Ich wollte mal etwas von gestern erzählen und fragen ob ihr ähnliches kennt...also...ich habe gestern sehr lange mit meinem Vater telefoniert.
Er ist Alkoholoker, obwohl er das nie so sagen würde. Er hatte mit Anfang 50 einen schweren Infarkt, hat jetzt eine kaputte Leber und trinkt heute "nur noch gelegentlich" etwas...notgedrungen würde ich sagen.
Ich hab bis dato immer gedacht er setzt sich mit dem Thema nicht auseinander und war dementsprechend abweisend zu ihm.
Gestern allerdings habe ich dann einfach mal von mir erzählt und meiner Entscheidung nie mehr Alkohol zu trinken. Und was dann passierte war erstaunlich! Er meinte er fände diese Entscheidung ganz klasse und er würde sich wünschen er hätte dieselbe auch schon früher in seinem Leben treffen können dann wäre seine Gesundheit jetzt nicht so kaputt usw.
Ich war mehr als platt, dass kann ich Euch sagen! Mit so einer reflektierten Reaktion seinerseits hätte ich nicht grechnet! Das war das beste Gespräch das wir seit Jahren geführt haben!
Und was ich mich jetzt frage ist: "Hab ich die ganze Zeit die Entwicklung meines Vaters nicht wahrgenommen, weil ich im puncto Sucht selber nicht bereit war mich weiter zu entwickeln?" So zu sagen eine dauernde Projektion meines Verhaltens auf ihn???