ich habe mich heute hier angemeldet, weil ich heute meinen TagX festgelegt habe, der Tag an dem ich dem Alkohol tschüss sage. Bislang habe ich seit 4 Jahren fast jeden abend eine Flasche Wein geleert, manchmal auch 6 Bier. Es gab kleinere Trinkpausen dazwischen, aber so ernst war es mir wohl nicht. Ich habe das Gefühl jahre meines Lebens verschenkt zu haben, bin immerhin schon 46, da bleibt nicht mehr endlos Zeit.
Ich habe hier viel gelesen und mich in einigen Geschichten wiedergefunden. Das Schöne hier finde ich, wie das trockene Leben immer wieder so anschaulich in vielen posts beschrieben wird, so dass ich richtig Lust darauf bekomme. Ein guter Weg die Verzichtsgedanken zu verbannen. Lieber lesen, statt saufen.
Das reicht ja auch erstmal. Aus heutiger Sicht betrachtet hab ich am Beginn meiner Trockenheit viel zu viel in viel zu viel kurzer Zeit von mir verlangt. Latente Überforderung und überzogene Ansprüche an mich selbst... das hätte auch bös ins Auge gehen können.... bin ich mir heute erst so richtig bewusst darüber. Dabei war und ist das einzige, was wirklich nötig ist (und weiss Gott genug Energien verbraucht): "einfach" nicht zu trinken.
Das is meiner Meinung nach ein Fulltimejob, den es als oberste Priorität ernstzunehmen gilt - und dann kommt gaanz lang nix. Später dann, da kommt alles andere irgendwann auch so.
Ingmarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
Hallo Eli, willkommen hier und Glückwunsch zu deinem Entschluß. Aber hast du das vorher mit deinem Arzt besprochen? Ein kalter Entzug birgt einige Gefahren! Hast du Ansprechpartner die dir helfen können? Wenn du merkst das es dir nicht gut geht, hol dir Hilfe, zur Not lass dich ins Krankenhaus bringen. Eine stationäre Entgiftung dauert 2- 3 Wochen. Such dir eine Selbsthilfegruppe, dort triffst du auf Menschen die dich verstehen, Ich wünsche dir viel Erfolg und Kraft Elke
Elke hat natürlich völlig Recht! Der Hinweis auf die Gefahr des Kaltentzugs kam mir nur deswegen wohl nicht in den Sinn, weil ich die von Dir angegebenen Trinkmengen fraglos mal so geglaubt habe. (...wollte da halt nicht von mir auf andere schließen :grins2
Ingmarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
bei den Trinkmengen war ich schon ehrlich, warum sollte ich nicht. Reicht doch auch für ein Persönchen von 56kg, oder?
Wie schon gesagt, habe ich schon öfter Trinkpausen gemacht und weiss ganz gut, wie bei mir der Entzug verläuft: bisschen innere Unruhe, unspezifische Ängste und Appetitlosigkeit. Erfahrungsgemäß geht es mir relativ rasch wieder gut, was ich auch gefährlich finde, im Sinne von "so schlimm ist es doch gar nicht".
Habe heute schon Unmengen von Tee, Saft und Cola zu mir genommen.
Eine SHG habe ich schon anvisiert, wollte da aber nicht noch trinkend hingehen. Dieses programm startet nächste Woche.
Das hört sich doch gut an Eli! Hast ja schon einen richtigen Plan!
Dass Du eine Selbsthilfegruppe anvisierst, finde ich gut, hat mir bei meinen Schritt in die Trockenheit vor 3 1/2 Jahren sehr geholfen und viel Sicherheit gegeben.
Das Forum hier ist zwar toll, kann aber für mich nur eine Ergänzung zur Gruppe sein.
Einen Rat gebe ich Dir mit auf den Weg:
Ich bin erst trocken geworden, als ich meine Gruppe gefunden hatte, wo ich gern hinging, weil ich die Leute mochte. Hatte vorher Gruppen, wo ich mich hinzwingen musste, und das brachte es nicht.
Also, wenn die erste Gruppe nicht gefällt, nicht aufgeben, sondern suchen bis es passt!
Viel Glück dabei!
wünscht Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
ZitatElefantino:"Ich bin erst trocken geworden, als ich meine Gruppe gefunden hatte, wo ich gern hinging, weil ich die Leute mochte. Hatte vorher Gruppen, wo ich mich hinzwingen musste, und das brachte es nicht.
Also, wenn die erste Gruppe nicht gefällt, nicht aufgeben, sondern suchen bis es passt!
... genau die gleiche Erfahrung habe ich auch gemacht!
VG Volker
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
Ja, es ist sicher wichtig eine Gruppe zu finden, in der ich mich aufgehoben fühle. Werde unbedingt darauf achten.
Ansonsten geht es mir jetzt ganz gut, hab angefangen Johanniskraut zu nehmen, damit ich nachher gut schlafen kann. Hab nämlich einiges an Schlaf nachzuholen. Wenn ich mir überlege, wie ich das immer gemacht habe, bis nachts um 1 Uhr trinken, morgens wieder zur Arbeit, keine zeit zwischendurch zu schlafen und nach der Arbeit wieder Alk als Aufputschmittel um meinen Haushalt wenigstens minimal zu schaffen.
Heute hat mir dieses board ganz gut über die Runden geholfen.
Habe mich durch das Trinken schon ganz schön isoliert, habe stets zu Hause getrunken, in Gesellschaft habe ich "den Schein gewahrt". Hab mich dann oft nicht mal mehr getraut zu telefonieren, damit keiner was merkt. Jetzt bin ich mal gespannt, wenn ich mich oute, wer denn doch etwas geahnt hat. Auf jeden Fall bin ich erstmal froh, morgen früh ohne die üblichen Ängste, Scham- und Schuldgefühle aufwachen zu dürfen.