Hallo, ich bin wohl (nein wirklich) Alkoholikerin. Man, war das schwer, es zu schreiben, obwohl ich es eigentlich seit langem weiß. Bin w 37 Jahre alt. Mein Alkoholkarriere bginnt mit 17, obwohl ich das nie so sah. Studentenzeit, lernte meinen späteren Mann kennen, der schon einige Zeit studierte und mir erklärte, es sei normal in der Studikneipe zu trinken. Ich mochte nur ein Bier, trank es langsam und das Resultat war, sie schütteten es weg und sagten : "du hast zu wenig Taschengeld? Mußt aber nicht so langsam trinken..." und stellten mir ein neues hin...so fing s an.
Alle haben getrunken und ich habe, blöd wie ich war , gedacht, es sei normal.
Mein Freund (späterer Mann) war immer blau, hatte zuhause immer einen Kasten Bier und wenn wir dort waren, wurde Bier getrunken.Ich weiß, ich hätte nicht gemußt! Ich kannte halt nur solche Leute und die sahen halt alle nicht aus wie Alkis...machten ihr Studium und Politik...alles normal.
Naja, ich heiratete ihn, er gewöhnte sich das Trinken ab (bis auf "normale 3 Flaschen Bier am Abend) und ich fing richtig an, zumal ich 4 Monate nachdem ich geheiratet hab schwere Panikattacken bekam. Ich kann seit 16 Jahren kaum das Haus verlassen, mein Studium konnte ich nicht abschließen und der Alkohol fing an , mein bester Freund zu sein. Ich dachte immer noch...wenn er das verträgt, kann ich das auch. Fing mit 2-3 Flaschen Bier täglich an und endete jetzt mit fast 2 Flaschen Wein täglich.
Bin seit 4 Jahren wieder neu verheiratet und sehr glücklich, aber ich hab es trotzdem nicht geschafft...die verdammten 24 Stunden zuhause...(ich weiß, das ist eigentlich kein Grund, aber ich war seit 16 Jahren nicht einmal allein spazieren.
So, nun kam ich vor 3 Jahren ins Krankenhaus...Blutuntersuchung und ich hatte schon Angst vor den Werten: GGT 75 GP erst 22, 5 Wochen später 65, dann wieder 45...danach bin ich nicht mehr gegangen. Alle anderen leberbezogenen Werte waren in der Norm...LDH, AP, Albumin...
Hab dann im Internet geschaut und fand die typischen Leberhauzeichen...bekam es total mit der Angst zutun und sah, ich hab halt rote Handflächen bzw. ballen..weiß aber nicht wie lange...habe riesige Angst frage jetzt hier, ob jemand etwas darüber weiß, da es angeblich bedeutet, man hat eine Leberzirrhose.
Ich hab schon mehrmals versucht aufzuhören, leider ohne Erfolg. Hatte nie Entzugserscheinungen, zumindest keine Heftigen. Unruhe und Schlafstörungen, aber die hatte ich auch vorher.
Kann mir jemand etwas über diese Anzeichen sagen? Habe einfach totale Angst , zum Arzt zu gehen... Vielleicht versteht das jemand... ...Danke...Döni
herzlich willkommen. Wenn ich das jetzt recht versthe, willst du ne Ferndiagnose ob deine roten Handflächen Anzeichen auf ne Leberzirrhose sind? Ich habe keine Ahnung. Aber was würde es denn ändern? Du verlässt das Haus nicht und trinken willst du auch. Dann ist es doch eh egal Ich kann dir aber versichern, dass die Chance eine Leberzirrhose zu bekommen mit jedem Glas Alkohol steigt.
Meinst du nicht auch,dass du den Gaul auf eine etwas merkwürdige Art aufzäumst?
Hallo Jörg, nein ich will keine Ferndiagnose und trinken will ich auch nicht mehr, das zuerst.
Bei mir beißt sich die Katze nur gerade in den Schwanz, weil ich im Moment, je öfter ich ins Netz schaue, mehr trinke...aus Angst...oder nennt es dann den Saufdruck!
Ich hatte nur die Hoffnung, nachdem ich alle Beiträge gelesen hab, jemand vielleicht Erfahrung mit solchen Symptomen haben könnte. Ich suchte Rat, aber weiß Gott keinen Grund, um vielleicht weitersaufen zu können, wenn mir jetzt jemand sagen würde: " das kann auch normal sein"
Ich bin auf einem guten Weg, auch wenn ich es noch nicht ganz geschafft habe- Und das es schwer ist, wissen doch wohl alle Betroffenen gut genug.
ich weiß, dass das alles irgendwie irrational klingen mag, aber Alkoholsucht ist ebenso irrational und die Angst ist halt der ständige Begleiter, wenn man die Gefahr erkennt und zumindest habe ich sie erkannt und mich zum ersten mal geoutet.
Ich glaub ein wirklich guter Weg ist, das erste Glas stehen zu lassen. Und z.B. in eine SHG zu gehen. ....und sich Hilfe zu suchen wegen der Agoraphobie und der Panikattacken, die werden im übrigen durchs Trinken noch verstärkt.
....und ob du nun eine Leberzirrhose hast, das kann ja wohl am besten ein Arzt feststellen, dem musst du dann aber "reinen Wein" einschenken.
So ganz kann ich das ganze nicht verstehen, also ich hab auch bis zu 2 Flaschen Wein am Tag getrunken und dieser Umstand ist für mich Grund genug aufzuhören...und ich hab zum glück nichts an der Leber, nicht mal doll erhöhte Leberwerte, aber das ist doch kein Kriterium.
Ich weiß, dass ich endlich "da" hingehen sollte, aber es war schon ein schwerer Schritt für mich , hier zu schreiben, mir ist erst ma ein Klotz vom Herz gefallen.
Ich hab es ja auch lange ignoriert oder gedacht, ach, der richtige Alki, der trinkt seine Paar Flaschen Schnaps am Tag.
Ich schäme mich, obwohl mir mein Verstand sagt, dass ich dass ich das eigentlich nicht muß.
Wegen der Panik war ich schon in Therapie, aber man sagte mir, es habe sich verselbständigt, also quasi konditioniert.
Als ich es damals ,1991 bekam, redetete man kaum darüber und Therapie war peinlich, also gab man mir Tabletten.
Ich weiß nicht, ob es nur daran liegt, dass ich trinke, aber ich merke immer, wenn ich mal draußen bin oder beschäftigt, denke ich nicht an Alkohol.
Immer wenn die Leerläufe oder die Probleme kommen, dann ist er wieder da, der Gedanke oder nur aus Routine.
Ich habe schon festgestellt, wenn ich irgendwann auf TEE umstelle, dann geht es, dann ist der Geschmack weg und ich trinke immer weiter Tee...genau wie mit dem Wein...ich kann mir das manchmal nicht erklären...als müßte ich einfach nur "trinken"
Nur der Wein hat mir éinfach immer geschmeckt, habe nie getrunken und mich dabei geekelt...ich mag ihn. Klingt blöd, ich weiß...
An anderer (unpassender) Stelle wabert gerade der Austausch, wie Neuankömmlinge hier zu behandeln sind.
Das bleibt unterschiedlich wie die Erfahrungen, die jede/r mit dieser Krankheit gemacht haben, auch wenn's oft die gleichen sind.
Ich mag volle Wartezimmer beim Arzt überhaupt nicht, deshalb sieht mich meiner zur Zeit auch nur einmal im Jahr. (Natürlich nur, solange er nichts Behandlungsbedürftiges finden kann.)
Aber Gewißheit möchte ich schon haben, in welchem Zustand mein Körper derzeit ist. Mich bewahrt das vor den Ängsten, die ich in vielfältiger Form gut kenne, die aber auch ihre Ursachen in meiner realitätsfernen nassen Denkweise hatten. Seit ich aufgehört habe zu trinken, sind auch die Ängste deutlich weniger geworden.
Gut, dass Du Dein Problem erkannt hast. Nun mach Dich an die Lösung.
Der Weg zum Arzt ist erst einmal notwendig und kann Dir die Handlungsrichtung vorgeben.
