ich bin das erste Mal hier und möchte Euch gern von meiner Situation und meinen Ängsten schreiben, vielleicht habt Ihr eine gute Idee, wie ich mit meinen jetzigen Ängsten und Befürchtungen umgehen kann!
Mein (inzwischen alkoholbedingt) früherer Freund ist nach einer langen, trockenen Phase von 20 Jahren vor zwei Jahren rückfällig geworden. Wir hatten uns vor 14 Jahren, also als er trocken war, kennengelernt.
Erst vor etwa einem halben Jahr gab er zu, seinen Konsum nicht mehr unter Kontrolle zu haben, davor hatte er es, obwohl es offensichtlich war, immer abgestritten, Na, jedenfalls, im Oktober 2006 hat er schließlich einen vollstationären Entzug durchgeführt, wurde aber kurz darauf wieder rückfällig. (Später erfuhr ich von ihm selber, daß er schon in der Klinik mittels geschickter Maßnahmen nach der abendlichen Atemkontrolle heimlich trank, er hatte zu der Zeit, zum Ende dieser vierwöchigen Entzugstherapie, schon Freigang). Er war also bereits naß aus der Klinik wieder entlassen worden.
Es folgten einige eigenhändige Entzugsversuche zu Hause, weil er unter keinen Umständen wieder in die Klinik wollte, war ihm peinlich, wie er sagte. Nach mehreren Rückfällen war ich wiederholt mit den Nerven am Ende und selber einmal im Februar deswegen in der Klinik!!
Vor drei Wochen begann er dann mit einer teilstationären Langzeittherapie, trank aber weiter. Er meinte zu mir, nach Abschluß der Therapie würde er vielleicht wieder zu trinken anfangen. Dabei trank er ja auch zu diesem Zeitpunkt.
Kurz darauf habe ich mich von ihm getrennt, denn an seiner Seite wäre ich auf alle Fälle zugrundegegangen. Meine persönliche Belastungsgrenze war schon vor drei Monaten erreicht gewesen, danach hatte ich hin und wieder selbst zu trinken angefangen, obwohl mir das Zeugs widerlich schmeckt. Die Trennung erfolgte aus dem Überlebenstrieb heraus.
Nun sind wir seit 2 ½ Wochen getrennt, er säuft noch immer, weil er in derselben Nachbarschaft wohnt wie ich (sehr ungünstig!!!) habe ich auch schon zweimal mitbekommen, daß er zu den Therapiezeiten draußen herumlief oder -torkelte, anstatt bei der Therapie zu sein.
Nach vielen Monaten der Sorge und Unruhe denke ich zwar jetzt, daß es allein seine Sache ist, was er aus seinem Leben macht oder ob er es zugrunde richtet, aber auf der anderen Seite habe ich furchtbare Angst davor, später vielleicht einmal Schuldgefühle zu bekommen, wenn ich erfahren sollte, daß er unter die Räder gekommen oder tot ist.
Für mich sicher ist, daß ich keinerlei Angehörigenaufgaben mehr übernehmen und ihn auch nicht bei mir aufnehmen will, sollte er seine Wohnung verlieren. Wir sind ja auch getrennt.
Aber ich habe Angst vor späteren Schuldgefühlen, falls er sich jetzt Chancen vermasselt. Ich hatte ihm vor Wochen noch mehrmals zugeredet, doch bloß die jetzige Langzeittherapie zu nutzen, aber offenbar vermasselt er sich alles. Mehr konnte ich doch nicht tun!!!??
Bitte, ich würde mich so freuen, wenn Ihr mir dazu Eure Meinung schreiben würdet. Ich habe doch alles getan, was möglich war, das weiß ich. Aber was mache ich, wenn er irgendwann total in der Gosse landet und ich ihm immer wieder begegne? Ignorieren? Was soll ich nur tun. Wie gehe ich mit damit um? Ich habe Angst!!
(Wegziehen möchte ich nicht, ich liebe meine Wohnung und bin froh, endlich eine für mich schöne Wohngegend gefunden zu haben.)
Hallo Enja, und herzlich willkommen hier an Board. Erst einmal möchte ich Dir schreiben, daß das was Du getan hast, das einzig Richtige war. Du hast auf DICH geachtet und frühzeitig die Reissleine gezogen. Dein damaliger Partner hat nicht offen gelassen, daß er nicht gewillt ist, seinen Alkoholkonsum zu lassen. Das ist sein gutes Recht, er ist ein erwachsener Mann. Und er kennt die nötigen Schritte, die er ergreifen kann, wenn er sich denn doch eines Tages zur Abstinenz entschliessen sollte. Wann das sein wird, oder ob überhaupt ist EBENFALLS seine Entscheidung. Aber das hast Du ja alles bereits erkannt
Ich lese nicht heraus, dass Du momentan unter Schuldgefühlen leidest, warum auch? Aber warum machst Du dir Gedanken darüber, daß diese eines Tages mal kommen KÖNNTEN??? Vielleicht magst Du dazu etwas mehr schreiben?
Liebe Grüße, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
was du hier beschreibst, diese Angst vor Schuldgefühlen kenn ich nur zu genau. Innerliche Verantwortung zu tragen, ob er's überlebt (wenn ich die Alkoholkarriere konsequent weiterdenke, lief es für mich immer darauf hinaus...)
