Hallo, wie ich ja anderswo schon geschrieben hab, bin ich jetzt gerade mal seit ein paar Monaten trocken.
Heute nun die Situation, dass mein Pflegesohn, er ist 16, um halb Neun ziemlich stockbesoffen nach Hause kam. Meine erste Reaktion war, ihn zu fragen ob er das denn gut fände, mitten unter der Woche abends um halb Neun. Darauf wurde er ziemlich schnell aggessiv und machte Anstalten wieder zu verschwinden was ich auch ohne Einsatz von Gewalt schliesslich nicht verhindern konnte.
Ich bin dann auch noch mit dem Auto hinterher aber zwecklos.
Wieder zuhause bekam ich erst mal das heulende Elend weil ich mich in dem Moment absolut hilflos gefühlt habe.
Ich hab dann erst mal eine sehr gute Freundin kontaktet um Rat zu holen.
Ich habe dann erst mal die Polizei informiert und werde mit dem Buben in den nächsten Tagen die Suchtberatung der Caritas aufsuchen.
Zu seiner Vorgeschichte ist zu sagen, dass seine Mutter am Alkohol gestorben ist und auch seine Großeltern mütterlicherseits Alkoholiker waren.
Er bekam eigentlich schon von klein auf mit, was der Alk anrichtet. Schon bevor seine Mutter (meine erste Frau) gestorben ist, wurde mir vom Gericht das Sorgerecht übertragen.
In der Folgezeit war ich natürlich auch kein leuchtendes Beispiel. Seinen ersten Vollrausch hatte er mit 14 Jahren. Damals musste ich ihn mit einer halben Alkoholvergiftung heimholen, tat das aber damals mit der Begründung ab, er müse ja auch mal seine Grenzen ausloten.
Danach hielt er sich dann zurück. Erst in den letzten Wochen ist er öfter mal wieder von 'Partys' angetrunken nach Hause gekommen. Gespräche und Verbote führten aber zu nichts. Auch das Verbot, Alkohol in der Wohnung zu lagern, auch zu meinem Schutz, führten zu nichts.
So, jetzt geht mir es wieder etwas besser. Vor allem bin ich unheimlich dankbar für die Tatsache, dass mich das zwar total aufgewühlt und verunsichert hat, aber ich nicht den Drang verspürt habe, diesen Kummer zu ersäufen.
Mein erster Gedanke, nach dem Lesen deines Posts war, dass er dich damit provozieren möchte. Weiß nicht, ob das stimmt, so sein könnte, aber ist vielleicht eine Überlegung wert.
Also ein besuch in der suchtberatung kann ja auf keinen fall schaden. Vielleicht ein date, wenn gerade spritzentausch ist........ (einer meiner gruppen tagt in solch einer einrichtung), aber auch nicht so ganz ernst gemeint jetzt. Grundsätzlich denke ich es ist gut wenn meine kinder auch mal von anderen, als mir, genaueres zum thema sucht, genethik, spezielle gefahren für und bei heranwachsenden, hören. Gerade in dem 16ner alter läuft doch provo statt blut durch so manche ader. Ich kenne es von den meinen, das provozieren, auch mit alk. Ist, denke ich völlig normal das.
Lieben gruss und gute nerven dir gewünscht Esther
Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse. Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue Wege in eine bunte Welt.
Auch oder gerade mit Verzweiflung kann oder will man provozieren oder eben auf sich aufmerksam machen. Ich sehe es als Hilferuf. Mag mich aber auch täuschen...
