Wie schon öfter, sprichst Du mir aus der Seele, Fitti! Ich war - solange ich nass war - in den meisten der von dir angeführten negativen Einstellungen zum Leben gefangen. Ich konnte auch nicht erkennen, dass sich durch Trockenheit etwas ändern würde.
Sobald ich trocken wurde, konnte ich schnell erste Erfahrungen verbuchen, die diese negative Einstellung zu mir selbst und zum Leben korrigierten.
So merkte ich bald, dass ich sehr wohl wieder in der Lage war, mein Leben verantwortlich selbst zu steuern. Weil ich erfuhr, dass sich Anstrengung durchaus lohnt. Das Selbstwertgefühl baute sich infolge dieser positiven Erfahrungen und Anerkennung von außen ebenfalls wieder auf.
@ Lachmaus
Am Anfang steht also, liebe Lachmaus, wie der GB Dir schon geraten hat: Hol Dir Hilfe ins Boot und werde trocken.
Du wirst erstaunt sein, mit wieviel positiver Energie Du dann weitere Baustellen in Deinem Leben angehen kannst, wieviel Einfluß Du dann wieder auf Dein Leben gewinnst.
Meine depressiven Verstimmungen verschwanden zu meiner großen Überraschung damals mit dem Alk aus meinem Leben.
Sollte bei Dir aber tatsächlich eine depressive Grunderkrankung vorliegen, ist der einzige Weg sie sinnvoll therapeutisch zu bearbeiten ........trocken
Darum: Machs wie mit Werner besprochen, und schreib bald wieder wie es voran geht.
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
hallo Maja, "Ich fand bei mir gab es bisher 4 Phasen von 1-3,4 Monat wo es mir salopp gesagt fürn arsch ging, dann ab dem 5. Monat begann ich ein wenig zu leben. so 9.-12. monat hatte ich nochmal ne tiefphase und nach 1 1/2 Jahren noch einmal..." . . . "ist natürlich bei jedem anders, aber es gibt glaube ich auch aufzeichungen wo einige mehrere diese phasen haben . ." // Super aufgeschrieben! ist nicht bei jedem anders, jedenfalls nicht ganz anders. Das war bei mir akurat ebenso! und genau das kenne ich aus unzähligen Berichten. Am Anfang war die Kapitulation, dann kam die Geduld, froh sein nicht mehr trinken zu müssen, dann noch 3 Kilometer trockenes Niemandsland, dann erst der Rest der Welt, Grüßle Max
Hallo Christoph So in etwa lief das alles bei mir auch ab ,die größten problehme hatte ich mit der geduld,2monate trocken nix passierte ,es passierte genug nur habe ich es nicht gesehen.
Ich habe es glaube ich schon mal geschrieben :Am anfang meiner gruppen besuche nach der frage wie gehts ;Ich immer, ich bin zufrieden mit meiner unzufriedenheit ,da ich immer auf etwas gewartet habe oder den heiligenschein ja oder sooo. Nun da ich nicht mehr warte bin ich zufrieden mit dem trocken sein
LG FITTI
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
Mir erging es sehr ähnlich, auch wie Max beschrieben hat. Und fitti: Dein Satz, dass Du zufrieden mit Deiner Unzufriedenheit bist - ist absolut richtig (Gänsehaut bekommen beim Lesen...), diese Unzufriedenheit ist bei mir die innere Unruhe, die ich noch heute verspüre. Aber ich arbeite dran, wie immer: einen Schritt nach dem anderen.
Ganz liebe Grüßies aus dem Sauerland Frank
Alles wird gut! ~ Euer Frank ~ "Ich liebe mein 2. Leben. Also BIN ich wieder." Frank Mächtlinger
Frank Ich denke sowieso uns wird nichts anderes übrigbleiben und an uns weiter zu arbeiten wenn ich stehenbleibe ,so ist meiner meinung ein rückfall nicht in weiter ferne.
LG FITTI
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
also, lachmaus, was maja da schreibt, kommt bei mir auch so ungefähr hin. Ich mach das mal an Daten fest und hole dabei auch etwas aus: etwa ab 1980 regelmäßig stark gesoffen und gekifft (jedoch keine "stärkeren" Drogen mehr wie LSD, Meskalin usw., die ich auch gerne in Jugendjahren konsumiert hatte), auch unter der Woche abends, davor nur an Wochenenden mit Unterbrechnungen, um 1984/85 begonnen, Flaschen zu verstecken (in der Garage, im Schuppen, hinter Vorhängen usw.), regelmäßige Besäufnisse mit Nachbarn (teils schon verstorben, auch Alkoholkranke dabei), angefangen, auch morgens zu saufen und über den Tag hin (Pegeltrinken), etwa 1989/90 mehrtägige Besäufnisse mit Bettnässen, Erinnerungslücken usw., ungef. 1992/93 erste gesundheitliche Probleme, erster Kontakt mit Fachliteratur über Alkoholismus usw. (Bücherei), Mitte 90er Jahre herumeiern mit mehrmonatige Trinkpausen und regelmäßigen mehrtägigen Trinkexzessen (Komasaufen), Gewichtsabnahme, Verwirrtheit, Erinnerungslücken, Vergeßlichkeit, Zittern, Bettnässen, nachlassen der Hygiene, sozialer Abbau (Probleme Arbeitsstelle, Scheidung, Wohnungsverlust, finanzielle Probleme usw.), wechselnde, oft nur kurze Partnerschaften (meistens Frauen aus dem sozialpädagogischen Milieu mit Mutter Theresa-Komplex), dann 1997 erster Kontakt zu Angehörigen einer SHG (ehem. Saufkumpan aus alten (70er Jahre) Zeiten (Hey, Alter ...), weiteres Herumeiern, gelegentliche Besuche in SHG's, vom Bauchgefühl merkte ich, daß eine Zäsur ansteht, nun aber nochmal kräftig zugelangt, eh' es nicht mehr geht, stärkere Alkoholexzesse (bis zu 3 Fl. Wodka/tägl.) bis zu einer Woche, starker körperlicher Abbau, Angstgefühle, Verwirrtheit, Verlust des Zeitgefühls, Endzeitstimmung Suizidgefährdung, 1998 freiwillige Einweisung auf Anragen eines Freundes (SHG) in ein LKH mit 2wöchiger Entgiftung (Wachsaal u. anschließende Therapiegruppe), kurze Zeit danach "Rückfall" mit mehrtägigem Komasaufen, Herumeinern und letztendlich ein viertel Jahr später Notarzt - mit Rettungswagen nebst "Musik" zum Krankenhaus (keine Erinnerung mehr daran), Intensivstation (schwere Alkohol- u. Medikamentenvergiftung) - aufgepäppelt worden (12 Tage) und danach war Ruhe, nein, bis auf ein, zwei "kleine Abstürze" abends, die ich aber gut wegsteckte, danach war Ruhe, nichts, aber auch gar nichts mehr - bis heute (toitoitoi). Ich hab' die Schnauze gestrichen voll, daß Faß ist voll. Punkt.
Ob ich nach dem letzten Krankenhausaufenthalt bestimmte Phasen gespürt habe, kann ich nicht sagen, die ersten Monate waren stark davon geprägt, meinen Körper überhaupt wieder in einigermaßen Ordnung zu bringen, angefangen von Äußerlichkeiten, wie Kleidung, Haarschnitt, Zahnersatz, Brille und diverse ärztliche Untersuchungen usw. Eine genehmigte Herz-Kreislaufkuren fiel auch in diese Zeit. Der "Schmacht" war aber, wenn ich mich erinnere, noch da und recht ausgeprägt. Ich hab's immer auf "Irgendwann mal" verschoben. Die regelmäßigen SHG-Abende halfen mir ungemein! Ich fühle mich dort an- und ernstgenommen, ich saugte förmlich die gemachten Erfahrungen anderer in mich auf.
