..und schleiche schon seit Tagen um dieses Forum wie eine Katze. Das ich ein Alkoholproblem habe, steht für mich außer Frage. Jeden Abend - alleine - drei bis sechs Bier. Nach der Arbeit, zur Belohnung. Angefangen zu trinken habe ich vor ca. 8 Jahren, war damals noch verheiratet, zwei süsse Mädchen, die mich ganz schön auf Trab hielten und dies noch immer tun. Mein Mann arbeitslos und ich selbst am absolutem Karrieretripp. Ich hatte große Erfolge im Beruf und bin die Karriereleiter hoch hinaufgeklettert. Mein Team, welches mir zu meinem Erfolg verholfen war, war nett und trinkfreudig. Jeden Tag nach Feierabend haben wir uns im Beisl nebenan zusammengesetzt, den Tag besprochen und natürlich getrunken. Viel getrunken. Ich bin dann abends erst nachhause, wenn ich sicher sein konnte, dass meine Kinder schon schlafen. Es war eine furchtbare Zeit, denn ich wollte nicht nach Hause gehen. Andauernde Streiterein mit meinem Mann (er war zwar den ganzen Tag zuhause, hielt aber weder was von Kinderbetreuung noch von kochen oder putzen, habe alles ich gemacht) haben mich davon abgehalten.Meine Kollegen waren alle alleinstehend, keiner der auf sie zuhause wartete. Vor drei Jahren bin ich mit meinen Kindern ausgezogen und dachte mir, jetzt wird alles besser. Ist auch so - bin wieder gerne zuhause - am liebsten in meiner kleinen Küche, wo ich Bier trinke und mich niemand stört. Ich versuche, so zu trinken, dass es meine Kinder nicht merken. Mit wenig Erfolg. Ja, das schlimme an der Sache ist wirklich, daß ich mich mit Alkohol belohne, mein Beruf ist stressig, zwei pubertierende Mädchen, der Haushalt, Probleme mit meinem noch-Mann, der in keine Scheidung einwilligt. Und da habe ich diesen wirklich perversen Gedanken im Kopf, dass mir das Bier zusteht! Alkohol ist mein Tröster, man hat ja sonst nix. Ich gehe auch selten aus, ziehe mich immer mehr zurück und vernachlässige meine Freunde. Am liebsten, wie gesagt, stehe ich in meiner kleinen Küche und trinke.
Ich will es schaffen, mich vom Alkohol zu lösen und möchte mein Leben wieder zurückhaben. Ich habe früher so gerne gelesen - geht jetzt nicht mehr, nach ein paar Bieren gibts mehr keine Konzentration, ich habe früher gerne gestrickt, geht nicht mehr, die Maschen fallen runter... Ja, kurz und gut ich trinke nur abends und nur allein und das um mich zu belohnen. Das ist in meinem Kopf, ganz fest und ich werde alles daran setzen, dass das wiede weggeht. Ich würde mich sehr über Kontakt freuen.
Hallo Ingeborg! Schön das Du da bist! Ich habe auch aus Belohnungs- und Entspannungsgründen getrunken! Meistens alleine auf meinen Sofa! Hier wirst Du bstimmt ganz viele gute Tips bekommen, die Dir weiterhelfen! Freue mich schon darauf mehr von Dir zu lesen!
ich habe mich über deine schnelle Antwort wirklich sehr gefreut. Ich hoffe, dass diese Antwort jetzt auch wirklich geschickt wird, weil ich bin am Computer a bisserl ungeschickt. Deshalb schicke ich das jetzt erst einmal als Test.
Dann weiß ich jetzt, wie es geht. Danke. Deiner Nachricht kann ich entnehmen, daß du nicht mehr trinkst? Wie hast du das geschafft? Willst du es mir erzählen?
Ich habe Abends im Durchschnitt immer so eien Flasche Wein getrunken und dann war es gut...über Jahre!
Allerdings muss ich dazu sagen,dass ich eine Vorgeschichte mit Bulimie und Benzodiazepin Abusus habe...ich habe dann offenbar schleichend eine Suchtverlagerung auf den Alkohol vorgenommen!
Ich dachte eigentlich immer "So viel ist es doch gar nicht", hatte aber immer häufiger das Bedürfnis meinen Körper "zu reinigen" - sprich ich habe Alkoholpausen von ein paar Wochen eingelegt!
Das ging auch ein paar Jahre ganz gut, bis zum letzten Herbst! Ich bin wie Du beruflich sehr involviert und hatte in dieser Zeit extrem viel Stress! Hinzu kam, dass ich mich von meinem langjährigen Lebensgefährten getrennt hatte und eine Affaire mit einem verheirateten Mann begonnen habe!
Die eine Flasche Wein hat dann nicht mehr gelangt und ich habe mich dabei ertappt, dass ich angefangen habe auch über Tag zu trinken!
Als ich mir wirklich bewußt gemacht habe, dass es ab jetzt wohl immer mehr werden wird und ich ein ernsthaftes Problem habe, habe ich mich entschlossen ganz aufzuhören!
Ich habe dann, wie Du jetzt, angefangen auf dem Board zu posten und mir eine SHG gesucht! Da ich aus beruflichen Gründen nicht jede Woche in die SHG kann, aber mein Laptop immer dabei habe, ist mir das Board eine große Hilfe!
Ich bin selber jetzt erst seit ein paar Monaten ohne Alkohol, aber es geht ganz gut. Am Anfang hatte ich schon ziemlichen Saufdruck, aber das wird besser! Jetzt kommt er nur dann noch, wenn ich extrem unter Stress bin! Aber ich hatte noch nie wirklich das Gefühl, ich könnte wieder zur Flasche greifen!
Wenn das jedoch kommt, habe ich sowohl hier im Forum als auch in der SHG Menschen, die ich anrufen kann! Alleine das zu wissen ist schon sehr hifreich! Außerdem Meditiere ich regelmäßig und das ist mit Alkohol in der Birne auch nicht zuträglich!
Hilft Dir das weiter? Und wenn Du Fragen hast, dann immer raus damit!
ja, das hilft mir wirklich weiter. Ich freu mich sehr für dich, dass du es geschafft hast. Über Selbsthilfegruppe etc. habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, ich wohne in Wien, mal sehen, was es da alles gibt. Wahrscheinlich bin ich aber zurzeit auf der Welle, ich schaff das schon alleine, wie viele vor mir auch nicht. Ich hoffe also für mich, dass mir Menschen, die mich verstehen, da sie genauso abhängig sind oder waren wie ich, mir in meiner weiteren Vorgangsweise helfen können.
Liebe Grüsse, Ingeborg
Lieber Christoph,
danke für deine lieben Willkommensworte- ich werde mich sicher noch oft melden, muss mich jetzt leider ausloggen, da meine zwei Mädchen ins Wohnzimmer gekommen sind und ganz neugierig sind, was ich da mache. Ich werde es ihnen erzählen, aber nicht heute, am Anfang, sondern dann, wenn ich es hoffentlich geschafft habe.
Ich habe fest vor, jeden Tag bei euch vorbeizuschauen.
IngeborgIch werde es ihnen erzählen, aber nicht heute, am Anfang, sondern dann, wenn ich es hoffentlich geschafft habe.
Ich würde lieber reinen tisch zu hause machen,da wenn du jetzt aufhörst zu trinken und du vielleicht etwas anders wirst wie du sonst warst,wissen sie nicht was mit dir los ist. Sie denken nachher sie würden Fehler machen. Aber das kannst nur du entscheiden.
LG FITTI
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
ich denke wie Fitti. Deine Mädchen würde ich mit einbeziehen. Garantiert haben diese deinen Alkoholkonsum mitgekriegt. Daher wird es vll auch für sie wichtig sein, deine Schritte in ein alkfreies Leben zu verstehen.
Mir ging es am Anfang meines Weges oft beschissen. Da ich meine damals ca. 13-jährige Tochter mit einbezog, ihr erklärte was mit mit los ist, wohin ich will usw., konnte sie meine anfangs extremen Stimmungsschwankungen, meine Zweifel usw. besser verstehen, damit sie sich nicht die Schuld gibt an meinem Zustand. Das ging mir nämlich als Kind und Jugendliche so, dachte immer es läge an mir, dass meine Eltern so drauf sind.
Ausserdem entziehst du dir selber die Möglichkeit, hier sofort zu schreiben, wenn dir danach ist.
auch von mir "hallo im Forum" Ich habe auch zwei pubertierende Kinder zu Hause. Kann dir nur aus meiner Erfahrung sagen...die kriegen sowieso alles mit. Das Problem ist nur, wenn du nicht mit ihnen darüber sprichst meinen sie, sie seine Schuld an allem. Kann das was Inessi sagt nur bestätigen. Ich weiß auch wie unangenehm es mir war, meine Kinder einzuweihen, dass ich Alkoholikerin bin. Als es dann aber erst einmal ausgesprochen war, war es für uns alle ok so und..... sie haben es sowieso schon geahnt. Hol dir alle Hilfe die du bekommen kannst Ingeborg. Süchtig zu sein ist keine Schande. Nichts dagegen zu tun das ist schlimm. Gruß Ruby