht in der Lage bin mich aus meinen anderen Abhängigkeiten lösen zu können.
ZitatWann fing denn im Grunde an, dass "Trochenheit" zu einer einzuhaltenden Regel wurde, anstatt deiner erworbenen, gewollten Haltung? Zu "Deins" wurde es ja- wann war es denn nicht mehr ?
Ja, wann fing das an? Ich befürchte wirklich (und diese Erkenntnis schmerzt mich selbst sehr), dass es von Anfang an so war. Diese Regel hatte zusätzlich zu meinem Entschluss immer viel Gewicht. Ich wußte, dass nur eine Beziehung/Ehe weiter möglich sein würde, wenn ich NICHT trinke und je länger unsere Beziehung nach meiner Abstinenz unbefriedigend blieb, desto schwerer wurde dieses Gewicht und meine Enttäuschung rückte immer mehr in der Vordergrund. Eigentlich schon ziemlich bald nach der LZT. Ich hatte Wünsche und Erwartungen - vielleicht kindlich, naiv - an die Beziehung und sie erfüllten sich nicht.
Im Grunde habe ich gekämpft die ganze Zeit. Wenn ich gemerkt habe, dass der Frustpegel steigt, habe ich viel Gruppe, Therapie, Saufnix genutzt, was ja zumindest oft abgefedert hat, dass ich wirklich trinke.
Diese Erkenntnis ist echt hart für mich. Aber vielleicht auch hilfreich. Ich fühle mich heute sehr "ungeschminkt".
Der Alkohol hat nichts mit meinem Mann zu tun und auch nicht mit meiner Familie, meinem Kind.
Um erst mal mit dem Trinken aufzuhören, kann es am Anfang sehr hilfreich sein, wenn man es auch für Familie, Mann, Kind tut. Doch muss man (ich!)sehr aufpassen, dass man nicht da stehenbleibt. Das bin ich wohl.
Zum Glück habe ich ja immer noch die Möglichkeit dazuzulernen.
ZitatUnd: Wie gemein bin ich zu mir selbst! Das ist nicht fair..
Ja, das ist seltsam. Zu keinem anderen Menschen wäre ich so gemein und abwertend, wie ich es zu mir selbst manchmal bin.
Zitatund diese Stimmen gehören in einen Tresor gepackt und auf den tiefen Meeresgrund versenkt!
Ich antworte mal ganz spontan auf die Fragen. Ich glaube es ist wichtig, dass ich das näher betrachte für mich.
ZitatWie sehen die Situationen aus, in denen du ganz bei dir sein kannst?
Trommeln. Tanzen. Hausarbeiten schreiben.
ZitatWelches sind die schöne Dinge für dich in deinem Leben?
Trommeln Tanzen Hausarbeiten schreiben unser Kind
blöderweise tue ich mich schwer hier Liebe, Beziehung hinzuschreiben, weil das auch so viele negative, belastende Seiten für mich hat.
ZitatWelche Situationen tun dir gut?
Reden, gemeinsam viel Zeit haben. Ohne Hektik, ohne Streit. (das kann auch mit einer Freundin sein, ist jetzt nicht nur auf meine Ehe bezogen)
ZitatWelche Dinge tun dir gut?
Audi A6 fahren (schuldigung :redface Bücher Musik Lindenstraße (:shame mein Computer
ZitatWomit fühst du dich wohl?
Wenn ich selbstbestimmt bin. Den Tag selbst gestalte. Nicht darauf warte, das irgendjemand was für mich tut.
Zitat Was ist nicht anstrengend für dich?
Schreiben (haha ) Studium Lesen Trommeln Reden Leute treffen
ZitatWann bist du glücklich?
beim Studium wenn es unserem Kind gut geht oder wir was spielen wenn jetzt im Garten die ganzen Krokusse und Narzissen rauskommen wenn ich viel Zeit zum Lesen, Schreiben und Reden habe wenn ich meine Freundin besuche wenn ich mit Komillitionen zusammen was mache beim Trommeln beim Tanzen
ZitatWann war die letzte Situation, in der du glücklich warst und wie kannst du diese Situation dir wieder herstellen?
Gestern abend Trommeln und Tanzen an der FH. Nächste Woche wieder hingehen.
ZitatWAS KANNST DU GUTES FÜR DICH TUN????
Mir die Zeit für meine Bedüfrnisse nehmen, die ich brauche und mich nicht unter Druck setzen.
So war jetzt mal spontan. Danke für die Fragen. Was macht dich glücklich?