hi greenery, ". . . in mir gibt es auch so eine Art 'neutralen' Beobachter" // !!! Ein irrer toller Satz ! ich denke auch dass direser neutrale Beobachter immer schon da war, du/ich ihn bloß nicht habe wahrnehmen können Grüßle Max
Erstmal Allen ein Dankeschön für Eure Beiträge. Hallo liebe Inge, Mir geht es heute so richtig sch....! Na klar, wieder nicht geschafft und immernoch die Frage nach dem "Wofür denn überhaupt?" Werde ich es überhaupt jemals schaffen? Und dann zuzugeben hilflos zu sein, nie war ich hilflos, bzw. es wurde mir nicht gestattet hilflos zu sein. Ich überlege heute,woher das Gefühl kommt immer stark sein zu müssen. Bin auch dahinter gestiegen, und konnte Verbindungen knüpfen. Aber erstmal nur nebenbei. Ich möchte jetzt einfach mein Alkoholproblem angehen, habe kapituliert. Ich habe aufgegeben, kann nicht mehr kämpfen. Und ich will es auch nicht mehr, ich will einfach nicht mehr stark sein. Ich möchte mich jetzt fallen lassen und sagen: "Jetzt brauche ich Hilfe!" Und ich hole sie mir und schäme mich nicht mehr dafür. Ich meine dafür, dass ich selbst jetzt Hilfe benötige und nicht nur meine Hilfe anbiete. Ich hab genug davon, immer verständnisvoll anderen gegenüber zu sein. Frage mich, wo bleibt mein Verständnis für meine Krankheit. Hätte ich Diabetes, Krebs oder irgendwas würde ich ja auch zum Arzt gehen und hätte keine Bedenken. Ja Inge wenigstens heuchel ich mir heute nix mehr vor, sondern bin ehrlich, wenn es mal wieder schief gegangen ist. Ich drück Dich ganz lieb! Seele Liebe Depri, ja Du hast recht, ich muß noch einige Leichen aus dem keller holen und wahrscheinlich ist die SHG nicht die einzige Hilfe, die ich benötige. Was ist mit meiner Mama fragst Du. Naja, ich habe halt gestern überlegt woran es liegt, dass ich mir so schwer Schwächen eingestehen kann, bzw. dass ich oft nicht in der Lage bin zu sagen: "Ich kann nicht mehr!" Da fiel mir ganz spontan meine Mama ein. Als ich ungefähr 6 Jahre alt war, vertauschten wir die Rollen, d.h. ich übernahm die Mutterrolle und sie wurde zum hilflosen Kind. Ich zog meine jüngeren Geschwister groß, 3 an der Zahl und sie lebte ihr Leben. Ich schützte sie vor ihrem alkoholkranken Ehemann und sie wußte immer, dass sie sich auf mich verlassen konnte. Niemals wurde ich kraftlos, brachte immer genug Energie auf. Ganz nebenbei war ich auch eine fleißige Schülerin, fiel niemals unangenehm auf, obwohl ich selten genug Schlaf hatte. Die Nächte nutze ich dazu, um über meine Mama zu wachen. Ich versteckte sie in meinem Bett, wenn er randalierte, schaute immer, dass es ihr gut geht. Mit 12 Jahren dann machte meine Seele schlapp, aber es wurde nicht erkannt. 3 Wochen Krankenhausaufenthalt, dann wieder "nach Hause" und alles ging von vorne los. Meine Mama sah all das nicht,meine Traurigkeit, meine Hilflosigkeit, mein verkümmertes Dasein. Stattdessen beschimpfungen und Beleidigungen, wenn mal was nicht nach ihren Wünschen funktionierte. Aber auch für sie hatte ich immer Verständnis. Dann kam die Pubertät und alles wurde noch viel schlimmer. Niemals Schwächen zeigen, so wurde ich groß. Verstehst Du jetzt, warum es mir so schwer fiel, mir Hilfe zu holen, für mich selbst? Die Probleme Anderer hatten immer oberste Priorität. Meine waren viel, viel kleiner. LG Seele
Hallo Lotte, was verspreche ich mir von einer SHG? Ich möchte einfach nicht mehr verheimlichen müssen, dass ich alkoholkrank bin, will offen damit umgehen können. Ist mir im Beruf nicht möglich und mein Mann denkt nach wie vor ich wäre anders als die Anderen. ich liege ja schließlich nicht auf einer Parkbank, also ist es bei mir nicht schlimm genug. LG Seele
