also ich muss mal ein gutes Wort für Citralopram sprechen
Ich nehme das jetzt seid ca. 3 Monaten und ich muss sagen es war für mich im Moment die beste Entscheidung seid langem. Das Mittel ist mit Sicherheit kein Wundermittel gegen ein Alkoholproblem. Das Mittel so ledeglich den Serothonin Haushalt ausgleichen, der bei psychisch Kranken oft fast gleich null vorhanden ist. Ich mache ja Therapie und unterstützend nehme ich das Medikament. Ich muss sagen ich kann seid einem Jahr mal wieder richtig was für mich machen und neue Projekte in Angriff nehmen.
Und Medikamente und Alkohol kommt nie gut da ist Citralopram keine ausnahme
vermutlich hat deine irland-reise etwas ausgelöst, dass schwer auszuhalten war und dann mit dem rückfall endete. die psychopharmaka sollen erst mal die hochs und tiefs (wie ne sinuskurve) abschwächen, es dauert aber mind. 4 wochen bis die wirkung einsetzt. nun ist es sehr wichtig, trocken zu werden bzw. zu bleiben. wenn du dann versuchst mit hilfe deines therapeuten, deine reise und den damit verbundenen rückfall zu analysieren, ist es leichter auszuhalten (denk ich mir so).
meine 2,5-jährige suchttherapie beinhaltete 1x pro woche einzelgespräch und 1x pro woche 100 minuten gruppentherapie in einem frauensuchtverein. in dieser zeit lernte ich viele alkoholikerinnen mit heftigen depressionen kennen, die erst mit hilfe von psychopharmaka in der lage waren, trocken zu bleiben und gleichzeitig ihre probleme anzugehen.
vielen Dank für die Antworten und links. War sehr aufschlussreich. Über das Medikament existieren ja doch verschiedene Meinungen.
Allerdings, wenn mir ein Fachmann von der Suchtambulanz empfiehlt, das Zeugs zu nehmen, ja dann nehme ich es natürlich. Er hat mir auch gesagt, dass ich es möglichst nicht in Kombination mit Alkohol nehmen soll. Obwohl es war schon etwas komisch, der hat mich noch nicht mal nach meinen Leberwerten gefragt und außerdem hatte der so einen laschen, feuchten Händedruck, wenn Ihr wißt was ich meine (brrrrrr....).
Huch, hoffentlich liest er hier nicht mit??! Aber es könnte ja auch nicht schaden, wenn hier mal ein Therapeut mitlesen würde. Ich hab noch nie gehört, dass sich mal einer hier im Forum gemeldet hätte.
zu Depressionen hab' ich mal ein paar Sachen zusammengetragen < Guckst du >.
Zu Glauben, dass du (oder sonst irgendjemand) mit Pillen vom Alkohol weg kommt, ist ein Irrtum.
Depressionen und Alkoholismus sind 2 Paar Stiefel. Sie können sich (und tun es auch) gegenseitig bedingen, d.h. Depressionen können zu Alkoholismus führen (z.B. um die Depressionen nicht aushalten zu müssen).
Das geht auch umgekehrt, d.h. wenn du lange genug getrunken hast, vergebliche Versuche unternommen hast um deine Trinkerei zu kontrollieren und außerdem dein soziales Umfeld schon massiv zerdeppert hast, dann kannst du dir auch schon eine Depresion heranziehen - nach dem Motto die Welt ist schlecht und keiner mag mich.
Und bei dir sieht es so aus, als ob du beides hättest, was durchaus nicht unnormal ist.
Aus diesem Teufelskreis kommst du nur heraus, wenn du mit dem Trinken aufhörst - das ist absolut der erste Schritt! Ohne den hilft auch keine Therapie gegen die Depressionen.
Dazu mußt du bereit sein, WIRKLICH aufhören zu wollen..
Wenn du das nicht willst, trink' lieber weiter, dann bist du noch nicht so weit, dann ist dein Leidensdruck noch nicht groß genug.
Wenn du wirklich willst, dann sind begleitende Maßnahmen wie ärztliche/therapeutische und Medikamente gegen Depressionen sinnvoll, falls sie fachärztlich diagnostiziert wurden.
Depressionen sind Gemütserkrankungen und erfordern in der Regel eine medikamentöse (zumindest initial) und therapeutische Behandlung. Ein einfaches 'reiss dich zusammen' ist eine Argumentation (besser unwissende Polemik), wie sie vor 40 - 50 Jahren üblich war (kenne ich aus meiner eigenen Familie) und hat natürlich nicht geholfen.
Lies' vielleicht mal wirklich die Wyeth-Broschüre (die 4 pdf files), die in den Links oben zusammengestellt sind. Steht einiges gute drin, auch dass die 'Reuptake-Hemmer' (Adrenalin und Serotonin) zu den Psychopharmaka mit den geringsten Nebenwirkungen zählen.
Die Beipackzettel, die hier so gern (verteufelnd) zitiert werden, sind im wesentlichen dafür gedacht, den Hersteller juristisch reinzuwaschen: wenn in einem von 1 Million Fälle eine Nebenwirkung bekannt wurde, muß sie aufgeführt werden.
Aber nochmal, liebe Birgit: der erste Schritt ist das Aufhören zu Trinken und das wirklich Wollen! Ohne das geht gar nichts.
ZitatEr hat mir auch gesagt, dass ich es möglichst nicht in Kombination mit Alkohol nehmen soll. Obwohl es war schon etwas komisch, der hat mich noch nicht mal nach meinen Leberwerten gefragt und außerdem hatte der so einen laschen, feuchten Händedruck, wenn Ihr wißt was ich meine (brrrrrr....).
Wenn ich mir kurz etwas erlauben darf , dieses fett-geschriebene Wort sprang mich sofort als dein Hintertürchen an...möglichst , wenn möglich , heisst aber nicht AUF KEINEN FALL ! oder ?
Ich wünsche dir dass ich mich irre.
Und dem Beitrag vom Grossen Bruder kann ich nur zustimmen
Entschuldige Birgit, aber da rollen sich mir die Zehennägel auf!
Du hast doch anfangs hier von Kontrollverlusten geschrieben und ich vermute mal, Du hast insgeheim Deine Alkoholabhängigkeit für Dich erkannt, auch wenn Du es hier nicht so schreibst (in den Zeilen!).
Ich bin ja auch der Ansicht, dass ein Nichtabhängiger ganz locker, so lange wie er nur will, auf Alkohol verzichten kann, weil es ihm nichts bringt!
Das kannst Du ja scheinbar nicht!
Also...
Wenn ein Nichtabhängiger Antidepressiva einnimmt und gelegentlich ein Gläschen trinkt, macht das natürlich keine großen Nebenwirkungen, außer vielleicht, dass der Alkohol schneller wirkt.
Wenn ich aber als nasser Alki diese einnehme, bleibt es ja nicht bei einem Gläschen und die dann möglichen Nebenwirkungen möchte ich lieber nicht riskieren!
Ganz davon abgesehen, dass die Antidepressiva ja gar nicht wirken können, wenn ich gleichzeitig saufe! Die brauchen ja auch, wie schon ganz richtig bemerkt wurde, einige Wochen um überhaupt ihre Wirkung zu entfalten.
Also, ich würde erstmal, um zwischen dem Huhn und dem Ei unterscheiden zu können, trocken werden und wenn dann die Depris nicht langsam verschwinden, vielleicht die Medikation beginnen.
Oder hoffst Du vielleicht im Stillen, dass die Tabletten Dir ein kontrolliertes Trinken ermöglichen, weil ja dann die Depris weg sind???
Glaube mir, das funktioniert nicht!
Ich habe persönlich einige Erfahrung mit Antidepressiva, anfangs auch durcheinander, weil ich (genauso) verzweifelt nach einem Ausweg gesucht habe. Später habe ich dann immer mindestens 1 Woche mit der Einnahme gewartet und dann auch während langer Trockenphasen teilweise gute Erfahrungen damit gemacht, teilweise deshalb, weil ich leider das Gefühl hatte, dass sie auch meine positiven Empfindungen dämpfen. Deswegen auch dann wieder abgesetzt. Vielleicht mein Fehler!?
Also, ich würde Dir empfehlen, Dich erst mal körperlich durchchecken zu lassen und dann nochmal genau zu überlegen, welchen Weg Du einschlagen willst.
Den "Therapeuten" empfinde ich auch mehr als zweifelhaft, es sei denn, Du hast ihn falsch interpretiert oder nicht alles mitgekriegt, was er gesagt hat!?
Ich wünsche Dir, dass Du einen Absprung aus dem Karussell schaffst und finde es erstmal super, dass Du Dich hier weiter beteiligst!
[quote]Gepostet von suwe [b]Das ist doch absoluter Schwachsinn!
Entschuldige Birgit, aber da rollen sich mir die Zehennägel auf!
Hoffentlich konntest Du sie wieder antackern
Du hast doch anfangs hier von Kontrollverlusten geschrieben und ich vermute mal, Du hast insgeheim Deine Alkoholabhängigkeit für Dich erkannt, auch wenn Du es hier nicht so schreibst (in den Zeilen!).
Ich denke schon, dass ich erkannt habe, dass ich abhängig bin und den Alkohol nicht kontrollieren kann. Aber - immer, wenn ich dann anfange zu trinken, war mir das egal - da war mir dann alles egal.
Oder hoffst Du vielleicht im Stillen, dass die Tabletten Dir ein kontrolliertes Trinken ermöglichen, weil ja dann die Depris weg sind???
Nein, weder hoffe ich das, noch glaube ich das - weil das kontrollierte Trinken für mich gelaufen ist. Da gibt es nur noch Nicht-Trinken oder Trinken bis zum Abwinken, auch wenn ich mal ein paar Tage Pause machen kann oder (unter größtmöglichen Anstrengungen) nur ein oder zwei Gläser trinke. Aber irgendwo muss ich ja mal den Anfang machen, oder?
Ich habe nur wiederholt, was dieser Arzt mir gesagt hat, nämlich, möglichst nicht zu trinken, wenn ich die Pillen einwerfe. Und das versuche ich. Ich weiß auch, dass es nix bringt, Antidepressiva zu nehmen und gleichzeitig zu trinken, mal ganz abgesehen von den Nebenwirkungen.
Ich wünsche Dir, dass Du einen Absprung aus dem Karussell schaffst und finde es erstmal super, dass Du Dich hier weiter beteiligst!
Suwe, was ich eigentlich sagen wollte, war: Ich stelle mich jetzt nicht hierhin und sage "Ab heute trinke ich nicht mehr und nie wieder!". Würde mir doch sowieso keiner abnehmen und wahrscheinlich interessierts auch keinen. Aber ich hab auch nicht gesagt "Ich nehme jetzt Antidepressiva und bin dann geheilt." oder "Ich nehme jetzt Pillen und saufe gleichzeitig."
@Großer Bruder und Suwe Danke für die Info und die Denkanstösse.
ich bin sehr vorsichtig geworden, was Aussagen der "Götter in weiß" betrifft. Als ich vor einigen Jahren wegen meiner TIA im Krankenhaus war ,hatten sie mein Alkohlproblem durchaus erkannt. Sie konnten es schon am erhöhten MCV und GGT sehen. Außerdem habe ich gesagt , dass ich täglich trinke.
Sollte aber nun wegen meines erhöhten Blutdrucks und meiner Panikattacken Betablocker nehmen (Metoprolol). Habe ich dann auch brav gemacht. Bekam immer wieder ein Rezept, obwohl keine Dauer der Einnahme festgelegt wurde. Dazu, weil ich ja noch trank, schön meinen Rotwein und Konsorten konsumiert. Von Abstinenz fiel bei ihnen kein Wort. Vielleicht dachten sie, ich wüßte das schon selbst. Ich bekam später heraus, das dieses Medikament lebertoxischer ist als andere Medikamente. Abgesehen davon war ich das größte Schaf auf Erden, dass ich überhaupt beides zusammen nahm. Wirkung war natürlich nicht. Puls blieb hoch und Blutdruck auch. Als ich anfing trocken zu werden, habe ich abgesetzt. Mein Blutdruck ging runter, der Alkohol war ja weitestgehend weg. Jetzt mache ich Sport...mein Puls auch runter. Habe nun super Werte.
