ZitatGepostet von Friesenvolker Im Verlauf der letzten Jahre entstanden zunehmend Angebote zu moderaten und situationsadäquaten Umgang mit Alkohol.
Vielleicht sollten wir uns - mich eingeschlossen - einmal Gedanken machen!
Hast wohl Bock, mal wieder richtig die Kuh fliegen zu lassen
Ich muss da nix denken, weil meine Entscheidung diesbezüglich bereits gefallen ist. Übrigens auch der Grund, warum ich auf einem >DRINK-NOTHING-Board poste
ZitatGepostet von amethysmena - es mir verdammt schwer bis unmöglich sein wird, damit nach einer für mich gesunden menge wieder aufzuhören. das nenne ich kontrollverlust. u.a. weil ich das habe, bin ich alkoholikerin.
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...und gerade da hakt es in meinem Verständnis- hier gilt doch Derjenige, der nach einer moderaten Menge nicht aufhört, also Kontrollverlust hat, direkt als Alkoholiker.
Ich kenne diverse "normale" Leute, die sich 1,2 Mal im Monat abschiessen...und nicht aufhören, wenn es gerade lustig wird.
Sie trinken sich bewußt einen Rausch an- ist das jetzt Kontrollverlust- sind das alles Alkoholiker?
dependence syndrome (F1x.2) A cluster of behavioural, cognitive, and physiological phenomena that may develop after repeated substance use. Typically, these phenomena include a strong desire to take the drug, impaired control over its use, persistent use despite harmful consequences, a higher priority given to drug use than to other activities and obligations, increased tolerance, and a physical withdrawal reaction when drug use is discontinued. In ICD-I0, the diagnosis of dependence syndrome is made if three or more of six specified criteria were experienced within a year . The dependence syndrome may relate to a specific substance (e.g. tobacco, alcohol, or diazepam), a class of substances (e.g. opioids), or a wider range of pharmacologically different substances. See also: addiction; alcoholism; dependence; substance use disorders
Abhängigkeitssyndrom
Eine Gruppe von Verhaltens-, kognitiven und körperlichen Phänomenen, die sich nach wiederholtem Substanzgebrauch entwickeln. Typischerweise besteht ein starker Wunsch, die Substanz einzunehmen, Schwierigkeiten, den Konsum zu kontrollieren, und anhaltender Substanzgebrauch trotz schädlicher Folgen. Dem Substanzgebrauch wird Vorrang vor anderen Aktivitäten und Verpflichtungen gegeben. Es entwickelt sich eine Toleranzerhöhung und manchmal ein körperliches Entzugssyndrom.
Das Abhängigkeitssyndrom kann sich auf einen einzelnen Stoff beziehen (z.B. Tabak, Alkohol oder Diazepam), auf eine Substanzgruppe (z.B. opiatähnliche Substanzen), oder auch auf ein weites Spektrum pharmakologisch unterschiedlicher Substanzen.
Quelle: WHO
Also ein F10 2 (abhängig) ist man bei:
1. starkem Wunsch, die Substanz einzunehmen 2. verminderter Kontrolle über den Konsum 3. anhaltendem Gebrauch trotz schädlicher Folgen 4. dem Substanzgebrauch wird Vorrang gegeben vor anderen Aktivitäten und Verpflichtungen 5. Entwicklung einer Toleranzerhöhung (man kann mehr trinken) 6. manchmal körperliches Entzugssyndrom
Das manchmal kommt aber nur in der deutschen Übersetzung vor. Was in der deutschen Übersetzung nicht vorkommt ist, dass man laut WHO Abhängigkeit diagnostizieren kann, wenn mindestens drei der o.g. Kriterien innerhalb eines Jahres auftreten.
Und dann gibt es ja noch den sogenannten Mißbrauch. Die Definition such ich mal ein anderes Mal raus, bin jetzt grad zu faul.
Ob das der Unterschied ist zwischen Alkoholabhängiger und Trinker/Säufer?
ZitatIch kenne diverse "normale" Leute, die sich 1,2 Mal im Monat abschiessen...und nicht aufhören, wenn es gerade lustig wird. Sie trinken sich bewußt einen Rausch an- ist das jetzt Kontrollverlust- sind das alles Alkoholiker?
ich mach keine ferndiagnosen, bernhard. in meinem beitrag habe ich von mir gesprochen.
wenn 'mann' sich 'bewußt' und 'ganz normal' die kante gibt, um willentlich eine 'bewußt-seins-veränderung' hervorzurufen und zu erleben, dann ist das natürlich etwas anderes.
das gibt es ja in vielen archaischen kulturen, dass sich die heiligen medizinmänner in ritualen berauschen, um einen kontakt mit ihren göttInnen herzustellen.
kann es sein dass dir der alkohol fehlt? dass du krampfhaft einen weg suchst doch mal wieder einen oder zwei zu heben?
wenn ja, viel glück und viel spass.
bei mir ist es mit dem alkohol ein bischen wie mit dem fenchel.
ich habe mal festgestellt dass mir fenchel nicht gut tut, unter anderm weil ich fast kotzen muss wenn ich ihn ess. ich habe also beschlossen, den fenchel von meinem speiseplan zu streichen. und nicht eine gruppe zu besuchen in der krampfhaft gelernt wird wie man jetzt fenchel zu sich nehmen kann ohne zu kotzen.
fenchel ist für mich nicht lebensnotwendig und wenn ich ihn nicht esse wird meine lebensqualität in keiner weise eingeschränkt. ich verlier da also wenig gedanken an den guten alten grauslichen fenchel.
Zum Thema "Kontrolliertes Trinken" mal ein paar Anmerkungen.
Alle mir bekannten Programme beinhalten auch einige Ausschlusskriterien. Nicht an diesen Programmen teilnehmen sollen u.a. 1) Alkoholiker die bereits abstinent leben.
2) Menschen die an körperlichen Grunderkrankungen leiden(Hepatitis,Leberzirrhose,Diabetes usw.)
3) Menschen mit einer notwendigen Dauermedikation.
Also kein bereits trockener Alkoholiker kann mit Hilfe eines solchen Programmes das kontrollierte trinken erlernen!
Diejenigen die Missbrauch betreiben(also noch nicht abhängig sind) sollen lernen ihren Konsum zu reduzieren.
Viele Teilnehmer an solchen Programmen, stellen nach kurzer Zeit fest,das sie die hierfür notwendige Selbstdisziplin nicht aufbringen können. Entweder entscheiden sie sich dann doch für eine dauerhafte Abstinenz oder sie saufen lustig weiter,bis sich bei ihnen dann auch eine Abhängigkeit einstellt.
In meinen Augen sind solche Programme lediglich ein Umweg. Ich habe jedenfalls noch keinen Alkoholiker kennen gelernt,der kontrolliert trinken kann!!
Schönen Sonntag
Peter
amethysmena
(
gelöscht
)
Beiträge:
14.01.2007 10:28
#30 RE: Alkoholabhängig - oder riskanter Alkoholkonsum?