Hallo Patrizia, ich muß einfach erstmal den Schritt wagen, bzgl. SHG. Denke momentan auch darüber nach zur Suchtberatung zu gehen. Vor kurzem noch unvorstellbar für mich. Aber ich will einfach Hilfe, ich schaffe es nicht allein. LG Seele Liebe ruby44, Ich bin nicht mehr brav. Und deswegen gehe ich nicht in die SHG. Ich gebe auf! Und ich benötige Hilfe!!! Das ist mir klar geworden. LG Seele
Liebe Sabine, wie hätte ich all das nüchtern geschafft? Eher wohl gar nicht! Habe den "Aufputscher für kurze Zeit" gebraucht, sonst hätte ich schon viel, viel früher schlapp gemacht. Wäre wohl besser gewesen, denn dann hätte ich früher erkannt, wann es zuviel ist. Lieb gedrückt von Seele
So alle beieinander, ich gehe jetzt in´s Bett, habe morgen wieder einen schweren Tag vor mir, insbesondere weil ich mich wieder "verstellen" muß. Ich wünschte mir einfach, dass ich sagen könnte: "Hey, mir geht`s gerade richtig beschissen!" Aber auch auf der Arbeit erwartet man von mir, dass ich weiterhin "funktioniere". Und ich tue es, ohne wenn und aber!!!! Mir fällt es immer schwerer. Meine Ehe geht auch den Bach runter, heute lange Diskussionen und für mich die Trennung nicht mehr fern. Ich will einfach gesunden und mich nicht weiter runterziehen lassen.
Eure Beiträge helfen mir im Moment sehr! Gute Nacht Eure Seele
Hab mich erst reingelesen und auch viel nützliches auch mal wieder für mich rausziehen können. So wie du schreibst, scheint mir, dass du nun den richtigen Weg wählst. Gute Nacht Seele und bleib auf dem Weg!
Als ich los ging und mir Hilfe holte, habe ich mich auch furchtbar geschämt! Ich war überzeugt davon, die größte Versagerin der Welt zu sein. Ich glaube heute, das gehört irgendwie dazu.
Beim lesen wird ganz deutlich, Du willst nicht mehr trinken und willst Dir auch Hilfe holen. Doch Seele, Du mußt es eben auch tun! Ein ich kann nicht, weil.... wird Dir nicht weiterhelfen.
Es wird niemand zu Dir nach hause kommen und Dich liebevoll an die Hand nehmen. Das weißt Du ja auch selbst. Liebevoll und verständnisvoll kannst nur Du selbst zu Dir sein. Dein Mann so scheint es, fällt ja da auch aus. Kenne ich übrigens auch, mein Mann meinte auch zu mir, meine paar Gläser Wein sind doch nicht so schlimm, ich solle lieber mit dem Rauchen aufhören. Er hat mein Alkoholproblem solange nicht ernst genommen, solange ich es nicht tat. Inzwischen läuft die Scheidung und ich habe einen Partner, der wirklich liebe- und verständnisvoll mir gegenüber ist. Doch lassen wir das.
Es wird Dir helfen in einer SHG mit anderen Betroffenen zu reden, die die gleiche Erkrankung haben und sicher werden Dir die Erfahrungen der anderen weiter helfen, die auch mal in der gleichen Situation waren, wie Du heute. Also Seele, dann mach das und geh hin.
Übrigens könntes Du Dich sofort krankschreiben lassen und in dieser Woche trotzdem zur SHG. Der Gedanke ist Dir wahrscheinlich fremd, Dich deswesen krankschreiben zu lassen. Könnte mir vorstellen, Du empfindest es als Rücksichtslos gegenüber Deinen Kollegen und der Dienstplan müßte extra wegen Dir geändert werden. Aber Du bist krank!
Das wäre ein sich ernst nehmen.
Trocken werden beginnt damit, mal in ganz neue ungewohnte Richtungen zu Denken und zu handeln. Alles mal ganz anders betrachten als bisher.
Das ist ungewohnt und verdammt schwer, doch eine zwingende Voraussetzung.
Der Sinn des Lebens ist nicht Wissen, sondern Handeln.
Hallöle ich schreib einfach mal frech hier rein, weil es mir so ähnlich geht wie Dir, liebe Seele : ich merke auch (mal wieder, hab ja schon ne Therapie hinter mir, gehe zum Therapeuten UND in SHGs), dass ich am Ende bin, Hilfe brauche (ja, NOCH mehr!! Es reicht anscheinend NOCH nicht! Ich muss sie halt auch annehmen(lernen), ehrlich sein, vor mir selber und meine Süchten etc.- vor meiner KRANKHEIT kapitulieren!) ich habe gestern auch (mal wieder) gedacht: "für WAS eigentlich!?", als ich bei 26 Grad in der Wohnung noch kalte Hände hatte und einfach nicht die KRAFT hatte, Hausarbeit in jedweder Form zu erledigen: ich bin einfach völligst erschöpft, hab ne Erkältung letzte Woche übergangen, war nur einen Tag daheim (jaja, ich bin ja SOOO unentbehrlich auf der Arbeit!), merke wie gesagt, dass ich nicht mal daheim "arbeitsfähig" bin, schleppe mich aber hier ins Büro, will sogar morgen herkommen, weil so viel zu tun ist - ja, bin ich noch zu retten!? Durch Eure Beiträge hier im Thread ist es mir mal wieder so richtig bewusst geworden: trocken werden (und bleiben !) heisst auch und insbesondere, auf mich selbst achten und aufpassen, Hilfe annehmen!Zuzugeben, wenn man nicht mehr kann! Was ich hier mache, ist reines Ausweichmanöver!!! Zu hoffen, dass einem die Arbeit Sinn gibt und dadurch die Kraft, weiterzumachen, ist offensichtlich denn doch nicht der Weisheit letzter Schluss! Ich fürchte, ich bin bereits in der Klinik tatsächlich von der Trinkerei auf die Magersucht umgestiegen, habe seitdem (April) meine Periode nicht mehr, neige seit letzter Woche ständig und immer mehr zu irgendwelchen unkontrollierten Fressanfällen (hauptsächlich, seitdem es mir erkältungsbedingt nicht so besonders ging - es war schon immer so, dass ich bei körperlichen Beschwerden zum Zuviel-Essen neige), was dementsprechend zum schlechten Gewissen führt etc.pp.... irgendwie weiss ich innerlich, dass der einzige Weg der wäre, zum Arzt gehen und mir HELFEN (krank schreiben) lassen, denn ich BIN krank!! besonders der Spruch "der Sinn des Lebens ist nicht Wissen, sondern Handeln." hat mir (wie gesagt, ich stelle mir auch nicht erst seit aber akut gestern die Frage nach eben genau diesem Sinn des Lebens!) doch sehr zu denken gegeben! Nachdenkliche Grüße von Eurer Eliannah
Das ganze Gejammer und die ganzen Argumente und Begründungen, warum und wo und wie es nicht geht sind letztlich doch nur ein Schönreden der Tatsache, ...
...daß Saufen für manche einfach immer noch schöner ist wie nüchtern zu bleiben
Entweder, es reicht, oder es reicht eben noch nicht.
Ansonsten, kann doch jeder so lange trinken wie er/sie Lust dazu hat. Wir sind hier alle Erwachsene, die das tun können wie sie wollen. Also wozu die ganzen Rechtfertigungen?
@seele,
Du kannst Dir genau die selbe Hilfe holen, wie jeder andere auch. Wenn Du dich nicht überwindest, tja, Pech gehabt...gehst Du halt den Weg der vielen, die sich nicht überwinden können. Und wieder ein vergeudetes Leben, Hauptsache die Fassade bleibt stehen.
lieber Minitiger dazu möchte ich bzw. kann ich nur (für MICH) folgendes sagen: es geht mir nicht besser, wenn ich was saufe, soviel ist mir schon klar geworden (mir schmeckt das Zeugs noch nicht mal mehr!) Allerdings sitzt - und insoweit muss ich Dir recht geben - der Suchtteufel auf meiner Schulter und flüstert mir wahlweise "ist doch sowieso egal" und/oder "danach gehts dir (wenigstens körperlich insoweit) besser (dass du nicht mehr frierst/der Kreislauf stabilisiert wird/du keinen Hunger mehr hast)