Hab ich mir doch gestern tatsächlich ein Sixpack geholt. Ich könnte k.... Zwar habe ich die letzten beiden Flaschen weggeschüttet (also in den Ausguss), aber das macht mich trotzdem nicht besser gelaunt. Warum hab ich das getan? Mir ging es doch so gut in den letzten Tagen. Klar, einfache Antwort, weil ich süchtig bin! Heute fühle ich mich, als ob mir das ganze Leben zu anstrengend ist, als ob ich nichts auf die Reihe bekomme. Dieses widerliche Nebelgefühl im Kopf. Warum tut man sich das an? Man hat doch eigentlich seinen freien Willen um NEIN sagen zu können. Ich hoffe mal sehr, dass das heutige Gefühl mir eine Lehre sein mag...
ZitatGepostet von Miss_Rossi Warum tut man sich das an? Man hat doch eigentlich seinen freien Willen um NEIN sagen zu können. Ich hoffe mal sehr, dass das heutige Gefühl mir eine Lehre sein mag...
eine von sich sehr enttäuschte Miss Rossi
Tja, der freier Wille ist ziemlich ausgeschaltet, wenn es um das Thema Sucht geht. Wenn es so einfach wäre NEIN zu sagen, und dann auch zufrieden trocken zu sein, dann gäbe es nicht so viele Alkis, die es nicht schaffen. Und die letztendlich daran sterben.
Ich habe hier mal einen link bekommen, der mir persönlich sehr geholfen hat. www.ralf-urban.de . Gerade zum Thema freier Wille, Schuld u. ä.
"Ja, Frau Rossi sucht das Glück" fiel mir spontan ein, als ich Deine Zeilen las. Beim genaueren Hinsehen aber fiel mir noch was auf...
ZitatGepostet von Miss_Rossi Warum tut man sich das an? Man hat doch eigentlich seinen freien Willen um NEIN sagen zu können
lese ich, aber eigentlich müßte doch da stehen
ZitatVersion "Sternenmann" Warum tue ich mir das an? Ich habe doch meinen freien Willen um NEIN sagen zu können. Oder?
Ich wünsche Dir, daß Du Deinen Weg in eine zufriedene Trockenheit finden darfst. Vielleicht geht es leichter mit Freunden, die Dich ein Stück weit auf Deinem Weg begleiten?
na ja, auf jeden Fall hat sich nicht so viel verändert, dass du das Trinken sein lassen kannst
Und betrachte mich nicht als deinen Gegner, nur weil ich deine Hoffnungen und Erwartungen nicht gleich teile. Du willst doch aus dieser Alknummer raus, oder nicht?. Dann kann es durchaus hilfreich sein, wenn Andere mal den "advocatus diabolo" geben. Schau mal ganauer hin, warum du nicht einfach mal einen kritischen Hinweis stehen lassen kannst, sondern mit einer Gegenfrage beantworten mußt Ist ja nicht nur in diesem Thread so. Habe ich übrigens in meiner nassen Zeit auch grundsätzlich so gemacht. Andere Meinungen waren mir solange sehr wichtig, solange sie mit meiner eigenen Auffassunng nicht kollidierten
Hallo Jörg, sorry, das sehe ich etwas anders. Sicher ist es sehr gut und hilfreich, wenn man hier knallhart gesagt bekommt, was Sache ist. Aber ich musste deine Aussage einfach mit dieser Gegenfrage kommentieren, weil du nämlich wirklich nicht weißt, was sich bei mir im "Veränderungsmodus" befindet. Woher auch. Das ich hier heute "gestanden" habe, dass ich mir gestern untreu geworden bin... denkst du, ich erwarte da positive Reaktionen? Nein, ich will, dass ihr mir in den Arsch tretet... aber ich werde doch wohl widersprechen dürfen, oder klar stellen, wenn ich der Meinung bin, dass etwas nicht den Tatsachen entspricht!
