Natürlich habe ich getrunken in Spanien, davor, danach und während. Ich schaffs mittlerweile einen oder zwei Tage nichts zu trinken, aber sogar in diesen kann es mir passieren dass ich mich im Supermarkt plötzlich Richtung Alkotheke bewege. Wie ferngesteuert. Ich schaffs beim ausgehen vorher zu überlegen was ich denn gerne als Alkofreie Alternative trinken würde, dann aber nicht kein Bier zu bestellen wenn alle mit einem Glas dasitzen. Und hätte wirklich Lust auf die Alternative, und auch Durst, und krieg das Bier (also das erste, die anderen dann sind überhaupt kein Problem) beinah nicht runter. Und den ganzen Rest Mist wie der nächste Morgen, die Vorsätze, das wollen ist eh bekannt und hat sich nicht bewährt mir die Lust aufs Trinken zu nehmen. Als ob einer einen Knopf drückt so gegen Sieben Uhr Abends und ich beginne mich zuzuschütten bis nichts mehr da ist oder ich nicht mehr da bin. Und dazu kommt, jetzt neu, dass ich merke wie ich am Nachmittag schon gern ein Bierchen trinken würde, und das viel erschreckendere: das ich das manchmal auch mach.
Ich hab so lang gekämpft, ich hab mich so gewehrt gegen die Kapitulation, ich hab euch gesagt dass ich Kapitulation als Schwäche anseh. Ich versteh heute morgen sehr sehr gut dass es wirklich nur das geben kann: Die Kapitulation, sonst gar nichts.
Ich brauch das Board hier. Ich lese seit einigen Tagen wieder und das Stundenlang.
Ich bin wieder hier.
Versuch 19863
Ich habe mit meinem Mann darüber geredet, er findet nicht dass ich ein Problem mit Alkohol habe.... (???).... Nein, er möchte es mir nicht ins Gesicht sagen, er windet sich. Ich muss ihm sagen dass es OK ist für mich zu wissen dass ich und Alkohol nicht zusammen gehen. Meine Leber schreit schon jeden Morgen und bettelt mich an sie in Ruhe zu lassen mit der Brühe. Meine Tochter (9) hat Angst, sie sagt nichts aber ich weiss es. Sie wollte letztens wissen was ein Alkoholiker ist.....
Ich kann doch nicht Saufen bis ich Tot bin. Das geht doch nicht....
Das will ich nicht.
Ich glaub der Beitrag läuft noch unter Kurznotiz, von der Länge her.
Ich weiss dass es Morgen ist, ich einen riesengroßen Kater hab, also zwei in dem Fall heute morgen *g*, ich weiss es ist jeden Morgen das selbe Elend und am Abend dann aber hab ich mich prima erholt und kann wieder trinken.
Hallo Barfuss, wie sehr ich mich doch in deinem Beitrag wiedererkenne. 19:00 Uhr war MEINE Zeit - jeden Abend - auf die ich auch ab Nachmittag so sehr gewartet habe und wenn es am Wochenende eine Gelegenheit gab früher zu trinken, so habe ich diese unendlich dankbar angenommen.
Morgens habe ich mir meistens geschworen, HEUTE nicht und ab Nachmittag ging es mir wieder so gut, dass nur die Sehnsucht da war.
Heute bin ich bei Tag 13. und es wäre gelogen, wenn ich nicht an 19 Uhr denken würde, wenn wir zusammenkommen und gemeinsam "Alles was zählt" gucken. Es wäre auch gelogen wenn ich sagen würde es ist einfach, aber habe einige Dinge herausgefunden die mir helfen, den Druck zu lindern und dieser meldet sich auch nicht mehr täglich.
Was ich so sehr auch geniesse ist, wenn meine Jungs irgendwo hin wollen und mich fragen: "Mama, kannst du mich heute Abend abholen"? und ich nicht mehr nein sagen muss, mit dem Wissen, dass ich dazu nicht mehr in der Lage sein werde.
Meine Kids fragen mich nicht mehr täglich wie es mir geht und das sehe ich als unglaublich positives Zeichen, dass sie sich wieder vermehrt um sich selbst kümmern können/dürfen. Jetzt frage ich sie wieder - wie auch vorher - aber ehrlicher.
Hm... bin gerade selbst überrascht über meine Zeilen die ich hier schreibe und danke dir, dass du mich mit deinem Posting dazu angeregt hast
Du schaffst das auch Barfuss und ist dauerhaft ohne Kapitulation kaum durchzuhalten.
Wir lesen uns
Alles Liebe und viel Kraft dir Claudia
*die mit ihrer Nüchternheit auch wieder viel Zärtlicher zu ihrem Mann ist *
ich sag' auch mal "Willkommen zurück bei Saufnix".
Ich kann mich Werner nur anschliessen. Was willst du nun anders machen?
Du bist dir darüber im klaren dass es so nicht weiter geht. Die Spirale dreht sich für dich weiter nach unten.. Versuch' es umzukehren. Du musst es wollen.
Danke Claudia, das sag ich dir ! Du bist eine von denen, in denen ich mich wiederfinden kann. Alles was du geschrieben hast kann ich bendenkenlos und sofort auf der Stelle mit unterschreiben.
hi Barfuss, "Ich muss aus dem Schema raus." // Aber heraus bist du erst dann, wenn da steht: ich bin aus dem Schema raus. Ich muss ist immer noch bloß Absicht, richtig raus bist du erst ohne jede Begründung, ohne jeden Zusammenhang. Auf denn! Max
auch mein Mann meint, ich hätte kein Alkoholproblem. Ich konnte locker ein paar Tage ohne Trinken auskommen. Aber eben nur ein paar Tage... Dann hat sich solch ein großer Saufdruck aufgebaut, dass ich an nichts Anderes mehr denken konnte, als an Wein, Sekt, ...
Ich bin mit Hilfe dieses Forums seit fast einem Monat trocken. Und ich muss zugeben, es war teilweise ein sehr harter Weg. In der ersten Woche habe ich (besonders abends) dauernd ans Trinken gedacht, und mir schossen viele Ausreden durch den Kopf, die Korken wieder knallen zu lassen.
Aber: die Flaschen blieben zu!! Statt dessen bin ich oft nach draußen gegangen, bin wieder gelaufen, hab viel Wasser getrunken, oft Eis gegessen, Kirsch-Bananen-Saft getrunken, mich zur Entspannung in die Badewanne gelegt, mit Duftöl, war viel hier im Forum, habe gelesen...
kurz und gut: ich habe mich wichtig genommen und gut für mich gesorgt. Vielleicht wäre das auch ein Tip für Dich!
Dir muss klar sein, dass Alkohol nichts als ein Nervengift ist, und daß wir süchtigen Menschen es nicht trinken dürfen, wenn wir von dieser Sucht loskommen wollen und lange gesund leben möchten.
Hm... kann ich was gegen den Druck machen? Ich kann darauf nicht antworten .
Ich versuche ihn zu lindern. Meine erste Wahl für mich ist heisser Kakao *grins*, der bisher immer geholfen hat, den Druck zu lindern. Unglaublich irgendwie. Ansonsten baden, was ich gerade erst für mich endecke oder mit dem Hund spazieren gehen und bewusst auf die Natur achten. Wenn das alles nicht hilft oder lindert, bleibt nur annehmen und aushalten in der Gewissheit, nicht an diesen Gefühlen zugrunde zu gehen - wovon ich immer ausgegangen bin - . Aber dennoch ist auch immer wieder sehr schwer. Vesuche mir immer noch irgendwelche Gründe zu bringen oder zu sagen, ich versuche es ein andermal wieder. Aber "ein andermal" wird es nicht anders werden wie jetzt sondern wahrscheinlich noch viel schlimmer.
Hm... weiss nicht ob du dir was rausziehen kannst. Bin selbst noch ganz am Anfang und kann an guten Tips noch nicht so viel beisteuern. Aber hier sind so viele unglaublich liebe, kompetente Menschen, die dir, wie auch mir und allen Anderen die es ernst meinen, helfen.
Du kannst es auch schaffen Claudia
Edit: Und als aller erstes überhaupt hier lesen und schreiben
ich bin noch ein ziemlicher Frischling hier und weiß nicht, ob ich Dir raten darf, aber dieser Satz fällt mir auf, weil es auch meiner ist. Ich denke, um aus diesem Kreislauf herauszukommen solltest Du Deinen Tagesablauf ebenfalls ändern und Dich ganz bewußt der abendlichen Situation wie sie bisher war nicht mehr aussetzen. Plane zu den Zeiten wenn Du üblicherweise trinkst eine andere Aktivität, und zwar BEVOR der Saufdruck mit aller Macht kommt. So werde ich es zumindest versuchen, denn ich glaube, wenn alles beim alten bleibt ist der Druck einfach zu groß. Ich weiß nicht, ob ich recht habe, es ist halt ein Gedanke von mir. Ich wünsche Dir viel Kraft. LG....Angsthäsin
[ Editiert von Angsthäsin am 01.06.07 10:59 ]
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
Irgendwann steht dort vielleicht wirklich, Ich BIN aus dem Schema raus. Ohne das "vielleicht" als Ausrede stehenzulassen. Ich finde es nur anmaßend (nach 7000 Versuchen) Ich muss ist die Erkentniss.
Ich zieh aus allem geschriebenen so viel wie möglich für mich heraus. Und es ist wurscht wie lange die Trockenheit schon vorherrscht. Ich mag alle Facetten sehen.
Und ich weiss eh dass jeder sein eigenes Muster finden muss für das Alkofreie sein.