ich habe oben etwas schludrig geschrieben. Daher nochmals meine Gedanken: Das Denken ala "Jetzt wäre aber ein Glas ... richtig" ist bei mir faktisch nicht vorhanden. In den über neun Jahren Abstinenz habe ich jetzt so langsam all die Situationen trocken durchlebt, die ich zuvor nur mit Sprit zu überleben glaubte, daher auch kein Gedanke mehr an Problembewältigung oder Gefühlsverstärkung durch Sprit.
Aber: Ab und an kommt immer noch so ein kurzes Zucken hoch - Sommer, es ist heiß, ich sehe Leute Weißbier trinken: Mensch, jetzat dat a Karg oder Unertl schmecka. Na und - der Gedanke ist da und auch schon wieder weg, er macht mich nicht mehr an.
Nochmal die Frage: wer bestimmt eigentlich, was "trocken", was "nass" ist? Das "Blaue Buch", die Gebirgskette (span.), der Kreuzbund? Ich für mich sage, ich habe kein Problem damit. Ich lasse mir auch keine Schuld einreden, weder durch andere, noch durch heilige Bücher. Das habe ich (hoffentlich) hinter mir. Ich bin im zehnten Jahr abstinent, allein das zählt für mich.
Salute amici Victor
PS Warum rechtfertige ich mich eigentlich? Naja, ich schick's trotzdem weg.
nach 9 Jahren sollte so ein Gedanke sicher nicht mehr auftreten, oder nur seeeehr selten....ich befinde mich aber noch im ersten Jahr und habe noch viel neu zu erlernen und zu begreifen! Vielleicht sind auch diese Gedankenspiele wichtig um nicht nachlässig zu werden ( zumindest in der ersten Zeit ) und sich immer wieder mit dem Thema zu konfrontieren! Ach, ich weiß auch nicht....
ZitatIch bin ja so nachtragend wie ne Ur-Mammut-Elefantin .
Und Deinen allerersten Auftritt hier hab ich immer noch nicht vergessen
Och, SummSummchen, denk' Dir einfach ein Viech aus, das der Ur-Ur-Ur-Opa deiner Ur-Mammut-Elefantin ist, dann kannst Du in etwa ermessen, abba nur vielleicht, wie viel das den kratzt was Du spielen oder denken möchtest.
Ich möchte Dir ja nicht zu nahe treten, aber vielleicht wäre vieles für Dich leichter, wenn Du mal nicht nur immer so vehement glauben würdest, dass Du die Alleinpächterin des Leids bist. Gibt auch noch Dinge jenseits deiner kleiner Welt und Vorstellungskraft
Ich erlebe gerade das nasse Denken. Ein Rückfall in alte Verhaltensmuster. Ein Schönreden, ein Wegschauen, ein Lügen. Der Unterschied zu nassen Zeiten: ich erkenne ES.
ich denke das Erkennen ist das Wichtigste und sich selber nichts mehr vormachen....Lösungen kenne ich auch nicht....die Zeit ist eine Lösung...denn auch solche Gedanken gehen vorbei wenn man sie erkennt und ihnen nicht nachgibt!Einfach gesagt, ich weiß.....:-)
jetzt mißbrauche ich hier deinen Thread, muss mir nicht leid tun, oder?
Ja, erkennen tu ichs. Das hat aber einige Tage gedauert. Ich bin wieder voll drin im alten Schema und find da alleine wohl auch nicht heraus. Ich bin eine von denen, die unter Aufschieberitis leidet. Ich leide wirklich dabei und kann es doch nicht ändern. Dabei bräuchte ich nur TUN, aber es geht nicht.
Ich weiß, dass es mir gut gehen würde, würde ich die unerledigten Sachen in Ordnung bringen. Ich weiß das, aber ich machs nicht. Das ist krank!
Mir ist gestern mein Hochmut schon an mir aufgefallen, als ich in Igel's Rückkehrthread meinen Kommentar dazu gegeben hab. Hart und verständnislos ihm gegenüber, die Gefühle, die ich in Wirklichkeit mir entgegenbringe. Es tut weh und ich mag mich grad selber so gar nicht leiden.
Die Zeit, ja, die macht vieles besser und leichter. Aber nicht alles. Ich bin so dermaßen blockiert in manchen Dingen, dass ich da alleine wohl nicht rausfinde. Aber ich muss es "eigentlich" nicht alleine schaffen, es gibt sicherlich Hilfe. Bloß wie und wo und wer?
hey, ist doch kein Problem...der Thread ist ja nicht nur für mich...:-) Bist Du dennn in Therapie ( z.B. Psychologe )! Da kannst Du auch vieles aufarbeiten, mir hilft momentan meine Gruppe sehr....hast Du das schonmal versucht! Du bist nicht alleine und mußt auch Probleme nicht alleine bewältigen, wenn Du es willst gibt es viele Anlaufstellen!
nein, ich bin in keiner Therapie. Manchmal sehne ich mich danach wirklich professionelle Hilfe auf meinem Weg zu haben. Das "einzige" das ich an Außenhilfe habe sind meine Beratungsgespräche, die AA und meine gute Seele mit der ich im email-Gespräch bin und das Forum hier.
Aber all das ist nur so gut wie ich es mir mache was soviel heisst wie: wenn ich dort nicht ehrlich bin weil ich mich eben schon wieder selbst belüge (was heute ja erstmal ein Ende gefunden hat) hat das alles wenig an Wert. Wenn ich nur das sehe was ich sehen will kann kein Fortschritt stattfinden. Ich bin ehrlich erschrocken, wie nass ich bin, auch ohne zu trinken.
Vieles ist schon viel besser geworden mit Trockenheit. Aber in diesem Punkt sehe ich kein Land in Sicht.
du schreibst...du magst dich im moment selbst nicht leiden..und einiges mehr..
als mir heute morgen beim therapeuten ne warteliste von einem jahr angekündigt wurde - gab die gute frau mir aber mit auf den weg ich solle trotzdem in der zeit am ball bleiben.. sie hat mir für meine probs etwas für MICH zu tun die "emotions anonymous" empfohlen.. vielleicht kann dir diese gruppe ja helfen..