Was mir aber eingefallen ist, als ich deinen Beitrag las, war die Frage (die ich mir auch selber stelle):
Wäre es nicht noch schlimmer, eines Tages Schulgefühle wegen dem EIGENEN ungelebten Leben zu haben?
Zur räumlichen Nähe kann ich nichts beisteuern aus eigener Erfahrung. Aber in jedem Fall kann es nicht schaden, gedulding mit Dir selbst zu sein, und Deiner Entwicklung Zeit zu geben.
ja, vielleicht wirst Du einmal Schuldgefühle haben, weil Du "knallhart geblieben" bist und er wegen seiner Trinkerei in der Gosse gelandet und dort vielleicht sogar gestorben ist. Vielleicht wirst Du aber auch einmal Schuldgefühle kriegen, weil Du immer wieder "weich geworden" bist und er sich so auch dank Deiner zuverlässigen Unterstützung im trauten Heim gemütlich ins Grab gesoffen hat, weil es für ihn ja nie wirklich ernst wurde.
Bei einer Fernsehsendung habe ich mal einen Suchtexperten in etwa sagen hören: "Der Süchtige selbst immerhin kann etwas Richtiges tun, nämlich aufhören oder sich dazu die richtige Hilfe suchen. Die Situation für Angehörige aber ist besonders vertrackt, denn was sie auch tun oder lassen, es ist alles falsch. Jedenfalls wenn es nicht zum Erfolg führt, und ob es zum Erfolg führt, kann vorher niemand sagen."
Er argumentierte dann aber so weiter: "Da sowieso alles falsch ist, sollten die Angehörigen sich von dem Druck befreien, irgendetwas für den Alkoholiker Richtiges finden zu wollen, sondern getrost an sich denken und das für sie selbst Richtige tun."
Mir hat das direkt eingeleuchtet, vor allem der Gedanke, welche Entlastung das für Angehörige bedeuten könnte. Vielleicht findest Du auch etwas Hilfreiches daran, das Dich auf dem bereits eingeschlagenen Weg bestärkt. Zu dem Richtigen, das Angehörige für sich tun können, zählte der besagte Experte übrigens den Besuch einer Angehörigengruppe, wo man mal was anderes als die tatsächlichen oder vorgestellten Vorwürfe von ahnungslosen Besserwissern zu hören kriegt, nämlich die Erfahrungen von anderen in ähnlicher Lage.
Ich bin kein Co, ich habe selbst getrunken. Aber dass ich trocken wurde, verdanke ich auch der Tatsache, dass ich keinen Co hatte und irgendwann sehr deutlich zu spüren bekam, dass es ganz allein meine Verantwortung ist, ob ich am Suff krepiere oder nicht. Schimpfen und Jammern, Bagatellisieren und "heilige Versprechen" ablegen ging in der Situation alles nicht. Es war niemand da, der damit zu beeindrucken gewesen wäre. Das einzige, was mir noch helfen konnte, war mein Handeln. Wie Du siehst, lebe ich noch. Das würde ich vermutlich nicht, wenn ich mit hohlem Getöse noch etwas hätte ausrichten können.
Abwarten bis eines von den Dingen eintritt über die du spekulierst. Meine Erfahrung..... es ist wahnsinnig schwer auf etwas zu reagieren das überhaupt noch nicht passiert ist.
Nonick
Laut Miracoli bin ich 2 bis 3 Personen.:zwinker1: Ich selbst bin sicher das ich noch viel mehr bin. :zwinker1:
Ich finde eines ganz enorm wichtig, um von diesem Angst vor der Zukunft ( er trinkt sich in sein eigenes Grab und du bist dann darüber traurig/geschockt etc.) eines nicht vergisst, nämlich, dass er wirklich, auch wenn krank, weil Alkoholsüchtig, die Verantwortung für sein Tun und Lassen, sein Krankbleiben oder Gesunden selber trägt...
Gib ihm diese Verantwortung zurück, wenn du für dich ganz ehrlich sagen kannst:" so *enja, nu haste dich so lange colike abgerackert bist selbst in die Klinik rein und aus reinem "Überlebenswillen/trieb" hast du grade noch die Biege gemacht und die Zeichen der Zeit auch erkannt dadurch ( Beziehungsende) , es gibt ganz wirklich nix mehr zu tun, nur noch alles Liebe und Gute zu Wünschen und Loszulassen!"
Werde erstmal selber wieder Heil von dieser Achterbahnfahrt der letzten 2 Jahre, dann traure angemessen nach deinem Gefühl über die verlorene Beziehung zu diesem Menschen- immerhin sind 14 Jahre auch kein Pappenstil und hol dir Hilfe beim Loslassen- via des Besuchs einer SHG für Angehörige...
Ich würde es mir an deiner Stelle nicht nehmen lassen nachzuforschen, nach all dem obig genannten "Hausaufgaben", inwieweit Co-Anteile schon vor seinem Rückfall ins nasse Alkdasein in eurer Bindung aktiv waren, für dich selber da hinzuschauen, damit du an dir selber besser arbeiten kannst diese Anteile in einer ev. neuen Bindung in der Zukunft reflektiertert im Blick zu haben. Denn die sind ja nicht "entsorgt" nur weil frau/man das Co-Suchtobjekt Partner geext hat, sondern die nimmt man/frau ja auch mit...
Ich sach nochmals: gib die Verantwortung zurück- gänzlich und lass los... Er ist mündig, erwachsen und hat auch das Recht darauf, sich in Raten zu Tode zu saufen! Dieses Recht haben wir sogar alle...
Da dein Ex so ganz "krankheitsuneinsichtig" klingt.. von wegen noch wieder trinken nach der LZT und so, bauste ja auch wohl auch nimmer auf eine weitere Chance von Beziehung falls er doch noch wieder das Ruder gen "Abstinenz" rumreissen sollte oder? Solange du da mit dir selber noch uneins bist, werden dir die "Hausaufgaben" wohl doch noch schwerer fallen, also sei da ehrlich mit dir
Ansonsten lese ich dich gerne wieder bei Gelegenheit
Schneefrau, ex-co via Kindheit
-------------------------------------------------- First they ignore you, then laugh at you and hate you Then they fight you, then you win When the truth dies, very bad things happen They're being heartless again
I know it's coming There's gonna be violence I've taken as much As I'm willing to take
Why do you think We should suffer in silence? When a heart is broken There's nothing to break
Tripping von Robbie Williams ( grade mein Motto-Song)
danke, daß auch Du als ehemals Betroffene (trockene Alkoholikerin) Verständnis für meine Entscheidung hast. Das tut sehr gut. Ich möchte allerdings dazusagen, daß mein früherer Freund mir neulich noch einmal deutlich sagte, er könne verstehen, daß ich Schluß gemacht habe - und das, obwohl er auch da nicht nüchtern war.
Gedanken wegen eventueller späterer Schuldgefühle mache ich mir vor allem, weil wir uns erfahrungsgemäß durch die nachbarschaftliche Wohnsituation durchschnittlich einmal die Woche über den Weg laufen und weil er mir in früherer Zeit sehr viel geholfen und mir viele Tips gegeben hat, sei es im technischen Bereich oder in Computerfragen. Ohne ihn hätte ich vielleicht inzwischen auch einen Computer, wäre aber wohl weniger versiert. Außerdem hat er sich in all den Jahren auch oft Zeit für mich genommen, wenn ich ihn zum Gespräch brauchte. Allerdings gab es auch gegenteilige Erfahrungen. Na, auf der anderen Seite war ich z.B. als Angehörige für ihn da.
Er warf mir im Rahmen der Trennung auch einmal vor: „Du hast mich benutzt und nun wirfst Du mich weg.“ Außerdem habe ich ihn ja einmal geliebt, erst in letzterer Zeit wandelt sich das Gefühl langsam in Mitleid. (Gut, eine Art der Nächstenliebe, obwohl ich nicht christlich bin, wird übrigbleiben.) Vielleicht ist der Begriff „Mitgefühl“ besser, aber weil ich selber nie körperlich abhängig war, kann ich nicht alles nachempfinden, die psychische Seite aber sehr wohl, weil bei mir meiner Einschätzung nach zumindest schon eine psychische Abhängigkeit vom Alkohol bestanden hatte.
Ich stehe zu meiner Trennungsentscheidung, aber manchmal denke ich, daß die gegenseitigen „Leistungen“ nicht ganz ausgeglichen sind, obwohl er jemand mit einer negativen Weltanschauung ist, was mich früher sehr runterzog.
In einem Therapiegespräch wurde er einmal gefragt, was für ihn das Schönste im Leben sei. Er meinte, er habe geantwortet: „Abends einzuschlafen und morgens nicht mehr aufzuwachen.“ Die Äußerung „durfte“ ich mir manchmal auch während unserer früheren Beziehung anhören, war für mich auch nicht einfach.
Ich finde es klasse, Tina, daß Du den Absprung geschafft hast. Wie lange bist Du denn schon trocken?
Hallo Ewli!
Ich hätte mir auf alle Fälle irgendwann Vorwürfe deswegen gemacht, daß ich mein Leben nicht zu meiner vollen Zufriedenheit gelebt habe, hätte ich die Partnerschaft weitergeführt. Wie ich schrieb, ich wäre auf alle Fälle im weiteren Verlauf daran zugrundegegangen. Wenn ich schon weiß, daß der Freund eigentlich nicht aufhören will, obwohl er sich einer Therapie unterzieht, ist es höchste Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Den Zeitpunkt (zu Beginn einer Langzeittherapie) hielt ich für gut gewählt, weil jetzt, sofern er es zuläßt, gut für ihn gesorgt ist. Er kommt sechsmal die Woche unter Leute, zu anderen Zeiten, er ist arbeitslos, ist er eher sehr viel alleine.
Die Beziehung war nie so das wahre, aber aus der jetzigen Sicht kann ich eine für mich positive Zusammenfassung des Ganzen konstruieren und bin rückblickend mit meinem bisherigen Leben weitestgehend zufrieden. Das wird auch noch besser werden, ich möchte demnächst mit einer ambulanten Therapie beginnen. (Anstoß der Therapiesuche war übrigens vor längerer Zeit genau die Alkoholproblematik meines früheren Freundes.)
Wie ich lese, bist Du auch Co? Befindest Du Dich noch in der Beziehung oder hast Du Dich getrennt?
Hallo Bancha!