Hallo speyer, ich kann deine Hilflosigkeit verstehen. Ist schon gut, daß du dir und dem Jungen Hilfe von außen zukommen lassen möchtest. Da er dich nicht an sich ran läßt, wäre es wirklich nicht verkehrt, wenn eine neutrale Person versucht zu vermitteln. Ich hoffe, ihr findet wieder zusammen. Viel Kraft und Nerven wünsche ich dir auf eurem weiteren Weg. LG Leo
Ich weiß nicht, ob es [color=green]besser wird, wenn es anders wird. Ich weiß nur, daß es anders werden muß, wenn es besser werden soll.[/color]
Hallo Speyrer, ich habe 2 Söhne (jetzt 26J und 19J) aus erster Ehe, die bei mir gelebt haben. Als ich anfing zu saufen war mein ältester 12 mein jüngster 5. Sie haben also von mir vorgelebt bekommen, daß Alkohol durchaus ein probates Mittel war meine Probleme zu verdrängen. Hat ja auch wunderbar geklappt. Ich hab mal hier an anderer Stelle geschrieben, daß meine Kinder noch nie eine solch tolerante Mutter gehabt haben (klar mir waren viele Dinge völlig egal). Ich will hier nicht näher darauf eingehen, WAS meine Kinder im Einzelnen mit mir erlebt haben. Nur soviel, daß mein "Großer" durchaus so mit 15/16 ein "Bierchen" mit mir gemeinsam getrunken hat. Lange Rede kurzer Sinn, zu dem Zeitpunkt, als ich meine LZT begann (da war mein Sohn 18 und verbrachte diese Zeit bei meiner Schwester) legte er so richtig los. Trank, kam mitten in der Nacht heim etc. Nach Beendigung meiner Therapie stellte ich daheim Regeln auf. Ich duldete keinen Alkohol in meiner Wohnung und wenn mein Sohn sich abends (meist am WE) mit seinen Kumpels Alkohol zu Gemüte fügen möchte, dann sollte er auch die Nacht bei genau diesen Kumpeln verbringen. Eine Fahne oder den Alkgeruch in meiner Wohnung hätte ich nicht ertragen. Ich hatte dies auch nicht als Bitte formuliert sondern als klare Forderung. Das hat auch funktioniert, weil er mein Bemühen um Abstinenz nicht gefährden wollte. Er war da sehr verständnisvoll. DAS hört sich doch toll an, oder??? ABER................. Frisch motiviert von meiner LZT und beseelt von dem Bestreben nach Abstinenz begann ich natürlich nun, meinen Sohn zu bekehren. Wie schlecht Alkohol doch ist, und wie sehr er sich doch damit schadet. Er habe doch bei mir gesehen, wie es endet. (Bei einem unserer Verwandten während meiner LZT tödlich!!) Die ganze Litanei und das ganze Blablabla, und das so gut wie jeden Tag Und was soll ich Dir sagen?????? DAS ging SOWAS von in die Hose!!!!!!!!!! Es gab keinen Tag mehr mit Auseinandersetzungen. Ich habe mich dann mit meinem Suchtberater zusammengesetzt und das Thema versucht aufzudröseln. Fakt war: Mein Sohn bekam jahrelang von mir vorgelebt, daß Alk ein geeignetes Mittel war um Probleme zu verdrängen, ich war durchweg gut drauf, meine Kinder hatten während meiner Saufzeit Freiheiten, die sich andere Kinder nur gewünscht hätten, ich habe meinem Sohn Verantwortung für seinen kleinen Bruder übertragen, ich habe mit meinem Sohn MEINE Probleme besprochen (war ja sonst keiner da). Ich könnte noch einiges mehr aufzählen. Was hab ich also gemacht? Ich habe meinen Sohn in den Status eines Erwachsenen erhoben (nicht bewusst)ich habe ihm ein gewisses Mass an "Macht" überlassen. Und jetzt??? Jetzt bin ich aus Therapie und will ihm genau DIESE Macht wieder entreissen, indem ich ihn wieder in die Position des Kindes verfrachte. DAGEGEN hat er sich heftigst gewehrt. Und das, aus meiner heutigen Sicht, völlig zu Recht. ICH habe mich daheim als Therapeut aufgespielt und das wollte er nicht. Es hat viele lange Gespräche gebraucht, bis wir beide unsere jeweilige Position innerhalb unserer kleinen Familie wiedergefunden haben. Was ich damit sagen will ist folgendes: Ich, als erwachsenes "Vorbild" habe meinem Kind jahrelang krankes Verhalten vorgelebt und viele Jahre gebraucht um dies einzusehen und daran zu arbeiten. Mit welchem Recht erwarte ich, daß mein Kind einsichtiger ist, als ich??? Auch heute ist es noch so, daß mein Sohn zwischendurch übermäßig Alkohol zu sich nimmt. Ich bin auch nachwievor der Meinung, daß diese Mengen das gesunde Maß überschreiten. Aber ich "therapiere" ihn nicht mehr. Es ist SEINE Entscheidung, ER hat die Folgen zu tragen. ICH muss bei mir sehen, wie ich damit umgehe und welche Konsequenzen ich daraus für MICH erarbeite. DAS ist nicht mehr Aufgabe meines Kindes. MEINE Aufgaben hat er lang genug übernommen. Liebe Grüße und einen guten Start in den Tag wünscht Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
das Betrinken mit 14 hätte ich auch als Grenzen austesten gesehen, ich glaube, da gibt es wenige, die das nicht probieren. Ansonsten denke ich nicht, dass er dich bewusst provozieren will. Er tut einfach rücksichtslos das, was auch andere seines Umfelds tun. In diesem Alter wirst du wohl eher fürs Trinken statt fürs Aufhören bewundert. Anerkennung für den nicht mehr trinkenden Vater passt da nicht. Dass Alkohol zum Tod seiner Mutter geführt hat, möchte er ganz bestimmt nicht hören. Auch wenn er auf dem Weg zum Alkoholiker ist, ist bei ihm, wie bei jedem Alkoholiker, erst mal alles ganz anders!
Ich weiß auch nicht, was du, außer mit ihm zur Suchtberatung zu gehen und offenem Umgang mit seinem Trinken, momentan tun könntest. Zu der Einsicht, etwas ändern zu müssen, muss er aus sich heraus kommen.
Liebe Grüße
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
die Glaubwürdigkeit ist erstmal dahin. Die ersten 2 bis 3 Jahre war meine Tochter supermisstrauisch mir gegenüber. Warum sollte sie mein Reden jetzt ernst nehmen, nur weil ich nicht mehr trinke? Das was durch mein jahrelanges Trinken kaputt gegangen bzw. nie "gewachsen" war (z.B. Vertrauen) soll nun plötzlich dasein Grad in der pubertären Phase wollen Jugendliche nicht zu getextet werden, je mehr ich redete umso "dichter" machte meine Tochter. Gut, ich hab das Glück, sie trinkt und raucht nicht, zutschelt nur bei Gelegenheiten mal an was alkoholischem. Falls sie doch mal eine Phase haben sollte, wo sie mehr trinkt, würde ich sie aber trotzdem nicht gleich in die Suchtberatung schicken, weil ich kann durchaus nachvollziehen, wie ich mich als 16-jährige fühlen würde, wenn mir dieser Ratschlag gegeben würde...no Chance. Ich würds eher mit einer Familienberatung o.ä. versuchen.
hallo Speyrer, du stellst da einen Zusammenhang her zwischen deinem Trinken und seinem Trinken. ?! Das mag ja sein, aber: auch du hattest dich selber in die Sucht gesoffen, so wie alle anderen auch. Sicherlich kommst du zuerst auf die "Vorbildfunktion" von Mutter oder Vater. Wenn du an ihn "heran" willst, dann geht das nur ohne Zwang, d.h. du musst schon so lange warten bis er deine freundlichen und liebevollen aber niemals aufdringlichen Äußerungen anhören will. Oder nichts geht! Gruß Max
Nachdem ich ihn in seinem Bett wusste, ging ich heute, zawr beunruhigt, aber zu Arbeit.
Im Gegensatz zu früher bei aussergewöhnlichen Situationen, war ich heute vollkommen ruhig, als ich nach Hause kam. Da sein Fenster offen war, wusste ich, dass er da ist und ich wollte einfach abwarten, wie er reagiert.
Er kam dann auch kurz nach mir in die Küche, sichtlich verlegen und entschuldigte sich zuerst. Ich wollte nicht weiter in ihn dringen, aber ich habe gemerkt, dass es ihm ersnt ist.
Ich habe ihm ein opffenes Gespräch angeboten ohne ihn zu drängen, habe aber auch gesagt, dass er um einen Besuch bei der Suchtberatung der Caritas nicht herumkommen wird.
jawohl guten tag mein lieber speyer wenn du keinen fehler tun möchtest dann nicht die suchtberatung! lass ihm zeit daß er sehen kann du meinst es ernst mit dem aufhören und er kommt von ganz allein-ist aber nur meine meinug wenn du ihn jetzt zu etwas zwingst wird er dir ganz entgleiten gruß fitti
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly: