hallo Annika, "Irgendwo muss sie ihren Missmut rauslassen über ihn und da ist er die beste Zielscheibe dafür." // Dieses ist wohl die "beste" Grundlage für andauerndes Saufen, denke ich. Wenn ich sowieso die Zielscheibe bin, dann ist es ziemlich egal ob mit oder ohne Sprit im Blut. Mit Sprit im Blut wäre mir sowas oberhalb 1,5 Promille dann egal gewesen (eigene Erfahrung vergangener Zeiten). Wenn das die eigentliche Ursache ist d.h. eigentlich war!, dann müsste er alleine nochmal anfangen, allerdings sowieso trocken, weil er sein Leben lang Alki bleibt. Das wäre trotzdem immer noch besserer Durchschnitt bei den Alkis, Gruß Max
ich habe mal ein paar Zitate von dir zusammengestellt:
Zitat1.) ehrlich gesagt, weiss ich auch nicht, was ihn interssiert. er ist ein lust und planloser mensch
Zitat2.) Ist es denn nicht genug einmal ein richtiger Vater zu sein, Opa ...
Zitat3.) Seine Erfüllung liegt darin auf der couch zu liegen und sports tv 24/7 zu gucken und ja nicht von jmd angesprochen zu werden
Zitat4.) alles andere macht dann meine mutter
Zitat5.) Und meine Mutter?! Macht ihm Vorwürfe! Immer und immer wieder. ER tut mir schon fast leid und ich kann verstehen, wenn er manchmal trinkt.
Zitat6.) Hobbies: Hatte er immer den Fußball. Er war Trainer der F-D Jugend! Tja die waren immermehr Kinder zu ihm wie die eigenen ...
So, du sagst, er war 14 Jahre trocken. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die obigen Zitate auch für diesen (trockenen) Zeitraum zutreffen. Also, was ist passiert, was war der Auslöser, dass dein Vater wieder angefangen hat?
Ich glaube, deinen Vater hat eine tiefe 'Lebensunlust' ergriffen, er kann sich zu nichts mehr aufraffen. Er übernimmt auch keine Verantwortung in eurer Familie, weil ja alles deine Mutter macht. Er fühlt sich wohl überflüssig, zu nichts mehr nutze. Er lebt irgendwie unbeteiligt und unbeachtet neben euch her.
Das sind Symptome für eine depressive Erkrankung. Das soll keine Entschuldigung für ihn sein, beileibe nicht. Aber Vorwürfe in der Art, wie sie deine Mutter macht, bewirken dann eher das Gegenteil. Ich denke, für dich und besonders deine Mutter ist sicherlich eine SHG für Angehörige ein guter Anfang. Ein Austausch unter Betroffenen ist viel Wert.
Und für deinen Vater: hast du oder deine Mutter mal ganz ruhig und sachlich über das gesprochen? Mit 'das' meine ich, wie es ihm geht, wie er sich fühlt, was er gerne tun würde, was ihm gefällt, ob er zufrieden ist, was ihn bedrückt ...
Bittet ihn vielleicht 'mal, er möge einen Zeitpunkt nennen, wann ihr darüber reden könnt. Denkt vielleicht daran, dass ein depressiv Erkrankter dabei ist, seine Selbstachtung zu verlieren bzw. sie schon verloren hat. Macht es nicht schlimmer, indem ihr 'über seinen Kopf hinweg' einen Termin vorgebt.
daß die vorwürfe das Gegenteil erreichen, darüber ist sich meine Mutter überhaupt nicht im Klaren. Leider. Sie macht ihren Standpunkt durch pauken und trompeten klar. Meinen Vater seinen durch den Alkohol.
Nein, mit ihm kann man nicht reden. Acuh nicht zu einem späteren ZEitpunkt und schon gar nicht mit uns.
das ist schade, dass ihr (besonders deine Mutter) nicht mit eurem Vater reden könnt bzw. wollt. Wenn jeder auf seinem Standpunkt beharrt sich keiner bewegt, dann bewegt sich auch nichts.
Wird wohl auf (mindestens zeitweise) Trennung hinauslaufen. Ich glaube du täuschst dich in der Annahme, dass das dein Vater am liebsten hätte. Vielleicht am Anfang, wenn er sich aber um alles selber kümmern muß (Wäsche, Kochen, Einkaufen), dann sieht es anders aus.
Deiner Mutter könnte es wahrscheinlich auch etwas helfen, hier zu lesen. Und du selbst, versuch dich um dich zu kümmern und Abstand zu gewinnen. Die Situation deiner Eltern ist doch zu verfahren.