Das Internet ermöglicht vielfach, sein Wissen zu erweitern. Zur Selbstdiagnose taugt es nicht.
Mach einen Termin, lies und schreibe hier, und Schritt für Schritt wirst Du den Anfang vom roten Faden finden, um das verwirrte Knäuel von Fühlen, Denken und Handeln aufzustrippen.
Suchtberatung, ärztlich begleitete oder stationäre Entgiftung eine Selbsthilfegruppe und Therapiemaßnahmen kann ich Dir nur nahelegen, denn meine "Selbstversuche" blieben viele Jahre ohne Erfolg.
danke für deine Antwort, und du hast ja Recht, aber ich hab den Hörer schon zigmal in der Hand gehabt und dann dachte ich an Ultraschall und Biopsie und ich kenne mich halt gut genug.
Ich hatte schon eine niederschmetternde Diagnose, vor 3 Jahren, habe Faktor V , Blutgerinnung, mein Blut gerinnt zu schnell (witzigerweise für die Diagnose Zirrhose eher vorteilhaft) , ist ein genetischer Schaden. Damals war ich fast runter vom Alk. Nach der Diagnose habe ich richtig angefangen. Da kam das mit den 2 Flaschen Wein. War wegen TIA ( kleiner Schlaganfall) ins KH gekommen. Sie sagten, ich müsse lebenslang Marcumar nehmen zur Blutverdünnung. War dann in verschiedenen Kliniken und man sagte mir nun wieder, ich muß nicht.
Seitdem rede ich mir noch zusätzlich ein, vielleicht muß ich ja noch diese Flasche Bier trinken, wegen der Blutverdünnung, man sagte mir das sogar im Krankenhaus, obwohl sie meine Werte in Sachen Lebr sahen.
Ich glaub aber langsm, dass ich damit nicht weit komme, denn das wäre kontrolliertes Trinken. Und das haut nicht hin!!!
Zitatwitzigerweise für die Diagnose Zirrhose eher vorteilhaft
Hi Döner !
Willkommen hier an Board.
Das sind ja "lustige" Gedankenspielchen, dann vermute ich mal stark, das du recht wenig weißt, über so eine Diagnose Leberzirrhose, und wie unschön man daran sterben kann.
Wenn erst mal die Blutgerinnung nicht mehr stimmt bei dieser Diagnose, dann ist das schon sehr manifest und der bindegewebige Umbau der Leber sehr fortgeschritten, und die Restfunktion sehr eingeschränkt. Das heißt dann nicht nur die Blutgerinnung ist herabgesetzt, sondern dann heißt das auch meist noch möglicherweise massive Blutungen aus der Speiseröhre, Gelbfärbung der Augen/Haut, Bauchwassersucht, riechen nach Leber, Nierenversagen ? Ich möchte ja nicht unken, aber ein Konsum von 2 L Wein am Tag bei einer Frau, da bist du schnell dabei, bei dieser Diagnose, die oft tödlich verläuft. Weil das kann man nicht "heilen", nur Symptome lindern.
Und ja, damit kommst du nicht weit. Wenn du dir wirklich Gedanken um deine Gesundheit machst, höre auf mit dem Trinken. Denn das Trinken unterstützt auch deine Sozialphobie. Auch das kannst du nur angehen, wenn du aufhörst. Aber ich denke, das weißt du "eigendlich" alles selbst.
heute ist mein Tag 2 und ich hatte sogar eine einigermaßene Nacht.
Versuche mich abzulenken, suche nach Beschäftigung, putze alles, was noch zu putzen ist und lese wie eine Irre in diesem Forum.
Leider fallen für mich als Paniker viele Alternativen flach, aber ich versuche es. Werde mal wieder Oblivion" spielen, dabei vergißt man einiges.
Der Wasserkocher steht nicht mehr still und die Teeindustrie macht schon heute mehr Umsatz.
Bin weiter dabei und möchte mich an dieser Stelle bei allen aus dem Chat bedanken, welche mir vor 2 Tagen wunderbar zugehört und Mut zugesprochen haben.