Okay, ja klar, wo du Recht hast... Trotzdem denke ich manchmal, klopf hier keine weisen Sprüche, bevor du dir selbst nicht bewiesen hast, dass du es kannst. Und damit habe ich mal wieder erkannt, dass es mit meinem Selbstwertgefühl nicht so dicke beschert ist... Warum wohl? Jahrelanges unterbuttern des eigenen Ichs!!
Aber, und das können sich hier alle zu Herzen nehmen:
jeder Mensch ist etwas ganz besonderes, mit oder gerade wegen seiner Schwächen, man muss es nur zulassen, erkennen und die Liebe zu sich selbst wiederfinden. Es wächst mit jedem Tag!!!
Huhu Ich finde es schon gut und irgendwie weise, wenn man sich in Dingen vorsichtig zurückhält, mit denen man noch nicht so viel Erfahrung hat.. der Menschheit wäre damit schon viel Mist erspart geblieben!
Du bist auf deinem Weg!
Wünsch dir viel Kraft und Zuversicht für die nächste Zeit!
hab ich jemals von kontrolliertem Saufen geschrieben? Das es das nicht gibt weiss ich. Ich schrieb dachte ich lediglich das ich meine Rationen runtergeschraubt habe. Hatte mich im Internet schlau gemacht und wusste das es gefährlich ist von 100 auf 0 zu schalten.
Was mir Probleme bereitet ist das ich um die paar Wochen noch den Drang hab um zu trinken. Ich weiss dann das es nur Probleme danach gibt. Einen Kater usw. Und doch ist der Drang so stark das ich es tue und mich danach dafür hasse.
Lieber Mintiger, wie stelle ich mir Hilfe vor? Ganz einfach...jemand der mir den Spiegel vorhällt und mir ganz hart sagt wie die Dinge liegen.
Du glaubst gar nicht wie ihr mir helft.
Als ich mich hier anmeldete,waren einige Wochen ohne Alkohol verstrichen und ich bekam wieder diesen Druck.... Und hab immer noch nicht getrunken. Ich glaube oder weiss das ich ohne Euch ganz sicher wieder getrunken hätte.
An ALLE ein grosses DANKE!
Ich war vor paar Wochen zum Status Quo Konzert. In der Heineken Music Hall. Heineken ganz bekanntes Bier... Wir waren dort mit mit 16 Mann. Stimmung hoch 3. Schon Wochen vorher hatte ich Angst. Was wenn man mich fragt um ein Heineken zu trinken... Die Sorgen hätte ich mir sparen können,die waren so mit sich selbst beschäftigt das sie noch nicht mal gemerkt haben das ich kein Bier trunk.
Ich hab heute nicht meinen Tag,bin traurig und weiss noch nicht mal warum...
"Was wenn man mich fragt um ein Heineken zu trinken... Die Sorgen hätte ich mir sparen können,die waren so mit sich selbst beschäftigt das sie noch nicht mal gemerkt haben das ich kein Bier trunk."
Das kann ich immer nicht so verstehen..es sei denn vielleicht..du warst mit Arbeitskollegen auf dem Konzert...
Warum nicht sagen..mensch..ich kann Alkohol nicht so trinken wie viele andere, weil ich krank bin...ich trinke eine Apfelsaftschorle. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du deswegen verurteilt wirst...ich denke lediglich...dass Du Dich selbst auch besser schützen kannst...wenn es das Umfeld weiß...(selbstverständlich muss wirklich nicht jeder wissen)
Ich selbst rede auch mit einem auserwählten Personenkreis (der täglich grösser wird:rolleyes über meine Coerkrankung...zum einem tut es gut...und zum anderem..äh...möcht ich mich nicht selbstbelügen... Mit jedem red ich nicht drüber..da muss ich schon das Gefühl haben...die/der versteht das...
ZitatGepostet von Green Was mir Probleme bereitet ist das ich um die paar Wochen noch den Drang hab um zu trinken. Ich weiss dann das es nur Probleme danach gibt. Einen Kater usw. Und doch ist der Drang so stark das ich es tue und mich danach dafür hasse.
in solchen Momenten kann ein ganz klares "Nein, es gibt nichts. Und zwar unter gar keinen Umständen. Ich weiss, daß ich nicht sterbe, wenn ich nix trinke, und ich glaube jetzt einfach mal den anderen, daß das vorübergeht" helfen.
Das kann sich dann zwar ziemlich beschissen anfühlen, ne Zeitlang, aber das hilft. Und wenn Du sowas nüchtern übrstehst, dann verlierst Du die Angst vor solchen Situationen, und das nimmt beim nächsten mal sehr viel von dem Druck. Dann siehst Du nämlich, ich hab zwar Druck, aber müssen tu ich gar nichts. Wenn ich nicht trinken will, dann trink ich nicht.
Ausserdem gibts natürlich so Dinge, wie gut essen, viel Tee trinken, Spazieren gehen, Badewanne und so, die so was auch sehr erleichtern.
der Drang nach Alkohol kann wirklich sehr, sehr stark werden. Vielleicht hilft Dir ein Bild dazu, wie Du mit dem Suchtdruck fertig werden kannst:
Stell Dir vor, dieser Drang ist eine große Welle auf einem Meer. Du bist ein Surferin, noch ungeübt, doch Du hast theoretisch schon viel gelernt. Du surfst auf dieser Welle und es kostet Kraft und manchmal bekommst Du sogar ein wenig Angst. Doch Du weisst ganz genau, nach dieser Welle, kommt wieder die ruhige See. Sie ist garantiert da und dann wirst Du Dich freuen und stolz auf Dich sein, dass Du diese große Welle hinter Dir lassen konntest.
eine "vernünftige" Sucht, die läßt sich nun mal nicht so einfach in die Ecke stellen, die erinnert dich schon mal daran, dass sie auch noch da ist. Und warum sollst du es denn auch so einfach haben, sie zu stoppen? Wobei es sicherlich auch eine Rolle spielt, welchen Weg du aus der Sucht wählst.
Der Minitiger und ich haben etwa zum gleichen Zeitpunkt vor über 5 Jahren aufgehört. Während der Rolf in seiner analytischen Art festgestellt hat, dass der Punkt gekommen ist, an dem ihm das Trinken weniger Befriedigung verschafft, als das Nichttrinken und aus dieser Erkenntnis beschlossen hat, das Saufen keine Option mehr für ihn ist, bin ich eher den Weg des Zweiflers gegangen. Genau wie du fiel mir der Anfang leicht, genau wie du, machte ich mir anfangs Gedanken, was passiert in ein paar Wochen. Schließlich hatte ich auch in der Vergangenheit immer wieder bequem für eine bestimmte Zeit aufhören können. Leider fiel mir das wieder anfangen auch immer sehr leicht, vielleicht, weil mir das Aufhören auch leicht gefallen war Nur eines war neu bei meinem letzten Abstinenzversuch. Ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass ich nicht mehr viele Versuche haben würde. Nicht nur, dass meine Familie diesen Zirkus nicht mehr mitmachen würde, das wäre für mich nicht ausschlaggebend gewesen, um dauerhaft trocken zu bleiben, sondern ich kotzte mich mittlerweile selbst an. Das Leben zwischen diesen nassen und trockenen Phasen wurde mir schlicht zu anstrengend. Immer wieder mußte ich in meinen Trockenphasen Vertrauen aufbauen, dass ich in meinen Saufphasen zerstört hatte. Und ich stellte natürlich auch fest, dass ich dem Saufen auch körperlich nicht mehr lange gewachsen sein würde. Unabhängig vom krankhaften Aussehen, bemerkte ich natürlich auch schon gewisse Koordinationsprobleme in meinem Bewegungsablauf. Hinzu kam, dass ich immer ängstlicher und scheuer wurde. Mein Wesen veränderte sich zusehends und ich fing an, mich immer mehr zurückzuziehen. Aus einem einstmals recht offensiven, kaum Berührungsängste kennenden Mann, wurde so langsam ein introvertierter, nörgelnder Kotzbrocken. Und das wollte ich einfach nicht sein. Und so wollte ich auch nicht abtreten. Da war ein gehöriges Stück Wut in mir. Und immer, wenn ich in den folgenden Wochen und Monaten an den Punkt kam, an dem ich früher wieder zur Flasche gegriffen hatte, dann half mir jetzt diese Wut. Ich lernte, es einfach auszuhalten. Was wäre das denn auch für eine Sucht, wenn sie sich so problemlos abschütteln ließe. Ne gepflegte Sucht muß schwer sein
Ich habe meine Sucht auch gut gepflegt, über Jahrzehnte hinweg, mit großen und kleinen Pausen, in letzter Zeit vornehmlich dadurch, daß ich nach und nach alle Kontakte abgebrochen habe, mich vom "realen" Leben zurückgezogen habe, meine sämtlichen Hobbys aufgegeben habe, da ist dann natürlich fast nichts, wofür es sich lohnen würde, aufzuhören, wenn man sich ja auch selbst nicht soviel wert ist! Und gleichzeitig verselbständigt sich die ganze Geschichte, denn umso weniger Freude ich am Leben habe, desto mehr leide ich und rechtfertige damit mein Trinken! (wie minitiger in meinem Thread auch schon so richtig bemerkt hat!!!)
Ich fand es sehr interessant, mal ein Stück von Deiner Geschichte zu lesen, auch bei mir ist es so, dass ich mich selber ankotze (und auch vernachlässige!), aber ich kann leider diese Wut nicht so richtig spüren, oder ich traue mich nicht, sie zuzulassen. Die Geschichte mit dem Kissen hatte ich auch schon mal in der Therapie, ich konnte einfach nicht darauf einschlagen, es war mir peinlich! Manchmal überkommt mich so ein Bedürfnis, die halbvollen Bierflaschen an die Wand zu schmettern, aber ich kann mich nicht dazu überwinden. Dann kommen so Gedanken wie: "Wenn das jemand hört?" - "Was gibt das für eine Sauerei?" Alles Quatsch, ich weiß! Es ist schon komisch, so inkonsequent, wie ich in meiner Sucht bin, so konservativ bin ich in solchen Momenten! Und alles, was mir im Grunde so unendlich abgeht, wie Familie, Freunde, Freizeitvergnügen etc. verhindere ich damit, dass ich nicht aus der Spirale aussteige. Ich wollte nur damit sagen, ich pflege meine Sucht nicht "bewußt", diese Pflege ist mir erst durch Deinen Beitrag wieder bewußt geworden, ich will wirklich aufhören, es fällt mir nur so unendlich schwer!
Oder ist "Leiden" vielleicht auch eine Sucht? Manchmal glaube ich fast, dass es so ist!
Scheiß Teufelskreis!!!
Es ermutigt mich zwar, von Menschen zu lesen, die ähnliche Probleme haben, wie z.Bsp. Lotte ("Hallo Lotte, danke nochmal für Deine lieben Worte!")und die es geschafft haben, aber es bleibt dann meistens doch nur bei der Bewunderung, weil ich das für mich irgendwie nicht umsetzen kann. Wie oft habe ich schon von Therapeuten den Satz gehört: "Sie wissen doch wie´s geht, also machen Sie doch!" Scheisse, nur die "Praxis kriege ich einfach nicht hin!!!
Vielleicht bin ich ja auch "übertherapiert"!?!
So, jetzt habe ich frecherweise diesen Thread dafür benutzt, über mich zu reden, ich hoffe Green nimmt es mir nicht übel, ich wünsche ihr alles Glück der Welt und dass sie es schafft, zu ihrer Krankheit zu stehen!
Ich wollte einfach nur wieder mit euch Kontakt aufnehmen, und es hilft mir sehr hier meine Gedanken zu formulieren, mehr als wenn ich sie mir vorm Spiegel vorrede, in den ich sowieso kaum noch schauen mag!
Zitatwie z.Bsp. Lotte ("Hallo Lotte, danke nochmal für Deine lieben Worte!")und die es geschafft haben, aber es bleibt dann meistens doch nur bei der Bewunderung,
Geschafft? Was denn? Ich habe nicht das empfinden, etwas geschafft zu haben und wozu Bewunderung? Ich weiß Du meinst es ehrlich, doch alles in mir sträubt sich, wenn ich das lese.
Ich mache nichts außergewöhnliches. Wenn ich etwas mit Hilfe vieler Menschen, die es gut mit mir meinten, eines geschafft habe, dann ist es vielleicht, dass ich heute im Gegensatz zu früher ein bewusstes Leben führe, in dem nur eine Frage im Mittelpunkt steht: Was tut mir gut!
So leben ganz selbstverständlich alle Menschen, die von sich behaupten, ein zufriedenes Leben zu führen und dies auch ausstrahlen.
Das ist nicht ungewöhnlich. Ungewöhnlich ist für mich inzwischen, zu trinken, obwohl man weiß alkoholabhängig zu sein, Dinge zu Wissen, aber sie nicht zu tun. Ständig gegen seine Interessen und Bedürfnisse zu handeln, sich selbst dafür zu hassen und zu meinen, man hätte es ja auch nicht anders verdient. Das ist pure Selbstzerstörung und Ausdruck eines irrationalen, kranken Denkens. Da braucht man dringend Hilfe.
ZitatVielleicht bin ich ja auch "übertherapiert"!?
Was willst Du Dir denn damit sagen? Dass eh alles keinen Sinn mehr hat?
Ich habe das auch mal gedacht. Das war der beste Trinkgrund, den ich jemals hatte! Der war geradezu perfekt, unanfechtbar. Ich weiss schon alles, aber alles Wissen bringt gar keinen Sinn für mich.
Die Auflösung dieses Knoten ist allerdings so grandios einfach. Dass was man weiss, auch anwenden. Es auch zu tun.
Deine Therapeutin hat recht, Du weisst schon wie es geht.
ich meinte doch nur,dass Du, nachdem Du "ähnliches" hinter Dir hast, wie ich, Dich aufgerappelt hast, trocken geworden bist und Selbstwertgefühl aufgebaut hast! Die Geschichten mit der Kindheit und den eigenen Kindern sind ja wohl keinesfalls gewöhnlich und deshalb finde ich es schon ungewöhnlich, nach solchen Erfahrungen aus dem Sumpf wieder rauszufinden!
Ich "bewundere" Dich auch, weil Du sehr einfühlsam bist und Dich gut in andere Menschen hineinversetzen kannst, sogar im virtuellen Raum! Das habe ich durch das Lesen vieler Deiner Kommentare festgestellt. Aber wenn Dir die Formulierung "bewundern" zu stark ist, können wir uns gerne auf eine andere einigen!
Die Attribute, die Du mir "unterstellst",
wie "starke Frau", "Kämpferin", "gute Mutter", "ehrlich", "offen", "sympathisch",
haben bei mir auch die Nackenhaare hochgehen lassen!
Kann es vielleicht sein, dass Du auch nicht gut ein Lob vertragen kannst???
Oder Du bist schon so verankert in Deinem "neuen" Denken, dass es für Dich wirklich nichts außergewöhnliches ist, das wäre ja dann durchaus positiv!
Ich finde jedenfalls, wenn man "es" geschafft hat, kann man auch ruhig stolz auf sich sein.
Ich bin immer noch stolz, auf die 5 Jahre, die ich mal durchgehalten habe und vielleicht hilft mir diese Erfahrung ja auch irgendwann!
Und ansonsten hast Du natürlich recht, ich muß mal aufhören, mir Trinkgründe zu suchen!!!
Nein, nein das tue ich nicht. Ich glaube ich weiß schon, was Du meinst.
Hab auch ein schönes Wochenende!
ZitatDie Geschichten mit der Kindheit und den eigenen Kindern sind ja wohl keinesfalls gewöhnlich und deshalb finde ich es schon ungewöhnlich, nach solchen Erfahrungen aus dem Sumpf wieder rauszufinden!
Mein Eindruck ist eher der, dass solche Geschichten bei Alkoholikern so ungewöhnlich gar nicht sind.
Ich habe inzwischen zuviel Lebensberichte von anderen Alkoholikern während der LZT, in SHG's gehört, oder in Internetforen gelesen, als meine persönliche Geschichte tatsächlich als für eine Alkoholikerin ungewöhnlich zu halten.