Och Männo, da habe ich so einen langen Text geschrieben und nun ist er weg..

Hallo zusammen

dann jetzt nochmal in Kurzfassung.

Nachdem es mir in den letzten Tagen sehr schlecht ging wurde nun einiges auf den Weg gebracht.
Mein Mann war bei einer Eheberatung und wir hatten gestern ein langes Gespräch.
Es wird sich einiges ändern für mich, e hat sich wie ein Co verhalten, nicht nur was den Aölohol betrifft, sondern auch was meine Depressionen angeht und wird das in Zukunft nicht mehr tun. Außerdem hat er einige Bedingungen an mein Verhalten ihm gegenüber gestellt.

Uff - das war erstmal hart. Obwohl er in fast allem recht hat schreit mein Gefühl nur ganz laut "Angst".
Es sind viele Tränen geflossen, dabei wollte ich doch so gern gefasst sein.

Heute geht es mir besser und ich betrachte das Ganze eher als eine Chance, auch für mich. Mir ist zwar etwas der Boden unter den Füßen verlorengegangen, aber nun MUSS ich zusehen, das ich mir diesen Boden selbst wieder zusammenbastle und muss mir dazu Hilfe holen. Ich merke, das dieser Druck mir ganz gut tut.
Mein Mann hat mir seine Unterstützung für diesen Weg zugesagt, verlangt aber, das ich ihn selber gehe. Bei vielen Dingen wird er nicht mehr hinter mir stehen.

Allerdings sagte er auch, er wolle gern mit mir alt werden

So, jetzt schicke ich das hier ab, bevor es wieder verschwindet.

Liebe Grüße
Tina

Zitat

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Gepostet von Angsthäsin
Mein Mann war bei einer Eheberatung und wir hatten gestern ein langes Gespräch.

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Liebe Tina,

ich denke, das geht schon mal in die richtige Richtung.
Allerdings wäre es bestimmt gut, wenn Ihr beide zur Eheberatung gehen würde. Habs ja schon mal geschrieben - Gespräch unter Beteiligung eines "Unparteiischen" sind meist sehr fruchtbar.

Lieber Gruß und viel Kraft
Beate

Ich hatte mich geweigert hinzugehen und hatte damit recht. Die Psychologin dort sagte meinem Mann, das sie uns beide gemeinsam nicht beraten hätte, solange ich mein Alk-Problem nicht angegangen und trocken sei.
Es ist aber durchaus auch eine Paartherapie angedacht, in einigen Monaten vielleicht, da ja zwar viele Anteile an mir liegen, aber auch mein Mann seine Anteile an der momentanen Situation hat, vor allem im kommunikativen Bereich.

@ Tina

Tja, Tina, Beziehungs- oder Ehekrisen sind selten einseitig verursacht. Da gehören stets zwei dazu. Deswegen glaube ich Dir auch sofort, dass Dein Mann auch seine Teilschuld an den (Kommunikations-)Problemen trägt.

Aber unabhängig von allen Verfehlungen Deines Mannes muss es m.E. Dein erstes Ziel sein, für Dich trocken zu werden.
Dabei spielt es zunächst eine untergeordnete Rolle, ob Dein Mann Dich dabei unterstützen will oder nicht. Du bist Die wichtigste Person in Deinem Leben, Du musst es Dir wert sein, trocken zu leben.

Erst wenn Du diesen Weg erfolgreich gehst, macht Aufarbeitung in einer Paartherapie einen Sinn, denn so lange Du nicht mit dem Saufen aufhörst, wirst Du weder mit Deinem Mann, noch mit irgendeiner anderen Person eine glückliche Beziehung führen können. Und die Kraft und Energie, die eine solche Therapie von beiden Partnern verlangt, wirst Du erst trocken aufbieten können.

Dass Dein Mann in Zukunft nicht mehr die Co-Schiene fahren will ist ok. Wenn er hier im forum im Co-Bereich aufgeschlagen wäre, hätten wir ihm ja auch genau das geraten. Aber er hat Dir ja signalisiert, dass er bereit ist Deine Entwicklung abzuwarten und Dich auf gutem Wege zu begleiten.

Also Suchtberatungs-Termin hast Du ja schon, jetzt gehts los Tina, Du kannst es schaffen!!


LG

Christoph


P.S. Dein Mann will mit Dir zusammen alt werden - wieviel schöner wäre es, wenn er mit Dir zusammen jung bleiben würde!

es gibt aber auch "Fehler", die nicht ein einziges Mal vorkommen dürfen - solche die dann den ganzen Berg ins Rutschen bringen. Bloß mal so, Max

Zitat

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Gepostet von Max mX
es gibt aber auch "Fehler", die nicht ein einziges Mal vorkommen dürfen - solche die dann den ganzen Berg ins Rutschen bringen. Bloß mal so, Max

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Hi Max

Stehe gerade auf der Leitung und begreife nicht, worauf Du Dich da jetzt beziehst. Magst Du es noch mal verdeutlichen??

fragt

Christoph

Zitat

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Gepostet von Elefantino
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Erst wenn Du diesen Weg erfolgreich gehst, macht Aufarbeitung in einer Paartherapie einen Sinn, denn so lange Du nicht mit dem Saufen aufhörst, wirst Du weder mit Deinem Mann, noch mit irgendeiner anderen Person eine glückliche Beziehung führen können. Und die Kraft und Energie, die eine solche Therapie von beiden Partnern verlangt, wirst Du erst trocken aufbieten können.

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Genau das sagte die Psychologin gestern meinem Mann auch. Momentan können wir nur getrennt jeder für sich sorgen. Mein Mann muss daran arbeiten, seine Grenzen zu setzen und ich muss daran arbeiten trocken zu werden und selbstständiger.
Solange ich nass bin geht eh nix. Und solange ich nicht auf Augenhöhe mit meinem Mann stehe hat das keinen Zweck. Diese Augenhöhe muss ich mir erarbeiten, denn momentan fühle ich mich eher wie ein Kind, as auf den Arm will.
deshalb nannte ich den Thread auch "Es gibt viel zu tun"...uff, es ist wirklich eine Menge Arbeit.
Aber ich fühle mich trotzdem besser, weil ich wieder Orientierung und Ziele habe.

Hi Max

ich muss gestehen, ich habe Deine Worte auch nicht verstanden

Zitat

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Gepostet von Angsthäsin

Solange ich nass bin geht eh nix. Und solange ich nicht auf Augenhöhe mit meinem Mann stehe hat das keinen Zweck. Diese Augenhöhe muss ich mir erarbeiten, denn momentan fühle ich mich eher wie ein Kind, as auf den Arm will. [/b]

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Tja, Tina, auf den Arm nehme ich Dich nicht, aber auf jeden Fall ganz fest in den Armvirtuell.

Schön, dass Du die Situation als Chance für Dich begreifst!

Gehs an und halt uns auf dem laufenden, ja??

Alles Gute und

lieben Gruß

Christoph

Ich bin fest entschlossen, es anzugehen. Ich will so auch nicht mehr weiterleben.

Natürlich halte ich Euch auf dem Laufenden, ich werde mich noch oft genug hier ausheulen befürchte ich, zumindest stelle ich mir die Arbeit, die vor mir liegt nicht einfach vor..

Übrigens .. auf den Arm will ich auf einmal gar nicht mehr. Ich möchte doch gern meine eigenen Beine ausprobieren (stabil genug sind sie ja ) auch wenn ich zugegebenermaßen eine Heidenangst davor habe.

hi Christoph, hi Tina,
ein Beispiel, mitten aus meinem Leben gegriffen: meine Ex hatte mich eigentlich nie geliebt, aber sie sah in mir einen guten Vater für ihre (noch nicht vorhandenen, später dann unsere 2) Kinder. Wenn ich dieses vorher gewusst oder auch nur geahnt hätte, dann hätte ich auf dem Standesamt auf die bewusste Frage "nein" geäußert.
Das heißt ja überhaupt nicht dass sie deswegen ein schlechter Mensch war. Aber sie hatte mal ihren Traummann gehabt, den sie nicht festhalten konnte (verheirateter Tennislehrer, und sehr charmant!). 'Und ein zweites Mal kann man sich gar nicht richtig verlieben, Max'. Sie hatte mich ganz einfach von vorneherein um meine Liebe betrogen!
Ich schrieb das vorhin, weil ich nicht denke, dass "immer" beide Seiten Schuld haben an irgendwas. Das hat bei mir etliche Ebenen. Im 'Normalfall' wird das stimmen, aber nicht so absolut.
Oder nehmen wir an, der Mann verprügelt plötzlich seine Frau, einfach so, 'das kann doch mal vorkommen, Schatz, war ja gar nicht so gemeint'. Dann kann ich mir vorstellen, dass danach Ende der Fahnenstange sein kann, ohne weitere Versuche einer ernsthaften Weiterführung der Beziehung. Muss ja nicht so sein, aber ich wollte lediglich beitragen, dass es mitunter dann doch ganz anders sein kann.
Grüßle Max, und danke dass ihr nachgefragt habt.

hi Tina,
"Ich möchte doch gern meine eigenen Beine ausprobieren (stabil genug sind sie ja ) auch wenn ich zugegebenermaßen eine Heidenangst davor habe."
// Das macht überhaupt gar nichts, die Angst!! Hauptsache du hast keine Angst vor der eigenen Courage, Max

Hallo Angsthäsin,

mir sind vor Rührung über Deinen Mann fast die Tränen gekommen. Ein größeres Kompliment an Dich als Mensch kann er kaum machen. Er will sich Deinem Saufkonsum und seinem Co-Verhalten verweigern UND er will mit Dir alt werden. Ergo: Er liebt Dich wirklich und nicht nur irgendeine Fassade oder Funktion oder .... von Dir

Ich denke, Ihr habt eine wunderbare Grundlage - gemeinsam, wenn Du das Problem angehst.

Hallo Angsthäsin,

hab auch zuerst die Worte von meinem Freund in den
falschen Hals bekommen, als er mir sagte er wolle
nicht Co-Abhängig sein! Habe in dem Moment gedacht,
er liebt mich nicht mehr und habe mich schrecklich
alleine gelassen gefühlt. Jetzt weiss ich, das es eine
grosse Chance für uns beide ist.
Ich finde wenn Dein Mann sagt, er will mit Dir alt werden,
ist das eine ganz tolle Liebeserklärung an Dich.

Du schaffst es ganz bestimmt.

Grüsse Tinta

Guten Morgäääähn,

gibts hier irgendwo Kaffee?
Aufgrund meiner Schlafstörungen, die ja nun schon seit Monaten andauern und mit Medis nicht in den Griff zu kriegen sind ist jetzt in Absprache mit meiner Ärztin Schlaftraining angesagt. Weitere Versuche mit Medikamenten hatte ich abgelehnt. Das heißt nun für mich, nicht vor 0:00 ins Bett und um 6:00 aufstehen. Dazu habe ich ein Schlafprotokoll bekommen, das ich täglich ausfüllen muss. In der letzten Nacht war ich in diesen 6 Stunden im Bett genau 5x wach , das kann ja heiter werden .

Ja, mein Mann ist schon ein Toller . Ich glaube, er hat auch sein eigenes Selbstbewußtsein in unserer Ehe ein Stück weit verloren. Ich hatte schon immer starke Verlassensängste und habe ihn dadurch sehr eingeengt. Ich wußte das, das muss ich mir vorwerfen, und habe trotzdem nichts dagegen getan. Ich gerate schon in Panik, wenn er nur mal einen Abend ohne mich mit einem Freund rausgehen möchte. Davon wird er sich in Zukunft nicht mehr beeindrucken lassen.
Das gibt für mich noch ein hartes Stück Arbeit. Ich hasse diese Angst .
Wird in einer Suchttherapie eigentlich auch sowas bearbeitet?

@Max - das mit Deiner Ex tut mir leid, aber glaube mir, wenn sie meint, man könne eh nur einmal im Leben wirklich lieben, dann betrügt sie sich selbst um das Beste.
Insofern, auch was Gewalt in einer Beziehung betrifft hast Du natürlich recht, das sind Dinge, an denen sofort Schluss sein sollte.

So, jetzt kippe ich erstmal weiteren Kaffee in mich hinein und warte darauf, das unser Hund wach wird.

LG - Tina

So, erstmal etwas Kaffee für die müde Tina!

Obwohl müde, liest Du Dich klasse heute morgen.
Schlaftraining und -protokoll finde ich einen guten Weg Deine Schlafstörungen anzugehen.

Und stark, dass Du schon so reflektiert über Eure Ehe nachdenken kannst. Die Erkenntnis, dass Du Deinen Mann mit übertriebenen Verlassensängsten einengst und belastest, ist wichtig.

Das ist natürlich eigentlich ein Thema für eine Verhaltenstherapie, kann aber auch in Einzelgesprächen in der Suchttherapie (zumindest ansatzweise ) bearbeitet werden. Später ja evtl. in der angedachten Paartherapie.

Es wird wichtig für Deinen Mann sein, dass er bald wieder Dein Vertrauen und nicht die Angst spürt, wenn er mal etwas mit Freunden, ohne Dich, unternehmen möchte.
Wenn er spürt, dass Du seine Freiräume akzeptierst, und ihm vertraust, wird er sich um so wohler in Eurer ehelichen Partnerschaft fühlen.

Das gilt natürlich umgekehrt genauso. Vielleicht gibt es Hobbys von Dir, denen er nichts abgewinnen kann?? Schaffe Dir auch Deine Freiräume! Mach das, was ihn weniger interessiert, gemeinsam mit Freundinnen oder Freunden. Wenn Du realisierst, wie gut es Dir tut, dass er Dir Freiräume in der Beziehung einräumt, schwindet vielleicht auch Deine Angst, wenn er selber welche für sich in Anspruch nimmt.

Dieses mal-etwas-ohne-den-Partner-machen ist auf Dauer für eine Beziehung lebenswichtig und auch befruchtend, weil es neuen input von draußen gibt.


Also weiter so!

Du hast die Arbeit an Dir ja schon begonnen!


Liebe Grüße

Christoph