Die von Dir gebrachte Aussage, daß Co, egal, was sie/er tut, bezogen auf den abhängigen Partner eigentlich immer nur falsch handeln kann, finde ich sehr interessant und es hilft mir auch noch ein ganzes Stück weiter. Vielen Dank für diesen Hinweis!
Auch der Tip mit der Angehörigengruppe ist gut (!!), aber eine Angehörigengruppe habe ich vor drei Wochen, kurz bevor ich mich trennte, schon einmal besucht. Die dort geschilderten, oft langjährigen Erfahrungen der anderen, zum Teil zermürbten, Teilnehmerinnen bestärkten mich noch in meinem Gedanken an eine Trennung. Dazu brauchte ich nur einmal dorthin zu gehen.
Allerdings habe ich mich entschieden, statt dessen eine Selbsthilfegruppe Co-Abhängiger zu besuchen und es auch bis auf weiteres fortzusetzen. Obwohl die Beziehung beendet ist, halte ich es für wichtig, vorzubeugen, damit künftige menschliche Beziehungen anders verlaufen. Mir gefällt die Gruppe und die dortige Gemeinschaft tut mir auch sehr gut.
Ich denke auch, wenn überhaupt, so hat mein Ex ganz allein auf sich gestellt (mit Hilfe von fachkundigem Personal) die besten Chancen.
Hallo Nonick,
ich finde es einfacher, mich schon einmal innerlich auf etwas vorzubereiten, was kommen könnte, als unerwarteterweise davon überrollt zu werden.
Hallo Schneefrau,
danke auch für Deine Antwort, habe Deinen Beitrag gerade jetzt erst entdeckt, als ich meine Antwort fertig hatte, muß jetzt weg, ich werde Dir später noch antworten, bis dann!
Deine Situation erinnert mich weniger an meine jetzige Partnerschaft. Mein jetziger Partner ist inzwischen seit sechs Jahren trocken.
Die vorherige Partnerschaft habe ich beendet, weil mein manisch-depressiver Ex mich in einem akuten Krankheitsschub verprügelt hat.
Damals hatte ich auch mit Schuldgefühlen zu kämpfen. Schließlich war er ja nicht "Schuld" sondern krank. Aber ich war einfach an einem Punkt angelangt, wo ich mich entscheiden mußte ER oder ICH und ICH hat zum Glück gewonnen.
Ich denke, an einem ähnlichen Punkt bist Du jetzt auch. Wenn Dich die Situation schon krank gemacht hat, gibt es eigentlich keine Zweifel mehr, ob Du richtig gehandelt hast.
Klar können irgendwann Schuldgefühle kommen, wenn Du evt. zuschauen mußt, wie er noch mehr auf den Hund kommt. Die Frage ist, kannst Du besser mit den Schuldgefühlen leben oder mit einem ständig besoffenen Partner, der sich und Dich kaputt macht?
Es hört sich so an, als hätte er sich ganz klar entschieden, für das Saufen, gegen die Beziehung. Und das ist auch sein gutes Recht, wie Schneefrau schon geschrieben hat. Er hat nun mal die Wahl und wenn es sein höchstes Lebensziel ist, morgens nicht mehr aufzustehen, dann solltest Du ihn nicht davon abhalten. Solche Sprüche kenne ich auch von meinem Ex und zum Teil auch von meinem jetzigen Partner, als er noch schlechter drauf war und ich kann nur sagen, Du hast nicht die geringste Chance, dagegen anzukommen, egal wieviel Energie Du reinsteckst.
Wenn Du genau überlegst, warst Du doch nur das ausführende Organ, das die Beziehung beendet hat? Er hat sich doch genauso dagegen entschieden?
Das mit der räumlichen Nähe kann natürlich schon ein Problem sein. Damals habe ich auch geschaut, daß ich Distanz zwischen mich und meinen Ex gebracht habe, weil ich Angst hatte, daß er mich wieder angreift.
Er war aber dann einige Zeit in der Psychatrie und ich hatte das Glück, daß ich schon vorher ein Praktikum in Italien geplant hatte.
Gibt es eine Möglichkeit, zeitlich begrenzt eine räumliche Distanz zu schaffen? Ansonsten würde ich zumindest drauf achten, daß Du jeden Kontakt meidest und zwar mit klarer Ansage an ihn, daß Du das nicht packst, ihm dabei zuzugucken, wie er sich kaputt säuft.
ZitatGedanken wegen eventueller späterer Schuldgefühle mache ich mir vor allem, weil wir uns erfahrungsgemäß durch die nachbarschaftliche Wohnsituation durchschnittlich einmal die Woche über den Weg laufen und weil er mir in früherer Zeit sehr viel geholfen und mir viele Tips gegeben hat, sei es im technischen Bereich oder in Computerfragen.
Ich bin sicher, er hat auch profitiert von der Beziehung und was er Dir gegeben hat, hat er freiwillig gegeben. So wie Du freiwillig lange Zeit an seiner Seite warst.
Und ich bin mit Bancha einer Meinung, daß Du vielleicht eines Tages mehr Schuldgefühle hättest, wenn Du ihn in seinem Rumgeeier noch länger unterstützt, weil vielleicht muß er ja mal komplett alleine stehen, um die Kurve zu kriegen.
Ich finde gut, daß Du eine ambulante Therapie angehst und in einer SHG bist. Wenn Du die ganze Sch... für Dich so aufarbeitest, daß es Dir gelingt, die krankmachenden Muster in Deinem eigenen Verhalten aufzudecken, dann waren all die Jahre wirklich nicht umsonst!
Ich gehe jetzt nach all den Jahren in eine ambulante Therapie, weil ich festgestellt habe, daß ich diese Verhaltensmuster heute noch in meinem beruflichen Umfeld mit rumtrage und das ist nicht weniger ruinös.
hallo Enja, " . . auf der anderen Seite habe ich furchtbare Angst davor, später vielleicht einmal Schuldgefühle zu bekommen, wenn ich erfahren sollte, daß er unter die Räder gekommen oder tot ist." //Vorweg: ich bin seit (fast) 24 Jahren trocken. Ich habe mich immer um mich gekümmert, indem ich Gruppen besuchte, zuerst nur für mich, nach etwa 3 Jahren dann schon als Sachkundiger auch für andere. Ich war nie 'staubtrocken' oder eine 'Trockenleiche', dafür habe ich mich in mühsamer Kleinarbeit gründlich doch noch zum lebendigen Menschen (nach)entwickelt. Deine Schuldgefühle kannst du getrost weglassen. Und zwar ersatzlos. Es ist völlig unerheblich, ob der Alkoholiker nach 3 Monaten, nach 1 Jahr oder nach 18 Jahren wieder trinkt. Er fällt genau dorthin zurück woher er einst kam. Und er kann, genau wie einst, nochmal neu anfangen mit der Abstinenz oder aber nicht. Soviel hatte ich reichlich gelegenheit in meinen 'langen Jahren' zu sehen. Das hat krankheitsbedingt mit DIR absolut nichts zu tun. Du magst vielleicht sogar der 'Anlass' gewesen sein, na und, wenn nicht du dann war es ein anderer Anlass, spielt überhaupt keine Violine, und mit dem Angetrunkenen kannst du ja sprechen, aber du kannst es auch lassen. Sprechen vielleicht aus Menschlichkeit, aber real wird das nicht!! Gruß Max
Auch Dir danke ich für Deine Antwort! Diese Angst vor der Zukunft bezüglich meines früheren Freundes ist schon vorhanden, allerdings scheint sie zumindest teilweise meine Angst davor, mein eigenes Leben womöglich nicht in den Griff zu bekommen, zu verdecken. (Ich weiß natürlich, daß es mit meinem Ex im Gepäck für mich unmöglich ist.)
Ich sage mir: Mit ihm wäre ich mit 100%iger Sicherheit untergegangen, allein habe ich zumindest eine Chance. (Und diese Chance ist gar nicht mal so schlecht. Aber die Angst vor dem Unbekannten oder auch innerhalb des Neuen und Unbekannten ist nun einmal vorhanden. Ich vermute, daß das Zurückschauen etwas davon ablenken soll!)
Und daher hat Deine Aussage: “es gibt ganz wirklich nix mehr zu tun, nur noch alles Liebe und Gute zu wünschen und loszulassen!" bei mir in der Richtung gedanklich viel bewirkt. Mir wurde bewußter, daß es meine Angst ist, in diesem Punkt (also meine eigene Zukunft erfolgreich zu gestalten) zu versagen.
Ich entdecke immer mehr Gemeinsamkeiten zwischen dem früheren Freund und mir, beispielsweise neigten wir beide dazu, unsere Hilfe anderen aufzudrängen oder aber uns minderwertig zu fühlen, wenn niemand auf unsere Hilfe Wert legt, gerade so, als müßten wir uns durch Hilfe etwas verdienen. Was es war? Bei mir wahrscheinlich das Gefühl der Berechtigung, zu leben.
Wir waren beide unerwünschte Kinder, allerdings hatte er das Pech, daß sein Vater, der auch noch an MS erkrankt war, Alkoholiker war, ihm die Schuld an seinem verkorksten Leben gab und ihn oft beschimpfte (mit abwertenden Ausdrücken wie: „Du bist detsch!“). Mir tat es sehr weh, zu erfahren, wie er behandelt worden war. Und nun verflucht mein Ex-Freund sein eigenes Leben.
In meiner Herkunftsfamilie gab es kein Alkoholproblem, eher neigten meine Eltern dazu, bei Streß oder Unzufriedenheit etwas zuviel zu essen, so wie ich heute. Bei mir war es die Mutter, die damit unzufrieden war, ein Kind „am Bein“ zu haben. Ich spürte das natürlich und war eher ein unzufriedenes Kind. „Hoffentlich kriegst Du später selber einmal Kinder, die Dir all das zurückgeben, was Du mir angetan hast“, meinte sie einmal zu mir, als ich noch klein war. Vom Verstand her verstehe ich so viel, aber leider spielt das Unterbewußtsein nicht mit. So weit ich weiß, beschloß ich schon als kleines Kind, kinderlos zu bleiben, was auch so ist. Jedenfalls blieb in mir immer das Gefühl, daß irgend etwas an mir eine Zumutung und ganz furchtbar sein mußte, wenn so eine Art Fluch über mich verhängt wurde..........
Nun gut, das waren ein paar Überlegungen zu einem Teil der Ursachen meines Co-Verhaltens.
Deinen Begriff emotionale „Achterbahnfahrt“ habe ich in der früheren Beziehung auch manchmal verwendet, um zu beschreiben, wie ich mich bei dem Wechsel zwischen Hoffnung und Enttäuschung/Verzweiflung gefühlt habe, er ist sehr passend!
Nein, Hoffnungen auf einen weiteren Versuch mit ihm würde ich mir auch im Falle einer späteren Abstinenz nicht mehr machen, was ich erlebt habe, reicht, zumal das Ganze ja jederzeit wieder von vorne losgehen kann.
Hallo Lissy,
danke auch für Deine Zeilen! Ja, ER oder ICH, diese Frage mußte ich mir auch vor kurzem stellen – und wie in Deinem drastischen Fall, habe ich mich für mich entschieden. Wie gut, daß Du den Absprung geschafft hast, was zuviel ist, ist zuviel!
„Die Frage ist, kannst Du besser mit den Schuldgefühlen leben oder mit einem ständig besoffenen Partner, der sich und Dich kaputt macht?“ Danke! Ein sehr guter Impuls! Manchmal frage ich mich, warum ich nicht auch selber darauf gekommen bin. Manchmal sind bringen die Gedanken anderer Menschen wirklich ganz schön weiter, einfach, weil sie in eine etwas andere Richtung denken, eine Richtung, auf die ich so schnell vielleicht nicht gekommen wäre. Ja, natürlich sind mir dann eventuelle Schuldgefühle lieber, sie werden ja nicht für immer bleiben. Der neue Lebensabschnitt erfordert Aufmerksamkeit von mir, so daß ältere Gedanken vielleicht nur noch hin und wieder darin Platz haben.
„Es hört sich so an, als hätte er sich ganz klar entschieden, für das Saufen, gegen die Beziehung.................. Wenn Du genau überlegst, warst Du doch nur das ausführende Organ, das die Beziehung beendet hat? Er hat sich doch genauso dagegen entschieden?“ Hm, vordergründig denke ich, wollte mein früherer Freund am liebsten beides, den Alkohol und die Beziehung, allerdings schien der Alkohol tatsächlich vor mir zu rangieren, er war eben leichter und schneller verfügbar.......... Den Gedanken, daß er sich an erster Stelle für den Alkohol entschieden hat (anstatt der Beziehung) hatte ich auch schon einmal vor ein paar Monaten gehabt. Da hast Du völlig recht!!
„Ansonsten würde ich zumindest drauf achten, daß Du jeden Kontakt meidest und zwar mit klarer Ansage an ihn, daß Du das nicht packst, ihm dabei zuzugucken, wie er sich kaputt säuft.“ Ja, so in der Art werde ich es auch handhaben.
Ich wünsche Dir für Deine weitere Therapie noch ganz viel Erfolg und hoffe, es hat Dich schon weitergebracht! Schreibe doch einmal davon, wie sie so abläuft, auf welche Art Du ein anderes Verhalten, andere Verhaltensweisen eintrainierst, ob Du die Gründe für Dein Co-Verhalten schon gefunden hast, wenn Du möchtest, es würde mich interessieren! Oder stehst Du erst am Anfang der Therapie?
Hallo Max,
danke auch für Deine Antwort. Gruppen machen mir ein bißchen Angst, je länger ich dort bin, als umso schwieriger empfinde ich es in der Regel, ist persönlichkeitsbedingt, hoffe, die Gründe in der Therapie aufdecken zu können. (Vielleicht, weil ich unbewußt denke, ich sei eine Zumutung.) Dennoch gehe ich weiter hin, war heute das dritte Mal (Co-Gruppe), jetzt wird es schon etwas schwieriger.
Du hast recht, seine Schwierigkeiten haben mit meiner Person nichts zu tun, ich war nicht einmal der Auslöser. Das hat mein Ex-Freund mir noch mehrmals gesagt. Für diese Aussagen habe ich mich bei ihm auch bedankt. Durch die Therapie war ihm wohl doch manches schon bewußt geworden.
Liebe Grüße an Euch alle! enja
Jeder erwachsene Mensch ist für sich selbst verantwortlich. Keine/r kann den/die andere/n verändern. Mensch kann sich nur selbst verändern und dort finden sich die eigentlichen Lösungen.
Wie ich lese, bist Du auch Co? Befindest Du Dich noch in der Beziehung oder hast Du Dich getrennt?
Liebe enja, ich befinde mich nicht mehr in dieser Beziehung. Als ich vor 1 1/2 Jahren hier bei Saufnix ankam, war die Erkenntnis, Co-Abhängig zu sein, erstmal eine große Erleichterung für mich: all das unaussprechbare Unbehagen in mir hatte einen Namen bekommen! Und ich war eine von den besonders glücklichen, so dachte ich, weil mein Lebensmensch sein Bier und später auch sein Räucherwerk tatsächlich von jetzt auf gleich stehen ließ. Ohne ins Detail gehen zu wollen, weiß ich heute nur soviel:
In keinem Fall werde ich jemals darum herumkommen, meine ureigenste Co-Thematik zu beackern. Und es wird genausowenig eines Tages fertig sein, das Thema wird nie engültig gegessen sein für mich. Aber - ich merke nach dieser Zeit, dass es leichter wird, freudvoller, dass ich schneller "help" rufen kann, mir Techniken zum Grenzschutz aneignen kann.
