egal wie wir das drehen und wenden...in Vieltrinkerkreisen, egal worin die Anlässe nun bestehen, werden nun mal einige der Beteiligten im Lauf der Jahre Alkoholiker, weil die Brühe halt Wirkung zeigt und allein aus diesem Grunde bist Du damit, daß Du Dich von Deiner trinkenden Umgebung absetzen musst, wenns Dir um Deine Lebensqualität oder Gesundheit oder was weiss ich geht, kein Einzelfall.
Ich behaupte mal, das ist eher üblich, daß ein Alkoholiker sich in einer Umgebung bewegt, in der viel getrunken wird, als daß er sich unauffällig in einem Gebetsverein versteckt. Will sagen, das was Du hier aus Deiner Umgebung beschreibst, ist nix so besonderes, wie Du vielleicht glaubst.
Ausserdem solltest Du drauf achten, daß Du nicht in ne, sagen wir, Verteidigungsstellung gerätst, in der Du hier Dein trinkendes Umfeld gegen die bösen und langweiligen Trockenen verteidigst - schliesslich bist Du es, die aufhören will und unter Umständen Unterstützung benötigt, wegen den Leuts hier kannst Du ja auch weitertrinken.
Da kannst Du nur Prioritäten setzen, was Dir wichtig ist, und dann Augen zu und durch.
Was die Getränke angeht, Du musst ja nicht jeden Tag das gleiche trinken. Ne Menge Tees kannst Du auch kalt trinken, ausserdem gibt es sehr viele verschiedene, musst Du halt mal umgucken. Fruchtsäfte gibt es auch in großer Auswahl, die besseren lassen sich so verdünnen, daß der Fruchtzucker nicht mehr groß ins Gewicht fällt, aber trotzdem noch Geschmack drin ist, und zwischendrin wird Dich ein Wasser schon nicht umbringen.
stimmt: Die Verteidigungshaltung!!! Da muss ich von weg...Mein Samariterdasein hat mir schon oft das Genick gebrochen. Als ich damals aufgehört hab zu rauchen, da hat sich auch ne Menge getan und ich war so stolz und überzeugt, dass ich die anderen auch überzeugen wollte. Das haben die sich aber nicht gefallen lassen und immer schön den Glimmstengel verteidigt, sich teilweise von mir abgewandt. Das hat mir sehr weh getan, ich wollte doch nur ihr Bestes dachte ich, dass die das verstehen. Aber Süchtige verstehen sehr schwer, teilweise gar nicht. Natürlich macht sich die Angst breit, dass jetzt wieder so viele Menschen, die ich eigentlich sehr mag, auf der Strecke bleiben, weil ich die überzeugen will...
Danke für diesen Gedankenhinweis, minitiger, damit kann ich was anfangen.
Im Übrigen muss ich jetzt mal gehen, bin schließlich schon sooooo lange hier.
Freu mich auf einen nächsten nüchternen Tag und wünsche den euch auch...
Es grüßt und winkt die Barbara
Wenn Durst nicht das Problem ist, ist trinken keine Lösung...:sly:
ZitatGepostet von Rhabarberbarbara Als ich damals aufgehört hab zu rauchen, da hat sich auch ne Menge getan und ich war so stolz und überzeugt, dass ich die anderen auch überzeugen wollte. Das haben die sich aber nicht gefallen lassen und immer schön den Glimmstengel verteidigt, sich teilweise von mir abgewandt. Das hat mir sehr weh getan, ich wollte doch nur ihr Bestes dachte ich, dass die das verstehen. Aber Süchtige verstehen sehr schwer, teilweise gar nicht.
lol...mir ging es nüchtern anfangs so gut, daß ich im Überschwang dachte, das muss ich doch den Leuten erzählen, die so viel Angst vor dem Aufhören haben. Denn letztlich hab ich ja nur weitergesoffen, schon als es nicht mehr schön war, weil ich mir ein Leben ohne halt als schwierig vorgestellt hatte, dabei wars im Verhältnis zu meinen vorherigen Ängsten dann so einfach. Ich fragte mich dann schon, warum ich nicht früher drauf gekommen war.
