Hallo an alle, nachdem ich nun schon eine Weile mitlese, möchte ich mich endlich vorstellen. Ich bin 46,5 Jahre alt, Mutter von drei Kindern und trinke seit dem 1.4.06 keinen Alkohol mehr. Davor trank ich viele Jahre täglich Bier und Apfelwein, bis zu 4 Liter, am Schluss auch schon am Morgen, wenn ich nicht zur Arbeit musste. Ich war nie richtig besoffen, hatte nie einen Filmriss, aber ich wusste schon lange, dass mein Konsum so überhaupt nicht mehr in Ordnung war.
Am 31.3. abends schüttete ich die letzten Apfelweinreste in den Ausguss, da ich einfach nicht mehr weitertrinken wollte. Ausserdem rauchte ich Hanfprodukte in grosser Menge, ich war also dauernd benebelt.....
Einige Wochen später fand ich über google dieses Forum, habe lange nur mitgelesen und vieles erfahren. Wusste nichts über den kalten Entzug, zum Glück ist bei mir nichts schlimmes passiert.
Es geht mir ohne Alkohol sehr viel besser, und ich habe nicht vor, jemals wieder zu trinken. Ich zähle noch jeden alkfreien Tag, heute Abend werde ich den 121. Strich auf meiner Liste machen, ich freu mich schon darauf! Am 12.6. habe ich auch das Rauchen aufgegeben. Um mich abzulenken, lese ich oft hier im Forum, gehe spazieren oder schwimmen. Danke, dass es dieses Forum gibt, es hat mir sehr geholfen und wird mir auch weiterhin helfen! Liebe Grüsse angara
Ich schließ' mich mal dem Bernd an, dass du dir Hilfe holst, wenn du sie brauchst. Ich' glaub' aber schon, dass es dir ernst ist mit dem aufhören. Sonst hättest du damit nicht am 1. April angefangen - und das mein' ich jetzt ganz ohne meinen sonst 'üblichen Humor' sondern ganz im ernst ohne Spass .
Vielen Dank für die liebe Begrüssung! Stimmt, der 1.4. ist der Scherztag....da hab ich mir ja ein richtig gutes Datum ausgesucht! Ob's ein Zufall ist? Es ist mir sehr ernst mit dem Nichtmehrtrinken, ich konnte mich nicht mehr ertragen mit Bierfahne, Bierbauch, benebelt und träge.
Jetzt spielt nur mein Gewicht verrückt, zuerst hab ich sehr schnell abgenommen (keine Bierkalorien mehr), durch das Nichtmehrrauchen aber alles wieder zugenommen, obwohl ich mit Sport angefangen habe.
Bin aber fest entschlossen, auch das mit der Zeit in den Griff zu kriegen. Es eilt nicht, Hauptsache ist mir, keinen Alk zu trinken und nicht zu rauchen.
Moin angara, ein herzliches willkommen dir rüber gewunken Eine frage hab ich da mal, hast du dein geburtsdatum um ein jahr vertippselt, oder dein alter? Fiel mir nur auf......... Machst du noch was bzgl. deines nicht nichttrinkens- selbsthilfegruppe oder anderes? Weiterhin jede menge strich auf deiner liste dir gewünscht! Lieben willkommensgruss geschickt Hermine
Hallo Hermine ja, ich bin natürlich erst knapp 46,5 Jahre alt, aber irgendwie denke ich immer schon an 47...das muss sich auf mein Schreiben ausgewirkt haben. Ich werde das mal verbessern. Danke, Du bist sehr aufmerksam! Nein, ich mache nichts, ausser Striche auf meine Liste :-) Keine Gruppe, keine Therapie. Ich habe schon oft gelesen, dass man es auf Dauer nicht schafft ohne etwas in der Richtung. Im Moment weiss ich noch nicht so recht, was ich machen sollte...mein Aufhören war ja auch sehr spontan und eigentlich ohne zu Ueberlegen. Werde hier noch viel lesen und mich dann evtl. für eine Gruppe entscheiden. Vielleicht kannst Du mir etwas empfehlen?? Liebe Grüsse angara
"Am 31.3. abends schüttete ich die letzten Apfelweinreste in den Ausguss, da ich einfach nicht mehr weitertrinken wollte."
Wow, angara,
wer _das_ kann, weil er will, der hat IMHO seeehr gute Karten!
Mein Gedächtnis is zwar scheiße, aba hochwichtige Kurzsätze schaffen es schon noch in den Langzeitspeicher... Z.B. der von einem Alk.-Experten: "Abstinenz besteht zu 50% aus Wissen und 50% aus Willen." Also so ungefähr... Naja, _ich_ würde dem Willen min. 51 Punkte geben.
Es beweist wirklich einen starken willen, die vorhandenen alkreste einfach in den ausguß zu kippen (der 31.3. ist mein geburtstag )- ich habe das nie geschafft.
Den besuch einer gruppe würde ich ganz fest ins auge fassen, denn ich weiß nicht ob man es ganz allein schaffen kann, aber einfach nur nicht mehr trinken ist imho auf dauer nicht genug - und der austausch mit anderen hilft doch ungemein dabei sein leben in die richtige richtung zu drehen.
Das lesen und schreiben in einem forum wie diesem ist ja auch schon eine große hilfe.
hallo angara, "Ich zähle noch jeden alkfreien Tag, heute Abend werde ich den 121. Strich auf meiner Liste machen, ich freu mich schon darauf!" Ich fand das Zählen auch gut, an meinem 1000-sten Tag gab es eine alkfreies Fest, mit 18 Leuten. Morgens: heute trinke ich nicht, abends heute habe ich nicht getrunken. Gruß auch von mir, Max
Hallo angara, empfehlen kann ich dir nix, nur meine eigenen erlebnisse und erfahrungen erzählen. Seit ich nicht mehr trinke, besuche ich zwei freie selbsthilfegruppen (shg). Hat sich einfach so ergeben, könnte genau so gut kreuzbund, oder was weiß ich sein. Wichtig ist mir der austausch mit anderen auch nase zu nase. Sprich nicht nur im forum. Begleitend habe ich zu beginn eine verhaltenstherapie gemacht, so um drum 35 stunden. Mir hats viel gebracht. Meine wohl bedeutenste endeckung, u.a. mittels der beschriebenen aktivitäten, war meine eigene wertigkeit. Selbstwert gepaart mit handlungsmöglichkeit, mal so kurz zusammengefasst. Dieses mag ich um nix in der welt wieder hergeben. Lieben gruss dir geschickt Hermine