Kurzum: beim Co-Dasein kann die Kulisse wechseln (mal Mann, mal Job, mal Elternhaus, mal was -auch-immer), das Stück bleibt ewig gleich: werde ewli!
hallo enja, der Alki hat es unendlich einfacher. Der weiß nämlich ganz genau woran er ist, im allgemeinen, und dass er schwindelt dass sich die Balken biegen. Auch die spannende Stelle, wo er dann doch aufhört, merkt er ganz genau (wenn sie es denn wirklich war!). Aber der/die Co tut mir immer etwas leid, weil da zuerst keine feste Basis sein wird im Sinne von nun ja? oder nein? oder doch? !! Betroffene Kinder merken es zuerst, weil sie spüren dass! etwas anders ist. Das was anders ist, ist für sie zweitrangig. Hauptsache alles wird nun 'anders'. Max
Zitatob Du die Gründe für Dein Co-Verhalten schon gefunden hast, wenn Du möchtest, es würde mich interessieren! Oder stehst Du erst am Anfang der Therapie?
Ja, ich bin noch ganz am Anfang mit der Therapie.
Die Gründe für mein Co-Verhalten? Kann ich Dir nicht sagen und ich denke, ich werde das auch nie mehr rausfinden.
Interessant finde ich, daß auch ich Kind einer Mutter bin, die es recht lästig fand, Kinder zu haben und aus gleichen Gründen selbst keine Kinder habe.
Andererseits bin ich sehr behütet aufgewachsen, kaum mit Alkohol in Berührung gekommen.
Ich mußte nach der ersten Therapiestunde meine Therapieziele notieren. Da hat sicher nicht dazu gehört, daß ich rausfinde, warum ich Co bin. Das würde mir ja nichts helfen.
Ein wichtiges Ziel ist, daß ich lerne, meinem Körper und mir mehr zu vertrauen. Damit der nicht mehr krank werden muß, damit ich kapiere, was ich brauche.
ZitatMit ihm wäre ich mit 100%iger Sicherheit untergegangen, allein habe ich zumindest eine Chance. (Und diese Chance ist gar nicht mal so schlecht.
Ich denke, darum geht es eigentlich: Wie definierst Du "Ich habe eine Chance"? Was sind Deine Ziele? Wie müßte Dein Leben verlaufen, damit Du am Ende sagen kannst, "Ich habe meine Chance gehabt und ich habe sie genützt?"
Ich denke, wenn ich mir diese Fragen ernsthaft stelle, dann haben die Co-Muster und alle Leute, die versuchen, davon zu profitieren, automatisch weniger Raum.
So, und damit sie das auch auf die Reihe bekommt und nicht nur drüber redet, geht die kleine Lissy jetzt zu ihrer Therapeutin und übt ein bißchen!
Das du das Angeklopfe von wegen Somatikebene nu doch so rel. schnell für dich ernst nimmst , das finde ich sowas von schön du - wollte ich einfach mal loswerden, weil bei mir im Familyverbund mein Schwesterherz das leider seit guten 3 Jahren total schleifen lässt und immer mehr "auf" ist Ist so traurig, das "Zugucken", immer noch und immer wieder
Ich wünsch dir gute Wege und Momente beim Üben, und Hingucken, Ausatmen und Hinspüren
@*enja
Gut, dass du da schon mal Klarheit hast, von wegen "Beziehung no option anymore"... Die Angst vor dem eigenen Baustellen wie diesem "Zumutungsfilm" von dir und dem Beackern eigener in Kindheit mitmotivierter Lebenspfade wie Kinderlosigkeit etc., die kann ich zwar nachvollziehn, nur fände ich es persönlich viel sinniger, du liesstes diese Angst nicht dein guter "Berater" für deine weitere Entwicklung sein- Angst ist ein nützliches Gefühl, solange frau/man ihr nicht zu viel Macht über Entscheidungen bzw. zu viel Raum gibt, denn sie will doch nur mahnen, warnen und zu mehr Vorsicht raten... gibt man ihr zu viel Gewicht, dann sperrt man sich selber leider nur wieder genauso ein wie zuvor oder so ähnlich
So jedenfalls mein "Angst-Management"-Fazit auch aus meiner Therazeit und danach ... sie ist nen guter Anzeiger für die Richtung, wo frau noch Wachstums/Änderungsbedarf hat
Hoffe, ich lese mehr von dir du "Zumutung" * hoffe, du weisst wie ich des nu meine*
Schneefrau/Sabine
-------------------------------------------------- First they ignore you, then laugh at you and hate you Then they fight you, then you win When the truth dies, very bad things happen They're being heartless again
I know it's coming There's gonna be violence I've taken as much As I'm willing to take
Why do you think We should suffer in silence? When a heart is broken There's nothing to break
Tripping von Robbie Williams ( grade mein Motto-Song)
„Ich befinde mich nicht mehr in dieser Beziehung. Als ich vor 1 1/2 Jahren hier bei Saufnix ankam, war die Erkenntnis, Co-Abhängig zu sein, erstmal eine große Erleichterung für mich: all das unaussprechbare Unbehagen in mir hatte einen Namen bekommen!“ Für mich ist es auch eine Erleichterung, zunächst einmal zu wissen, worum es sich handelt und woher mein Drang zur Fixierung kommt, allerdings ist das Benennen des Krankheitsbildes für mich nur ein schwacher Trost. Ich möchte vor allem zusehen, daß ich die Ursachen im Groben möglichst schnell erkenne, verhaltenstherapeutisches, zukunftsorientiertes Arbeiten ist mir mit Abstand am wichtigsten!!
„Und ich war eine von den besonders glücklichen, so dachte ich, weil mein Lebensmensch sein Bier und später auch sein Räucherwerk tatsächlich von jetzt auf gleich stehen ließ.“ Für mich bzw. besser: zugunsten unserer Beziehung hat mein Ex weder das eine noch das andere getan, auch wenn er in seiner Wohnung in meiner Gegenwart nur auf der Toilette geraucht hat. In meiner Wohnung wurde natürlich gar nicht geraucht.
„Kurzum: beim Co-Dasein kann die Kulisse wechseln........“ Ja, das sehe ich auch so, nur weil die Beziehung beendet ist, ist das Verhaltensmuster in mir nicht getilgt, daher zum Beispiel die SHG und die geplante Therapie. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg beim Ackern. -----------------------------
Hallo Max,
„der Alki hat es unendlich einfacher. Der weiß nämlich ganz genau woran er ist, im allgemeinen, und dass er schwindelt dass sich die Balken biegen. Auch die spannende Stelle, wo er dann doch aufhört, merkt er ganz genau (wenn sie es denn wirklich war!).“ Leider war mein früherer Freund nie ein besonders ehrlicher Mensch, auch vor dem Rückfall nicht. Er hat auch schon immer gekifft.
„Aber der/die Co tut mir immer etwas leid, weil da zuerst keine feste Basis sein wird im Sinne von nun ja? oder nein? oder doch? !!“ Ja, furchtbar war das!! Nur, wenn er es nicht verbergen konnte, gab er seine Rückfälle zu. Zuerst dachte ich, er sei vielleicht ehrlicher geworden, bis ich erkannte, daß er wahrscheinlich nur aus diesem Grund übergangsweise überhaupt ehrlich war. In neuerer Zeit ging es mit den Unaufrichtigkeiten langsam wieder los........... -----------------------------
Hallo Lissy,
„Interessant finde ich, daß auch ich Kind einer Mutter bin, die es recht lästig fand, Kinder zu haben und aus gleichen Gründen selbst keine Kinder habe. Andererseits bin ich sehr behütet aufgewachsen, kaum mit Alkohol in Berührung gekommen.“ Ich bin vordergründig behütet aufgewachsen, aber die Karriere, das Materielle, war meinen Eltern, besonders meinem Vater, besonders wichtig. Der Rest der Familie hatte sich dem unterzuordnen, also unauffällig zu sein und keine Probleme zu bereiten. Ich hatte früh gelernt, meine Gefühle zu unterdrücken, Konflikte wurden meistens nicht ausgetragen, sondern schwelten vor sich hin. Meine Mutter war unzufrieden damit, meinetwegen geheiratet zu haben, sie hätte lieber anders gelebt, meine Eltern haben nicht besonders gut zusammengepaßt und leben schon seit langem getrennt.
„Wie definierst Du "Ich habe eine Chance"?“ Daß ich mir überhaupt erst einmal die Möglichkeit gebe, auf meinen Beinen stehen zu bleiben oder wieder auf die Beine zu kommen. In der Beziehung hätte ich mit Sicherheit den Halt verloren und wäre wahrscheinlich selber Alkoholikerin geworden.
„Was sind Deine Ziele?“ Nichts großes. Selbstbewußter werden. Jeden Tag zu meiner Zufriedenheit gestalten zu können (anstatt mir um andere unfruchtbare Sorgen zu machen). Im Alter ein kleines soziales Netz haben (ich bin Einzelgängerin, aber darum komme ich nicht herum, ebensowenig wie jetzt um Selbsthilfegruppen.)
„Wie müßte Dein Leben verlaufen, damit Du am Ende sagen kannst, "Ich habe meine Chance gehabt und ich habe sie genützt?"“ s.o.: Jeden Tag zu meiner Zufriedenheit gestalten.
„So, und damit sie das auch auf die Reihe bekommt und nicht nur drüber redet, geht die kleine Lissy jetzt zu ihrer Therapeutin und übt ein bißchen!“ Na, fleißig trainiert?
Was sind denn Deine Ziele? ------------------------------------
Hallo Schneefrau!
„nur fände ich es persönlich viel sinniger, du liesstes diese Angst nicht dein guter "Berater" für deine weitere Entwicklung sein...........“ So weit ist es, wie ich finde, richtig, was Du schreibst, aber bezüglich der Thematik „Kinder“ ist es in meinen Augen ein besonderer Fall. In diese problematische und schon halb zerstörte Welt möchte ich keine Kinder setzen (Überbevölkerung, globale Erwärmung, UV-Schicht etc.). Ich möchte nicht, daß meine Nachkommen für etwas büßen müssen, was frühere Generationen verursacht haben. Davon abgesehen bin ich ohne Kinder ganz zufrieden.
Gut, eine harmonische Partnerbeziehung hätte ich mir gewünscht, aber es war nun einmal nicht. (Ich bin jetzt 43 und möchte es nicht mehr versuchen, zumal auch das Thema „Sexualität“ in meinem Leben insgesamt nie einen übermäßig hohen Stellenwert besaß.) Nun hoffe ich, daß in späteren, eventuellen Freundschaften zu einzelnen Frauen einiges besser wird.