ich bin auch zum Teetrinker geworden und denke mir auch manchmal, dass ich (bevor ich richtig abhängig wurde) ebensogut Tee hätte trinken können anstelle des Bieres, da ich ständig was trinken musste (vor allem wenn ich rauchte). Beim Trockenwerden hat mir das dann sowieso sehr geholfen, dass ich dauernd an irgendwas nippen konnte, also am besten Tee, und Sorten gibt es ja zum Glück sehr viele.
Nur, wegen der Panikstörung, falls du nicht ohnehin schon dahingehend belesen bist, würde ich möglichst nicht massenhaft solchen Tee trinken, der mit Koffein geladen ist (also schwarzer, grüner Tee, Mate), denn das Koffein hält dich auf einem ständig höheren Aktivierungsniveau. Vor allem bei Tee ist das so, dass er zwar nicht so einen Kick wie Kaffee verpasst, aber dass er lang anhaltend aktiviert. Von dem höheren Niveau ist es leichter, mal wieder eine Panikattacke zu bekommen.
Zu den Panikattacken hast du sicher schon geschmökert. Auch im Internet gibt es etliche ganz gute Infoseiten. Hier ist eine davon, wo du unter "Angststörungen" weiterführende Infos bekommst.
Wenn man den Feind (also den Teufel, der einen bei der Panik wieder krallen will) gut kennt, ist man schon mal nicht mehr so ohnmächtig. Obwohl der schreckliche Zustand, den man bei der Attacke erlebt, natürlich immer noch schrecklich ist.
Die wirkungsvollsten Therapien sind die, die direkt am Symptom ansetzen (wobei ich nicht sage, dass man nicht den Problemen auch weiter auf den Grund gehen soll, aber für den ersten Moment ist eben erst mal das Durchbrechen des Teufelskreises wichtig), also gezielte Verhaltenstherapie, und zwar am besten mal geballt und stationär, aber das ist eine Frage der Einrichtung. Ich weiß nicht, wie es in Deutschland ist, aber die Kassen müssten schon einen Großteil einer Therapie übernehmen, wenn das Leben so eingeschränkt ist, oder? Ich denke auch, dass man in den Suchtkliniken therapeutische Hife bekommt.
Außerdem lassen Panikstörungen auch nach, wenn man seine Alkoholabhängigkeit zum Stillstand gebracht hat und schon länger trocken ist.
vielen lieben Dank für deine Tipps in Sachen Panik, aber nach all den Jahren, Büchern, Therapie und Web kann ich schon langsam ein Buch schreiben...
Ich hab nicht aufgegeben, anber ich mußte irgendwie damit leben lernen, da die Therapien nicht anschlugen.
Man hat mich schon oft gefragt und meinte, du redest darüber, als ginge es an dir vorbei...das kam bestimmt auch durch den Alk, aber auch nüchtern kann ich nur noch versuchen, nüchtern damit umzugehen-sonst müßte ich Schluß machen.
Das eben wollte ich nicht und hab mir mein Leben eingerichtet, leider auch, aber nicht nur mit Alkohol.
Außerdem hab ich kleine Fortschritte gemacht, seit meiner Scheidung kann ich fast alles in Begleitung machen...vorher ging das nicht.
Jetzt geht Vieles, Besuche, Kino, Konzerte, Supermarktkasse, Klamotten auch mal anprobieren und nicht direkt rausrennen, draußen essen (wunderbar)...
Nur der Selbstläufer Alkohol war schon da, dachte ich bekomme das hin, aber die Sucht blieb halt.
Wenn ich draußen unterwegs bin trinke ich wenig , aber wenn ich daheim, allein sitze...gehts los.
Naja, ich gebe die Hoffnung nicht auf, aber die Kraft geht einem langsam aus. LG Anja
Hallo döner, hier ist Leo aus dem Chat. Ich habe durch deinen Bericht den Mut gefunden, meine Panikattacke anzugehen. Ich hoffe für dich, daß du es auch schaffst. Ich habe meine Übung geschafft und fühle mich wunderbar. Richtig stärker und weiß nun, daß ich den Rest auch schaffen kann. Ich danke dir recht, recht herzlich und wünsche dir auf deinen Weg dort raus, viel Mut, Kraft und Erfolg. Nur wer solche Attacken hat(te), weiß wirklich, was es heißt, sie zu überwinden. Die Hoffnung stirbt zuletzt, denke daran und komme wieder in den Chat. Ich freue mich darauf, dir nochmals herzlich zu danken. Du wirst es auch schaffen, wenn nicht heute, dann morgen, oder übermorgen, oder..... In großer Dankbarkeit und mit viel Liebe Dein Leo P.S. Laß dich nochmal ganz herzlich drücken
es freut mich, das irgendetwas in meiner Geschichte dir geholfen hat und du den Mut hast ,weiterzumachen. Egal wie, versuche dein Leben einzurichten und akzeptiere erstmal, dass die Angst da ist. Ich habe festgestellt, vorallem in den so geliebten SHG, dass viele Beteiligten noch panischer wurden, weil man sich nur noch und ausschließlich mit den täglichen Mißerfolgen belastete und gegenseitig austauschte.
Der ständige Gedanke an die Panik, öffnet ihr immer öfter die Tür. Habe immer wieder fesftgestellt, wenn ich spontan oder abgelenkt in eine panikbesetzte Situation ging, dass die Panik draußen blieb. Die tägliche, stündliche und oft minütliche Auseinandersetzung mit der Angstsituation konditioniert dich wie eine Ratte im Käfig, welche beim Klingeln nach einem Stück Käse greift.
Leider haben die Jahre, falsche Behandlung und einiges andere mich zu einer solchen Ratte gemacht. Aber Konditionierung wäre keine, wenn sie nicht auch umkehrbar wäre...
Also, alles Gute und viel Mut beim Umdenken und natürlich viel Kraft dabei wünscht dir
Mir hat sehr geholfen, dass ich Freunden und Bekannten erzählt hab, was mit mir ist und was im Ernstfall passieren kann, nämlich, dass ich raus muß aus dem Restaurant oder Supermarkt, Kino...
Das ist enorm wichtig, sie werden das verstehen und wenn nicht, sch...drauf..., du wirst merken , wenn du dich in deiner Umgebung sicher fühlst, wird viel weniger oder gar nichts passieren. Die Ehrlichkeit hilft ungemein und du glaubst gar nicht, wie schnell die Menschen um dich herum, es als normal ansehen. Sie zeigen nicht mit dem Finger auf dich.
Unsere Freunde wissen es, machen keinen großen Kram drum und was nicht geht, geht halt nicht...nur komisch, gerade deshalb geht es oft...zumindest in Begleitung. Sonst hätte ich es nicht auf die Berliner Waldbühne geschafft um meine geliebten "Depeche Mode" einmal live zu sehen.
ja, ich kämpfe mich so durch und denke, gerade wenn ich jetzt hier allein bin viel daran. Letzte Nacht hab ich erst gegen 6 geschlafen, hab bis 3 Uhr einen japanischen Klassiker mit Untertiteln gesehen und Kokosmakronen gestopft, aber unruhig war ich nicht, hab nur gegrübelt und einfach nicht schlafen können.
Aber lieb, dass man fragt...es geht mir den Umständen entsprechend, aber ich will gar nicht meckern.
Aber auf dem Trockenen mußt Du ja nicht sitzen,liebe Anja! Es gibt sooo viele köstliche Getränke ohne Umdrehungen.
Am Anfang meiner Trockenheit habe ich großen Wert darauf gelegt,meine Säfte in schöne Gläser zu füllen und diese mit Obststücken zu verzieren.Das war und ist Genuss pur für den Gaumen und die Sinne!
nach einigen Ups anf Downs , in denen ich doch wieder getrunken hab, bin ich jetzt eine Woche trocken. Ich weiß, dass ist noch keine Leistung, aber ich bin schon sehr stolz auf mich, zumal ich gestern mal darüber nachdachte (da ich nichts im Haus hatte), mir eine Flasche Wein zu bestellen. Ich fühlte mich schlecht, hatte mal links, mal rechts Pieksen im Bauch und früher ging das ja immer weg, nachdem ich Alkohl zugeführt hatte.
Der Gedanke dauerte ein paar Minuten und ich hab laut "Nein" gesagt, mußte ich mehrfach tun. Hab dann den Wasserkocher angeworfen und meine Magenprobleme mit Kamillentee behandelt, allerdings mit weniger Erfolg.
Ich denke aber, dass die Probleme jetzt auch mit dem Aufhören zutun haben und versuche es weiter so.
Komme mir vor, wie die Frau aus der Werbung, die jedem erzählt, wie aufgebläht sie sich fühlt, obwohl es eigentlich keinen interessiert ,lol.
Meiner Ansicht nach schlafe ich etwas viel seit ich aufgehört hab, denke dann wohl, wer schläft, der sündigt nicht...
Also bis hier hin
LG, vor allem an die, die mir Mut gemacht gemacht haben
Bin halt furchtbar ungeduldig und nie wirklich zufrieden mit mir. Wahrscheinlich auch ein Grund, der zu meinem Alkoholproblem führte, aber ich will im Moment nicht in der Vergangenheit wühlen, sondern einfach nur Tag für Tag durchhalten. Es ist so verdammt schwer, weil ich anfange , meinen Körper zu spüren...das war ich nicht mehr gewöhnt.
Hab mich gestern schon früh von unseren Gästen absentiert und bin ins Bett. Ist schon komisch und die wundern sich, weil ich nicht mehr so gesellig bin.
Hoffe mal die Magenprobleme verschwinden mal, denn ansonsten gehts mir körperlich gar nicht so schlecht.
Lieben Dank für deine guten Wünsche, soetwas tut wirklich gut, wenn man durch so ein Tal geht.
Auch dir ebenso viel Kraft für deinen weiteren Weg ( habe deine Geschichte gerade gelesen)