@Miss_Rossi: Aber Spielers Frage hast Du noch nicht beantwortet: Was hat sich denn nun geändert?
Nach meiner Erfahrung ist es nicht damit getan, einfach nur das Suchtmittel wegzulassen. Es hat ja einen Grund gegeben, zu saufen. Darum muß man meiner Meinung nach der Sache auf den Grund gehen, die meist vorhandenen Leichen aus dem Keller holen. Ansonsten driftet man schnell wieder in die alten Verhaltensmuster zurück.
natürlich kann ich nicht wissen,was sich bei dir verändert hat oder was da gerade in der Warteschleife hängt. Aber eines kann ich doch sehen. Du trinkst nachwievor. Und das ist Fakt. Ich finde es schon gut, dass du die Unterbrechung deiner Trinkpause hier eingestehst, habe allerdings den Eindruck, dass du die Härte dieses Eingeständnisses gerne durch ein "ja, aber..." abmildern möchtest. So, wie wir Alkis das ja gerne tun. Und Kritik ja gerne, aber bitte mit viel Liebe Wasch mich, aber mach mir den Pelz nicht nass
Also, zum einen denke ich das erste mal wirklich über mich und mein Problem mit dem Alk nach, habe mit meiner Familie darüber gesprochen, habe 10 Tage lang keinen Tropfen angerührt, habe gestern meinen Entschluss während des Trinkens bekräftigt gefühlt, weil es mich echt angekotzt hat (folgliches Wegschütten der restlichen 2 Flaschen, währe mir noch vor 2 Wochen NIE in den Sinn gekommen, ja doch, wegschütten, aber nicht in den Ausguss), habe mich hier registriert und, habe für Montag einen Termin bei einer Beratungsstelle gemacht. Ich finde, dass sind Veränderungen! Allerdings nur sinnvolle, wenn ich mir weiterhin meiner Problematik bewusst bin.
meiner Problematik, ein Alkoholiker zu sein, war ich mir mindestens 15 Jahre bewußt. Zur Suchtberatung bin ich das erste Mal 1990 gelaufen, in die LZT 1992, in die Gruppe 1996. Mit dem Saufen habe ich 2001 aufgehört. Ich wußte viele Jahre um meine Probleme, nur das Wissen allein hat mir gar nichts genützt.
Ja, Wissen bedeutet nicht gleichzeitig Veränderung. Wenn der Wille dazu nicht da ist, nützt das Wissen einen Dreck. Ich weiß, dass ich/was ich will. Aber ich weiß auch, dass ich sehr schwache Momente haben kann und eine kleine Enttäuschung oder Verletzung ausreichen kann... Und genau daran muss ich arbeiten. Ich wünsche mir so sehr, dass ich es schaffe und bin sehr froh, dass es dieses Forum hier gibt + Arschtreten!!
ZitatGepostet von Miss_Rossi Ich wünsche mir so sehr, dass ich es schaffe
tja siehst Du, gewünscht hab ich mir das nie. Ich habs einfach beschlossen.
Denn, Miss Rossi, wenn Du den Alkohol nicht selbst in die Hand nimmst und runterschüttest, dann kann er Dir gar nix tun.
Hast Du Deine Hände nicht unter Kontrolle?
Jedenfalls, so lange Du irgendwelche Ausreden gelten lässt - und "schwache Momente" ist ne Ausrede, und zwar eine der billigsten - kannst Du Dir ein wunderbares Rückfallkarussell bauen, und da hilft Dir alles HINTERHER jammern nix, wenn du DAVOR nicht konsequent bleibst.
Und wie das weiter geht, entscheidet sich auch nicht jetzt, sondern in Deinem nächsten schwachen Moment, oder wenns Dir mal wieder zu gut geht, wie auch immer. DU wirst diejenige sein, die diese Entscheidung treffen wird, wie auch immer diese aussehen wird. Diese Entscheidung wird Dir weder ne Beratung, noch Liebe, noch ne Therapie jemals abnehmen.