Hallo, ich habe dieses Forum mit den nötigen Schlagwörtern über google gefunden. Viele Threads habe ich gelesen und mich in manchen wiedererkannt.
Um mich vorzustellen: Ich bin männlich, bald 29 Jahre alt, "Student".
Im Grunde habe ich durch das Kiffen mit dem Trinken begonnen. Mit ca. 16 Jahren habe ich täglich gekifft. Wenn kein Kiff dann Alk, seit Jahren Alk oder beides. Mittlerweile trinke ich täglich 1-12..Bier, wirklich selten nichts. Meinen latenten "Selbsthass" kann ich gut mit Alk vertuschen, sogar lernen für mein Studium.
Manchmal habe ich einen Punkt der Einsicht, wenn ich in meiner total vermüllten Wohnung, verkatert aufwache. Dann will ich nie (!) wieder trinken. Mit Glück hält das zwei Tage an. Wenn ich mich besser fühle geht es weiter. Erst ein bis zwei Bier am Tag, sehr schnell wieder bis zum abwinken. Ich habe nicht die ernsthafte Absicht nie wieder zu trinken, wenn ich ganz ehrlich bin. Nur wenn es mir schlecht geht.
Ich bin nichtmal sicher ob der Alkohol mein wirkliches Problem ist.
Sollte ich zu den AnonymenAlkoholikern gehen?
Ich ertrage mich selber nüchtern schon nicht, wie soll das da nur werden?
ZitatIch bin nichtmal sicher ob der Alkohol mein wirkliches Problem ist.
Sicherlich verbergen sich bei dir hinter dem Alkoholkonsum noch eine Menge Schwierigkeiten, aber das Problem Nr.1, welches du unbedingt angehen solltest, ist ganz klar der Alkohol:
ZitatMittlerweile trinke ich täglich 1-12..Bier, wirklich selten nichts.
Wenn das kein Problem ist, ja dann weiß ich auch nicht
Auch wenn Du nicht sicher bist, ob Du dauerhaft aufhören willst lohnt es sich sicher, sich zu informieren. Ich hab in der Therapie gelernt, daß es ein Jahr dauert, bis das Hirn u.a. sich wieder normalisiert hat. Mein Gedanke war am Anfang immer, die Zeit geb ich mir, dannach kann ich immer noch die Entscheidung treffen, daß ich wieder trinke. Für mich hat sich dieses Testen gelohnt, auch wenn es nicht leicht ist. Ich habe eine Latte Probleme, auch der Selbsthaß ist seit Jahren mein treuer Lebenspartner, es ist durch Abstinenz nicht alles gelöst, aber vieles leichter geworden, und wenn es nur die Möglichkeit ist mir Hilfe zu suchen. Ich hoffe, daß Du diese Möglichkeit nicht für Dich ausschließt, ich habe da leider beim "männlichen Geschlecht" eine "Unfähigkeit" (Hoffentlich bringt mich jetzt keiner von den "Herren" um :motzHilfe zu aktzeptieren (Anwesende auf diesem Forum nehme ich mal einfach aus :grins2festgestellt. Also nehme ich einfach an, daß Du einer von der "guten" sorte bist. Versuchs doch einfach mal!!!! Hast Du noch was zu verlieren?
Anfangen kannst Du immer wieder, es ist ja Dein eigener Entschluß. Ich wünsch Dir alles Gute
Ich danke euch für die Antworten. Das ich ein Problem mit Alkohol habe ist mir klar, ich bin nur nicht sicher wo ich ansetzen soll. Würde ich jetzt eine Therapie beginnen wäre mein Studium wohl gelaufen.
Ich trinke jetzt den dritten Tag nichts, daher mein Gedanke mich an die zb Anonymen Alkoholiker zu wenden, damit ich es weiterhin schaffe.
ZitatGepostet von malzbier Ich habe nicht die ernsthafte Absicht nie wieder zu trinken, wenn ich ganz ehrlich bin. Nur wenn es mir schlecht geht.
Da dieses 'ernsthaft' das einzige Wort ist, das dir eine Hervorhebung Wert war, denke ich, dass du dann eben einfach weitertrinken musst, bis es dir schlecht genug geht - was übrigens ein relativ klassischer Verlauf unserer Krankheit ist.
ZitatGepostet von malzbier ... Würde ich jetzt eine Therapie beginnen wäre mein Studium wohl gelaufen....
ich verstehe dich nicht ganz....
Wenn du weiterhin trinkst, dadurch mit dir und deinem Leben Schwierigkeiten hast... also dein Studium dann auch nicht wirklich gut laufen würde... das wäre ok.
...aber eine Therapie zu machen, vielleicht auch eine ambulante, um mit einem klaren Kopf zu studieren um deine Zukunft zu gestalten... das wäre zur Zeit nicht ok...
...egal für was du dich entscheidest... es ist dein Leben...und du bist alleine für dich verantwortlich...
Sei Dir einer Sache gewiß: Wenn Du weiter säufst, ist Dein Diplom bald nicht mehr wichtig!
Äääähm, was erhoffst Du Dir von den AA? Meinst Du, die können "Dich heilen"?
Schließe mich Greenerys freundlichen Worten an: Du bist einfach noch nicht tief genug unten. Wahrscheinlich mußt Du noch ein paar Jährchen so weiter machen
weißt Du denn überhaupt wie eine ambulante Thera abläuft, bzw. inwieweit sie Dein Berufs / Studiumsleben einschränken würde? Was stellst Du Dir denn darunter vor? Zu den AA´s kannst und solltest Du ja trotzdem noch gehen!
ZitatGepostet von malzbier Ich beginne sehr bald mit meiner Diplomarbeit, würde ich jetzt eine Ambulante Therapie beginnen wäre das Diplom erstmal gelaufen.
Daher mein Ansatz mit den AAs.
Lange habe ich auch gedacht, es gäbe etwas wichtigeres, als mit dem Trinken aufzuhören.
nein heilen können die mich sicher nicht. Aber u.U. könnte ich mit Hilfe der AAs weiter vom Alkohol distanzieren.
Ist mein Gedanke denn so falsch, nach Jahren des Lernens mit Diplom abschließen zu wollen? Würde ich jetzt auf der Stelle eine Therapie beginnen wäre das ja logischerweise das Studienaus. Das würde mich Gedanklich noch weiter runteziehen.
Was mir nichts desto trotz klar ist, ich brauche eine Therapie, wie auch immer diese aussieht.
ich habe eine ambulante Therapie gemacht... über zwei Jahre lang...
...in diesem Zeitraum hatte ich einen Job, der von mir mehr als 40 Stunden die Woche gefordert hat...
...ich gebe zu, ich hatte da schon mein Diplom in der Tasche... aber ich hätte die Anforderungen im Job nie überstanden, wenn ich weiter getrunken hätte... ich hab mich halt für mich und mein Leben entschieden...
...und seitdem ist nicht nur der Spruch in meiner Signatur zu einem meiner Leitsätze geworden, sondern auch folgender:
Wer nicht will, sucht Gründe, wer will, findet Wege...