Wo ist eigentlich die Grenze, die man überschreitet, wenn man alkoholabhängig ist? Und wieso merkt man das selbst nicht? Plötzlich wacht man auf und ist abhängig, oder was? Und es geht NIE wieder weg. Man kann also nie wieder so wie alle anderen auch, "normal" trinken. Ist die "Grenze" immer ein Ereignis...oder kommt es ganz langsam auf einen zu? Merkt man das gar nicht?
Ich frage, weil gestern hier ein grosses Open-Air-Festival war, direkt vor meiner Tür sozusagen. Viele Leute hatten schon vormittags Bierflaschen o.ä. in der Hand und da hab ich mich gefragt, ob die auch irgendwann mal die Kontrolle verlieren und wie weit sie wohl gehen?
Kurz gesagt, es war ein Besäufnis - zu grossen Teilen. War ein Massen-Event. Ich hab nicht daran teilgenommen - aus Angst. Aber nächstes Mal gehe ich hin.
Nur mal so - als Gedankenanstoss.
Grüsse von Birgit
Wenn der Mensch voll ist, geht sein Blick ins Leere.
wo ist die Grenze, die man überschreitet ....? Gute Frage, ich glaube, wenn die so wirklich zu beantworten wäre, gäbe es eine Menge Alkoholiker weniger. Und ob man es merkt....? Eben nicht, auch dann gäbe es mehr Menschen, denen bewusst ist, dass sie auf einem komplett falschen Lebensweg sind.
auch ich habe die Grenze nicht bemerkt, als ich sie vor Jahren irgend wann überschritten habe.
Und kein Betroffener mit dem ich bisher gesprochen habe konnte einen bestimmten Zeitpunkt nennen, an dem der Schritt auf die andere Seite passierte.
Wahrscheinlich ist dies wirklich das heimtückische am Alkohol. Er fällt Dir einfach in den Rücken. Erst ist er ein Freund und ein Helfer. Er ist für Dich da, lässt sich nicht zweimal bitten. Aber dann, dann bist Du plötzlich nur noch für ihn da!
der Übergang von Frust-oder Entspannungssaufen zum gewohnheitsmäßigen Trinken hin zu der klar erkannten Abhängigkeit
Spaßsaufen in der Jugend, Frustsaufen in der Ehe, Saufen in der Single-und Jammerphase..., regelmäßiges Saufen...Saufen am Morgen... Komasaufen bis zum Exzess...... das geht echt schleichend......leider...und ist nicht mehr rückgängig zu machen, ich muß damit leben
vielleicht ist das so wie Kinderkriegen: 'man' hat zwar so eine Vorstellung, wie sie zustande kommen, aber wenn sie da sind, sind sie da - und gehen nie mehr weg .
Spass beiseite: ein einfaches ja auf deine Frage: Die sucht kommt schleichend und bleibt dir erhalten. Scheint biochemische Hintergründe zu haben - googel mal unter 'Point of no return' und Alkoholismus.
Lieber Gruß Werner
---------------------------------------------------------------- It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer
Irgendwann kommt man drauf, dass man die Grenze längst überschritten hat. Es gibt keine klare Grenze, es ist ein Sumpf, in den man immer tiefer einsinkt. Man kann's nur ausprobieren. Mal - sagen wir ein halbes Jahr? - absolut keinen Alkohol trinken. Wenn das Aufhören kein Problem ist und auch die restliche Zeit die Gedanken nie ums Trinken kreisen, dann ist es wohl noch kein Problem. Der Weg in die Alkoholkrankheit ist kontinuierlich: Man trinkt dort weiter, wo man aufgehört hat. Wer mäßig trinkt, wäre vielleicht erst mit 150 J. alkoholkrank.
Es ist auch individuell so verschieden. Als ich wahrscheinlich noch nicht körperlich abhängig war, war ich total süchtig nach meinen abendlichen drei bis vier Flaschen Bier, nach denen ich dann einen Dusel hatte. Ich hätte die Wände hochgehen können, wenn ich mal kein Geld hatte, um abends Bier von der Tanke zu kaufen (tagsüber kaufte ich fast nie welches, da ich mir immer vornahm: heute Abend nicht!), ähnlich wie wenn ich keine Zigaretten hatte. Als ich sicher schon abhängig war, hatte ich meist so meine 4 bis 5 Liter Bier, aber manchmal (selten) ließ ich es mal für einen Tag sein und kriegte keine Panik. Am nächsten Tag "schmeckte" es dann aber umso besser.
Seit ich trocken bin, geht es mir viel besser. Die Gedankenspiele mit "ab wann bin ich Alkoholiker" hatte ich, als ich noch trank. Seit ich nicht mehr trinke, bin ich das Problem los und habe Zeit für andere Gedanken als die an Alkohol.
Ich habe schon jahre vorher gemerkt das mit mir etwas nicht stimmt,sontags zum frühschoppen alle gingen nach hause nach ihren3-4 bier,fitti blieb sitzen oder suchte sich eine andere kneipe-tanke. Bei festen war ich stets der besoffenste aber morgens zum aufräumen wieder der erstesind ja noch reste dagewesenkörperlich war ich bestimmt noch nicht abhängig,mit sicherheit aber süchtig, Wenn ich bedenke das meine alk kariäre von 1979-2003 lief wo wirklich festand das ich alkoholicker bin,naja das dauert eben mit der einsicht.
LG FITTI
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
das ist ein Punkt über den ich auch lange nachgedacht habe.
Ich habe eigentlich recht früh, etwa 10-15 Jahre vor Abstinenzbeginn, bemerkt, daß ich nach einem Bier einen Drang auf mehr hatte. Nach insgesamt 4 - 5 Halben war dieser dann besänftigt. Habe ich keinen Alkohol getrunken, war dieser Drang nicht vorhanden. Leider bin ich aus dieser Feststellung nicht schlau geworden. Meine Wohlfühl-Trinkmenge hat sich über die Jahre nicht vergrößert. Nur die Regelmäßigkeit des Konsums hat sich manifestiert.
Rückblickend sehe ich diesen Zeitpunkt als Beginn meiner Sucht, wobei die Anlagen schon seit meiner Kindheit gesäht waren.
Ab sieben Uhr Abends bekam ich "Lust" auf Alkohol und hab dann so eine dreiviertel Flasche Wein getrunken und dann war es gut. Aber das jeden Abend!
Allerdings habe ich Verlauf des letzten Jahres gemerkt, dass mir diese Menge nicht mehr reicht und ich Anfange öfters die ganze Flasche zu trinken oder auch mal einen Schnaps dazu. Da sind bei mir sämtliche Alarmglocken angesprungen! Ich hab dann versucht Trinkpausen einzulegen und "kontrolliert" zu trinken. Daran bin ich aber kläglich gescheitert! Und damit gab es nur noch die Lösung ganz aufzuhören!
Ich bin ja erst seit drei Wochen trocken und jeden abend ab sieben meldet sich der Saufdruck! Aber ich kann das mittlerweile einordnen und versuche dem nicht soviel Aufmerksamkeit zu widemn und mir einen netten Ersatz in Form von leckeren Säften zu schaffen!
Letztlich glaube ich auch, dass die Weichen für süchtiges Verhalten schon in der Kindheit gelegt werden! Ich glaube wichtig ist nur, dass ich mir das irgendwann bewußt mache und dann handle!
Wollte mich höflicherweise mal melden, immerhin besuche ich euch regelmäßig ohne anzuklopfen.
Mein letzter Filmriss vor zwei Jahre war die Ursache trocken zu werden. Zeugen beschrieben eine fremde Frau unter Alkoholeinfluss, kann es immer noch nicht fassen dass ich es tatsächlich gewesen bin.