Liebes Forum, ich hab gerade das Gefühl ich müßte sterben. Wie damals als ich in die Alkoholklinik eingecheckt bin, ohne Alk von zuhause weg. Ich war schon ein vierteljahr trocken, aber in der Klinik kam Angst und Einsamkeit hoch. So geht es mir gerade, ich spüre eine enorme Angst, Leere und Einsamkeit. Seit 20. März ist schluß mit der Partnerschaft und ich wünsch mir sie von ganzem Herzen zurück. Ich kann diese momentanen Gefühle kaum aushalten und hab echt Angst zur Flasche greifen zu müssen. Ich schlaf kaum noch, esse kaum noch, Albträume. Liegt das an meiner süchtigen Struktur, das es mich so stark trifft oder ist das ganz normal. Es ging ja nur knapp 5Monate und es war nicht so leicht, aber intensiv. Ich habe gedacht ich könnte die Sache recht einfach wegstecken, ich probiere auch viele Tricks aus wie beten, nur im jetzt leben, lesen, spazierengehen, leute treffen, aa meetings usw. Aber so eine richtige Hilfe ist das alles nicht. Mal sehen was der Therapeut morgen dazu sagt. Es ist wahnsinn, es würde mir superhelfen wenn einige was dazu schreiben und ich in meinem Schmerz nicht so allein dastehe. Vielleicht ist es selbstbezogen, aber ich muß da ja irgendwie durch. B
also zur Flasche greifen bringt ja nun nix. Bist dann zwar für eine kleine Weile Deine ungangenehmen Gefühle los, doch mit dem nüchtern werden kehren sie mit voller Wucht und noch verstärkt durch das schlechte Gewissen, weil Du gesoffen hast, zurück.
Vergiß das mal bitte gleich, denn ES GIBT KEINEN GRUND ZU TRINKEN!
Liebeskummer und die dazugehörigen Gefühle können verdammt weh tun. Ich persönlich denke, dass geht jedem Menschen so, der liebt und dessen Liebe nicht mehr erwidert wird. Völlig egal, ob der nun süchtig ist oder nicht.
Es gilt jetzt Gefühle auszuhalten! Nüchtern. Gefühle kann man nicht verdrängen oder unterdrücken. Sie sind da, das muß man akzptieren. Das ist manchmal ungeheuer schwer. Mich persönlich macht das oft richtig ärgerlich und wütend. Doch das hilft ja auch nicht weiter.
Du mußt da jetzt mal durch. So wie alle anderen Menschen auch in dieser Situation.
Was Du bisher schon getan hast war gut. Mach das weiter. Ruf doch bei Telefonseelsorge an, wenn es ganz schlimm wird. Ich hab das auch schon gemacht. Reden ist besser als saufen.
Es gibt diesen einfachen Spruch: Die Zeit heilt alle Wunden. - Da ist schon was dran.
Wie ich Dich trösten kann, weiß ich nicht. Würde es gern.
na, Du bist doch hier. Da bist Du mal sowieso nicht ganz allein !
Mit Liebeskummer ist es so eine Sache. Manche nehmen so etwas ja nicht ganz ernst, besonders wenn es kein Teenager mehr ist, der darüber spricht. Ich sehe das nicht so. Das kann JedeN treffen, in jedem Alter. Das sind sehr starke Gefühle. Wenn Du DAS jetzt ohne Rückfall durchstehst- dann hast Du wirklich etwas sehr schwieriges überstanden ! Ich wünsche Dir, das Du das schaffst. Viel Kraft und liebe Grüße: BukTom
ZitatGepostet von Billybob Seit 20. März ist schluß mit der Partnerschaft und ich wünsch mir sie von ganzem Herzen zurück.
Hallo Billybob,
ich war mal in einer ähnlichen Situation vor langer Zeit und kann diese Gefühle deshalb gut nachvollziehen.
UND solange du sie dir "von ganzem Herzen zurück wünschst", bist du mit deinen Gedanken und deinem Empfinden ständig in der Vergangenheit und erhöhst dadurch das Mangelgefühl von Einsamkeit und Leere in der Gegenwart.
Eine Möglichkeit wäre dabei, dir bewusst zu machen, wo du gerade mit deinen Gedanken bist und für dich dann Strategien zu finden, mit denen du wieder in die Gegenwart kommst. Der Augenblick, in dem wir leben ist immer JETZT, nur die Gedanken sind im Gestern oder im Morgen. Der Augenblick, in dem wir etws verändern können, ist auch immer JETZT, im Gestern können wir nichts mehr tun und im Morgen sind wir noch nicht.
Eine andere Möglichkeit wäre, ihr einen 'Brief' zu schreiben, in dem du dich für die gemeinsame Zeit bedankst und alles aufzählst, was dir in dieser Beziehung wertvoll und wichtig war UND was du durch diese Beziehung für dich lernen konntest. UND DANN (das ist wichtig!)schreibe, wie du genau das Gelernte für dich JETZT und auf deinem weiteren Weg für dich OHNE SIE nutzen kannst und nutzen wirst. Und das DARIN für dich der Sinn eurer gemeinsamen Zeit liegt. Behalte diesen Brief bei dir, ohne ihn abzuschicken.
Damit nimmst du das Gute von damals herüber ins Jetzt. Und das Gute von damals ist deine Füllung für die Leere
Meiner Meinung nach ind alle Menschen, denen wir begegnen, ob nur kurz oder für eine längere Zeit, auf die eine oder andere Weise auch unsere Lehrer.
Und wenn du traurig bist, dann erlaube dir diese Traurigkeit, denn sie gehört auch zu dir. Und wenn du weinen nmöchtest, dann weine, mit dem Wissen, dass es gar nicht möglich ist, nur traurig zu sein oder nur zu weinen...so wie du jetzt vielleicht schon wieder anfangen darfst, zu lächeln.
Du hast ja schon die allerbesten Tipps bekommen, wie Du mit Deinem Liebeskummer umgehen kannst. Dem kann ich gar nichts hinzufügen.
Ich bin durch meinen Liebeskummer und den damit verbundenen Gefühlen vor über 15 Jahren in die Alkoholabhängigkeit gerutscht und kann sehr gut mitfühlen, wie es Dir heute gehen mag.
Auch ich wünsche Dir viel Kraft, dies auszuhalten, ohne zum Glas zu greifen. Ich denk an Dich.
nein, ich finde es nicht selbstbezogen von dir. Denn auch wir anderen können aus dieser Situation etwas lernen. Schmerz ohne Alkohol ertragen zu können, will wohl gelernt sein. Und die härteste Schule ist die Beste.
Notfalls empfehle ich Schokolade........ oder irgendetwas anderes, was dir schmeckt.
Ich bin jetzt nach gut anderthalb über den Liebeskummer hinweg. Das Nicht mehr Saufen und nicht mehr lieben, hat mich gute 6 kg gekostet. Und jetzt lauf ich rückwärts. In der einen Hand ne Möhre, in der anderen ne Gurkenscheibe. Wenn ich soweiter mache, werde ich bald in einen Käfig gesperrt und man nennt mich Mucki oder so.
Liebeskummer tut weh........ da darfst du ruhig völlig selbstbezogen hier schreiben, denn den hatten wir glaube ich alle mal((
Vielen Dank für eure lieben Beiträge, es geht mir auch schon ein weng besser, obwohl ich doch wohl merke was die Partnerin in mir, wie beim saufen, gefüllt hat. Ich spüre ein Loch und denke immer noch sie ist unersetzlich, aber es geht nicht mehr ganz sooo tief. Ein bißchen ist es schon wie bei der Sucht, ich brauche sie um mich vollständig und gut zu fühlen. Gut, sie war zumindest optisch und im Auftreten superstark, das hat mich gehalten. Ich hab mich gefühlt wie ein kleiner Junge der seiner Mutter Blumen pflückt. Und diese ´Überperson´ will mit mir was aufbauen. Klar, da bin ich blind angedockt. Nehme mir eure Ratschläge zu Herzen, B
ZitatIch hab mich gefühlt wie ein kleiner Junge der seiner Mutter Blumen pflückt
Das ist ein sehr schöner Satz. Für mich selbst bekam ich dabei aber beim lesen einen Schreck.