Nun, es ist immer noch bedeutend besser, als wenn ich weitergesoffen hätte, ich bin sozusagen wieder auf dem Boden angekommen, hat nix abgehobenes mehr, und daß sich nicht alle von mir bekehren lassen wollten, hab ich anfangs einigen übel genommen.
Aber das ist halt so, gelle, ich wollte ja auch so, wie ich will, und nicht so wie andere von mir wollten, also lass ich halt auch laufen, wer laufen will...
Wenn ich allerdings nicht nur trocken, sondern auch frei sein will, dann dürfte ich mich nicht mit nassen Leuten umgeben. Dann wäre ich immer & stets im Dialog mit genau denjenigen Dingen, die mir schaden, weil von schief nach quer gedacht und gemacht. Erst nachdem ich in langen Tagesmärschen sprich längeren Monaten mich 'in wirklich' erkennen konnte, ab da ging es erst bergauf mit meiner gesamten Lebensfreude. Und der Mensch kann sich nicht alleine erkennen, er braucht dazu ein Gegenüber. Meine Gegenüber sind trockene Leute, sonst ginge das glaube ich gar nicht. Ich will hier auch nicht recht haben - ich kannte einen Kellner, der jahrelang erst selber noch mittrank, aber straff, dann selber entzog, nach 4 tagen wieder zur Arbeit ging, die Gäste abfüllte wie jeden Abend, und der dennoch jahrezehnte nicht wieder trank - aber mir wäre das alles zu wackelig, Max
Gut geschlafen hab ich wohl, aber der Abend war schwer, ich hatte Durst auf ein Bier, oder auch zwei oder drei???
Ein Glück hatte ich keins hier...
Bin dann noch einkaufen und hab Hefeweizen, natürlich alkoholfrei gekauft, getrunken, für gut befunden...
Der Durst war weg, die Gewohnheit gestillt...es stand ne Flasche Bier aufm Tisch.
Noch jemand da, der so eine Phase mit alkfreiem hinter sich hat, oder auch beibehalten hat? Ich hab auch eure Bedenken scho gelesen, aber mir hats ersmal geholfen.
Schönen Tag wünscht Barbara
Wenn Durst nicht das Problem ist, ist trinken keine Lösung...:sly:
ja, ich hatte anfangs auch so eine Phase mit alkfreiem Bier - ist schon mehr als 2 Jahrzehnte her.
Hies 'Gerstel', das Zeug und hat nur kalt und dann auch nur halbwegs geschmeckt . Hab's bald bleiben gelassen, Gott sei Dank.
Lieber Gruß Werner
P.S. Du bist schon wirklich 'ne lustige Nudel, aber auf deine dauerhafte Enthaltsamkeit würde ich keinen 'Roten' wetten. Ist aber eh wurscht, ist ja nicht mein Problem . Ich drück' dir trotzdem die Daumen .
---------------------------------------------------------------- It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer
nö, schlechtes Gewissen hab ich nicht, ich denke, es ist bei mir wirklich viel Gewohnheit...so nach dem Motto: Wenn alles getan ist...ich hab immer Lust mich zu belohnen, wenn ich einen besonders arbeitsreichen und anstrengenden Tag hinter mich gebracht habe. Und wenn es nun bleifreies ist, na dann...ist doch gut... Ja, könnte mich auch mit einer kulinarischen Kleinigkeit verwöhnen, aber mit Essen belohnen ist auch nicht der richtige Weg, hab nämlich auch noch mit dem Gewicht zu kämpfen.
Werner, was ist ein Roter???Und wetten kannste ruhig abschließen...ich bin berühmt für meinen Dickschädel
Bba
Wenn Durst nicht das Problem ist, ist trinken keine Lösung...:sly:
...dass mit dem Pfennig hatte ich mir schon gedacht, war mir aber nicht sicher...
