in der LZT wurde bei mir mit dem Körkel-Programm gearbeitet. Ich weiß jetzt aber nicht genau, ob das das S.T.A.R.-Programm ist.
Wir haben beispielsweise Trinksituationen durchgespielt in Rollenspielen, haben in Gruppen beleuchtet was unsere größten Stressituationen sind, haben festgestellt, wo wir stehen bzgl. des Alkohols (in dem wir uns wirklich wohin gestellt haben), haben frühere oder auch aktuelle Rückfälle betrachtet und für uns definiert was ein Ausrutscher, was ein Rückfall ist etc. etc. Nur 2 Module dieses Programms wurden in der Therapie nicht gemacht - ich glaube, dass waren die, wo man sich direkt mit Alkohol konfontiert bzw. kontrolliertes Trinken ausprobiert, da dies ja nicht mehr Thema ist, da wir ja alle schon wußten, dass wir suchtkrank sind und nicht mit Alkohol umgehen können.
Ich fand die Übungen und die Gruppenarbeit ganz prima. Habe sehr viel draus gelernt, z.B. auch meinen persönlichen Notfallkoffer zusammenzustellen, der mir ganz besonders in der ersten Zeit super geholfen hat.
Ich würde sagen, gerade für das erste Jahr, um erst mal vom Alkohol loszukommen und eine gewissen Stabilität und Sensibilität für sich selbst zu kriegen, halte ich es für sehr gut geeignet. In meinem Fall brauchte ich dann aber auch noch Therapie, da es bei mir einige belastende Situationen im Leben gab, wo diese "Verhaltens- und Wahrnehmungsübungen und die Bewußtmachungen" an ihre Grenzen kamen. Aber als erste Unterstützung zum Trocken werden und Stabilisieren, damit vielleicht überhaupt erst mal die Grundlage da ist, Therapie zu machen oder sich sonst irgendwie weiterzuentwickeln, kann ich es - aus eigener Erfahrung heraus - zu 100 Prozent empfehlen.
Liebe Grüße Gaby
P.S. Was, meiner Meinung nach, die Wirksamkeit des Programmes ausmacht, ist die aktive Erarbeitung mit anderen. Das ist sehr einprägsam. Mir hätte es vermutlich nicht so viel geholfen, wenn ich nur ein Buch gelesen hätte.
ZitatGepostet von ralf1957 ...Sieh mal deine Post nach. Grüße Ralf1957
Lieb von Dir Ralf,
das Du mir über PN helfen willst, doch ich denke Antworten auf meine Fragen, und eine öffentliche Auseinandersetzung mit diesem Thema ist nicht nur von mir, sondern auch von diesem Forum ausdrücklich erwünscht.
Möchtest Du mir meine Fragen auch hier beantworten ?
Nach Rücksprache mit Ralf, darf ich unseren kurzen PN-Wechsel hier veröffentlichen:
Hallo Ich habe S.T.A.R. in der LZT in Wied/Hachenburg kennen gelernt.Habe die Module.Wie kann ich dir helfen? LG Ralf ************************************
Hier habe ich dann nach Erfahrungen (pos/neg) gefragt, ob er den Kurs nochmal machen würde, auch habe ich den Wunsch geäußert weiter im Forum zu kommunizieren ..... *************************************
Hallo Ali Was mir nicht gefallen hat,das Thema Rückfall.Damit wollte sich in der Gruppe niemand auseinander setzen.Aber unsere Therapeutin hat es doch geschafft.Sicher werde ich mir das "Programm" noch öfter ansehen.Komme gerade aus LZT und alles ist noch so frisch.War doch schon Monate vor LZT trocken,was sollte da das Thema Rückfall.Aber es gibt nun mal eine Rückfallquote.Deshalb finde ich es nun sinnvoll darüber zureden. LG Ralf *****************************
Hallo Ralf,
darf ich diese Antwort veröffentlichen ?
Ich bin mir sicher, da könnte es einige Reaktionen darauf geben. Würden die Dich interressieren ?
LG ali *************************************
Ja kannst du machen.Bin auf Reaktionen gespannt LG Ralf
****************************** *Ende des PN-Wechsel ********* ******************************
ZitatAber es gibt nun mal eine Rückfallquote.Deshalb finde ich es nun sinnvoll darüber zureden. LG Ralf
Hallo Ralph,
also ich kann da auch nur von mir reden.
Ich habe mich nie und werde mich auch nicht mit meinem Rückfall auseinandersetzen.
In dem Moment wo ich es tun würde würde ich den Rückfall als etwas akzeptieren was passieren kann. das also etwas passieren kann ohne das ich das beieinflussen kann...
Einen Rückfall bereite ich aber gedanklich vor und die Beschäftigung damit das ist für mich schon sozusagen ein einplanen, das das ja mal passieren kann.
Und die Rückfallquote ist meiner Ansicht so hoch weil das halt viele so tun.
Ich habe von dem S.T.A.R. zwar gelesen aber so genau kenn ich es auch nicht.
Kann mir nur vorstellen das die das warscheinlich ähnlich sehen.
der Ausgangspunkt ist doch: Ich will nicht mehr trinken
Rückfall heisst: Die Möglichkeit besteht das ich wieder trinke
Und Rückfallprovylaxe ist alles dafür zu tun das ich mich wohlfühle, eventuell Verhaltensänderung das ich das nicht mehr brauche. Rückfallprovylaxe ist nicht sich auf einen Rückfall vorbereiten sondern alles dafür zu tun das ich mich ohne Alkohol wohlfühle.
Ja,Aladinmio Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen,so sehe ich das nun auch.Aber in der Therapie hat es mir Angst gemacht.Was man alles ändern sollte weiter an sich arbeiten nicht aufgeben.Ich dachte nach den 2 Stunden an diesem Tag das schaffe ich nie.Aber es geht man muss sich nur von einigen sachen im Kopf befreien.Es geht nicht wenn man gesagt bekommt bleib wie du bist aber hör das saufen auf.in dem moment wo ich das saufen aufhöre bin ich ja nicht mehr der gleiche. LG Ralf
Ich sehe das ähnlich sehen wie bei einer Übung für den Katastrophenschutz. Auch da wird für den Ernstfall geübt. Undenkbar, wenn eine Schutzeinheit nicht üben und proben würde.
Selbstverständlich gehört zu einer Rückfallprophylaxe auch dazu, für sich zu sorgen. Aber - wie von anderen bereits gesagt - ist ein Rückfall eben auch möglich. Wenn ich diese Möglichkeit einfach ausblende, nicht mehr an so etwas denke, wird sie vielleicht einmal zu einer Bananenschale, auf der ich ausrutsche.
Ergo, geht man auch mal Situationen durch,in denen man früher getrunken hat, überlegt, denkt nach, welche Situationen zu einem Rückfall führen KÖNNTEN. Übrigens kann man bei Saufdruck (und so etwas soll es ja geben) einen Rückfall komplett durchspielen und zwar bis zum letzten Glass. Dann ist der Druck meistens weg, der ja u.a. auch dadurch aufrecht erhalten bleibt, dass man mit den Gedanken bei dem ersten, ach so verführerischen Glas hängen bleibt.
Was ich allerdings für etwas bedenklich halte, ist, wenn jemand alleine vor einem Glas Alkohol sitzt und dies aushalten soll. Das ist für mich Unsinn. Auch bei einer Katastrophenschutzübung bringt sich niemand selbst in Gefahr.
Und genau so sollte man sich auch bewusst darüber sein, dass eine NICHTTEILNAHME an diesem Programm, nicht automatisch bedeutet, dass man dann mehr rückfallgefährdet ist oder ohne das Programm nicht zufrieden abstinent leben könnte.
Für mich schließt das eine das andere nicht automatisch aus. Man kann "üben" und trotzdem kontinuierlich für eine zufriedene Abstinenz sorgen.
Du zitiertest gestern: * Der Rückfall gehört zur Krankeit. Abstinenz von Anfang an, OHNE Rückfall ist die absolute Ausnahme
Diese These halte ich für etwas schrill. In meinen Augen gibt sie mir den Freibrief für einen Rückfall. Ich halte das Verteufeln eines Rückfalls wie in früheren Zeiten für genauso schwach, aber muß man ihn deswegen gleich zur Normalität erklären? I woaß net.
Ich wußte schon lange, daß ich Alkoholiker bin, konnte mich aber partout mit dem Gedanken an eine Abstinenz nicht abfinden. Erst als ich mich damit abfand, konnte ich mich trockenlegen und lebe seitdem (über 9 Jahre) abstinent.
Gegen die anderen Thesen, die du zitierst, ist in meinen Augen nichts einzuwenden. Ich finde es auch gut, sich in der Therapie gedanklich mit Rückfallszenarien auseinanderzusetzen. Dieses Rüstzeug aus der Therapie hat mich vor dem einen oder anderen Rückfall bewahrt - ich habe mich einfach nicht dieser Situation ausgesetzt. Daß dies natürlich nicht für alle möglichen Szenarien gilt, ist auch klar. Manchen Situationen kann man nicht ausweichen.