Er ist für mich seit dem Jahre 2002 ein ganz besonderer Monat, in dem ich mich für meine „Leistungen“ belohne und mich an ihnen erfreue. Ich gönne mir etwas, sei es nur ein paar neue Schuhe, mit denen ich trockenen Fußes durch das kommende Jahr laufen kann oder irgend etwas, was ich eigentlich gar nicht brauche (Herbstdeko, eine hübsche Kaffeetasse, ein neues Parfum etc.). Und ich freue mich daran und sage mir: DAS hättest du dir nicht gegönnt, wenn du noch gesoffen hättest – denn da hätte ich mich in meiner Scham wegen meines Alkoholmissbrauches sowieso meist versteckt und wäre nur schnell zum Nachschub holen irgendwo hin gehuscht mit dem Wunsch, gar nicht erst zur Kenntnis genommen zu werden. Der Oktober glitt früher ohne weitere Vorkommnisse in den November über, ich litt an „November-Depressionen“, ließ mich von der trüben Jahreszeit anstecken und meist bis zum Frühjahr durchsaufen – mal mehr, mal weniger. Heute lache ich nur darüber, denn jedem Monat ist etwas Positives abzugewinnen. Das Leben ist schön, es gibt keinerlei Grund, die trüben Monate durch den Nebel des Alkohols zu verschleiern. Ich blicke zurück auf vier sonnige Jahre – nicht auf Verzicht, sondern auf viele Glücksmomente und ich bin stolz auf mich, dass ich den entscheidenden Schritt getan habe.
Heute will ich euch einfach mal an meiner Freude teilhaben lassen, denn für mich heißt es auch im fünften Jahr: No Alk Today!
Ich grüße euch, alle, die genauso glücklich darüber sind, dass sie sich von der Droge Alk verabschiedet haben und alle, die sich auf den Weg dahin machen! Es lohnt sich.
Moin Jutta, schön wieder von dir zu lesen und doppelt schön, was du schreibst. Mein verhältnis zum Oktober ist immer schon ein sonniges, wegen weil mein geburtsmonat. Als ich heute morgen um 5h12 von meiner mineralwasser gefüllten blase geweckt wurde, lag ein super feuchter nebel über allem. So feucht, dass ich meinte die winzigen wassertröpfchen in der luft sehen zu können. Ein wunderschönes bild für mein, im herzen trag, bilder archiv. Bin dann ganz zufrieden und dankbar für diese aussicht wieder eingeschlafen. Logisch, nach dem pinkeln Ich wünsch dir noch viele glückliche monate, jahreszeiten und jahre!
Hallo Jutta, ist mal ne wirklich schöne Idee sich nochmal ganz bewusst zu machen, wie gut es mir (uns) doch geht. Ich habe unter der "trüben" Jahreszeit immer ein wenig zu leiden, weil ich ein absoluter "Sonnenmensch" bin. Aber die Sonne kann ich mir auch anderweitig in mein Leben holen. Ist gar nicht so schwer. Wünsch Euch allen einen schönen Restsonntag. Liebe Grüße Tina
Nebel auf dem Wasser kann das Leben rund am Flusse, weil der Sommer sich bald wendet, nicht verdrießen.
Vogelschwärme trollen sich und faule Bäume wollen nächsten Frühling, übermüdet, nicht mehr sprießen.
Winterwasser frieren, aber Wunderwisser meinen, dass im Frühling frische Sprudel sich verlieben.
Nebelbange Menschen werden lebenslange kümmern, während Lieder über tote Bäume siegen.
Das war mal mein Herbstlied aus Köpenick - da fließt die Dahme in die Spree - aus dem jahre 1984, mit Gruß an Spandau an der Havel - da fließt die Sprtee in die Havel. Grüßle Max
ich danke euch für eure Zeilen anlässlich meines "Trockener-Oktober"-Jubiläums. Auch wenn heute die Herbst-Stürme um unser Haus pusten und so Etliches aufwirbeln, so erlebt man das trockenes Fußes doch mit einer herrlichen Gelassenheit
@Inge: Es sind erst vier komplette Jahre, aber auch im fünften Jahr wird sich diesbezüglich nichts ändern. Du wirst sicher denselben Weg gehen, hinkst nur etwas hinterher.
Ich grüße euch alle und wünsche weiterhin einen farbenfrohen Oktober.