Zur Zeit habe ich massive Schmerzen in den Armen...Nervenentzündung oder Rheuma...muß noch abgeklärt werden. Müßte eigentlich Schmerzmittel nehmen. Ich versuche, wenn es irgend geht, darauf zu verzichten. Ich hab meiner Leber soviel zugemutet und will ihr Zeit geben, wieder" fast" die Alte zu werden, wenn das noch geht. Ärzte würde ich , nach meiner Erfahrung, immer "ein wenig " hinterfragen. Tabletten und Alk geht gar nicht...ich hab so lange gebraucht, etwas so Eindeutiges und Einfaches zu kapieren. Nun muß ich halt mal mit dem Preis von Schmerzen eine Zeitlang leben.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und gib nicht auf! Versuch es immer wieder...irgendwann macht es "Klick". Vor deiner Ehrlichkeit hier ziehe ich den Hut und das ist der erste Schritt.
hallo Birgit, leider habe auch ich solche Erfahrungen gemacht. Schwere Bronchitis, verschreibt mir die Ärztin doch Krappwurzeltinktur. Ich hatte mit ihr 10 min über Aklkoholismus gesprochen. Dann bat ich sie noch bitte ins Arzneibuch zu schauen, und siehe da es waren 28 Vol-& Alk darinnen. Na toll. Tja andere Präparate gäbe es aber nicht. Daraufhin habe ich ihr die Türe geschmissen und laut gebrüllt dass sie eine staubige Ziege sei aber keine Ärztin. Der Warteraum wunderte sich, mit egal. Max
Also ich kann mich meine Vorpostern nur anschließen. Man muss wirklich selbst auf sich aufpassen und alles genau hinterfragen. Merkwürdigerweise ist bei Ärzten wirklich oft kein Augenmerk auf Alkohol, obwohl das doch eine der ersten Fragen sein müsste....
Auch sind einige Ärzte verantwortungslos. Ich habe in der Gruppe jemanden kennengelernt, dessen Hausarzt ihm nach einem Rückfall eine 100er Packung Distra zur Eigenmedikation verschrieben hat
mein misstrauen gegen die medikamentöse behandlung bei alkoholmus ist schon immer groß. ich habe nie irgendwas genommen. ich würde nur dann auf was zurückgreifen wenn ich fest überzeugt wäre es aus eigener kraft nicht mehr zu schaffen. vielleicht ist es glück das mir die kraft bisher reichte. oder vielleicht ist es auch gerade daß. nämlich das ich es aus eiger kraft auch versuche. wenn ich glaube, die krücke *pille* wurde mir schon helfen, hab ich doch irgendwas nicht begriffen. helfen kann mir nur die eigene kraft . die kann ich nur endecken und erleben wenn ich mich ihr auch anvertraue. und nicht halbherzg mit medikamenten, sondern mit dem glauben an mich selbst. Sartre sagte mal... wenn du einen ertrinkenden siehst, reiss ihm den rettungsring unter den armen weg an den er sich klammenrt. damit er endlich lernt zu schwimmen...
ZitatGepostet von Bakunin Sartre sagte mal... wenn du einen ertrinkenden siehst, reiss ihm den rettungsring unter den armen weg an den er sich klammenrt. damit er endlich lernt zu schwimmen...
Jo, ohne Alk ist der aber weder mit noch ohne Rettungsring geschwommen.
ZitatSuwe, was ich eigentlich sagen wollte, war: Ich stelle mich jetzt nicht hierhin und sage "Ab heute trinke ich nicht mehr und nie wieder!". Würde mir doch sowieso keiner abnehmen und wahrscheinlich interessierts auch keinen. Aber ich hab auch nicht gesagt "Ich nehme jetzt Antidepressiva und bin dann geheilt." oder "Ich nehme jetzt Pillen und saufe gleichzeitig."
Dann frage ich mich, was sagste denn jetzt a) zu dir selber und b) hier damit denn dann...
"natürlich" nimmste die Tabletten, haste gesagt, und KT sei fertig und wenn Trinken, dann ist dir alles egal...
Umlauerst du nu die Medipackung und wartetest auf eine alkfreie Zeit, dass sie dir das Austesten von den Pillen ermöglicht oder ist es eher so, wie dann doch im letzten Satz, wo du aber ja "nicht" sagst ...?
Wünsch dir gute Entscheidung und ich finde nicht, dass es hier jemanden, der mitliest, nicht interessiert,was du so machst/tust/denkst... - vielleicht interessiert es nicht die, von denen du dir wünscht, es sollte sie interessieren- dann aber meine ich eher dein RL und weniger hier die Saufnixer/n