ich will damit sagen, daß ich die letzten Trinkjahre "nur" am Wochenende getrunken habe. Unter der Woche hatte ich keinerlei Probleme nichts zu trinken, außer wenn ich körperlich drauf war. Dann konnte es schon sein, daß ich ein bis zwei Wochen durchgetrunken habe. Das kam in meiner Karierre ca. 10 Mal vor.
Meine SHG ist unter der Woche und von daher wäre es ungewöhnlich für mein Trinkverhalten gerade da Saufdruck zu bekommen.
na da bin ich aber froh, dass es anderen auch so geht und es sogar einen Namen für dieses Phänomen gibt - und wenn das sogar Therapeuten so geht....
Es war ja auch nicht weiter schlimm, eher so eine Art Blitzgedanke. Nur hab ich mich halt über mich selbst gewundert. Vielleicht ist das so ähnlich wie mit dem rosa Elefanten. Wenn Dir einer sagt: "Jetzt denk mal nicht an einen rose Elefanten." Woran denkt man dann? Na klar, wahrscheinlich sieht man dann eine ganze Herde vor sich herstürmen. (Mußte gerade an den Großen Bruder denken:hallo1
@Inessi Die Motivationsgruppe, die ich besucht habe, trifft sich insgesamt nur viermal und da werden verschiedene Themen besprochen wie Abstinenz, Therapie, was tun bei Saufdruck etc.pp. Da nimmt auch immer ein Berater von der Caritas teil und stellt auch Infos vor. Das ist für Leute, die sich noch nicht so sicher sind, was sie mit ihrer Sauferei machen sollen - also im Grunde genommen kann jeder hin.
Ich hab auch oft das Gefühl ich "müsste" was "aufgeben". Dabei gehe ich ja freiwillig dahin. Aber mir ist es auch schon immer schwergefallen etwas endgültig aufzugeben, sogar bei meinen Ex-Freunden aus Fleisch und Blut. Und mit dem Alkohol verbindet mich wahrscheinlich sogar noch mehr - der Rausch hatte ja auch was Positives für mich. Vielleicht noch zuviel Positives. Ich bin im Moment so hin- und hergerissen, obwohl ich zur Zeit nicht trinke.
ZitatIch habe danach immer . Was positives kann ich darin nicht sehen, vielleicht kannst du das mal näher erklären ?!
was hast du denn getrunken, dass du nach nem Rausch immer kotzen mußtest? Da hätte ich ja längst mal das Getränk gewechselt Und ich empfand einen Rausch durchaus als positiv. Der Rausch als solches war oftmals auch das einzig Positive in meinem Leben. Jedenfalls kam mir das so vor, weil ich das auch so wollte. Ich empfand schon die Vorfreude auf den ersten Schluck, der Moment an dem ich endlich die Flasche an den Hals setzen konnte oder an dem mir der vertraute Geruch in die Nase stieg, als toll. Und dann dieses Gefühl nach einem Tag ohne Alk, wenn der erste Schluck die Kehle hinunterrinnt und sich kurz darauf so ein herrlich warmes Gefühl in der Magengegend einstellt, das war ja schon fast erotisch. Vor allen Dingen, weil ganz plötzlich auch dieses permanente Unwohlsein, dieses lästige Krampfen in der Magengegend schlagartig nachließ. Und dann dauerte es ja auch nicht mehr lange, so nach dem 2.oder 3. Schluck, dann bekam das Leben plötzlich wieder etwas Farbe. Es war auf einmal nicht mehr alles trist und hoffnungslos, nein, ich konnte mir plötzlich ein schönes, erfülltes Leben wieder vorstellen. Ich sah nicht mehr hinter jeder Ecke das Böse sitzen, ich tat mir nicht mehr permanent leid und bedauerte mich selbst. Nein, plötzlich ergriff ich gedanklich die Initiative, ich war es, der den anderen mal gehörig die Meinung geigen konnte, ich war wieder wer. Man nahm mich ernst, ja, man fürchtete mich sogar ein bisschen. Ich genoß Respekt, ich wurde akzeptiert und wenn es ganz toll lief, dann wurde ich sogar geliebt.Und mit jedem Schluck wurde ich tollkühner. Nichts schien mich mehr bremsen zu können, ich baute mir Schlößer, es gab keine Hindernisse, nichts konnte mich aufhalten. Und ganz zum Schluß, kurz bevor ich volltrunken in einen todesählichen Schlaf versank, ja, da konnte ich mich sogar selbst lieben. Und ich war glücklich und mußte dieses Gefühl immer wieder haben. Und dafür zahlte ich jahrelang jeden Preis.
Entweder hab' ich es vergessen, oder die Empfindungen/Eindrücke sind von Mensch zu Mensch stark unterschiedlich oder von der Dauer abhängig. An so eine Enthemmung bzw. Euphorisierung, wie du sie beschreibst, kann ich mich noch in den Anfängen erinnern. Aber nicht so intensiv, wie du es beschreibst.
Danach war es eher nur ein Zwang oder eher Gier. Ich mußte einfach. Typisch waren so die (heimlichen) Märsche vom Dach, wo meine Frau und ich wohnten, in den Keller. Ist natürlich nie jemand (meiner Frau) aufgefallen .
Vielleicht lag es doch an der Art des Feuerwassers ?
Aber die Anerkennung, den Respekt, der mir entgegengebracht wurde, ... das habe ich mir erarbeitet, später, trocken. Das war/ist real, wobei ich glaube, dass es auch bei dir real war (und auch heute noch so ist).
Die Frage, warum du aufgehört hast, möchte ich mir schenken. Hast du ja auch schon mal geschrieben.
Mich würde eher interessieren, was heute anders ist. Z. B. wird dir heute sicherlich immer noch Respekt und Anerkennung entgegen gebracht, du bist (mit dir) zufrieden, ...
Mit anderen Worten: du hast den Alkohol aufgegeben, was hast du dafür bekommen? Was hast du zusätzlich gewonnen? Falls nichts, würdest du ja heute noch trinken.
von etwa 2 Promille bis aufwärts 3 Promille war mir leicht und so absunderlich, alle Last war fort, ich verstand Jimi Hendrix absolut schnell, ein Traum, es war echt lebendig in mir, bloß der Ordnungsgrad ließ "etwas" zu wünschen übrig. War das nun gut? oder doch nicht gut? jedenfalls sehr sehr erleichternd, und auch bitter-süß-wehmütig, und besonders musikalisch, Max
da hast du was mißverstanden. Als ich noch getrunken habe, da konnte ich mir den Respekt und die Anerkennung nur im Rausch einfordern. Da war ich vermeintlich stark. Und nur im Rausch war ich Herr meiner Ängste und konnte mir den Jörg vorstellen, der ich gerne gewesen bin. Das war ein Phantasieprodukt.
Und ich habe aufgehört zu trinken, weil irgendwann der Wusch ein authentischer, vielleicht nicht gaaaannz so doller Jörg zu sein, größer war, als mein ganzes Leben einer Illusion nachzujagen. Jedenfalls genieße ich heute die Wertschätzung und die Akzeptanz, die dem trockenen Jörg entgegengebracht wird, wesentlich mehr, als die Luftschlösser, die ich mir im Suff gebaut habe. Auch wenn die neuen Heldenepen wohl ohne mich stattfinden
was hast du denn getrunken, dass du nach nem Rausch immer kotzen mußtest? Da hätte ich ja längst mal das Getränk gewechselt Und ich empfand einen Rausch durchaus als positiv. Der Rausch als solches war oftmals auch das einzig Positive in meinem Leben. Jedenfalls kam mir das so vor, weil ich das auch so wollte.
Hallo Jörg und Werner,
Spielers nick ist zwar nicht Kuhschelle, so wie meiner, aber ich kann das nur unterstreichen was er geschrieben hat. Und weiter möchte ich auch garnicht darauf eingehen, warum mir der Rausch gefallen hat - bin noch zu nah dran. Im Moment bin ich einfach froh, dass ich nicht trinken will.
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Saufnix-Chat
0
Offline
und alle anderen,
,
.
.
Da hätte ich ja längst mal das Getränk gewechselt
.
? 