...und ich sitze hier und würde soooo gern zu ihm huschen...
Nein, kein Ehestreit, gerade mal 6 Monate verheiratet, aber ich habe Angst - vor mir. Weil ich sitze lieber hier (anscheinend) und trinke. Warum? Gute Frage... Gegen meine Unsicherheit, für mein Selbstwertgefühl und um die Trauer über mich zu überwinden, daß ich hier sitze, statt zu meinem Mann zu gehen. Wie blöd kann man eigentlich sein? Wer ist das, der hier sitzt? Bin ich das? Scheiß Alkohol, scheiß Kippen!!!! Morgen geht es an den Strand. Es wird warm sein, gar nicht winterlich. Ich möchte nichts trinken, habs mir fest vorgenommen, aber ich weiß jetzt schon, daß ich es niocht einhalkten werde. So ein Bier oder Pina Colada am Strand ist toll und lifestylig. Ist doch ok, oder? Machen aslle... Warum kann ich das nicht? Ab und zu was trinken und gut ist. Hab Angst vor der >Schlaflosigkeit. Mir fehlt die Zeit, es ist doch mal Freizeit, oder? Nichts zu tun? Muß herrlich sein. Oh, Gott, ich liebe ihn über alles. Womit hat er DAS verdient? Warum gehe ich nicht hoch zu ihm??? Es ist doch so einfach. Ich will raus hier. Raus aus dem Horrror, das Glück geniessen, daß ich habe!"!!! Warum kann ich das nicht??? Er weiß es, es ist harmlos, denke ich. Er redet mit mir, er ist toll. Seine Stiefmutter ist Alki, bin ich das auch? Tausend wirre Gedanken, wohin damit? Weiß nicht weietre. Es ist krank!!!! Er liegt oben, ich will zu ihm, warum gehe ich nicht?????
Diese und ähnliche Fragen stellte ich mir auch mal. Ich hätte darauf für mich heute eine Antwort: Ich ging in solchen Situationen nicht, weil ich "ganz einfach" KRANK war und bin und mich als solches damals nicht an- und ernstnehmen konnte.
Wie also (so meine damalige Logik) sollte mich da irgendjemand anders annehmen - und meine Selbstverachtung veranlasste mich zu trinken weil ich die Verzweiflung über mich selbst nicht anders zu ertragen glaubte - und mein Trinken, (das ein Zuschütten all dieses Schmerzlichen und Selbstwunden war) ließ mich mich selbst noch mehr verachten und so weiter, endlos immmer so weiter .... was für ein immer wiederkehrender Alptraum!
Was musste geschehen, um ein ersehntes andres, neues, lebenswerteres Leben leben zu können? Ein oft in dem Zusammenhang von mittlerweile ernsthaft und dauerhaft abstinent Lebenden benutzter Satz trifft es auch bei mir:
Es gab tausend Gründe, alles beim alten zu lassen. Und nur einen, um tatsächlich anzufangen mit dem Aufhören: ich hielt es einfach nicht mehr aus.
Und gut war.
Das kannst Du auch. Du bist hier richtig.
Ich werde sicher noch an Deinen anrührenden Beitrag denken, wenn ich jetzt zu Bett gehe. Vor vier Weihnachtsfesten hätt er von mir sein können. (Sogar die Ehedauer hätt gepasst).
hallo Madame, dass du aufhören musst mit trinken weißt du ja selber. Es gibt auch keine schnelle Lösung, weil du dein ganzes Inneres umändern musst. Bloß mal so aufhören geht ja nicht = Sucht. Es gibt Möglichkeiten zur Entgiftung z.B. in einer Klinik, die solltest du nehmen. Und alle sämtliche deine Fragen könnten sich frühestens danach in echt stellen. Max
Auch ich war mal an diesem Punkt...wo Du heute stehst. Das ist 9 Jahre her. für mich war es wichtiger zu trinken, als zu meinem Mann ins Bett zu gehen. Immer wieder sagte ich mir "morgen aber" aber daraus wurde ein übermorgen...ein überübermorgen...Tage...Wochen !!!
Aber als ich erkannte das nicht ich..sondern mein mann darunter litt, war es fast zu spät !!!!!
Was ist denn Deine Unsicherheit ? Warum leidet Dein Selbstwertgefühl. Erzähl mal ein wenig.
Den ersten Schritt hast Du jedenfalls geschafft..Du hast Dich hier gemeldet !
Bei mir war das damals umgekehrt. Mein Mann war immer vor mir im Bett, hatte nach ungezählten Bieren die nötige Bettschwere und ich wollte nicht hinterher, weil mich sein Gestank und sein Schnarchen so störte und auch seine besoffenen Annäherungsversuche....seltsamerweise merkte er fast immer, wenn ich ins Bett kam
Irgendwann stank ich dann genauso und es war niemand mehr da, auf den ich hätte warten können, denn ich hatte den Kampfplatz verlassen. Damals noch nicht wissend, dass ich nur die Arena gewechselt hatte...
ZitatGepostet von Joy Ich habe es nie so empfunden das ich stinke
Wie schön für dich
Aber mal im Ernst: mir war (und ist :licht der Geruch durch meinen Partner bewusst. Als wir noch gemeinsam gesoffen haben, war mir schon klar, dass ich seine Fahne wegen meiner eigenen nicht wahrnehme...
ich war mir meines Stinkens immer bewußt, auch wenn ich es mir manchmal "egal" sein ließ.
Manchmal war es mir aber doch nicht egal und ich wartete z.B. bis mein Mann eingeschlafen war, bevor ich ins Bett ging, damit er mein Trinken nicht mitbekommt.
Fällt mir gerade noch dazu ein: ein Ausspruch einer früheren Bekannten beim morgendlichen Elterntreffen, als eine der Mütter eine ganz eindeutige Fahne vor sich hertrug. Die Bekannte meinte dann hinter vorgehaltener Hand zu mir: "Du, die.... hat aber ein ganz ekliges Parfum. Das hat so einen hohen Alkoholanteil....." Tjo... ICH wusste, wonach sie roch, habe es aber tunlichst sein gelassen, den Eindruck der Bekannten richtigzustellen. "Man" schämt sich ja mit, ne?
Es ist doch wie mit dem Knofi, man selber riecht es an sich nicht ob nun in dem Dip Knoblauch war oder nicht Genauso ist es mit dem Alkohol. Nun wo ich weder rauche noch trinke, meine ich das meine Nase um einiges empfindlicher geworden ist. In meinem Beruf(Jawohl ich arbeite wieder:grins2bin ich sehr viel mit Menschen zusammen und einige davon kann ich wirklich nicht riechen. Da kann ich es mir schon vorstellen das deren Partner nicht zu denen ins Bett kriechen würde. Okay, liegt dann nicht immer an deren Geruch,.... Nicht umsonst gibt es jedenfalls den Ausdruck:den kann ich nicht riechen