Das du das "Eine" gross geschrieben hast, hat mich verwirrt. Normal heisst es ja "Das eine ist, dass ..., das andere, ...". Gross geschrieben hat das für mich eine ganz andere Bedeutung. Oder schreibt man es in der neuen Rechtschreibung gross? Die beherrsche ich nämlich nicht (und die alte auch immer weniger)
Ist ein grundlegendes Lebensgefühl. Die eigenen Ambivalenzen anehmen ohne sich dabei zerrsisen zu fühlen. Innerlich auf etwas zurückgreifen können, das ich als Ganz und mit dem Ganzen verwoben fühle.
ZitatWOW, beschäftigst du dich mit dem Thema, wer du wirklich bist? Beschäftigst du dich zb mit Advaita?
Ohne zu wissen, was Advaita ist, finde ich persönlich völlig unnötig, sich mit einer irgendgearteten Lehre zu beschäftigen, wenn ich wissen will, wer ich wirklich bin.
Um das zu wissen, muß ich mich in erster Linie "M i t m i r" beschäftigen.
Und das ist eine anspruchsvolle Tätigkeit, die nicht nur Alkoholkranken gut tut sondern -wie Kahani schreibt- Grundlage seelischer Gesundheit ist und auch und gerade für Co's ungemein wichtig!
Gruß in Wald (ja, organisier mal ein Wientreffen!), Lissy
...Advaita wenn leute begriffe um sich schmeissen und dabei so erregt erleuchtete augen bekommen als hätten sie die quelle zur warheit gefunden wird mir immer komisch.
"wow du beschäfstigt mit dem theama wer du alles nicht bist ? beschäfstigt du dich mit platon ?"
manchmal finde ich es jedoch schon gut, mal zu schauen, was andere Leute so geschrieben haben und was man davon für sich mitnehmen kann. Man muß ja auf dem Weg *zu sich selbst* oder wie auch immer man das nennen mag, nicht das Rad komplett neu erfinden. Mir hat das jedenfalls schon oft geholfen, schneller da hinzukommen, wo ich eigentlich hinmöchte.
Und *die eigene Mitte* finden ist ja auch ein schon etwas abgekauter Begriff... ich weiß nicht, ob es das überhaupt gibt und was das emotional real bedeuten soll, noch weiß ich, ob ich das überhaupt für erstrebenswert halte für mich, da hinzugelangen. Ich finde meine Gefühlswelten und -ausschläge, egal welcher Art, eigentlich ganz schön, sofern sie mich nicht total aus der Bahn hauen oder ich anderen Menschen damit auf den Wecker falle, obwohl die ja dann auch entscheiden können, ob sie sich mich antun.
ich kann diesem System "Himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt" nichts abgewinnen. Das ich in meinem Fühlen, Denken und Handeln nicht aus Beton gegossen bin versteht sich dabei von allein. Natürlich gibt es da Tagesfomschwankungen............ich bin ja ein Mensch.
Die eigene Mitte hat nichts mit Mittelmässigkeit zu tun. Sonst wäre die Langweile kaum auszuhalten.
Aber eine Ausgeglichenheit zwischen Extremen erlebe ich als sehr angenehm. Für mich ist das so, wie auf einem sicheren Schiff über einen relativ wilden Ozean zu fahren.
Zitatmanchmal finde ich es jedoch schon gut, mal zu schauen, was andere Leute so geschrieben haben und was man davon für sich mitnehmen kann.
Ja klar, ich hab doch auch schon so ziehmlich alles verschlungen, was es zu lesen gibt und mache Yoga, sporadisch Selbsthypnose und andere Dinge, die sich sicherlich nicht selbst erfunden habe.
Das stimmt eigentlich gar nicht, was ich da geschrieben habe, wenn ich es noch mal durchlese.
Ich bemühe mich nur sehr, eine innere Distanz zu diesen Lehren dort zu bewahren, wo sie einen gewissen "alleinseeligmachen"-Anspruch haben oder wenn schon alleine der Name eine gewisse Ausstrahlung hat. Oder wenn jemand mir erklärt, um wirklich mitreden zu können, muß ich bei Meister XY gelernt haben...
Zur "Inneren Mitte" finden hat für mich nicht unbedingt was damit zu tun, daß es keine Gefühlsausschläge mehr gibt. Das wäre ja in der Tat langweilig. Hat ehr was damit zu tun, daß ich mich traue, solche Gefühlsausschläge einfach zu leben, weil sie ein Teil von mir sind.
um diese "innere Mitte" lassen sich doch ganz unterschiedliche Bilder basteln.
Nehme ich ein frei schwingendes Pendel als Vergleich, ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit an den Punkten des maximalen Ausschlags jeweils am geringsten. Auch ist dort die Bewegungsgeschwindigkeit Null - im Umkehrpunkt.
In der Mitte ist es am häufigsten und hat die größte Geschwindigkeit.
Die praktisch nicht zu vernachlässigende Reibung bremst das Ganze. Also braucht es von Zeit zu Zeit einen Anstoß, der in den Punkten des maximalen Ausschlags am wenigsten Energie erfordert.
Nun beschreibe ich meine Umkehrpunkte nicht mit "himmelhoch jauchzend" und "zu Tode betrübt", sondern wähle mir einfach unterschiedliche Dinge, die mir gut tun.
Und schon habe ich ein prima System für mich gefunden.
Für mich gibts - sehr vereinfacht ausgedrückt - verscheidene Skalierungen auf denen das Leben abläuft, die fliessend ineinander übergehen.
Am einen Ende stehen die grossen Linien, das ist etwa das was ich mir in einem ruhigen Moment für einen Gesamtlebensentwurf vorstelle, wie ich mal mein Alter verbringen will und so, - und am anderen Ende steht der Moment der jetzt grade ist, wo es hektisch oder ruhig sein kann, wo ich selbst spontan und nicht in starre Handlungsregeln gepresst sein will und wo mir manchmal nix anderes übrigbleibt als einfach zu reagieren und wo eine ganze Reihe Gefühle eine Rolle spielen..
Die Mitte ist für mich so ne Art Ausgewogenheit im Lebensstil, wo ich heute lebendig sein kann, auch mal machen kann wozu ich einfach Lust habe, ohne mich von meiner "grossen Lebenslinie" allzuweit zu entfernen.