Als ich einen lieben Menschen verloren hatte haben mir die Zeilen von Fritz Reuter sehr geholfen:
"Ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen. Ich bin ich, ihr seid ihr. Das, was ich für dich war, bin ich immer noch. Gib mir den Namen, den du mir immer gegeben hast. Sprich mit mir, wie du es immer getan hast. Gebrauche nicht eine andere Lebensweise. Sei nicht feierlich oder traurig. Lache weiterhin über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben. Ich bin nicht weit weg, ich bin nur auf der anderen Seite des Weges."
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
Mein Vater verstarb 98 im Alter von 59 Jahren. Er war Alkoholiker und irgendwie habe ich schon als Kind gespürt, dass er nicht mehr leben will. In meiner ersten Klinik haben wir viele Familienstellungen gemacht wo mich der hiesige Arzt fragte, ob ich wüsste wer ihn Nahestehenden denn schon gestorben sein könnte, da es meinen Vater so sehr ins Grab zog. Ich wusste es nicht und irgendwann fragte ich meinen Bruder vor 2 Jahren und er sagte mir, dass mein Vater eine Schwester gehabt hätte die bereits mit 40 J. gestorben sei. Hm... das mein Gespür als Kind vielleicht erklären. Ich dachte früher immer das ich mitsterben würde, wenn er mal nicht mehr ist.
Meine Schwiegermama verstarb 2001 bei uns im Alter von 58 Jahren an Magenkrebs und meine Mutter letztes Jahr mit 57 an Lungenkrebs. Ich glaube ich habe noch keinen von ihnen betrauert. Es fällt mir sehr schwer darüber nachzudenken und wenn, dann eben ohne Emotionen.
Und z.Z. liegt mein Schwiegerpapa im sterben. Ich weiss nicht ob ich es je schaffen kann, sie zu betrauern.
Finde auch gut das dieses Thema hier Platz haben darf.