ZitatGepostet von Juma63 Newlife, ist ein Alkoholiker etwas besseres als ein Junkie?? Für mich ist das ein kranker, ein süchtiger Mensch, wie du es auch mal warst
Hi, natürlich nicht! Ich gehe am liebsten in eine offene AA-Gruppe am Samstag, da sitzen alle querbeet: AA, NA, EA, Essgestörte usw. Frei nach dem guten alten Karl: "Süchtige aller Richtungen vereinigt Euch". Viele der ganz jungen sind ja sowieso polytoxisch bzw. mehrfachabhängig.
Ich wollte damit nur Ausdrücken, dass der "Junkie" ja wohl der größte Horror für den gepflegten bürgerlichen Säufer ist, der noch alles im Griff hat. Scheinbar zumindest bzw. nach außen.
Ich hatte vermutet, dass du dich nur etwas unglücklich ausgedrückt hast. Ich habe in meiner AA-Gruppe auch polytoxe(oder heißt es polytoxische?) Freunde.
Und ich stimme dir zu, der Junkie ist wahrscheinlich das Schlimmste, was sich ein Mensch bezüglich Sucht so vorstellt.
Zitatsind es tatsächlich schon wieder über 3 Jahre seid deinem letzten Rückfall?
Keine Ahnung was du für Messkriterien für dich hast.
Für mich zählt, dass ich seit über 3 Jahren den richtigen Weg gewählt habe und ein kurzer Tritt daneben heißt nicht, dass ich den Weg verlassen habe.
Find ich ja ganz ungut eine Unterteilung oder ein Bewerten der "Fehlerfreien", die meinen, für andere "mitzählen" zu müssen oder ein Bewertung dafür aufstellen zu müssen, wann jemand "trocken" ist oder nicht. Wem nützt das?
Es zählt, dass man sich für den "richtigen" (in dem Fall alkoholfreien) Weg entscheidet und ihn geht. Vielleicht manchmal stolpernd, aber doch hat mir noch niemand geholfen der sagt: "gestolpert, danebengetreten, du musst wieder ganz von vorn anfangen."
Das ist absoluter Quatsch. Aber wer´s braucht, der hat meiner Meinung nach ein Defizit, versucht vielleicht immer noch der "bessere" oder "andere" Alkoholiker zu sein.
ja leider ist das noch die vorherrschende Meinung, dass Assi immer mit Alkoholiker gleich zu setzen ist.
Was ist Assi = Asozial. Also Gegenteil vom sozialen Verhalten. z.B. Studenten, die durch ihren etwas anderen Tagesrhytmus meinen, nachts so richtig aktiv in der Wohnung zu werden, während Berufstätige schlafen möchten/müssen, die könnte ich als Assi bezeichnen, da unsoziales verhalten. Hat also nicht unbedingt mit Alkohol zu tun.
Zitattrocken ist für mich die Zeit ohne bewußt getrunkenen Alkohol.
Das ist für mich Abstinenz.
ZitatIch wußte nicht, daß es noch andere Definitionen gibt.
Abgesehen davon, dass ich das Wort "trockener Alkoholiker" nicht mag, halte ich es für eine Bezeichung, die die Änderung der Lebensweise, des Denkens, die Alkohol im gesamten Leben und Tun überflüssig macht, umschreibt. Dass ich mein Leben sozusagen aus Gewohnheit ohne Alkohol lebe, weil es mir so lieb geworden ist. Ich strenge mich heute nicht mehr an abstinent zu bleiben. Aber, so gesehen, müsste ich mal in mich gehen, ab wann ich mich dann wohl als "trocken" bezeichnen könnte. Sicher nicht die ersten Monate oder vielleicht auch nicht das erste Jahr. Da war ich abstinent. Da habe ich nur angefangen willentlich einen anderen Weg zu beschreiten. Aber ich glaube kaum, dass solche spitzfindigen Erklärungen hier irgendeinem neuen Saufnixer irgendwie helfen.
Wenn nun ein Alkoholkranker auf seinem neuen abstinenten Weg in alte Denkmuster zurückfällt, dann beginnt ein Rückfall. Wenn er sich jede erdenkliche Hilfe holt und dies abwenden kann - auch, wenn er getrunken haben sollte. Wenn er merkt, dass er noch einen schwachen Punkt hat, den er aufarbeiten will und den abstinenten Weg weiter geht, dann ist es ein "Vorfall". Wenn er nicht verheimlicht, sondern konstruktiv und offen damit umgeht, würde ich ihm die "Trockenheit" nicht absprechen, denn genau ein solches (konstruktives) Verhalten unterscheidet ihn von dem ehemals nassen Verhalten. Wieso sollte ich ihm dann die Trockenheit absprechen, wenn er doch seinen Weg weitergeht und sich konstruktiv, offensiv auseinandersetzt? Kann ich beim besten Willen keinen Grund sehen.
Das ist meine Definition. Deine sei dir belassen. Von mir aus kannst du mich auch "nasse Alkoholikerin" nennen oder "gescheiterte Trockene" oder erst ab dem xx.xx.xxxx anerkannte trockene Alkoholikerin u.V. (=unter Vorbehalt, denn es könnte noch ein Rückfall kommen). Mir genügt es, dass ich weiß auf welchem Weg ich bin. Zweifler oder Kritiker gibt es immer.
Ich kenne keine offizielle Definition für "trockene Alkoholiker", vielleicht, weil es mir weniger um Wortglaubereien und mehr um den Entwicklungsprozess an sich geht - und den kann ich für mich selbst anerkennen. Und der ist für mich entscheidend.
Liebe Salo,
so verliert man sich in Nebenschauplätzen.
Naja, früher wäre ich vermutlich beleidigt gewesen oder hätte mich angegriffen gefühlt.
Ich kann dir sagen, dass es sich lohnt zum Telefonhörer zu greifen - am besten gleich morgen früh!
Am wichtigsten sind die Schritte, die du heute für dich tust - über alles andere kannst du dir später Gedanken machen.
Zitat@Juma63: Anrufen kannst du doch bei der Suchtberatung, auch wenn du gerade dabei sein solltest es dir "gemütlich" zu machen.
ich will mich nicht groß hier ins Thread einklinken, aber diesen Satz halte ich für wichtig: "Anrufen kannst Du doch ...". !
Suchtberatungsgstellen sind oftmals stellenmäßig schwach besetzt - kostet alles Geld -, vielfach auch nur mit sog. Halben Stellen", so daß die Termine, die anstehen, nicht immer für den gleichen Tag vergeben werden können, sondern evtl. erst Tage später. Nicht schön, aber es ist so (böse Zungen behaupten, es stecke System dahinter). Also, der Weg zur Suchtberatung ist schon erste Wahl und je früher Du anruftst, desto früher kriegste auch 'nen Termin.
ZitatGepostet von newlife2005 Es liegen in der Suchtberatung auch keine drei Penner unter jeder Bank, es stehen keine leeren Flaschen Schnaps rum, einen Junkie habe ich auch nie getroffen und die Berater sind froh über jeden neuen Kunden.
Das stimmt nicht: Ich hab bei meinem ersten Besuch in der Suchtambulanz im Wartezimmer sofort eine Flasche Bier im Papierkorb entdeckt (geübter Blick). Und mich hat es so in den Fingern gejuckt, dass ich nachprüfuen musste, ob die Flasche leer oder voll war. War leer - natürlich.
Aber ansonsten stimmt alles. Für diese Leute ist unsere Abhängigkeit das tägliche Brot - nix besonderes für die Berater.
danke für soviel Feedback, werde auf jeden Fall was unternehmen!!!!!!!!!!!
Irgendwann in meinem erbärmlichen Leben wird es mir gelingen den ganzen elenden Mist hinter mir zu lassen und voll durchzustarten- mit vollem Bewußtsein und klarer Birne.....
Hoffe ich wenigstens, wäre mein größter Wunsch.............
du hast Recht,es ist vielleicht schwammig, aber sieh es mal so: ich stehe echt am Anfang vom (hoffentlich) Ende........... Habe noch nicht so viel Erfahrung (die ich mir hier zu sammeln erhoffe) und suche mit Hilfe von Euch allen einfach einen Weg raus!!!!!!!!!!!!
Hier gibt es so viele die es geschafft haben, warum nicht auch ich...........