bei mir war es so, dass ich schon als kleines Mädchen den Wunsch hatte mich von Menschen zu distanzieren. Ich weigerte mich innerlich von Menschen gefühlsmässig berühren zu lassen.
Mit Hilfe des Alkohols habe ich das dann in den ersten Jahren meiner Sauferei zugedeckelt und wurde scheinbar maaslos seeeehr gesellig
Im Laufe der Jahre führte das Saufen dann eher zu einer äusserlichen und später auch wieder zu einem starken innerlichen Isolationsgefühl. Es war mir sehr unangenehm in Gegenwart von anderen starke Gefühle zu empfinden.
Für mich kann ich sagen, das Rückzug, Isolation, Abspaltung von Gefühlen mit ein Teil meiner späeren Suchterkrankung war.
Lieber Gruß Anita
hallo anita, danke für deine offene antwort. mich berührt das sehr. wie geht es dir jetzt? liebe gruesse, l.
gute frage. es gibt menschen, die abblocken, wenn sie zuviel nähe zu anderen menschen verspüren. sich verschliessen und weder den menschen an sich heranlassen können/wollen, noch sich selbst öffnen können/wollen. nähe wird als bedrohung empfunden, alleinsein kann aber oft einsamkeit heissen. also nähe wollen, aber nicht leben können. weiss nicht, ob das eine nützliche erklärung war. so empfinde ich es.
hm...ich versuch mal für mich zu sprechen und ich bin KEIN alkoholiker-ich bin co-aber auch bei mir gibts es grenzen... sicherlich verwischen die nach jahren des erlangten vertrauens zu einer anderen person und ich werde immer mehr über mich preisgeben zu bestimmten themen...aber in verschiedenen punkten habe auch ich also "normalo" ein prob nähe zuzulassen - vielleicht weil ich in diesen punkten für mich mit mir nicht im reinen bin ... wie kann ich da die nähe eines/einer anderen an mich ranlassen, wenn ich mich selber auf abstand zu mir halte ??? ...
es flammt immer wieder mal auf, dass ich beim Ausbalancieren von Nähe und Distanz ins emotionale Schlingern gerate. Aber heute fühlt sich das nicht mehr ohmächtig an und verwirrt und verstrickt mich auch nicht mehr komplett. Ich bleibe dabei handlunsfähig und kann Entscheidungen treffen.
Ich habe langjährige Freundschaften und Menschen denne ich vertraue.
Als ich trocken wurde musste ich mir erst mal diese schrankenlose ungehemmte Nähe zu Menschen (Männern) wieder abgewöhnen und war sehr überrascht, was für ein verhuschtes /ängstliches Häschen hinter dieser Maske hockte.
Als ich klar sehen konnte, das ich im Grunde Angst vor Nähe hatte, war das schon ein emotionaler Hammer für mich.
Viele Jahre SHG und eine stationäre Therapie haben mich ermutigt, meine Angst zu überwinden un das in den großen oder kleinen Portionen, wie sie mir verdaubar erschienen.
Ganz verschwunden ist dieses Thema für mich nicht..........aber es ist auch nichts unter dem ich leide. Ich bin vielleicht etwas öfters und gern mit mir allein, als andere Menschen. Aber wo ist die Norm wenn es um Näheund Abstand geht. Ich habe beschlossne, dass ich mein eigner Maasstab bin.
gratuliere zu deinem erfolg! klingt nach einem harten weg. die frage, welchen massstab man anwendet ist enorm schwierig, finde ich. am ende kann man wohl nur den eigenen anwenden. aber der ändert sich bei mir auch immer wieder danke jedenfalls für deine ausführliche und hilfreiche antwort. schönen tag noch und alles gute.
Hi Board, das ich nerve ist ja auch interessant. Wer meine Beiträge doof findet soll sie halt nicht mehr lesen. Manchen bringt es was, manchen halt nicht. Ich denke gerade eine lange Trockenheit bringt viele Erfahrungen mit sich, auch wenn es manchmal chaotisch zugeht. Das mit der Nähe zulassen als Teil der Krankheit ist schön ausgedrückt. Ich hab ja auch als kleiner Junge beschlossen mich nicht mehr von Menschen enttäuschen zu lassen und mich emotional nicht so zu binden, außer vielleicht an eine Partnerin(mutterfigur). Aber so läuft das Leben einfach nicht. Die meisten von uns sind soziale Wesen, man muß sich einlassen. DAnn kriegt man auch soziale Wärme zurück. Dem Leben etwas geben. Ich hatte selbst grad die größte Krise, bin z. T. Noch drin, und mußte Hilfe von außen suchen, über das Forum hinaus(Hausarzt, Tel. seelsorge, meetings, freunde usw.), es war eine Trennung die das auslöste und ich merke wie bedürftig ich noch bin. Daran will ich jetzt arbeiten. B
Wenn ich aus Bedürftigkeit eine Beziehung eingehe, dann kann es mir im schlimmsten Fall wie einem Verdurstendem gehen, der Essig in sich hineinschüttet........... um überhaupt nur das Gefühl von "was trinken" zu haben.
Hi, ich bin fasziniert von kahinas Antwort was doch für ein verängstigtes Häschen in ihr steckte, als sie trocken geworden ist. Das hat mir u. a. supergeholfen. Auch die Nähe zu mir selbst, ehe ich nähe von anderen zulassen kann, ist mir eine hilfe. Langsam erleb ich wieder echte Hoffnung das bei mir alles besser läuft. Ich bin dankbar das es das Forum gibt und das ich trocken bin. Man spricht übrigens beim Alkoholismus auch von beziehungsstörung. Das kommt nicht von ungefähr.
wenn die Zeit des Erwachens dann endlich da ist, dann ist das "häppchenweise Sehen wie ich wirklich bin" das Eine.
[...]
Lieber Gruß Anita
WOW, beschäftigst du dich mit dem Thema, wer du wirklich bist? Beschäftigst du dich zb mit Advaita? Ich bin beeindruckt. Oder habe ich dich falsch verstanden?
vermutlich muss ich dich jetzt enttäuschen. Advitia ist mir nur sehr oberflächlich bekannt.
Aber die Frage nach dem "Was brauche ich wirklich" halte ich für mich als suchterkrankte Frau für überlebenswichtig.........und das betrifft alle Lebensbereiche.
Den eigenen falschen Glaubensätzen nachzulaufen ist einfach und das ich dabei an mir selbst vorbei renne eher wahrscheinlich.
Liebevoll und schonungslos (für mich ist das kein Widerspruch) auf mich und MEINE Bedürfnisse zu schauen, halte ich für eine Grundlage für seelische Gesundheit.
ZitatGepostet von kahani Beschäftigst du dich zb mit Advaita?
Hallo Waldmensch,
vermutlich muss ich dich jetzt enttäuschen. Advitia ist mir nur sehr oberflächlich bekannt.
Aber die Frage nach dem "Was brauche ich wirklich" halte ich für mich als suchterkrankte Frau für überlebenswichtig.........und das betrifft alle Lebensbereiche.
Den eigenen falschen Glaubensätzen nachzulaufen ist einfach und das ich dabei an mir selbst vorbei renne eher wahrscheinlich.
Liebevoll und schonungslos (für mich ist das kein Widerspruch) auf mich und MEINE Bedürfnisse zu schauen, halte ich für eine Grundlage für seelische Gesundheit.
Lieber Gruß Anita
Nur aus Neugierde: was hast du mit "das Eine" gemeint?
ZitatGepostet von kahani Beschäftigst du dich zb mit Advaita?
Hallo Waldmensch,
vermutlich muss ich dich jetzt enttäuschen. Advitia ist mir nur sehr oberflächlich bekannt.
Aber die Frage nach dem "Was brauche ich wirklich" halte ich für mich als suchterkrankte Frau für überlebenswichtig.........und das betrifft alle Lebensbereiche.
Den eigenen falschen Glaubensätzen nachzulaufen ist einfach und das ich dabei an mir selbst vorbei renne eher wahrscheinlich.
Liebevoll und schonungslos (für mich ist das kein Widerspruch) auf mich und MEINE Bedürfnisse zu schauen, halte ich für eine Grundlage für seelische Gesundheit.
Lieber Gruß Anita
Nur aus Neugierde: was hast du mit "das Eine" gemeint?