So nach ein bis eineinhalb Jahren wurde ich auch merklich ruhiger, konnte auch wieder durchschlafen, war nicht mehr so gereizt und fühlte mich auch schon etwas gelassener. Sicherlich auch ein Verdienst meiner neuer Partnerin, die ich zu dieser Zeit kennengelernt hatte, die mich ernst nahm und immer noch nimmt. Wir haben zwischenzeitlich geheiratet.
Ja, und ich zeigte derzeit starkes Engagement im Suchtkrankenhilfebereich auf ehrenamtlicher Basis, hatte ja "die große Ahnung" und meinte, die Welt hätte hier auf mich gewartet. Das hat sich in Verlauf der Jahre wieder gelegt. Ich habe mich in vielen Bereichen deutlich zurückgefahren: "weniger ist mehr", und das ist auch gut so. Ich bin, mittlerweile zufrieden mit mir, meiner kleinen Umwelt (die bewußte Lagune am reißenden Fluß des Lebens) und kann auch in der "dritten reihe glücklich werden". Das ist schön so. Die Gedanken und Alkohol nahmen in all den letzten Jahren ebenfalls deutlich ab, ebenso veränderte sich meine Einstellung dazu, während ich früher in meiner "Anfangszeit" durchaus dazu bereit, gegen den Alkohol mit Schwert und Lanze zu kämpfen, akzeptiere ich ihn heute als Droge, die auch guten Seiten haben kann, eben in Maßen genossen. Die Dosis macht das Gift. So ist es. Nur ICH kann damit nicht umgehen, also lasse ich es. Auch weiß ich, daß ich bestimmt noch einige Nebenkriegsschauplätze in mir zu beackern habe, aber ich lasse mir Zeit. Ob ich Schäden von alledem davongetragen habe, möchte ich mal behaupten, sicherlich gering (na, wer weiß), aber ich weiß um sie (Vergeßlichkeit, Streßanfälligkeit und noch ein paar Dinge mehr) und glaube, daß ich diese gut kompensieren und kontrollieren kann. Ich kann damit leben.
(Meine Smilies sind nicht kaputtgegangen, dieser Text soll bewußt ohne auskommen!)
LG Volker
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
Weshalb fällt es aber den 'Ex-Rumeierern'... und du bist ja ganz heftig aus'm Ruder gelaufen, (soweit darf's bei mir gar net kommen, mein Fass ist nämlich auch schon voll:sprachlos, dann so schwer, Mädels wie mir, deren 'Rumgeeier' noch lang mal net die Ausmaße angenommen hatte wie deins, so schwer, Nachsicht walten zu lassen und Vertrauen zu entwickeln.
Naja, Vertrauen ist so ne Sache, vor allem dann, wenn's schon oft enttäuscht wurde. Und vor allem auch dann, wenn man sich selbst immer als Maßstab nimmt und den anderen Ähnlichen, Gleiches oder noch mehr zutraut, um sich selbst zu zerstören..
Mit hilft es, wenn mir vertraut wird. Das ist bei mir so und davon bin ich fest überzeugt. Wenn ich mir selbst zwar ständig gut zurede, sogar meine, gewisse Erkenntnisse über die Sucht und mich selbst gewonnen zu haben und da kommt dann ein ganz schlauer anderer Alki(am Ende noch so einer von den Ex-Oberrumeierern) und behauptet glatt das Gegenteil, empfinde ich das mehr als kontraproduktiv.
Das betrifft jetzt meinen Fall und du warst als mein Gegenüber jetzt net speziell gemeint.
Ich denke halt, wenn von außen zu viele Zweifel auf mich einprasseln, kostet mich das mords viel Energie, die auf mich gemünzten Zweifel für mich wieder zu zerstreuen. Diese Energie hätte ich doch lieber für meinen von mir in guten Bahnen geglaubten Trocknungsprozess übrig.
ZitatGepostet von relaunch Mit hilft es, wenn mir vertraut wird.
Vertraust du dir denn selbst? Mein Vertrauen in mich war zum Zeitpunkt des Erreichens meines ganz persönlichen Tiefpunkts sowas von im Arsch, dass das Vertrauen von anderen mich gar nicht mehr erreicht hat.
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti