Ich hab keine Ahnung, was Dein Mann schon alles mit Deiner Trinkerei mitgemacht hat, jedenfalls ich konnt schon nachvollziehen, als MEINE Lebensgefährtin irgendwann mal die Lust verloren hat, mit mir und meiner Sauferei zusammenzuleben.
Was Du tun sollst? Tja, aufhören
Warum Dir das "passiert" ist? Stell Dir lieber die Frage, warum Du das Glas nicht stehenlassen hast. Was war in dem Moment los, als Du Deinem Druck nachgegeben hast? Was hast Du da gedacht und was hat Dich gehindert, was anderes zu tun?
Und das sind nun mal Fragen, die nur Du beantworten kannst, den nur Du weisst, was da in Dir vorging.
hallo scratty, "ich bin gestern Abend rückfällig geworden." // Besser fände ich, wenn du dich vor den Spiegel stellst und laut sagst 'ich habe Alk getrunken'. Wenn du einen Grund findest, kannst du diesen ändern. Wenn du keinen Grund findest, dann war das vermutlich krank. Dagegen hilft nur Nicht trinken, egal weshalb. Solange du irgendwelche Verbindungen suchst zwischen Alk und wieso & weshalb, geht gar nichts, Max
Wenn du einen Grund findest, kannst du diesen ändern. Wenn du keinen Grund findest, dann war das vermutlich krank. Dagegen hilft nur Nicht trinken, egal weshalb. Solange du irgendwelche Verbindungen suchst zwischen Alk und wieso & weshalb, geht gar nichts, Max
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Morgen Max,
das verstehe ich jetzt nicht ganz. Wieso fragen einen die Therapeuten dann immer, wenn man einen "Rückfall" hat: "Wieso, weshalb, warum? Was war das für eine Situation etc. blabla?"
Wieso ist es nicht gut, da eine Verbindung zu suchen?
Mit unwissenden Grüssen
Birgit
[ Editiert von pulsatille am 14.02.07 10:12 ]
Wenn der Mensch voll ist, geht sein Blick ins Leere.
hi Birgit, "Wieso ist es nicht gut, da eine Verbindung zu suchen?" // Es ist gut da eine Verbindung zu suchen. Es könnte ja sein, dass eine besonders schwere Belastung gerade akut vorliegt, und dass der/diejenige daher mit seinem Leben nicht zurechte kommt. Dann wäre das auch für mich ein achtbarer Grund zum Anschauen und gucken was ich ändern soll. Aber ich meinte das etwas anders: solange ich noch Gründe suchte weshalb ich trinke - und die Gründe wurden immer dünner und immer schäbiger, weil sie zuletzt bloß noch Ausreden waren - hörte ich eben nicht auf. Erst als mir die ganze Sinnlosigkeit des Suchens nach solchen Zusammenhängen klar wurde, d.h. ich hätte sowieso gesoffen, konnte ich an mir selber verzweifeln und daher genau in diesem Punkte aufhören. Das war ein sehr kurzer Ruck, wo ich begriff dass der Alk mich im Griff hat, und zwar primitiv und ganz barbarisch. Die gesuchten und auch gefundenen Gründe für meine "Elend" blieben trotzdem, aber sie hatten nichts damit zu tun ob ich aufhöre zu trinken oder nicht. Aber die Verä#nderung meines Lebens konnte nur in Trockenheit erfolgen, sonst wäre das gar nicht gegangen, Max
ZitatGepostet von pulsatille Wieso fragen einen die Therapeuten dann immer, wenn man einen "Rückfall" hat: "Wieso, weshalb, warum? Was war das für eine Situation etc. blabla?"
Wieso ist es nicht gut, da eine Verbindung zu suchen?
Bei mir hiess die Antwort "Anfälle innerer Leere" (ganz allgemein warum ich getrunken habe), und das kranke war, daß diese Anfälle gar keinen äusseren Grund brauchten, jedenfalls später nicht mehr, sondern einfach regelmässig aufgetreten sind. Um im Grund ist das ein Bestandteil der Abhängigkeitserkrankung, das Gefühl daß da "was fehlt", eben ein Loch in mir ist.
Hab heut früh an Dich gedacht, als ich hinter einem belgischen Laster herfuhr. Wie es wohl scratty geht?.. hab schon lange nichts mehr von Dir gelesen, und wollte Dich grad per nmail anpiepsen, doch vorher noch kurz schauen, ob Du was geschrieben hast. Uuuups! Nun ja, der Rückfall war halt da. Gestern!
Heut ist heut!!!
"Hinfallen" ist keine Schande, "Liegenbleiben" schon! Das sage ich Dir, weil ich zu spüren meine, wie sehr Du Dich immer zu Höchstleistungen antreiben tust, für Kinder, Haus, Arbeit, Beziehung und und und...... wo bleibst Du?
Ich mein, etwas mehr liebevolles Verständnis und Vertrauen von und für DICH, Geduld und Beharrlichkeit dann, für DICH einzustehen... und das nächste Glas Alk stehen lassen, für DICH!
Du packst das! .................und ich auch!
Viel Kraft!
Günter
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
ich suche nicht wirklich einen Grund. Ich weiß, dass ein Alkoholiker immer einen Grund findet zu saufen.
Die Krankheit ist halt so stark und ich bin noch so schwach.
Ich dachte, als ich meinem Mann vor 2 Wochen versprochen habe nichts mehr zu trinken, weil ich wusste, dass ich ihn sonst verlieren würde wäre motivation genug.
Ich bin 2x die Woche in eine Selbsthilfegruppe gegangen. Ich habe verstanden, dass ich es für MICH schaffen muss mit dem Zeug aufzuhören und nicht für den Mann oder die Kinder.
Trotzdem habe ich gestern alles zerstört. Er kann mir nie wieder trauen.
Ich schreibe ihm schon den ganzen Morgen E-Mails. KEINE REAKTION!!!
Ich werde wahnsinnig vor Angst ihn zu verlieren.
Ich bin das allerletzte.
Alles Liebe Scratty!
"Man kann dir den WEG zeigen, aber GEHEN musst du ihn SELBST"
hallo Scratty, "Ich habe verstanden, dass ich . ." // (Auch wenn das jetzt nicht tröstlich ist) Da hatte unser Gruppenhäuptling eine schöne Abfolge: gesagt ist noch nicht gehört gehört ist noch nicht verstanden verstanden ist noch nicht begriffen begriffen ist noch nicht verinnerlicht. Mir hatte es geholfen, Max
scratty, so wie aussen so innen... viele "neue" Häuser zu beziehen...
Geht nicht von heut auf morgen, mal schnell hopplahopp. Leider. Alles zerstören geht auch nicht so schnell wie Du jetzt meinst! Nur mal gaaaanz langsam, jetzt, bitte. Hallo!!! DU hast schon vieles aufgebaut für Deinen Männe, die Kinder und Dich, da hast DU viel geleistet, das kriegt niemand soooo schnell kaputt! Mach Dich bitte nicht kleiner als Du bist. Du bist Alkoholkrank, und jede Krankheit braucht Zeit um zu heilen. Gesteh Dir das bitte auch selbst zu, und fordere das auch vom Partner!
Schön, dass Du jetzt hier schreibst, sehr mutig!!!!
Bist nicht allein!
Günter
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
Das nennt man Konsequenzen. Das hast du doch gewußt ? Und - so hart das klingt, ich finde das ok. Weil es auch da um dich geht --- und um ein evtl. Aufwachen, Erwachsenwerden - wenn ich das und das mache passiert das und das. Ganz einfach.
Und wenn du dir jetzt so leid tust - "ich bin das allerletzte" - find ich das das schöne Trinkerselbstmitleid, macht nix besser, außer das du dich weiter schlecht fühlst und heut abend dann gleich mal weitertrinken kannst, weil ja jetzt eh alles egal ist.
Hast du nur ne Trinkpause gemacht ( sorry, für mich war das ne Trinkpause) weil dein Mann dir sonst nicht mehr vertraut ?
Ich kanns nur immer wieder sagen, zufrieden trocken zu sein ist mehr als nur nicht mehr zu trinken, es ist ein Ändern der Lebenseinstellung.
Und wenn du jetzt schreibst die Krankheit ist stärker als du, klingt das für mich wie --- die Krankheit ist schuld, ich nicht, ich armes Schwein. Das ist Quatsch, es ist dein Leben, deine Entscheidung, deine Wahl. Du hast es so gewollt - mal provokant gesagt.
@ Pulsatille,
ich weiß nicht, warum Therapeuten frage, wieso weshalb warum. Vielleicht um zu gucken aus welchem Gefühl heraus Druck entsteht. Für mich steht aber fest: es gibt keinen Grund um zu saufen, mich in meinem Leben wieder so selbst zu degradieren. Alles andere sind für mich selbstgemachte Trinkgründe.
du bist definitiv nicht das allerletzte, komm jetzt bloss nicht auf die Idee, an diesem Gedanken fest zuhalten!! Du bist auf einem Weg, du hast damit begonnen, nachzudenken, dich kritisch zu beobachten. Nun bist du gestern einen Umweg gelaufen, der dich Kraft kostet. Ich will das nicht beschönigen, aber wenn du trotz der "Extratour" wieder auf deinen Weg zurück kommst, dann kannst du weiterlaufen...
Was deinen Mann betrifft, er ist enttäuscht, ganz klar, genauso wie du enttäuscht bist. Rede mit ihm, nicht über Email, sondern von Angesicht zu Angesicht. Als dich gestern der Saufdruck überfiel, warum bist du da nicht hilfesuchend zu ihm gelaufen und hast ihn darum gebeten, dich zu stützen?
Zitatund jede Krankheit braucht Zeit um zu heilen.
@ genaro,
Alkoholismus kann man nicht *heilen*.
Aber zum Stillstand bringen, indem man nicht mehr trinkt. Das klappt, wenn man sich das *wert* ist, ein eigenbestimmtes, eigenverantwortliches Leben zu führen.