Habe lang nix von mir hören lassen, weil ich erstmal verdauen musste, was ich eigentlich lieber verdrängt hätte. Mein Mann hatte einen Rückfall Es ist zwar jetzt schon 14 Tage her, aber ich kaue ganz arg daran.
Und Uwe hat mir in einem anderem Thread ganz deutlich wieder die Augen geöffnet. Der Narr auf dem Seil.....wie wahr , wie wahr.
Ich komme mir so bescheuert vor, weil ich dachte, wir hätten es geschafft. Mein Mann würde am liebsten wieder sein alkfreies Bier trinken, weil das hat ja nix mit seinem Rückfall zu tun und so schwer kann das ja auch alles nicht sein. Ich hänge leider immer noch viiiiiel zu tief drin in dem Mist. Ich war so optimistisch.... Er hat zwar seid dem nix mehr getrunken und war auch anschliessend sofort in der SB (nachsorge), aber er tut das Alles wieder so ganz lapidar ab. War alles gar nicht soooo schlimm.
Er kennt meine Einstellung und weiß, dass ich auch alkfreies Bier nicht akzeptieren werde. Seine Entscheidung!! Das muß er jetzt wissen. Ich habe immer gesagt, dass wir mit einem Rückfall klar kommen werden, solange seine Einstellung stimmt, aber die scheint mir im Moment sehr zu verschwimmen.
Ende August habe ich endlich einen Termin bekommen, bis dahin muß ich noch ein bischen Zeit überbrücken. Ich arbeite an einem gesundem Egoismus, nehme mir meine Auszeiten und mache das, was mir gefällt. Mehr kann ich im Moment nicht tun. Aber,....ein Anfang ist gemacht
ZitatIch habe immer gesagt, dass wir mit einem Rückfall klar kommen werden, solange seine Einstellung stimmt, aber die scheint mir im Moment sehr zu verschwimmen.
Erstens mußt nicht Du mit seinem Rückfall klar kommen. Zweitens sollte es eigentlich keinen Rückfall geben, solange seine Einstellung stimmt. Wenn er der Meinung ist, so ein kleiner Rückfall ist doch nicht schlimm, solange hat er wohl noch nicht ganz die richtige Einstellung für ein trockenes Leben gefunden.
Deswegen ist der Satz für mich ein Widerspruch in sich. Oder hab ich ihn einfach nicht richtig verstanden?
Ich wollte damit nur sagen, dass ich weiß, dass ein Rückfall zum Krankheitsbild gehört. Das es passieren kann...nicht muss. Ich wollte ihm nur das Gefühl geben, dass ich wenigstens ein Stück weit verstehe, was es mit dieser Krankheit auf sich hat. Scheinbar habe ich aber auch nicht all zu viel verstanden. jetzt habe ich das Gefühl, dass der Rückfall passiert ist, weil ich ihm die Sicherheit gegeben habe, dass mit ihm auch noch durchzustehen, solange er danach wieder Hilfe annimmt. Das meinte ich auch mit der Einstellung. Sein Denken wird mir aber wieder zunehmend schwammiger...insofern, dass ja alles gar nicht so schlimm war und genau das akzeptiere ich nicht. Ich hoffe, dass ich Deine Frage damit ausreichend beantwortet habe
Mensch, so ein Mist aber auch. Da kann ich mir gut vorstellen, wie beschissen es dir zur Zeit in deiner Partnerschaft geht.
Deine Einstellung hat seinen Rückfall provoziert? So weit würde ich da überhaupt nicht gehen! Wenn er wirklich nichts trinken will, müsste er das auch durchziehen, wenn du ihm täglich ein Glas Bier vor die Nase setzt.
Deine Einstellung macht eher dir, das Leben schwer. Die Riesenhoffnung, die nun enttäuscht wurde... dein jetziges Beobachten seiner schwammigen Einstellung...
Ach ich befürchte, mir an deiner Stelle würde es auch nicht besser gehen, aber ich hoffe, ich habe mittlerweile so viel gelernt, dann schneller wieder auf die Beine zu kommen und genau das wünsche ich dir jetzt von ganzem Herzen
Ich denke auch nicht, dass ich seinen Rückfall provoziert habe, aber vielleicht hat ihm meine Einstellung zum Thema das ganze erleichtert, so nach dem Motto....naja, sie hat ja gesagt, sie steht das mit mir durch.... Jetzt fühle ich mich natürlich erst recht verar... Aber is ja nix Neues für mich. Allerdings grenze ich mich schon soweit ab, dass ich ihm ganz klar sage, wo bei mir Schluss ist. Er kennt diese Grenze und jetzt liegt es eben an ihm. Ich sehe einfach zu, dass es mir und unserer Tochter gut geht. Und dafür gehe ich eben auch egoistische Wege und denke nur an uns. Mein Mann ist für sich selber verantwortlich.
ZitatGepostet von Luzie ...Ich wollte ihm nur das Gefühl geben, dass ich wenigstens ein Stück weit verstehe, was es mit dieser Krankheit auf sich hat.
...jo..das hab ich auch gemacht- ihm gezeigt das ICH die krankheit als solche verstehe-ihm mein verständnis gezeigt .. mittlerweile muß ich zugeben, dass er das nicht hat und sich weder die mühe macht die krankheit verstehen zu wollen noch interesse an meinem "wissen" zeigt- alles was er aus meinem verständnis macht - er nutzt die tatsache für sich ...und alles bleibt beim alten..
ZitatGepostet von Luzie
Scheinbar habe ich aber auch nicht all zu viel verstanden. jetzt habe ich das Gefühl, dass der Rückfall passiert ist, weil ich ihm die Sicherheit gegeben habe, dass mit ihm auch noch durchzustehen, solange er danach wieder Hilfe annimmt... LG
Luzie
.. du hast ihm den alk für den rückfall doch nicht besorgt oder?..du hast ihm doch auch die flasche nicht gehalten beim trinken oder? DU BIST NICHT SCHULD
Liebe luzie,
gerade jetzt in deiner enttäuschung ist es besonders wichtig an DICH zu denken - DICH aus dem loch wieder rauszuholen...du sagt : mal sehn wie es weitergeht...hm...versuch doch mal die dinge nicht einfach auf dich zurollen zu lassen.. beeinfluß sie doch mal..jedenfalls für dich ... ich hab mir in den "schlimmsten" momenten mal angwöhnt MEINEN alltag positiv zu gestalten...mal für 1 oder 2 tage alles negative einfach wegzuschließen (läuft ja eh nicht weg)... das tat mir richtig gut!!! und so konnte mich erstmal nichts so hart wieder treffen oder aus der bahn schießen-in der verfassung kann ich die dinge viel ICH-bezogener sehen und ganz anders oder gar nicht an mich ran lassen..vielleicht hilft dir diese positive grundeinstellung zu DIR SELBST ja auch.. ... ... ich wünsch dir ganz viel kraft
Du hast sicher Recht, wenn Du schreibst, dass ich für mich was tun soll und nicht warten soll, bis die Ereignisse auf mich zu rollen oder mich sogar überrollen. Ich arbeite daran.
Ich habe ja selber gemerkt, wie es ist, so platt gemacht zu werden. Wie konnte ich nur so naiv sein und denken, dass nach der Therapie alles anders wird. Nie wäre ich auf den Gedanken gekommen, das ein Rückfall so kurz nach der Thera statt findet. Ich hatte echt geglaubt, mein Mann hätte endlich begriffen, was los ist.
er wird sicherlich einiges aus der therapie mitgebracht und auch begriffen haben - das war doch nicht alles umsonst ..aber es umsetzen lernen...das muß er allein !!!
damit leben - ein leben lang.. das muß er für sich mit sich klarmachen - auch allein !!! ...
.. du hast zeit für dich !!! er hat doch eh zu tun
das stimmt wohl.....ich muß nur eben noch lernen, mich da ein bischen mehr rauszuhalten. Er sagt mir oft genug, dass ich nicht seine Therapeutin bin....aber ich kann eben einfach nicht weg sehen und meine Klappe halten. Er ist tatsächlich der Meinung, es wäre kein Problem, hin und wieder ein alkfreies Bier zu tinken. Wenn mir aber sein bester Freund erzählt, dass mein Mann in seiner Kneipe, mal eben 2 0,5l alkfreies Bier in ca. 5 Minuten abzischt, dann gibt mir das doch sehr zu denken. Zu Hause erzählt er mir natürlich nix davon...also schon wieder die alte Gangart...heimlich trinken....auch, wenn es "nur" alkfreies Bier ist....*kopfschüttel*
mich würde mal interessieren, warum dein Mann der Auffassung ist, dass alkoholfreies Bier kein Problem für ihn sei? Das werden ihm die Therapeuten wohl kaum gesagt haben. Und hast du ihm wirklich gesagt, dass ein Rückfall kein Problem sei, solange seine Einstellung stimmt?
so blöd bin ich wohl gewesen, ihm zu sagen, dass ich das mit ihm durchstehe, wenn es denn der Fall sein sollte.
In der Therapie und auch in der Nachsorge hat ihm nie jemand gesagt, dass alkfreies Bier unproblematisch sei. Ganz im Gegenteil....aber mein Mann hält sich aus welchen Gründen auch immer für diese 1%, die es wohl tatsächlich schaffen ab und zu mal ein alkfreies Bier zu trinken. Ich halte das für absolut daneben.
du bist nicht blöd...du bist nur gemein zu DIR...weil du deine kostbare energie in IHN steckst und IHM dann auch noch dein gedankengut und dein wissen widmest...
aber das zu ändern --- liegt allein an DIR !!!
und ob dein mann zu den 1% zählt oder es doch nicht schafft...das kannst du ihm zwar prophezeien, denn es handelt sich ja nur um deine meinung ...aber das wissen dazu DAS es so ist oder halt nicht..das muß ER sich ganz allein aneignen..sonst lernt er doch eh nicht draus
Kathrin.....er hat bestimmt schon 100 mal festgestellt, dass auch alkfreies Bier keine Option für ihn ist, aber im Nachhinein immer neue Ausreden dafür. ....das waren ja nur Trinkpausen...ich wollte ja nur mal testen....usw. Heute ist es so, dass ich mir anhöre....ich will doch leben und feiern und Spass haben.... Is klar....das geht eben nur wenn man alkfreies Bier in der Hand hat, oder wie bei seinem Rückfall vor 2 Wochen eben mal ne Flasche lauwarmen Wodka innerhalb von 10 min. platt macht. Für mich heisst leben, feiern und Spass haben etwas anderes......ich brauche keinen Alk dafür.