40 Jahre, weibl. und wieder trocken. "Wieder" bedeutet, dass ich nach zwei Jahren Nichttrinken einen Rückfall hatte, der sich mit Unterbrechungen (Trinkpausen)fast über zwei Jahre ausdehnte - mit all den typischen bekannten begleitenden miesen Eigenschaften wie Lügen, sich selbst was vormachen, nach außen so tun, als wär alles ganz easy, bloß nichts anmerken lassen, Phasen des Selbtmitleids - naja, ihr kennt das sicher alle - das komplette Programm.
Bis ich die Nase von mir selbt sowas von voll hatte, ich immer mehr fremd- als selbstbestimmt war (man tut ja so viel Dinge, um sein schlechtes Gewissen zu besänftigen, die man normal niemals tun würde), und ich auf diesen Kraftakt, den das ganze kostet einfach keinen Bock mehr hatte.
Da ich durch meine vorherigen zwei trockenen Jahre schon mal relativ selsbtreflektiert (und ein Rest wohl davon noch übrig war) und um die Krankheit bestens wusste, konnte ich mir irgendwann selbst nicht mehr ausweichen. All die Probleme, die ich mittlerweile hatte und auf umständliche Weise und über Umwege lösen wollte, lösten sich in Schall und Rauch auf, als ich mir eingestand, dass das einzige Problem das Saufen ist.
Gott sei Dank hab ich die Kurve rechtzeitig bekommen. Hatte schon verhältnismäßig viele Fehltage am Arbeitsplatz und ich meine, ich war kurz davor, aufzufliegen,...weil meine Leistung nachließ und ich wohl auch etwas jammervoll rüberkam.
Ich trank mich dann über vier Tage runter (meine Tagesdosis war vorher ca. 1 l Wein) und hörte dann auf - durchs Runtertrinken war die Entzugssymptomatik auszuhalten. Ich weiß, dass das nicht zu empfehlen ist - aber ich hab es halt so geschafft. Das ganze ist jetzt einige Wochen her und das war die beste Entscheidung, die ich seit langem getroffen habe.
Ich will es jetzt auch nicht zu lang machen und freue mich darauf, hier ab und zu mal meinen Senf zu geben zu dürfen.
Mein größter Wunsch und mein größtes Ziel sind Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmung für immer.
Hallo Weeda, bin auf 2 Liter Vino und noch ein paar "Bierchen" also schlimmer wie du, such `nen Ausweg, die haben mich hier fast alle ausgelacht, mich nicht ernstgenommem, akuter Hilfeschrei, bin am verzweifeln, alles Mist....
l.g.
Wenn es einen Glauben gibt der wahre Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft!
erstmal hi und hallo. Schön, dass du hier bist und mit deinen Worten und Erfahrungen einen Teil zu diesem Forum beiträgst.
@salo: du hast nicht nur ein großes Alkoholproblem sondern leidest wohl auch noch unter akutem Verfolgungswahn. Wer bitte nimmt dich hier nicht ernst oder lacht gar über dich? NIEMAND! An diverse freche Sprüche hier wirst du dich gewöhnen (müssen). Die sind definitiv nicht bös gemeint und erst recht nicht dazu verfasst, dich oder dein Problem ins Lächerliche zu ziehen!!!!
dann hab ich sehr wahrscheinlich wirklich ein Selbstwertproblem, fühle mich hier teils echt nicht ernstganommen, HABE aber ein echtes Problem, werde aber sicher alles was hier so geschrieben wird noch verstehen, bin nur im Moment psychisch total angegriffen, hoffe halt auf Verständnis auch wenns mal wieder nach Selbstmitleid klingt...
Salo
Wenn es einen Glauben gibt der wahre Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft!
"das Los des Anfängers" sozusagen. Im Ernst, das mit dem gebrochenen Selbstwertgefühl ist doch eine logische Konsequenz aus jahrelangem Alkoholmissbrauch. Da bist du nicht die Einzige und wirst nicht die Einzige bleiben. Lass dich nur bitte nicht von oft harten Worten abschrecken und bleib hier dabei. Was hab ich mich anfangs hier gegen manch "ungnädige" Aussage gewehrt. Mittlerweile weiß ich, dass "lulle, lulle Baby, wird schon alles gut, mit Blümchengruß" nicht wirklich hilfreich sind.
Habe mich eben meinem Mann offenbart, er will mich in jeder Weise bei meinem Problem unterstützen, nächste Woche geht`s zu den AA`s, mein erster Schritt in Richtung Freiheit..........
Wenn es einen Glauben gibt der wahre Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft!