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Saufnix  
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Dieses Thema hat 18 Antworten
und wurde 1.229 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Seiten 1 | 2
Peregrine Offline



Beiträge: 1.056

10.07.2007 21:50
RE: Sich selbst genug sein? Zitat · Antworten



Ich habe in dem Thread von Marianne ein post von Adda gefunden. Ich kopier es hier mal rein:

Zitat
Gepostet von Adda


... Ich hab ja mich, und das stärkt und tröstet mich und macht mich deutlich un-abhängig.

[ Editiert von Adda am 09.07.07 7:42 ]



Mich berührt so an der Aussage, das es reichen kann, sich zu haben.

Ich habe eine sehr große Angst, von geliebten Menschen verlassen zu werden. Ich weiß auch, das es aus meiner Kindheit kommt: "Wenn du nicht lieb bist, dann haben wir dich nicht mehr lieb". Schon damals mußte ich mir diesen Satz anhören. Ich hatte damals schon eine panische Angst, von meinen Eltern verlassen zu werden.

Inzwischen habe ich meinen Eltern vergeben. Ich habe auch verstanden, das sie nur das beste wollten. Ihr Maßstab war halt eine guterzogene und brave Tochter. Meinen Eltern trage ich nichts mher nach.

Trotzdem habe ich in meinem Inneren immer noch Angst, verlassen zu werden. Wenn ich die alten, melancholischen Schlager höre, könnte ich regelmäßig anfangen zu heulen. Vor allem bei solchen "Klassikern" wie "Der kleine Prinz" (Kennt das überhaupt jemand? Wenn nicht, habt ihr auch nichts verpasst...). Oder auch bei Liebesschnulzen...

Kennt jemand diese Gefühle, diese Angst verlassen zu werden? Und wie seid ihr damit fertig geworden? Wie kann ich es schaffen, so stark zu werden, das ich mir selbst genug bin? Das ich mich auf mich verlassen kann und keine übersteigerte Angst vor dem Alleinsein habe? (Wenn ich nur daran denke, das mein Mann vor mir sterben könnte :traurig1

Fragende Grüße
Peregrine


Elefantino Offline




Beiträge: 4.209

10.07.2007 22:12
#2 RE: Sich selbst genug sein? Zitat · Antworten

Hallo Peregrine!

Sorry, meine Antwort wird jetzt keine große Hilfe für Dich sein, aber ich glaube, dieses Vertrauen in sich selbst, das Adda da beschreibt, kann man nicht lernen, sondern nur durch Erfahrungen erwerben.

Wenn man verlassen wird, alleine ist, kann man sich durch die Verarbeitung des Verlustes weiterentwickeln. Wenn man z.B. in einer Beziehung verlassen wird, hat man auch die Chance festzustellen, welche Seiten des Ichs in dieser Beziehung evtl. zu kurz gekommen sind. Was von mir wurde durch Kompromisse untergebuttert?? Die Möglichkeit das Zu-kurz-gekommene-Ich wieder in den Vordergrund zu stellen kann den Menschen wachsen und reifer werden lassen.

Auch die mit jedem Verlust (Tod oder Trennung) verbundene Trauerarbeit ( ich glaube ich schaff das nicht - und dann schaffe ich es doch da durchzukommen ) bietet dem Menschen Chance zur Entwicklung.

Habe ich einen Verlust verarbeitet, steigt mein Vertrauen in mich selbst, mit solchen Situationen umzugehen, mir notfalls auch selbst - allein - zu genügen.

Ich habe diese Erfahrungen nach einer 5-jährigen Beziehung, als ich verlassen wurde, und noch tiefer durch den Tod meiner Eltern (Krebstod, fast zeitgleich) machen müssen und dürfen. Und ich glaube ich bin dadurch ein Stück gewachsen.

So, dass waren meine Gedanken dazu.


LG

Christoph

Die schärfsten Kritiker der Elche
waren früher selber welche


F.W. Bernstein


Miss_Rossi Offline




Beiträge: 3.901

10.07.2007 22:38
#3 RE: Sich selbst genug sein? Zitat · Antworten

Hallo Peregrine,

ich weiß nur zu gut, was du fühlst, bei dem Gedanken verlassen zu werden. Habe selbst eine riesige Angst vor Verlust, menschlichem Verlust, verlassen zu werden. Habe meinen Bruder verloren, nach einem Streit, aus dem ich unsachlich heraus gegangen bin, nie wieder eine Chance gehabt, mich zu entschuldigen. Habe nach diversen gescheiterten Beziehungen eine enorme Angst in eine Neue zu rutschen und wieder verlassen zu werden. Aber meine größte Angst ist wahrscheinlich, dass ich mich irgendwann selbst verlasse.

Ich glaube, der Mensch an sich kann sich selbst nicht/nie genug sein. Zwar probiere ich es seit Langem, aber glücklich macht es nicht.

Missi


funkelsternchen Offline



Beiträge: 3.824

10.07.2007 22:43
#4 RE: Sich selbst genug sein? Zitat · Antworten

ich rutsche in keine beziehung, ich gehe sie ein. klar kann die kaputt gehen. so wie jedes leben irgendwann stirbt. ich kann aber die zeit genießen, in der sie funktioniert. jeden tag genießen und leben, als wäre es der letzte. ist es dann vorbei - ist es vorbei. fertig.

funkelsternchen


Miss_Rossi Offline




Beiträge: 3.901

10.07.2007 22:58
#5 RE: Sich selbst genug sein? Zitat · Antworten

Ja Funkelchen,

genieße das, ich für mich kann sagen, dass ich das zur Zeit einfach nicht kann. Habe in letzter Zeit nicht wirklich mit menschlichen Entäuschungen umgehen können....

Auf ein Besseres... Rossi


burton Offline




Beiträge: 209

10.07.2007 23:06
#6 RE: Sich selbst genug sein? Zitat · Antworten

@ funkelsternli

...lebe entschloßen und wild!!!....
passt doch....

:alles: Meine Rechtschreibfehler werden nicht gequält, sondern leben in Freiheit und deshalb dürft ihr sie gerne adoptieren:anfuehr:


pulsatille Offline




Beiträge: 635

11.07.2007 08:18
#7 RE: Sich selbst genug sein? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Miss_Rossi
Aber meine größte Angst ist wahrscheinlich, dass ich mich irgendwann selbst verlasse.

Ich glaube, der Mensch an sich kann sich selbst nicht/nie genug sein. Zwar probiere ich es seit Langem, aber glücklich macht es nicht.

Missi[/b]



Guten Morgen Miss Rossi,

deine Worte haben mich wirklich berührt, weil, ist es nicht so, wenn man trinkt, dass man sich selbst verlässt? Jedenfalls kam es mir so vor. Und das ist wohl mit das Schlimmste was einem "passieren" kann.

Ob der Mensch an sich sich selber nie genug sein kann, oder auch zur Angst verlassen zu werden, kann ich nicht viel dazu sagen. Im Grunde genommen hab ich mich immer allein gefühlt (auch in Beziehungen) und letztendlich bleibt man auch allein. Abgesehen von ganz kurzen Momenten der wirklichen Nähe und Intimität. Vielleicht ändert sich das ja nochmal bei mir? Aber: Du kommst allein zur Welt und stirbst allein und dazwischen gibt es halt so ein paar Momente der Nähe. Hört sich traurig an, ist es aber eigentlich gar nicht, da es sich für diese Momente lohnt.

Grüsse von Birgit

Wenn der Mensch voll ist, geht sein Blick ins Leere.


döner Offline




Beiträge: 586

11.07.2007 08:22
#8 RE: Sich selbst genug sein? Zitat · Antworten

Liebe Peregrine,

allerdings, dieses Gefühl ist mein ständiger Begleiter und wurde vorher mehr oder minder mit Alkohol zugedeckt, obwohl immer da. Manchmal denke ich, es ist mehr ein weibliches Problem und liegt im traditionellen Erziehungsmuster begründet. Vielleicht lag es auch daran, dass mir eine starke, intakte Vaterbeziehung fehlte, die meiner Meinung nach, einem Mädchen eine gesunde Portion Selbstbewußtsein mitgibt (gerade Männern gegenüber).

Ich lernte nur die alte, sich in Abhängigkeiten bewegende weibliche Denke meiner Mutter.
Naja, alles Theorien, aber was bleibt, ist immer die Angst, jemand oder etwas könnte aus meinem Leben verschwinden, nicht mehr kontrollierbar sein- und ich "armes Haschel", schaffe das nicht allein.
Wenn man zusätzlich noch finanziell abhängig ist, ist der Kreis von Abhängigkeit und Angst geschlossen. Wie kann "ich mir da genug sein"?

Diese Gefühle stecken ganz tief in mir drin, auch trocken...werden jetzt bewußter für mich, aber wenn ich ehrlich bin...den Dreh, da rauszukommen, hab ich noch nicht.

Vielleicht versuche ich es ja mal mit der neuen Margarine fürs Gehirn "Idee"

Scherz beiseite, ist ein Sch...gefühl.

So, nun ist gleich Zahnarzttermin und da muß ich allein auf den Stuhl.

Anja


Adda Offline




Beiträge: 850

11.07.2007 08:29
#9 RE: Sich selbst genug sein? Zitat · Antworten

Hallo Peregrine ,

ich hol da mal ein wenig aus...:

Als ich noch trank und mir vorstellte, wie es wäre, wenn ich aufhörte, hatte ich große Angst. Davor, mich selbst nicht auszuhalten und andererseits, die Welt/das Leben nicht auszuhalten.

Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie ich mit den Wellen, die in meiner Vorstellung da auf mich zu kamen, umgehen sollte, ohne darin zu ertrinken bzw. ohne sie zu ertränken. Klar hatte ich mich saufend satt und ausschlaggebend war auch, daß ich mich so nicht mehr ertrug, auch in dem Wissen, daß Alkohol mir nicht hilft, sondern alles noch schlimmer macht. Trotzdem fehlte mir lange was, daß es für mich lohnenswert gemacht hätte.

Sätze wie „sei es Dir wert“ oder „Du tust es für Dich“ waren für mich ehrlich leere Hüllen, wo ich beim genaueren Hinschauen und –fühlen einfach nix in mir fand, von dem ich meinte, daß es doch da sein müsste – das, was die Sätze meinen. Das machte mich noch verzweifelter.

Ich hatte zwar eine Ahnung, wie sich das anfühlen würde, aber tatsächlich war da nix und meine Ängste überwogen einfach. Für mich Grund genug, so weiterzumachen wie bisher, wenn ich auch spürte, daß sich da ein schlimmer Selbstläufer am entwickeln war. Die „innere Suche“ schwelte trotzdem in mir weiter, immer noch gepaart mit schuldzuweisendem Blick auf mein Elternhaus, an dessen Erbe ich so schwer trug. Gedanklich war ich schon soweit, daß ICH mich um mich selbst kümmern muß, denn wer sonst sollte es tun, aber ich hatte echt keine Ahnung WIE. Die Vorstellung davon ging auch mit Verlustängsten einher, dem Gedanken, daß dann kein bisheriger Stein auf dem anderen bleiben würde und sich alles ändern würde.

Es ergab sich dann, daß ich an einem Coaching teilnahm – und mit dieser Hilfe habe ich dann gefunden, ich nenns mal „Ich-Gefühl“.

Alles weitere war nur die Konsequenz daraus, denn dadurch war ich bereit, mich dem zu stellen, wovor ich solche Angst hatte. Da gabs aber nix zu „schaffen“, ich hab ja auch nix neu „erschaffen“, somdern einfach nur gefunden, was auch vorher schon da, aber von mir eben auch ungesehen und missachtet war.

Daß ich nun so lange dafür brauchte hat sicher auch einen Grund in meiner Kindheit, mein wider-verstand-gemäßes und missachtendes Verhalten mir selbst gegenüber trug aber auch genug dazu bei.

Das Loslassen von dem, was in Mariannes Thread beschrieben war (aus dem Du zitiert hast), dem Verbiegen, dem Aufrechterhalten von Fassade für Anerkennung, usw., gehörte auch dazu ebenso wie die wunderschöne Erfahrung, daß es mir mit mir gut gehen kann, daß ich mich mit mir wohlfühle und dazu niemand anderen brauche.

Ich mag mich ja trotzdem mit anderen austauschen, aber es hat dadurch andere Bedeutung gewonnen. Ich bin mir selber wohl und dadurch nicht mehr vom Wohlwollen anderer abhängig. Und so war der von mir zitierte Satz auch gemeint. Da reicht es mir sehr wohl „mich zu haben“.

Die von Dir beschriebenen Verlustängste kenne ich auch seit frühester Kindheit. Zuerst wars insbesondere die Mutter, später dann mein Freund, noch später dann Mann, Kinder, sogar die Tiere, eigentlich meine ganze Lebenssituation. Ich habe aber – wie Elefantino beschreibt – erfahren müssen, daß nix auf Dauer so bleibt wie es ist, daß Leben nicht statisch ist und Verluste, so schlimm es ist, dazugehören und ich entgegen meiner Befürchtung damit leben kann.

Mich in den bereits erfahrenen Verlusten zu suhlen habe ich trinkend auch immer wieder „gerne“ getan und die Erfahrung, wie meine Mutter aufgrund ihrer Krankheit so ganz offensichtlich mehr und mehr und nach und nach und schwer leidend auf ihren Tod zusteuert war und ist eine recht harte Lehre, die mir aber andererseits gezeigt hat, daß ich manchen Weg eben nur begrenzt mitgehen kann, weil ich sonst selbst bei draufgehe. Annehmen, Abgrenzen und Loslassen, was anderes ging da gar nicht mehr.

Und ich hoffe, daß ich mich in zukünftigen Zeiten drohender Verlusten dessen erinnere und die (auch von mir gut gekannten und genährten) Verlustängste die Dimension erreichen, mit der ich umgehen kann, nämlich die von „Abschied“.

Lieben Gruß von Adda

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Lass Dich nicht gehen - geh selbst. (M. Bentrup)


fitti Offline




Beiträge: 2.444

11.07.2007 08:38
#10 RE: Sich selbst genug sein? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von funkelsternchen
ich rutsche in keine beziehung, ich gehe sie ein. klar kann die kaputt gehen. so wie jedes leben irgendwann stirbt. ich kann aber die zeit genießen, in der sie funktioniert. jeden tag genießen und leben, als wäre es der letzte. ist es dann vorbei - ist es vorbei. fertig.

funkelsternchen


funkelsternchen
Echt gefühllose ansicht,ist gut das ich nicht so durch leben gehe, Jede beziehung die auseinander geht tut weh ob im guten oder schlechten
Meine meinung

LG FITTI

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


döner Offline




Beiträge: 586

11.07.2007 08:44
#11 RE: Sich selbst genug sein? Zitat · Antworten

...ich möchte manchmal so denken, aber ich kann es einfach nicht, bin nicht ich...aber vielleicht wäre vieles leichter und erträglicher.

Anja


PeWe ( gelöscht )
Beiträge:

11.07.2007 09:04
#12 RE: Sich selbst genug sein? Zitat · Antworten

Guten Morgen Peregrine!

Bei mir war es so, dass ich selten Angst vor dem Allein sein hatte sondern eher Agst vor dem Zusammen sein!

Ich habe dann irgendwann die Sucht zu meinem "Besten Freund" erklärt, weil mir diese (vermeindlich) die Nähe und Geborgenheit gegeben hat, die ich von Menschen gebraucht hätte!

Das dies die Zerstörung meines Selbst bedeutet und ich mir damit im Grunde selber genau die lieblose Situation kreiere, der ich entkommen wollte, habe ich lange nicht begriffen!

Auch heute noch fühle ich mich Alleine am wohlsten, obwohl ich mittlerweile ganz gerne unter Menschen bin! Allerdings gehe ich mit mir alleine auch heute anders um!

Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich mich durch mein spirituelles Verständnis sowieso schon sehr verbunden fühle mit Allen Lebewesen?

Letzlich glaube ich, gibt es kein Allein sein, sondern nur das Gefühl der Einsamkeit und das bedeutet für mich etwas ganz anderes!

Wenn ich allein bin, bin ich trotzdem mit der Welt verbunden und mit Allem was darin kreucht und fleucht!

Fühle ich mich jedoch einsam, so mache ich mein Wohlergehen von der Anwesenheit oder Handlung anderer Menschen abhängig!

Und da bedarf es dann, meiner Meinung nach, eines genauen Hinsehens ob ich da etwas erwarte, was ich mir selber nicht geben kann oder ob ich es einfach im Moment nur schön finden würde zu Teilen. Sei es ein Erlebnis, meinen Körper oder was auch immer!

Wenn ich das unterscheiden kann, kann ich handeln und mein Gefühl der Einsamkeit beenden!

Liebe Grüße
Petra


Naturelle Offline




Beiträge: 37

11.07.2007 09:10
#13 RE: Sich selbst genug sein? Zitat · Antworten

Hallo,

ich denke, daß ich in meiner Kindheit leicht autistische Züge entwickelt habe. Meine Eltern konnten mich nicht lieben, mein Vater war dauerbesoffen und meine Mutter hat mich völlig abgelehnt.
Als sie starben, tat das schon weh, aber es war sicher nicht der beissende Schmerz und das Gefühl des Verlassenwerdens, den andere Menschen bei solch einem Verlust empfinden.
Meine Geschwister waren älter und konnten mit mir wenig anfangen. Ohne eine meiner Schwestern, zu der ich noch heute ein inniges Verhältnis habe wäre ich wohl seelisch völlig verkümmert.

Ich war immer mit mir alleine, in meiner eigenen Gedankenwelt und irgendwie auch manchmal ganz glücklich damit.
Freunde hab ich mir unter dem Gesichtspunkt ausgesucht, ob ich ihnen helfen kann, denn ohne mich nützlich zu machen empfand ich keine Existenzberechtigung.
Eigentlich haben die Freunde mich ausgesucht und solage ich nützlich war eben meine Dienste genutzt.
Heute gehe ich vorsichtshalber keine Freundschaften mehr ein, denn dieses Muster läuft bei mir immer noch ab.

Einzig meine Liebesbeziehung ist dauerhaft und stabil. Hier hätte ich echte Verlustängste. Ich war erst 16 als wir zusammen kamen, so daß ich ein Erwachsenenleben ohne ihn nicht kenne und nachdem er sehr beschützend ist, alles regelt, dominant, aber auch alles im Griff, man könnte sagen - väterlich.... hab ich panische Angst das ganz harte reale Leben doch irgendwann alleine leben zu müssen.
Aber er akzeptiert meine autistische Seite, ermöglicht sie mir sozusagen erst, indem er das mit der bösen Außenwelt für mich regelt, ist manchmal sogar etwas eifersüchtig und fühlt sich ausgeschlossen, wenn ich mir wieder ganz offensichtlich selbst genug bin.
Das war in meiner Kindheit einfach Teil meiner Übenlebensstategie.

Liebe Grüße

Naturelle


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

11.07.2007 10:24
#14 RE: Sich selbst genug sein? Zitat · Antworten

hallo Christoph,
" . . aber ich glaube, dieses Vertrauen in sich selbst, das Adda da beschreibt, kann man nicht lernen, sondern nur durch Erfahrungen erwerben."
// So isses!! Also tun, und nicht stochern in Eventualitäten, Max


lilith1 Offline



Beiträge: 96

11.07.2007 10:45
#15 RE: Sich selbst genug sein? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Peregrine




Kennt jemand diese Gefühle, diese Angst verlassen zu werden? Und wie seid ihr damit fertig geworden? Wie kann ich es schaffen, so stark zu werden, das ich mir selbst genug bin? Das ich mich auf mich verlassen kann und keine übersteigerte Angst vor dem Alleinsein habe?
Fragende Grüße
Peregrine



Ich kenne diese Gefühle.
Bei mir kommen sie ebenfalls aus der Kindheit.
Suchtkranke Eltern geben ihrem Kind keine Grundsicherheit
mit auf den Lebensweg.
Während meiner nassen Zeit haben sich diese Ängste sehr
verstärkt.Ein Kreislauf ohne Ende.
Ich war mir ja jeden Tag der beste Beweis, hatte mich ja
selbst verlassen.

Innerhalb einer Therapie kann man lernen damit umzugehen.
Denn der einzige Mensch mit dem ich bis zum Tod zusammen sein werde, bin ich selbst.
Sich selbst lieben und auf das eigene Wohl achten.
Diesen Satz fand ich am Anfang sehr egoistisch.
Jedoch ist es der Beginn eines Weges zu eigener Stärke
und dem Gedanken, ich vertraue mir, bin für mich da.
Die Angst verlassen zu werden relativiert sich.

LG,
Lilith


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