Eines Tages hatte ich während meiner Therapie die Erkenntnis, dass ich bei allen meinen vielen gescheiterten Beziehungen, die ich mit Männern einging, immer die große innige, tiefe, kompromißlose, haltgebende Liebe gesucht habe, die ich weder von meiner Mutter und meinem Vater bekommen habe. Eine ganz besondere Liebe, die man als Kind von seinen Eltern bekommt oder nicht, jedoch auch wenn man sie noch so sehr sucht, als Erwachsener von keinem anderen Menschen mehr bekommt. Lange wußte ich das nicht, doch bin dieser besonderen Liebe immer hintergelaufen. Mit sehr fatalen Folgen und Enttäuschungen für mich.
Ich glaube jedoch immer noch an die Liebe zwischen zwei Menschen. Diese Liebe ist für mich geprägt von gegenseitigen Respekt, vom Recht am eigenen Ich. Eine Liebe, die es möglich macht sein Glück und Unglück miteinander zu teilen, ohne dass einer von beiden Beteiligten faule Kompromisse eingehen muß. Beide Partner dürfen in solch einer Beziehung leben, weil sie es wollen und nicht weil sie es müssen.
So eine Liebe zu finden wünsche ich Dir von Herzen für die Zukunft.
Liebeskummer ist tatsächlich wie eine Sucht. Und zwar ganz massiv. Die Entzugserscheinungen stehen denen der anderen Süchten in nichts nach. Ich kann nachvollziehen wie sehr du leidest. Erfreute ich Therapeuten, saufnixe und -nixen letztes Jahr mit meinem immensen Liebeskummer einerseits und mit meinem Trocken legen andererseits. Vom Nikotinentzug ganz zu schweigen. Bei mir ging es um 10 Jahre Beziehungskiste und dass ich meine Geliebte auf einen Sockel stellte und sie mich wegen eines anderen verließ. Nach über einem Jahr tut es hin und wieder immer noch weh. Aber nicht mehr so, dass ich wieder zu trinken anfangen wollte. Das kannst du dir hoch anrechnen, dass du nicht trinkst. Finde ich echt klasse, dass du dir Gedanken machst, wie spazieren gehen, Leute treffen usw. Ein bissl hilft’s schon. Wenn auch nicht wirklich. Der Schmerz sitzt oft tiefer. Billybob, ich habe nach der Trennung mit Trinken aufgehört, weil ich den Schmerz nüchtern besser ertragen konnte. Du sagst jetzt bestimmt, normalerweise ist es umgekehrt. Das stimmt auch, aber soviel konnte ich gar nicht mehr trinken um den Schmerz weg zu saufen. Ich schwelgte eher in Selbstmitleid, Wut und Selbstmordgedanken wie z. B. Todsaufen. Und die Rückfälle ließen mich nur eines erkennen, dass Alkohol nicht die Lösung für meine Probleme sein kann.
Ein kleiner Trost war jedenfalls, die Rückmeldung von vielen „Sufnixen“. (Saufnixe haben es nicht so mit ihren Gefühlen und wenn sie Liebeskummer hören, fällt ihnen meist ein, dass sie noch die Garage aufräumen wollten oder die längst fällige Steuerklärung)
- Die Zeit arbeite für dich. Auch wenn du denkst, dass es jetzt nichts nützt. Bald wird es wieder besser sein. - Außerdem wird auch für dich wieder ein Stern aufgehen. Garantiert.
Liebes Forum, es geht schon ´ne ganze Ecke besser. Aber es war Wahnsinn und ich bin trocken und hab keinen großen Mist gemacht, nur kleinen. Nicht so der Rede wert.
Liebes Forum, gestern war wieder mal ein Hoehepunkt in Sachen Liebeskummer. Ich bin in einer Kirche heulend in meiner Bank versunken vor einem Jesusbild. Er hat mir gestern etwas geholfen. DAnn hab ich eine Kerze angesteckt und schliesslich ins aa meeting. Heut morgen war auch furchtbar, jetzt geht es einigermassen. 1,5 Jahre kommt mir lang vor, aber ich muss es wohl aushalten. B