danke für Deine Antwort. Ja, ich meinte mit BPS - Boderline Persönlichkeitsstörung. Ich nahm an, der Begriff ist Dir geläufig, mir war aber nicht klar, dass Du inzwischen im Ausland lebst.
Alkohl- oder Drogensucht ist bei Boderlinern ziemlich häufig anzutreffen. Gehört sogar mit zu den Kriterien für die Diagnosestellung. Während meiner Langzeittherapie und in Selbsthilfegruppen habe ich oft Menschen mit dieser Störung getroffen. Will sagen, auch sie haben gelernt trocken und zufrieden zu leben. Trotz Borderline.
ZitatDas Säckchen gehört zu mir,aber ich lasse es nicht an mich ran.
So ein Säckchen haben wir wohl alle. In unterschiedlicher Größe und Schwere vielleicht. Blöd ist vor allem wenn es so neben einem steht, dass man auch oft darüber stolpert und ganz schön schmerzhaft dabei fallen kann.
Mein Säckchen trage ich inzwischen als Rucksack auf dem Rücken bei mir. Fällt mir nicht immer leicht, dann drückt manches auch ganz schön. Mit meiner Therapeutin mache ich ihn dann auf und wir schauen nach, was man umpacken oder sogar auspacken kann.
ZitatGepostet von Green Ich möchte noch etwas los werden.
Und dies ist meine Bewunderung für alle Alkoholiker die es geschafft haben um trocken zu werden! Chapeau !!!!!!!!!!!!!!
da gibt es wenig zu bewundern. Das kommt ganz von allein, wenn man lange genug getrunken hat, daß es das trinken nicht mehr auszuhalten ist. Wenn die Probleme, die man sich durchs Trinken selbst antut, langsam aber sicher grösser werden, als alles, was man anderen oder der bösen Welt so vorwerfen könnte. Dann machts einfach keinen Spass mehr, und dann gibts auch nix mehr zum Widerstehen.
Wenn ich das allerdings lese:
ZitatGepostet von Green Aber der Tag wird kommen an dem ich nicht die Kraft habe um ihm zuwiederstehen. War heute einkaufen und kurz davor um Bier mitzunehmen Habs nicht getan.
dann scheinst Du mir da allerdings noch ein gutes Stück weg davon zu sein. Warum trinkst Du nicht einfach, wenn Dir so sehr danach ist?
Ist das nicht ziemlich verkrampft, was Du da gerade machst? Gehts Dir eigentlich besser, wenn Du dann was trinkst? Wenn ja, dann ist meine Empfehlung eindeutig. Denn so wie Du das machst, wird das eh nur ne Trinkpause, und danach ist der Durst um so grösser.
hab ich ja Glück gehabt das wir das Selbe meinten.
Hast also auch so ein Säckchen..
Wünsch Dir das das Säckchen irgendwann verschwindet!
Lieber Mintiger,
sorry aber da sind wir anderer Meinung. Die Gründe die Du anführst PRIMA Aber ich ziehe und werde meinen Hut immer ziehen vor einem Alkoholiker ders geschafft hat!
Meine Meinung und die bleibt stehen!
Verkrampft ja.. Ich weiss im Moment auch nicht wies weiter geht... Hätte ich sonst um Hilfe gebittet?
Gut, aber dann such Dir einen Trockenen, der das auch haben will, daß man den Hut vor ihm zieht. Ich mags nicht.
Und ansonsten kannst Du mir ja die Frage beantworten, warums Dir denn so nach Bier ist. Was erhoffst Du Dir davon?
Wenn die Antwort in irgendeiner Form lautet, daß es Dich entspannt oder daß dann in irgendeiner Form das Denken aufhört oder irgendsowas, dann beantworte Dir mal ehrlich die Frage, ob das überhaupt passiert, wenn Du was trinkst, ober ob da das Karussell nicht erst recht weiter geht.
Denn aus irgendwelchen Gründen bist Du ja auf die Idee gekommen, daß Du aufhören möchtest. Also kanns es so toll ja nicht sein, wenn Du was trinkst.
Hallo Green, ich könnte mir vorstellen, dass minitiger es nicht für nötig hält dass der Hut vor ihm gezogen wird, da er sich selbst ja den größten Gefallen getan hat, eben nicht mehr zu trinken. So sehe ich es eigentlich auch. Warum sollte jemand den Hut vor mir ziehen? Schließlich war ich "egoistisch" und habe nur an mich gedacht. Und das ist gut so.
Ich möchte gar nicht, dass sich mein Säckchen auflöst, denn dann würde ja ein Teil von mir fehlen. Ich muß einfach nur lernen mit diesem meinem Säckchen umzugehen. LG Seele
ZitatWünsch Dir das das Säckchen irgendwann verschwindet!
Das ist lieb von Dir, es wird jedoch nicht verschwinden. Und das ist gut so. Da hilft es auch nichts, dass Du diese Tatsache auch einfach mal so völlig ignorierst.
Es geht mir übrigens so wie minitiger. Eine außergewöhnliche, großartige Leistung ist es nicht mit dem Trinken aufzuhören. Ich persönlich halte es für eine Selbstverständlichkeit meine Alkoholabhängigkeit durch Abstinenz in den Griff zu bekommen. Es ist nämlich kein Naturgesetz, dass Alkoholiker trinken müssen. Auch Du musst das nicht, wenn Du nicht willst.
Mir bringt bewusste Selbstzerstörung nichts mehr. Es gab allerdings auch mal eine andere Zeit. Doch das wusste ich es noch nicht besser, weil ich nichts anderes gelernt habe und nicht wusste, wie ich mit mir umgehen muss, um zufrieden zu leben. Die Zusammenhänge konnte/wollte ich noch nicht sehen.
ZitatGepostet von Green Nochmals ich habe viel getrunken,alleine geschafft es zu reduzieren....
Ich brauch Hilfe!
Green, wie meine Vorschreiberinnen vermutet haben, hab ich das Trinken für mich selbst aufgehört, und Du kannst bislang nicht mal ansatzweise vermuten, was für einen Gefallen ich mir selbst damit getan habe.
Wenn Du nämlich wüsstest, wie das wirklich ist, wenn man ganz aufhört, dann würdest Du es selbst auch tun, und Du fändest da gar nix aussergewöhnliches dran, sondern würdest Dich nur fragen, warum Du da nicht schon früher drauf gekommen bist.
Zumindest mal, wenns Dir so geht wie mir, denn das Leben läuft zwar immer noch nicht von selbst, ist aber bedeutend besser auszuhalten, als zu den Zeiten, als ich noch getrunken habe.
Also ich machs mir leichter, und aussergewöhnlich daran ist höchstens, daß ich das so lange nicht glauben wollte. Man könnte auch sagen, ich bin ein ganz normaler Süchtiger, und hab geglaubt, mir fehlt was, ohne meine Droge - nix anderes ist Alkohol, eine Droge.
Jetzt mal zu Deinen Fragen: wie stellst Du Dir die Hilfe denn vor? Was glaubst Du, was die Leute hier für Dich tun können?
Du kannst Dich hier informieren, und Du kannst an Leuten wie mir und vielen Anderen sehen, daß es geht, nüchtern zu leben und trotzdem ganz locker drauf zu sein. Aber die Drinks stehen lassen, das musst Du selbst, das kann Dir niemand abnehmen.
Noch was: Reduzieren funktioniert auf Dauer bei keinem, der wirklich abhängig ist. Der Alkohol führt - wie jede süchtigmachende Droge - zu Veränderungen des Hirnstoffwechsels, die bewirken, daß der Hunger auf die Droge, also das süchtige Gefühl, immer wieder von neuem erweckt wird, auch wenn Du nur alle paar Wochen was trinkst.
Über kurz oder lang - das hängt von Deiner Fähigkeit zur Selbstbeherrschung und von dem Druck ab, den Du verspürst - wirst du wieder dort sein, wo du schon mal warst, bzw. noch schlimmer, und du wirst Dich fragen, wie Du so blöd sein konntest, wieder so viel zu trinken und so weiter..
Wie Hunderttausende andere, zu denen auch ich gehöre, wirst Du mit allergrösster Wahrscheinlichkeit eines Tages feststellen, daß auf eine Zeit des reduzierens eine Zeit folgen wird, in der Du mehr trinken wirst als Du bislang jemals getrunken hast. Und, ääh, jeder von diesen hunderttausenden war überzeugt davon, daß er die grosse Ausnahme von dieser Regel sein wird, es war jeder überzeugt, daß Reduzieren ausreicht.