Gut, dann wette eben nicht...und ich denke, dass der Anfang einer jeden Trinkerei schon mit Charakterschwäche oder allgemeiner Schwäche zu tun hat und man oder auch frau nicht hat NEIN sagen können zum zweiten Glas!!! Oder im Allgemeinen es so war, dass man nur locker sein konnte mit ein paar Gläsern im Blut. Selbstbewusstsein antrinken, das is ja einfach...Aber welches haben, dafür muss man schon an sich arbeiten. Bin ja auch therapieerfahren und hab auch geschafft vom Nikotin loszukommen. Allen Carr hat mir sehr geholfen...Gott hab ihn seelig
Blablababararhabarber
Wenn Durst nicht das Problem ist, ist trinken keine Lösung...:sly:
mit Ausnahme von "Selbstbewusstsein antrinken" - muß heißen "scheinbares Selbstbewusstsein antrinken," stimme ich mit dir voll und ganz überein. So wie du das beschreibst gilt das ganz genauso für mich.
Nur dann auch:
Zitat (von Barbara) Leider hab ich in letzter Zeit nicht genügend Konsequenz um auch nach 2 Bieren oder so aufzuhören...Nein, dann muss es immer gleich bis zum Verlust der Muttersprache und aller Erinnerungen sein. Ich hasse mich dafür und will so viel Kraft haben um NEIN zu sagen.
Stimmt auch vollkommen mit meinen Erfahrungen überein!
Mit anderen Worten, du stehst genau und exakt an der Stelle, an der ich vor mehr als 20 Jahren stand.
Aber wo ist den da dein Dickschädel zu sehen ?
Lieber Gruß Werner
[ Editiert von Grosser Bruder am 01.06.07 13:07 ]
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ich will Geduld mit mir haben...und du solltest das auch haben. Gib mir 20 Jahre
Ich bin jedenfalls voller Zuversicht, hab ich ja auch Hilfe. Von euch und auch mein Mann versucht alles um mir zu helfen, wobei er letztendlich nich immer weiß, was nun in der oder der Situation für mich richtig ist. Da wir aber prima kommunizieren können, ist das nicht allzu schwierig und ich hoffe auch, dass es das eben nicht wird. Eher würde es schwierig werden wenn ich so weiter gemacht hätte denke ich...
Also ich bin MIR treu und ich glaube an MICH...
(Ich finde, das hab ich schön gesagt, smile)
Bba
Wenn Durst nicht das Problem ist, ist trinken keine Lösung...:sly:
Moin Barbara, finde ich sehr schön, daß Du die Dir angebotenen Hilfestellungen annehmen und an Dir arbeiten möchtest. Aber wieso schlägst Du dann einen der wichtigsten "Tipps" in den Wind? Der Schritt von "alkfreiem" Bier, Wein, Sekt zur "richtigen" Dröhnung ist ein winzigkleiner. Du begründest das mit "Gewohnheit". Ach was!? MEINE "Gewohnheit" war es, morgens gegen 5 Uhr meinen Pegel hochzufahren, den Tag über zu halten und mich abends abzuschiessen. Nach vielen Jahren hab ich dann den Begriff Gewohnheit gegen "Sucht" ausgetauscht, DAS war dann wohl ehrlicher und mit der erste Schritt in mein angestrebtes trockenes Leben. Genau darum geht es! Alte (mir nicht guttuende) Gewohnheiten gegen neue (mir guttuende) zu ersetzen. Das ist so einfach und dabei auch sooooo schwer. Denn dazu bedarf es so mancher Veränderung im Denken und Handeln. Alleine hätte ich das nie geschafft (wie übrigens die meisten nicht). Erst unter Inanspruchnahme von Suchtberatung, Therapeut, Arzt, LZT und Gruppe konnte ich mich aufdröseln, hinschauen und mich richtig kennenlernen. Es hat Jahre gedauert, bis ich den Mut aufbrachte,bei mir nachzuschauen und mich dem dort Entdeckten zu stellen.
Das erste Glas stehenzulassen war ein enorm wichtiger erster Schritt, aber eben nur der erste.
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern