da siehste mal, wie oft es dieses Trinkverhalten, diese äußere Fassade und diese stereotypen Einschätzungen gibt ! Vor allem bei Frauen... Ich hatte letztens eine Diskussion mit einem Mann, der nur männliche Alkoholiker kennt und alles, was in seiner Wahrnehmung Alkoholismus ausmacht, an mir nicht findet. Ich hab ihn gefragt, ob er eine einzige alkoholkranke FRAU kennt. Natürlich nicht.
@ Barfuß
ein Eis kann ich leider auch nicht so recht genießen – bin eh schon viel zu rund . Mein gutes altes Hirn (oder das, was noch davon übrig ist:sly hat so einige suchtige Verknüpfungen gebastelt, die es umzuschalten gilt: es will Bier und Zigaretten wenn’s mir gut geht, wenn mir was gelungen ist, wenn ich Stress habe, wenn ich mit Freunden zusammensitze, wenn ich telefoniere, Mails schreibe... die Liste ist lang, und manchmal komm ich mir vor wie Sisyphus vorm Berg. Also immer schön eins after dem andern...
Zitat... es will Bier und Zigaretten.....wenn ich mit Freunden zusammensitze, wenn ich telefoniere, Mails schreibe... die Liste ist lang,
Das kenne ich. Habe mich dann mal gefragt, ob es denn diese Dinge sind, die ich tun will. Warum fehlt was, wenn ich telefoniere, mails schreibe, mit Freunden zusammen bin?
Bin inzwischen drauf gekommen, was fehlte. Ich tue diese Dinge jetzt wieder, nachdem ich verzweifelt versucht hatte, irgend was ohne Alk schön zu finden. Habe alles Mögliche ausprobiert. Nichts. Jetzt fühle ich bei all dem was. Nämlich mich. Ich bin dabei, mittendrin mit allen Sinnen und nicht nur daneben. Kann das nicht anders erklären und man kann sich das bestimmt auch nicht herbeireden. Ich glaube, dieser "vermaledeite" Schalter ist umgesprungen. Und wenn es durch die Medis ist. Mir piepegal. Es fühlt sich nicht chemisch an. Ich bins!
Gerade eben "sprang" es mich wieder tierisch an, nach endlosen Auseinandersetzungen mit meiner Tochter um den Satz des Pythagoras und einem hysterischen "das kapier ich nie"-Anfall ihrerseits. UUmpfh!
und mit dem Satz des Pythagoras kann sie dann die Impedanz aus Real- und Imaginärteil einer komplexen Zahl berechnen oder berechnen, wieviel Glaswollbahnen man braucht um ein Dach zu isolieren oder ...
Hab ich! Und die dazugehörigen Übungsaufgaben empfohlen. Danke
Schlauer alter Grieche das.
@Großer Bruder
Zitatberechnen, wieviel Glaswollbahnen man braucht um ein Dach zu isolieren
Praktisch! Sehr anwendungsorientiert auch das:
Ein Hotel brennt im zweiten Stock, der sich 8 Meter über dem Boden befindet. Das Feuerwehrauto hält in 3 Metern Entfernung. Wie lang muss die Leiter ausgefahren werden, damit gelöscht werden kann?/ Quelle: Tommies Website-Empfehlung.
ZitatGepostet von Friedi Mein Eindruck ist – ehrlich gesagt -, du trinkst gern, hast gemerkt, dass du es nicht kontrollieren kannst, es tut dir nicht gut, und du möchtest aufhören. Da das Aufhören nicht so einfach gelingt, suchst du dir nun hierfür Erklärungen herbei.
Ich denke, selbst wenn du dir dein Trinken erklären kannst, bringt dich das in Sachen Aufhören keinen Schritt weiter. Da solltest du doch besser andere Wege gehen (SHG oder Therapie).
Bingo!
Ja, der Eindruck ist richtig. Ab und an denke ich immer noch: Schade, das ich nichts mehr trinken kann. Wenn ich z. B. höre, das der oder der sich einen Edel-Wein gekauft hat.
Aber warum soll das Suchen nach Erklärungen nichts bringen? Was ist falsch daran zu wissen, warum man trinkt? Für mich gehört ein Kennen der Gründe zu dem Erkennen meiner Selbst. Das mit der Erklärung allein es nicht getan ist, ist mir auch klar. Ich bin gerade dabei, zu lernen was ich will und warum ich bestimmte Sachen tue oder fühle. Warum ich in bestimmten Situationen so oder so reagiere. Das ist ein Stück Arbeit für und an mir.
ZitatGepostet von Peregrine Aber warum soll das Suchen nach Erklärungen nichts bringen? Was ist falsch daran zu wissen, warum man trinkt?
Huhu Peregrine
Es ist gar nix falsch dran, rauszufinden, warum man trinkt - im Gegenteil, das ist sogar überaus nützlich. Und da steht ja auch nicht, dass das Suchen nach Erklärungen nix bringt, sondern nur, dass das bezüglich des Aufhörens nix bringt.
komme eben von der Kreuzbund-Gruppe. Hat mir gut gefallen und gut getan. Leute von 25 bis 59, Offenheit, Lockerheit und Humor. Nach ein paar Treffen werden wir festen Gruppen zugeordnet - es gibt hier 10 oder 12 davon. Nächsten Donnerstag geh ich wieder hin.
ZitatAufhören kann man halt nur durch Aufhören
Stimmt! Was mich betrifft, kann ich überhaupt nur dann drüber nachdenken, warum ich saufe, wenn ich nicht saufe. Wenn ich saufe, ist mir das sch...egal
Zitat: Wenn ich z. B. höre, das der oder der sich einen Edel-Wein gekauft hat
Sieh's doch mal so: du bist doch eigentlich ganz glücklich verheiratet, so weit ich weiß.
Ist dir in dieser Zeit nicht auch mal der Gedanke gekommen: 'na ja, andere Mütter haben auch ganz nette/hübsche Söhne' .
Solange es bei dem Gedanken bleibt ...
Den Gedanken wirst du nicht unterdrücken können oder gar dürfen. Nachdenken, warum diese Gedanken kommen, ist da sicher besser (um trocken zu bleiben) und eventuell abstellen, wenn was abzustellen ist.
Aber manchmal ist ein Gedanke einfach nur ein Gedanke.
nö, in meinen Augen hinkt der Vergleich nicht, im Gegenteil.
Zum einen ging es mir in meinem post um Gedanken an sich. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie das Gehirn aus ein paar (realen) Eindrücken plötzlich einen neuen assoziiert oder formuliert, der vordergründig nichts mit den Eindrücken zu tun haben muß - eine Phantasie, ein Bild oder einfach einen Gedanken.
Das geschieht automatisch, also ohne Zutun des Bewußtseins. Sich gegen diesen Mechanismus wehren zu wollen, ist m.E. prinzipiell nicht möglich, der Gedanke kommt ja ohne mein Wollen. Alles was man gegebenenfalls tun kann ist sich abzulenken, um auf andere Gedanken zu kommen.
Der Gedanke eines trockenen Alkoholikers an eine Flasche Wein ist damit erstmal genauso wenig 'unterdrückbar' wie der Gedanke an die hübschen/netten Söhne anderer Mütter.
Beide Gedanken entspringen nicht rationalen, unbewußten 'Instinkten' (im Sinne von nicht bewußt), was den Menschen aber abhält, diesen Instinkten nachzugeben, ist in beiden Fällen gleich, nämlich die eigene Erfahrung.
Der trockene Alkoholiker hat die Erfahrung gemacht, dass es ihm trocken besser geht, dass er zufriedener ist. Dafür gibt es sogar den Ausdruck 'zufriedene Abstinenz'. Der Ehemann/die Ehefrau, der /die treu bleibt, hat im wesentlichen doch die gleiche Erfahrung gemacht, er/sie ist zufrieden mit dem Partner, den er/sie hat.
In diesem Sinne liebe faelidaela, hinkt der Vergleich , den ich anstellte, doch sicherlich nicht. Beide unbewußte und nicht steuerbare Gedanken werden von bewußtem Handeln (Nachdenken) kontrolliert.
Und solange der Gedanke nur ein (flüchtiger) Gedanke bleibt, ist doch alles in Ordnung.
nun.. die liebe ist eine macht der sich keiner entziehen kann. dagegen ist die macht der sucht eine überwindbare. ich glaube das der vergleich vom grossen bruder nicht nur hinkt sondern lahmt. die dauerhafte liebe ist ein geschenk. dauerhafte abstinenz ist arbeit.
erik
"man kann sich nicht verlieben in wen man will und wann man will" goethe