Ich war einer von den ganz Schlauen, ich war überzeugt, wenn ich mir den richtigen Plan mache, dann muss ich nie ganz aufhören, sondern finde immer wieder mal ein Eckchen, in dem ich ungestraft was trinken kann. Das ging lange so mehr oder weniger, aber so richtig glücklich wurde ich nie damit, was mir wieder ne Menge Gründe zum Weitertrinken geliefert hat, und am Ende wars dann doch schöner, gar nix mehr zu trinken.
Zu einer dauerhaften Veränderung und Verbesserung des Lebensgefühls kommt es in der Regel erst, wenn man sich entschliesst, ganz mit dem Trinken aufzuhören. Und zwar "ohne Wenn und Aber". Kein Mensch zwingt Dich zum Trinken, und es ist auch für keine Lebensfunktion wirklich notwendig, also wenn Du damit Probleme hast, dann lass es ganz.
An den sonstigen Problemen, die Du mit Dir rumschleppst, ändert das Trinken sowieso nix, es ist nur ein absolut ungeeignetes Mittel, damit umzugehen, das Dich eigentlich nur hindert, was wirklich Hilfreiches für Dich selbst zu tun.
Du wirst dann zwar möglicherweise noch einige mal den Druck verspüren, zu trinken, aber an dem Druck stirbst Du nicht, und der geht auch vorbei, ohne daß Du was trinkst. Und mit der Zeit - geht meist gar nicht so lange - wirds besser und leichter, und es ist kein Vergleich mit dem ganzen Elend, das Du trinkend erleben kannst.
Und das ist letztlich die einzige Art der Hilfestellung, die ich Dir geben kann - ich kann Dir was erzählen. Ob Du was davon glaubst oder übernimmst, oder ob Du dir lieber beweisen willst, daß bei Dir alles ganz anders ist, das liegt ausschliesslich bei Dir.
meine Erfahrung ist, dass Alkoholismus von vielen noch als Makel oder Schwäche angesehen wird statt als Krankheit. Von denen erhält man großen Respekt, wenn man es schafft, abstinent zu leben, weil sie das für Willensstärke halten. Du scheinst das auch so zu sehen.
Ich habe es aufgegeben, was von Krankheit und Kapitulation zu erzählen, weil das kaum ein Nichtbetroffener versteht und auch Betroffene oft lieber "kämpfen".
Eins steht fest: reduzieren bringt gar nichts, du musst dich entscheiden, was du willst.
ich weiß gar nicht, ob ich nach 8 Tagen Abstinenz schon das Recht habe, mich hier zu äußern, will mich ja nicht aufspielen und erstmal beweisen, dass ich es länger schaffe... Trotzdem meine Meinung zu "kontrolliertem Trinken": Ich selbst habe es vor gut einem Jahr so probiert und es ist schlichtweg ausgesprochen beschissen in die Hose gegangen! Ist man Alkoholiker, kann man nicht kontrolliert trinken, könnte man es, wäre man kein Alkoholiker! Genauso wie ein Hausstauballergiker nicht sagen kann, "nehm ich mal ein kleines Näschen Hausstaub, wird wohl schon nix passieren - die allergische Reaktion ist vorprogrammiert! Ich bin der Meinung, so sehe ich das aus meiner Sicht mittlerweile: wenn ein alkoholkranker Mensch von kontrolliertem Trinken spricht, dass er das erreichen will, hat er noch lange nicht kapiert, was eigentlich mit ihm los ist und hat nicht im Geringsten den Willen, wirklich aufzuhören. Ihm ist das Trinken noch zu wichtig! So seh ich das.
Zitatich weiß gar nicht, ob ich nach 8 Tagen Abstinenz schon das Recht habe, mich hier zu äußern, will mich ja nicht aufspielen
wenn das Recht zur Meinungsäußerung in Relation zur Dauer der Abstinenz gesetzt würde, dann wäre das hier wirklich ein sehr elitäres Forum, in dem sich nur noch ein paar Leute äußern dürften. Und haste schon mal nen Haufen langjährig Trockener erlebt, die sich permanent an der eigenen Trockenheit berauschen? Zum kotzen ist noch geprahlt
ich glaube, dass du mich jetzt mißverstanden hast. Ich wollte nur sagen, dass du dir hier sehr wohl zu allen Dingen deinen Senf dazugeben sollst und es völlig unerheblich ist ob du jetzt erst 8 Tage nix trinkst.
Denn so ein Forum lebt von den unterschiedlichen Meinungen und nicht daurch, dass sich hier nur die am längsten Trockenen äußern.